Wiedersehen macht Freude

Balú an Bord

Balú an Bord

Und wenn es ein ungeplantes ist, dann erst recht! Gestern kam hier die Dubhe mit Suus, Kees und Balú an. Eigentlich wollten sie nach Grenada, aber dann ist unterwegs der Spi-Baum gebrochen und so konnten sie den gewünschten Kurs nicht mehr halten. Sehr zu unserer Freude (nein, wir freuen uns nicht über den gebrochenen Baum, nur über die Folgen davon ;-)), wir haben uns immerhin über ein Jahr nicht gesehen, sind sie dann in Richtung Süden abgebogen. filetZur Begrüßung gab es gleich mal ein paar richtige Steaks – wir hatten uns noch daran erinnert, wie sehr wir uns im Mai auf welche gefreut hatten, bei den beiden war es nicht anders.

Jäger am Fluss

Jäger am Fluss

Die Plätzchenbäckerei haben wir inzwischen abgeschlossen, so glücklich sind wir mit dem Ergebnis allerdings nicht. Irgendwie schmeckt die Butter hier einfach anders und der Geschmack ist eben grad für die Heidesand wichtig. Mal sehen, wie wir sie nächstes Jahr hinbekommen! Zum Ausgleich haben wir immer noch Stollen und Mamas Plätzchen (wir gehen da echt geizig damit um). Für die Verpflegung an den Feiertagen zerbrechen wir uns schon den Kopf, vielleicht gibt´s noch was aus dem Fränkische-Wurst-Paket im Kühlschrank, irgendwann muss das ja auch gegessen werden!

Spaziergang in João Pessoa

Gestern haben wir uns endlich mal Zeit genommen und sind ein wenig durch João Pessoa spaziert. Es ist die Hauptstadt des Bundesstaates Paraíba und gleichzeitig die östlichste Stadt des amerikanischen Kontinents – „die Stadt, in der die Sonne aufgeht“. An Touristenattraktionen gibt es in der Altstadt nicht so wahnsinnig viele, dennoch lohnt es sich, mal mit offenen Augen für die Architektur durch die Straßen zu laufen. Bisher haben wir immer nur bestimmte Läden mit bestimmten Dingen gesucht und dabei gar nicht so sehr auf Fassaden oder ähnliches geachtet.

Bevor wir zurück gefahren sind, haben wir allerdings dann doch noch die Chance genutzt und ein wenig eingekauft. Mit dem Bus liegt der Supermarkt einfach direkt auf dem Weg, da hat sich´s gelohnt, nochmal auszusteigen. Gebraucht haben wir unter anderem Zutaten für Plätzchen, die wir heute backen wollten. Das sind eigentlich ganz einfache mit wenigen Zutaten (Heidesand), aber trotzdem stellen sie uns diesmal vor Probleme (wir machen die schon seit ewigen Zeiten zu Weihnachten).

Die zerlassene Butter müsste nämlich wieder fest werden und das tut sie selbst im Kühlschrank nicht so richtig… Scheint wohl irgendwas spezielles an der brasilianischen Butter zu sein. Nunja, dann gibt es eben erst mit  einem Tag Verspätung die Plätzchen – ob sie deswegen dann bis Weihnachten halten, mag bezweifelt werden 😉

wieder eingelebt

So langsam habe ich mich wieder eingelebt, die Erkältung, die ich mir aus Deutschland noch mitgebracht hatte, konnte ich mit einer Caipi-Kur ziemlich gut in den Griff bekommen. Alle Mitbringsel sind verstaut oder aufgegessen, vom Holzofenbrot gibt´s morgen noch ein letztes Frühstück, dann kommt endlich Mamas selbstgebackener Stollen an die Reihe. Die Kombination aus fränkischem Essen und brasilianischer Sommer-Hitze klappt bisher ganz gut 🙂

Gestern waren wir abends unterwegs. Nicht sehr weit, aber doch zu einem hier in der Gegend bedeutsamem Ereignis: Bolero sehen! Wir hören ihn jeden Abend (wenn nicht grad irgendein Konzert ist wie jetzt grad) zum Sonnenuntergang, es ist wirklich ziemlich nah. Vor wir-wissen-nicht-wie-vielen Jahren hat hier jemand angefangen, jeden Abend auf einem Boot stehend mit seinem Saxophon den Bolero von Ravel zu spielen und drumherum hat sich eine Touristen-Attraktion mit Geschäften, Restaurants und allem, was so dazugehört, gebildet. Das soll zwar schon seit einer Weile weg sein (alle Bauten sind illegal), aber irgendwie hat´s bisher alle Abrisstermine überstanden. Und so ganz nebenbei war das ein nettes Motiv zum Probieren mit den Kameras! Das macht so Spaß, auch mal wieder zoomen zu können und einfach schöne Bilder zu knipsen 🙂

Übrigens war ich in Deutschland auch mal wieder bei Radio Gong. Wer es nicht mitbekommen hat, aber gerne nachhören will, hier ist der Mitschnitt zu finden.

Halbzeit in Deutschland

kamerasJetzt bin ich schon eine Woche hier und irgendwie ist die Zeit im Flug vergangen. Familie, Freunde – ich freu mich sehr darüber, alle mal wieder zu sehen. Leider kann ich die Freude mit Michl nur aus der Ferne teilen, zumindest über skype und mit Bildern halte ich ihn ständig auf dem Laufenden. Das mit den Bildern ist inzwischen wieder einfacher, wir haben nämlich zwei neue Kameras. Dank einem unwiderstehlichen Angebot und beeindruckend vieler Spenden konnten wir uns mit eigener Zuzahlung eine gebrauchte Sony Spiegelreflex mit Objektiv und eine wasserdichte kompakte Lumix leisten. Vielen, vielen Dank nochmal an alle Spender!!

nuernbergIch bin somit fleißig am Knipsen, Michl wollte von allen Leckereien, die ich genieße, ein Bild (ich finde ja, das grenzt an Folter, aber er besteht darauf ;-)). Somit schicke ich Brezen, Gänse, Klöße, Enten, Pfefferkarpfen, Holzofenbrot, Wienerle, Mohnkuchen, Bier und ähnliches virtuell nach Brasilien. Aber natürlich bekommt er auch Familie und Freunde, Christkindlesmarkt und das graue Wetter zu sehen. 😉

fast schon stressig

Die letzten Tage waren wir ständig in Aktion: Sachen zusammen suchen, die mit nach Deutschland sollen, die letzten Mitbringsel überlegen und besorgen, alles in die Rucksäcke verstauen,

Ein toller Abend mit eine guten Band

Ein toller Abend mit einer guten Band

Konzert in der Marina-Bar besuchen, ein letzter Grillabend und eiine letzte Caipi, vor dem Heimflug und nebenbei haben wir ja auch noch Besuch, mit dem wir gerne Zeit verbringen.

Noch ein letzter Vitaminschub

Noch ein letzter Vitaminschub

Michl kümmert sich da nun allein, ich bin inzwischen am Flughafen und warte auf den Flieger nach Frankfurt.

Heute früh waren wir noch kurz schwimmen bzw. in den Wellen baden, dann noch schnell eine Kokosnuss und ab zum Flieger. Ich freu mich schon sehr auf Familie, Freunde, fränkisches Brot, Bratwürste, leckeres Bier, Brezen, … Michl wird sich in der Zeit um Kassiopeia kümmern und sich wohl auch nicht langweilen 🙂

zurück im Alltag

Der Alltag auf Kassiopeia hat uns wieder. Das heißt, Einkaufen dauert wieder länger, der Supermarkt ist eben einfach ein wenig weiter. Außerdem können wir wieder Sozialleben in der Marina genießen und beim gelegentlichen Caipi uns mit den anderen hier austauschen. So langsam haben wir uns auch an die Temperaturen gewöhnt, es ist einfach heiß tagsüber. So um die 30°C täglich, früh und abends gelegentlich mit ein paar Tropfen Regen, die jedoch ganz angenehm sind.

Ansonsten ist nichts großartiges passiert. Gestern hatten wir einen kleinen „Einbrecher“ an Bord – die Katze von Alain, der zwei Plätze weiter liegt, treibt sich gerne auf anderen Booten rum. Gestern waren wir dran und sie ist durch das Moskitonetz in der Bugkabine in unser Bett gestürzt. Allerdings konnte sie sich selbst wieder über denselben Weg retten. Heute haben wir deswegen gleich einen neuen Einsatz für das Netz besorgt, sie hat ein Moskito-freundliches Loch hinterlassen. Und Socializing findet natürlich auch statt! Gestern waren wir zu einem sehr schönen und köstlichen Grillabend á la Südafrika auf der Hakuna Matata eingeladen – wunderbar! Wir sind beide immer noch ganz beeindruckt vom Motorraum, riesig!

Seit heute haben wir Besuch, Brigitte und Adrian, die wir in Samaipata kennengelernt haben, sind weiter in Brasilien unterwegs und waren gerade in der Nähe. Ein wenig umräumen mussten wir, ich bin ja grad nebenbei noch am Packen, aber inzwischen sind wir tatsächlich schon so gut eingerichtet, dass da keine wahnsinnige Aktion nötig war. Wir freuen uns auf jeden Fall, dass die beiden da sind!

Abschluss der Landreise

Wir haben auf einer Karte mal unsere zurückgelegte Strecke in Südamerika eingezeichnet. So viel wir auch gesehen haben, in Relation zum Kontinent war es nur ein kleiner Teil. Wie viele Kilometer wir genau zurückgelegt haben, wissen wir nicht, ein paar Tausend werden´s gewesen sein.

SüdamerikareiseWir sind sehr froh, dass wir diese Reise gemacht haben, sie war in jeder Beziehung eine Bereicherung! Nicht so ganz sicher sind wir, ob wir vor unserer Abreise vor gut zwei Jahren Bolivien spontan auf der Karte exakt hätten lokalisieren können – wir hätten jedoch sehr viel verpasst, wenn wir es uns nicht genauer angesehen hätten. Falls irgendjemand inzwischen Lust auf Bolivien bekommen und Fragen an uns dazu hat, immer her damit!

Frühjahrsputz

so viele Besucher hatten wir bis gestern! Klasse :-)

so viele Besucher hatten wir bis gestern! Klasse 🙂

Gestern waren wir nochmal in Sachen Geld-abheben unterwegs, leider aber wieder erfolglos. Fast wären wir auch noch im Shopping-Center festgehangen, wir sind mit unserem letzten Bargeld mit dem Bus hingefahren (gut 10km, zum Zurücklaufen etwas weit). In der Hoffnung, dass das sicher klappt, waren wir fast ein wenig zu mutig. Da die Automaten wieder nichts ausgespuckt haben, haben wir Bargeld gewechselt, was auch fast gescheitert wäre. Normalerweise geht das nur mit Ausweis, der selbstverständlich sicher verstaut am Boot lag. Die Dame in der Wechselstube hat uns wohl unsere Verzweiflung angesehen und hat uns glücklicherweise auch ohne Pass mit Bargeld versorgt. Gestern bekamen wir noch einen Tipp, wo es sicher geht – ab Montag sind wir dann wieder flüssig (die Hoffnung stirbt zuletzt ;-)).

kuchenbudeHeute stand dann endlich mal der Frühjahrsputz an. Kaum zu glauben, aber schon nach fast einer Woche sind wir heute dann doch auch mal dazu gekommen, Kassiopeias Deck zu schrubben! Außerdem hat die Kuchenbude eine gründliche Reinigung gebraucht, von innen hatten sich in den drei Monaten ein paar Stockflecken gebildet. Da wir eh ein Sonnensegel nähen wollen, haben wir sie gleich weggepackt und vorübergehend mit dem Bimini ersetzt.

So langsam wird es dann auch Zeit für die neue Kamera, unsere ganz alte macht immer mehr Zicken. In zehn Tagen geht´s in die Heimat, dann ist es soweit 🙂

Neues in Jacaré

So richtig viel hat sich hier nicht getan, aber ein wenig was hat sich dann doch geändert in den letzten drei Monaten. Die Fischer haben einen Steg bekommen und müssen nun nicht mehr durch den Schlamm waten um zu ihren Booten zu kommen und die Marina ist deutlich aufgehübscht! Hat was! Am Sonntag waren auch unsere „alten“ Stegnachbarn noch da, sind aber inzwischen weg. Die Marina wird etwas leerer, aktuell haben wir richtig Luft neben uns, auch das hat was 🙂

Ein kleineres Problem haben wir gerade, das sollte sich aber morgen lösen lassen. Geld abheben ist ein wenig schwierig in Brasilien, für Ausländer funktionieren nicht alle Geldautomaten. Am zuverlässigsten sind die der Banco do Brasil. Praktischerweise ist da einer direkt auf dem Weg zum Bus an der Tankstelle – die gerade umgebaut wird, somit ist das Ding außer Betrieb… Das waren auch die im nächsten Einkaufszentrum… Glücklicherweise hatten wir noch ein wenig Bargeld von August übrig, aber so langsam wird es selbst für eine Caipi am Abend knapp (Luxusproblem, wissen wir ;-)). Morgen starten wir nochmal einen Versuch, zumindest im Shopping-Center sollten die Automaten wieder funktionieren.

Ansonsten schwitzen wir so vor uns hin, früh um sieben hat es schon knapp 30°C im Boot und so richtig kühl wird es nachts auch nicht. Da sind die kalten Duschen in der Marina eine willkommene Erfrischung! Und die Moskitos sind weniger, ein sehr schöner Nebeneffekt der Trockenzeit!

Waren wir weg?

Sehr lang sind wir ja noch nicht zurück auf Kassiopeia, irgendwie erscheint das letzte Vierteljahr dennoch schon wieder weit, weit weg, fast ein wenig unwirklich. Die Berge an zu waschender Wäsche, die noch zu verstauenden Sachen und das ein oder andere Souvenir erinnern uns dennoch wieder an die herrliche Zeit!

Wir sind also zurück in Brasilien, dem Land, in dem

  • Motorradfahrer wieder Helme tragen
  • sich die Menschen immer noch herzlichst mit uns über den Weltmeistertitel freuen – vielleicht mehr, als mancher Deutscher
  • man sich wieder anschnallt (naja, zumindest öfter als in Bolivien)
  • Taxen wieder in technisch besseren Zustand sind als die meisten privaten Autos
  • selbst die alten Busse brandneu wirken (zumindest grad für uns ;-))
  • die Papaya wieder RICHTIG lecker schmecken
  • man Vitamin C(aipi) auf äußerst leckere Weise tanken kann
  • fast überall Musik zu hören ist
  • Autos mit Monster-Lautsprechern für Werbedurchsagen durch die Orte fahren

Wir hatten eine grandiose Zeit hauptsächlich in Bolivien, dem Land, in dem

  • zumindest im Hochland noch sehr viele Frauen mit den vielen Schichten Rock in bunten Farben unterwegs sind, dazu passend die allgegenwärtigen und herrlichen zu kleinen Hüte
  • die Frauen Haare haben, auf die frau nur neidisch sein kann – so dicht und schön
  • man immer und überall etwas Günstiges, Leckeres und Frisches zu essen bekommt (und zwar alles drei in einem!)
  • die Menschen anfangs etwas mürrisch wirken, aber doch so herzlich und hilfsbereit sind (fast schon fränkisch ;-))
  • man auf einer Ebene in 4.000m ü.d.M. noch deutlich höhere Berge bestaunen kann
  • viele Frauen mit einem eingewickelten Paket auf dem Rücken unterwegs sind – manchmal sind da Waren drin, meist jedoch kleine Kinder

Rückreise von Santa Cruz bis Jacaré

Knapp 3.300km Luftlinie und vier Zeitzonen haben wir die letzten drei Tage hinter uns gebracht. Wir sind 18 Stunden im Zug und sieben Stunden im Bus gesessen, vier Stunden an der Grenze angestanden, dreimal geflogen, haben Brasília und den Zuckerhut in Rio de Janeiro von oben gesehen. Letztendlich sind wir sehr gut in Jacaré bei Kassiopeia angekommen und haben auch schon das ein oder andere altbekannte Gesicht gesehen – schön, wieder zuhause zu sein!

Da in Südamerika internationale Flüge deutlich teurer sind als nationale, haben wir ein paar mehr Schritte eingelegt. So konnten wir uns auch langsam von Bolivien verabschieden und wurden nicht so ganz plötzlich zurückverpflanzt. Die Zugfahrt war zwar lang und wackelig, aber durchaus entspannt. Die Aus- und Einreise an der Grenze liefen völlig problemlos ab, wenn man mal von der Wartezeit bei hoher Luftfeuchtigkeit und um die 30°C absieht. Michls Beamtin bei der Einreise nach Brasilien war besonders nett: eigentlich hat sie ihm nur ein 30-Tage-Visum eingestempelt, auf Nachfrage hat sie das aber ohne weitere Rückfrage nach dem Warum mit einem Lächeln in ein 90-Tage-Visum geändert („mein“ Beamter hatte mich direkt gefragt, welches Visum ich gerne hätte). Auch den weißen Zettel, der für die Ausreise benötigt wird, hat sie selbst ausgefüllt, nachdem sie ihn zuerst fast unterschlagen hätte.

In Corumba, direkt nach der Grenze, konnten wir in einem Hostel die Zeit bis zur Busabfahrt verbringen und sogar noch duschen, damit hatten wir gar nicht gerechnet. Im Bus nach Campo Grande sind wir früh um fünf aufgewacht und spontan ausgestiegen, nachdem wir mitbekommen haben, dass wir gerade direkt am Flughafen angehalten hatten. Da unser Flieger geplanterweise erst gegen 18Uhr ging, wollten wir zumindest gleich einchecken und das Gepäck abgeben, um dann noch ein wenig Campo Grande anzusehen. Ein Mitarbeiter von TAM, unserer Fluggesellschaft, hatte mitbekommen, dass wir noch etwa 12h bis zum Abflug haben, hat uns an einen Schalter gebracht und die Dame dort hat uns eine andere Verbindung herausgesucht. Ob das denn OK wäre, dass wir zweimal umsteigen, dafür wären wir schon nachmittags in Joao Pessoa? Selbstverständlich ohne Zusatzkosten für uns. Und wie das für uns OK war! Ein Klasse Service der Fluggesellschaft, wie wir finden!

So sind wir über Brasília und Rio de Janeiro nach Joao Pessoa geflogen und waren noch bei Tageslicht bei Kassiopeia, die uns gut empfangen hat. Die ein wenig abgestandene Luft, nach drei Monaten in den Tropen ohne viel Lüften wohl auch zu erwarten, hat sich mit dem Ventilator halbwegs vertreiben lassen, ansonsten war alles an Bord bestens. Die erste Nacht wieder im eigenen Bett haben wir sehr genossen 🙂

Wieder zurück!

Durch einen klasse Service der Fluggesellschaft TAM sind wir ein paar Stunden früher zurück als erwartet. Alles lief glatt und Kassiopeia hat uns bestens empfangen: ohne offensichtliche unerwünschte Haustiere, mit furztrockener Bilge und einem erfreuten Winken mit der Nationale.

Morgen gibt´s mehr, jetzt gehn wir endlich mal wieder in UNSER Bett 🙂

Abschied von Bolivien

bluetengrussMit einem lachenden und einem weinenden Auge machen wir uns heute auf den Weg zurück zu Kassiopeia. Zuerst mit dem Zug zur Grenze (laut Reiseführer der „Death-Train“, wir sind gespannt), dann Bus bis Campo Grande und das letzte Stück werden wir fliegen (Inlandsflüge sind in Brasilien auf größere Entfernungen einfach günstiger). Wir werden ein wenig unterwegs sein, allein die Fahrt zur Grenze dauert etwa 17h. Zu unserem Glück streiken hier keine Lokführer! 😉 Wenn alles klappt (wovon wir ausgehen), sind wir in der Nacht vom Sonntag auf Montag wieder zurück auf Kassiopeia.

Mit lachendem Auge, weil wir uns richtig auf Kassiopeia freuen. Endlich wieder im eigenen Bett schlafen, nicht mehr alle paar Tage die Rucksäcke packen zu müssen, wieder in der eigenen Küche kochen zu können, eben einfach wieder auf unserem schwimmenden Zuhause zu sein. Unsere alte Dame fehlt uns schon sehr!

mobiler Kaffee-Stand auf der Plaza in Santa Cruz

mobiler Kaffee-Stand auf der Plaza in Santa Cruz

Mit weinendem Auge, weil die Zeit unterwegs, insbesondere in Bolivien, sehr, sehr schön war. Wir haben unglaublich viel erlebt und gesehen, wir durften ein Land kennenlernen, das wir vor unserer Abreise noch gar nicht auf dem Plan hatten und über das wir herzlich wenig wußten. Und wie viel hat dieses beeindruckende Land zu bieten! In Tilcara, unserer letzten Station in Argentinien, haben wir einen Studenten kennengelernt, der meinte: „Nichts ist wie Bolivien“. Und er hatte recht. Nirgends gibt es einen so hohen Anteil an indigener Bevölkerung, die noch dazu den indigenen Präsidenten vor kurzem zum wiederholten Mal gewählt hat. Das Land ist abwechslungsreich wie wenige: Vulkane, Hochebene, Urwald, 6000er, Amazonas, Salzseen, Bodenschätze, Titicacasee, Täler, Schluchten und noch vieles mehr – was sie nicht haben, ist ein Zugang zum Meer. Wir haben noch lange nicht alles gesehen und hoffen, irgendwann zurückzukommen.

So, und jetzt müssen wir packen!

PS: Inzwischen haben wir einen Spendenbutton eingerichtet. Zu finden auf der Startseite links oder in der Fußzeile. Wir freuen uns über jede Spende, aber wer nicht will, muss auch nicht.

Hommage ans Essen in Bolivien

Bevor wir das erste Mal nach Bolivien eingereist sind, hatten wir ja einen Artikel zum Thema McD in Bolivien verlinkt. McD haben wir tatsächlich auch keinen gesehen, es gibt allerdings ganz vereinzelt Burger King, KFC und ähnliches. So richtig passen tut das nicht wirklich ins Land, außer in Santa Cruz. Die Stadt ist anders, viel europäischer bzw. brasilianischer orientiert. Im Hochland, z.B. in Uyuni, Potosí oder Copacabana würden solche Schnellimbisse aus unserer Sicht eher wie Fremdkörper wirken.

Sopa de Maní – Erdnusssuppe

Hauptgang

Obwohl es dort nicht wirklich Schnellimbisse gibt und Restaurants auch eher von Touristen oder der Oberschicht besucht werden, wird unheimlich viel auswärts gegessen. Bevorzugt passiert das auf Märkten oder an Straßenständen, da gibt es ein riesiges und vielfältiges Angebot! Die beliebsteste Mahlzeit ist Almuerzo – das Mittagessen. Man bekommt es von früh bis spät in den Nachmittag hinein. Normalerweise besteht es aus zwei Gängen – Suppe und Hauptgericht. Die Menge ist so ausreichend, dass man ziemlich satt wieder aufsteht und bis zum Abendessen gut gefüllt ist. Gelegentlich passt auch mal noch ein Obstsalat mit rein, dann ist die Siesta allerdings dringend nötig! Wer keine Zeit oder Gelegenheit hat, sich hinzusetzen, kann das Essen auch mitnehmen. Entweder im mitgebrachten Geschirr oder man bekommt alles in Plastiktüten gefüllt (ja, auch die Suppe). Leider reduziert das den Plastikmüll auch nicht wirklich, aber das ist ein anderes (nicht sehr schönes) Kapitel.

links der kleine, rechts der große. Der Erdbeersaft gehört zum Kleinen

Das Essen ist immer frisch gekocht und auch aus frischen Zutaten. Es könnte sich wohl keiner der Stände erlauben, schlechte Ware anzubieten, da würden sofort die Kunden wegbleiben. Wir haben sehr oft am Markt gegessen und NIE eine schlechte Erfahrung gemacht. Es war immer äußerst lecker und wir kamen so auch leicht ins Gespräch. Man sitzt nämlich teilweise recht zusammengepfercht an kleinen Tischen, was jedoch für uns auch viel vom Charme ausmacht. Günstig ist es auch noch. Wir haben ja ein paar Mal auch selbst gekocht – die Zutaten sind nicht wirklich viel günstiger und dann hat man ja auch noch die Arbeit. Heute waren wir hier essen für zweimal 13bs (~1,47€), danach haben wir uns noch einen Obstsalat gegönnt, 10bs und 12bs. Und die Preise waren im ganzen Land ähnlich (Burger King verlangt hier übrigens ähnliche Preise wie in D zu unserer Abreise).

Wir werden das sehr vermissen!

zurück in Santa Cruz

Gestern früh sind wir wieder in Santa Cruz angekommen, wollten ins selbe Hostel wie letzte Woche einchecken, aber das war voll. Boa, das war das erste Mal, dass uns das passiert ist! Aber kein Problem, wir sind einfach ein Quadro (einen Häuserblock) weiter gegangen, da ist ein anderes und die hatten Platz für uns. Was sie auch noch haben, ist ein wunderschöner, grüner Innenhof mit Hängematten und zwei Tukanen, die die Gäste ärgern.

Von Santa Cruz haben wir gestern und heute nicht viel gesehen, da gestern Feiertag war und dieser ja auf einen Sonntag gefallen ist, war heute auch nochmal alles geschlossen. Wir hatten Mühe, was zum Essen zu bekommen, da selbst die Märkte auf ziemlicher Sparflamme liefen. Deshalb als Bilder die Nachlieferungen vom letzten Mal. Die beiden Tage haben wir recht faul verbracht: lesen, Hängematte, Tee trinken und das passable Internet zum Surfen nutzen. Morgen geht´s dann wieder weiter mit mehr Action.

Noch einen Nachtrag haben wir zu machen. Ein Thema, das uns seit Buenos Aires beschäftigt hatte, war Michls gestohlener Führerschein. Anfangs dachten wir, dass wir das aus der Ferne nie organisiert bekommen, aber denkste! Dank äußerst konstruktiver Mithilfe vom Landratsamt Roth, dem Polizeipräsidium in Schwabach und einer überraschend schnellen Post aus Argentinien konnte der Führerschein in Rekordzeit beantragt und ausgestellt werden. Inzwischen liegt der neue auf Kassiopeia, da wir auch noch einen persönlichen Boten nutzen durften. Ein spezielles Danke an meine Eltern, Frau Ermer, Herrn Schön und Bernhard!! Toll, wenn man zuhause auf so ein gutes Team zurückgreifen kann 🙂