Fiesta Sao José

Vorgestern wurde vor der Kirche schon ein Zelt aufgebaut, gestern hat uns Nice erzählt, dass heute Fiesta ist. Sao José ist der „zuständige“ Heilige für Palmeira und der wird heute gefeiert. Angefangen haben die Festivitäten mit einem Gottesdienst, der bestimmt zwei Stunden gedauert hat. Zwischendurch sind spielende Kinder umhergerannt, gelegentlich auch ein paar Hunde. Am Hafen waren Boote geschmückt, darin saßen nochmal etliche Kinder (die Kap Verden haben definitiv kein Nachwuchsproblem, so viele Kinder sind hier unterwegs). Und ganz viele Menschen, besonders die Kleinen, waren richtig herausgeputzt. Nach dem Gottesdienst wurde mit einer Bootsprozession die Statue des Sao José um das Ankerfeld herumgefahren, netterweise genau bei uns vorbei – wir saßen quasi in der ersten Reihe 🙂

Später sind wir nochmal an Land, wir wollten uns das Treiben ein wenig genauer ansehen. Inzwischen hatte eine Live-Band zu spielen angefangen (die uns wohl den abend noch musikalisch begleiten wird…), bei der Jung und Alt (und zwar von ganz jung bis ganz alt) mitgesungen und im Takt gewippt haben. Nebenbei haben sich ein paar Kinder gegenseitig geärgert, es war ein richtig schönes Hin und Her 🙂 Da wir aber irgendwie doch nicht mehr so viele Menschen auf einen Haufen gewohnt sind, sind wir wieder zurück an Bord und lauschen aus der Ferne noch ein wenig der Musik.

Sal im Norden

Heute haben wir mal wieder unsere Off-Road-Flip-Flops ausgepackt. Wir haben uns zusammen mit René ein Auto mit Fahrer geleistet um uns ein wenig was von der Insel anzuschaun. Nice (unser Fahrer) hat uns im Norden der Insel teils querfeldein die interessanten Orte gezeigt. Von Palmeira ging es nach Buracona zu einem Naturpool mit fantastisch grün leuchtenden Moosstreifen. Außerdem ist dort das Olho Azul – Blaues Auge – eine Höhle, die bei richtigem Sonnenstand blau leuchtet. Leider war es dazu noch ein wenig zu früh, aber allein die Küste war den Abstecher schon wert!

Anschließend sind wir quer durch die Wüste in Richtung Monte Grande, dem mit 405m höchsten Berg auf Sal. Irgendwann ging´s aber einfach nicht mehr weiter und nach einem kurzen Spaziergang durch die Wüste sind wir über Terra Boa zurück nach Espargos zum Monte Curral, von wo wir die Aussicht in alle Richtungen genießen konnten. Nice hat uns wie schon in Buracona wunderbar um die ganzen Touri-Gruppen herumgeführt, so dass wir nicht mitten im Gewimmel waren!

Danach sind wir noch nach Pedra de Lume zu den Salinen gefahren. Im Krater eines Vullkans ist unter dem Meeresspiegel eine natürliche Saline, die ehemals industriell genutzt wurde. Heute ist das wohl hauptsächlich eine Touristen-Attraktion, was man auch an der Menge der Besucher gemerkt hat. Noch zu sehen sind die Überreste einer über einen Kilometer langen Seilbahn, über die seit 1922 bis zu 25to Salz pro Stunde abtransportiert werden konnten. Außerhalb war auch sehr interessant war eine Halle, in der ein Bootsbauer aktiv war! Den mussten wir uns natürlich ansehen 😉 Und er hat sich richtig gefreut, dass wir interessiert waren! Eigentlich war bisher jeder freundlich zu uns – selbst die Souvenirverkäufer. Die wollen zwar konsequent was an uns verkaufen (immerhin leben sie ja auch davon), nur wir eben nicht kaufen. Michl hat heute einen sogar so weit bekommen, dass er ihm zwei Ketten als Glücksbringer geschenkt hat 😉

Die Tour hat uns richtig gut gefallen! Auch wenn Sal recht trocken ist, hat es durchaus seinen Reiz. Jetzt abends waren wir noch auf ein (oder zwei…) Glas Wein bei Claire und Allan an Bord, die beiden sind auch etwas gemütlicher unterwegs. Außerdem haben sie ganz grob ähnliche Pläne wie wir, mal sehn, wo wir uns noch über den Weg laufen 🙂

Fisch, Musik und Wäsche

Schon gestern waren wir zufällig in der Nähe, als ein Fischerboot reinkam, das offensichtlich einen richtig guten Fang mit Makrelen gemacht hatte. Bereits auf dem Weg zum Hafen kamen uns etliche entgegen, die die Hände voll mit Fischen hatten. Am Hafen haben wir dann noch ein wenig dem Treiben zugesehen und uns auch mit fangfrischer Makrele versorgt. Fünf Fische für einen Euro, filetiert waren noch über 1,5kg übrig. Geschmeckt hat er sehr lecker, heute war noch genug zum Naschen und für einen Aufstrich übrig.

Zuvor waren wir gestern noch in einem der etlichen kleinen Läden ein wenig Gemüse einkaufen. Im Hintergrund lief im Fernseher gerade Musik und die Verkäuferin hat so richtig mitgesungen und getanzt – herrlich! Überhaupt ist hier ganz viel Musik. Heute wurde getrommelt, als wir in den Ort gelaufen sind – ein paar Kinder auf der Straße haben gleich mitgetanzt.

Ansonsten haben wir heute mal den Wäscheservice probiert. Mittags haben wir schmutzige Wäsche abgeliefert, heute abend haben wir sie super sauber und duftend wieder in Empfang genommen. Da werden wir wohl morgen nochmal nachlegen 🙂 Uns haben wir auch gewaschen, es gibt hier eine öffentliche Dusche (knapp 1€). Es gibt war kein warmes Wasser, aber sie ist sauber und es kommt ein richtiger Strahl aus dem Duschkopf!

Dinghi-Geschichten

Dinghi-Dock das erste

Dinghi-Dock das erste

Für uns ist es hier ja das erste Mal, dass wir mit unserem Dinghi nicht nur fröhlich durch die Gegend sondern auch an Land fahren. Als erstes hatte sich da die Frage gestellt: wo gehen wir hier an Land? René konnte uns weiterhelfen und somit haben wir uns durch das Leinengewirr vor dem Dinghi-Dock durchgewuselt. Bisher mal mehr, mal weniger erfolgreich – etliche der Fischerboote, die da vorne festgemacht sind, haben knapp unter der Wasseroberfläche schwimmende Leinen, die unser Außenborder verständlicherweise nicht so mag. Somit war das ein oder andere Mal schon hektisches Lenken angesagt 😉 Gestern haben wir dann einen Tipp für eine andere Anlegestelle bekommen, die haben wir heute ausprobiert. Klappt gleich besser, da liegen nicht ganz so viele Leinen. Außerdem ist das näher am Mülleimer und man kommt gemütlicher an Land!

Dinghi-Dock das zweite mit Schorsch

Dinghi-Dock das zweite mit Schorsch

Da es hier zwischendurch recht windig ist, ist der Außenborder am Dinghi schon eine feine Sache. Die Entfernung könnten wir locker paddeln, aber gegen den Wind wird´s anstrengend. Das hatten zwei Franzosen am eigenen Leib gespürt 🙂 Die beiden haben ein einfaches Schlauchboot, ein Paddel dazu und keinen Motor. Da sie damit quasi nicht viel wiegen, hatten sie echte Mühe, vorwärts zu kommen. Da wir gestern auch gerade in Richtung Land wollten, haben wir sie mal schnell in Schlepptau genommen. Die waren so leicht, wir konnten sie einfach mit der Hand ziehen 🙂

Palmeira

Heute haben wir uns ein wenig in Palmeira umgesehen. Zuerst ging es allerdings noch zur Polícia Maritima zum Anmelden. Der Beamte war etwas angefressen, da wir erst heute kamen, aber nachdem wir ganz schuldbewußt geguckt und uns entschuldigt haben, hatte er uns den einen Tag Verzögerung nachgesehen. Vielleicht war er auch nur unmutig, weil wir ihn beim Zeitschrift-Lesen gestört haben 😉 Anschließend sind wir durch die Gassen geschlendert und fühlten uns doch an Marokko auf dem Land bzw. in den Vororten von Rabat/Salé erinnert. Offensichtlich war auch gerade die Schule aus oder Pause, wir hatten etliche Kinder auf den Straßen gesehen.

Und plötzlich standen wir in einer völlig anderen Welt: wir hatten sowas wie einen Baumarkt entdeckt und dachten, wir schaun mal kurz rein. Da war alles modern, Elektrogeräte zu auch für deutsche Verhältnisse teilweise absurd hohen Preisen (z.B. ein normaler Wasserkocher für über 100€), zudem gab es buntes Klopapier, sechs Rollen zu 11€! Das entspricht hier absolut nicht dem sonstigen Preisgefüge. Sie hatten auch noch Werkzeug, Betonmischer, Arbeitsklamotten, Möbel und vieles mehr. Ein wenig hat es uns an Obi erinnert… Vor der Tür waren wir dann wieder in „Afrika light“ angelangt, da gefällt es uns aktuell besser. Gleich um die Ecke haben wir noch einen Bissen gegessen und uns dabei das Nationalgericht Cachupa schmecken lassen (eine Art Eintopf, bestehend aus gestampftem Mais, Zwiebeln, grünen Bananen, Maniok, Süßkartoffeln, Kürbis, Yams, Tomaten, Kohl und eventuell Speck, gewürzt mit Loobeerblättern, Knoblauch und Piment).

Erstes Zurechtfinden

So, inzwischen haben wir uns ein wenig besser orientiert. Gestern abend waren wir noch im Ort, es gab Musik und Tanz. Dazu waren verschiedene Grill-Stände aufgebaut, bei denen es sehr leckere Spieße, Hähnchen, Bier und ähnliches gab. Es war unheimlich viel Leben und Stimmung, mit ganz gemischtem Publikum – gefällt uns 🙂

Heute vormittag sind wir zusammen mit René von der Yoyo (wir kennen uns schon aus La Restinga) zum Flughafen, haben uns mit Internet versorgt und sind anschließend in Espargos noch ein wenig herumspaziert. Während einer Pause in einem der Cafés am Platz haben wir uns köstlich über einen Hund und ein paar Kinder amüsiert. Die Kinder haben den Hund immer wieder geärgert, woraufhin er wild bellend den flüchtenden Knirpsen hinterher ist. Aber immer so, dass er kurz, bevor er sie erwischt hat, wieder abgebremst hat. Dann kamen die Kinder wieder und die Jagd ging von Neuem los 🙂 Das Ganze hat sich bestimmt eine halbe Stunde lang hingezogen. Angefangen hat das Spiel, als Michl die Kinder fotografiert hat und sie wohl den ein oder anderen Escudo als Bezahlung dafür einfordern wollten. Die Folge war der erste „Angriff“ des Hundes.

Mittlerweile gewöhnen wir uns auch ein wenig an den Kapverdischen Escudo, obwohl das beim Bezahlen munter gemischt wird. Ein Euro entspricht etwa 100 Escudo und Wechselgeld bekommt man auch gerne mal gemischt, bzw. es ist kein Problem, 700CVE in der Kombination 500CVE + 2€ zu bezahlen.

Heute abend gab es zum Essen zwei Fleckenbarsche, die wir frisch bei den Fischern bekommen haben. Sehr lecker, günstig, sehr frisch – das deutsche Gesundheitsamt hätte seine helle Freude an der Verkaufsstation, wir müssen da unbedingt noch Bilder nachliefern!

Die heutigen Bilder sind noch von der Fahrt.

Fahrt nach Palmeira, Sal, Kap Verden

Die Fahrt hierher war die für uns bisher längste am Stück. Wir haben uns drauf gefreut und wurden nicht enttäuscht. Am Anfang haben wir noch etwas mit den Selbststeueranlagen gekämpft, unsere Windfahne haben wir jedoch immer besser in Griff bekommen (ein wenig Luft nach oben haben wir aber noch ;-)). Wind hatten wir völlig unterschiedlichen, mal viel (gut 30kn), zum Ende hin etwas wenig (bis 2kn), allerdings immer aus einer passenden Richtung. Die Wellenhöhen haben sich zwischen etwa 4m und 1m bewegt, auch diese meist aus passenden Richtungen (anfangs ein wenig unangenehm seitlich mit etwa 3m Höhe). Insgesamt war es eine sehr abwechslungsreiche Fahrt, die von uns aus auch gerne länger hätte dauern dürfen. Kaum hatten wir uns richtig unterwegs eingelebt, waren wir auch schon da.

Unterwegs haben wir immer wieder Delphine gesehen, jedes mal ein beeindruckendes Erlebnis. Anfangs konnten wir sie fast neben uns in den noch etwas höheren Wellen geradezu surfend beobachten. Ganz oft gesehen haben wir bunte Quallen (wir vermuten zumindest, dass es Quallen waren), die sich mit einer Art Segel vorwärts bewegt haben. Das Segel war mal rot, blau, lila, etwa 10-20cm breit – zuerst dachten wir, es ist Plastikmüll, aber dazu waren es dann einfach zu viele ähnlich aussehende. Noch was uns unbekanntes haben wir entdeckt: kleine Blasen bzw. Kugeln, die aus lauter Luftbläschen bestanden haben. Ganz gleichmäßig – und es waren richtig viele auf einen Haufen, wir sind ein paar Minuten lang durch ein ganzes „Feld“ davon durchgefahren. Mal sehen, ob wir rausfinden, was das war.

Als wir gestern angekommen sind, waren wir zwar ein wenig geschafft, aber nicht übermüdet. Wir haben denselben Schlafrhythmus angewandt wie auch schon von Marokko nach Graciosa: wir schlafen nach Bedarf. Der erste, der abends müde ist, legt sich hin, schläft, bis er aufwacht und lässt dann den anderen schlafen. Und so wechseln wir uns unregelmäßig ab, jedoch wird niemand aus einer Tiefschlafphase geweckt. Falls derjenige, der wach ist, zu müde wird, muss er eben den anderen wecken. War jedoch nicht erforderlich.

Der Anker hat auf Anhieb gut gehalten, wir liegen sehr ruhig. Nachdem wir Kassiopeia dann auch wieder etwas auf- und umgeräumt hatten, Segel verstaut und eingepackt waren, die Bugkabine wieder wohnlich war, haben wir uns noch einen Happen zu essen gegönnt (die Vorräte sind unterwegs nicht merklich geschwunden) und auf die gute Fahrt angestoßen. Geschlafen haben wir auch sehr gut, endlich mal wieder im Bett und nicht auf der Salon-Bank 🙂

Ach ja, die Statistik zum Thema „Angelerfolg“ hat sich noch nicht verändert…

Im Moment sitzen wir am Flughafen, haben völlig problemlos einklariert (übrigens ohne Ausreisestempel von den Kanaren), schaun mal, was es so neues gibt und machen uns dann auf den Rückweg zu Kassiopeia

Weiter geht´s

Es hatte sich ja schon ein wenig angedeutet, jetzt ist es soweit – wenn nicht noch etwas völlig unvorhergesehenes passiert, legen wir heute mittag ab in Richtung Kap Verden. Wir freuen uns sehr auf die Fahrt und hoffen, dass der Wetterbericht sich halbwegs an die Vorhersage hält. yann-valerie-tore-miram-gubby-claudiIm Hafen wird es heute leer, insgesamt fünf Boote brechen auf in Richtung Süden bzw. Südwesten. Die ersten Meilen wird es also eine astreine Regatta geben. Mal sehen, wer die Nase vorne hat, bis alle auf den Gemütlichkeitsmodus umschalten 😉 Wir hatten zum Ende hier sehr schöne internationale Tage – britisch, halb-irisch, französisch, schwedisch, schweizerisch und natürlich auch deutsch. Den ein oder anderen werden wir wieder treffen, mal sehen wann und wo!

chuchi-katrin-chicasDie Zeit hier in La Restinga haben wir jede Minute sehr genossen, auch wenn es etwas länger war. Für manche Orte bracht man einfach mehr Zeit! Wir hatten viel Kontakt mit Seglern aber eben auch mit vielen am Ort. Inzwischen kennen uns wohl die meisten zumindest vom Sehen und wir wurden oft gegrüßt. Wir hörten auch Bezeichnungen wie „Residente“ oder „Herreño/a“ 😉 Mit dem ein oder anderen gab es intensiveren Kontakt, entsprechend schwer fällt uns der Abschied.

haltgriffeDie letzten Tage haben wir ja schon Verpflegung gebunkert, heute haben wir noch geräumt und gestern kurz vor Schluss einen Tragegurt für den Außenborder gebastelt. Alle Akkus sind geladen, die Kindle mit Büchern versorgt und unser Schlafplatz im Salon vorbereitet. Am Steg stand lieblingsbaralles unter dem Motto Aufbruch. Valérie und Yann wollten gestern eigentlich schon los, hatten sich dann aber doch dafür entschieden, vielleicht noch ihren Kühlschrank fertig zu basteln 😉 Somit konnten wir gestern abend alle miteinander noch einen lustigen Abend in unserer Stamm-Bar verbringen.

Für die Strecke in Richtung Kap Verden rechnen wir mit etwa einer Woche, mal sehen, wie schnell wir tatsächlich sind. Auf jeden Fall werden wir versuchen, über Funk den Blog und unsere Position, die auf der Startseite ist, zu aktualisieren.

windige Ecke

Also, dass La Restinga eine windige Ecke ist, wissen wir ja inzwischen. So langsam wäre es aber auch mal wieder gut… Letzte Nacht hatten wir (bzw. ein Stegnachbar) schon wieder 60kn Wind auf der Uhr. Ausschlafen ist da irgendwie nicht so einfach. Naja, soll am Wochenende wieder weniger werden, wir werden sehen. alt_neuSo nebenbei fliegt die Zeit mit Kleinzeug dahin: Wäsche waschen, Hosen flicken, Plausch mit anderen am Steg, vor dem Windgetöse in die Bar flüchten und so weiter. Außerdem haben wir unsere Nationale ausgetauscht, sie war inzwischen doch zu sehr zerfetzt… Zudem haben wir eine neue geschenkt bekommen – Danke René 🙂

bananenInzwischen haben wir Essen ohne Ende an Bord – OK, irgendwann wird es wohl zu Ende sein, aber bei der Menge ist das in ferner Zukunft 😉 Heute gab es auch noch eine Ration Bananen, die wohl ein paar Tage reichen dürfte. Muchas gracias, Katrin y Chuchi!! Ab sofort wird wohl öfter mal Banane im Essen enthalten sein 😉

alexander_v_hAch ja, und vor ein paar Tagen wäre fast was richtig Großes hier in den Hafen gekommen. Die Alex von Humboldt II hatte schon ihr Beiboot zum Tiefen messen vorausgeschickt, aber dann war es ihnen wohl doch zu eng und/oder zu flach und sie sind wieder abgedreht. Das Hafenmanöver hätten wir gerne gesehen. Vor allem waren wir gespannt darauf, wie sie in der für die Bootsgrößte doch recht engen Einfahrt mit ihren 65m Länge und 10m Breite (so lang ist Kassiopeia in etwa) rangiert hätten. Das wäre auf jeden Fall das größte Schiff gewesen, das jemals hier drin gewesen wäre. Schade, dass sie wieder weg sind!

PS: Weil wir immer wieder gefragt werden, wann wir denn weiter fahren: wir wissen das sicher in dem Moment, in dem wir ablegen. Vorher nicht und vorher sehen wir auch keine Notwendigkeit, darüber zu spekulieren.

11 Fragen – 11 Antworten – Best Blog Award

Kettenbriefe sind ja so eine Sache, und eigentlich sind wir keine Fans davon. Jetzt wurde uns aber die Ehre zuteil, eine Blogger-Auszeichnung in einer ähnlichen Form verliehen bekommen zu haben. Und darüber haben wir uns sehr gefreut! Es geht um den Best-Blog-Award, der von Bloggern an andere Blogger verliehen wird. staffelstabWir haben unseren von Andreas bei 12-mitsegeln.de bekommen, hier der Link dazu. Vielen Dank Dir nochmal 🙂

Der Best-Blog-Award funktioniert folgendermaßen: man bekommt elf Fragen gestellt, beantwortet diese im eigenen Blog und stellt dann elf neue Fragen an den oder die Nachfolger. Wird also weitergegeben wie ein Staffelholz 🙂 Die Fragen an uns sind folgende:

1. Warum heißt  Dein Blog so wie er heißt?

Wir wollen die Meere bereisen und den Blog nicht unbedingt nach dem Boot benennen – außerdem hatten wir Kassiopeia zu der Zeit, als der Blog-Name entstand, noch gar nicht.

2. Was war Dein ursprünglicher Antrieb, einen Blog zu schreiben?

Eigentlich haben wir angefangen, Tagebuch zu schreiben. Ein einzelnes Dokument war dann aber doch irgendwann unübersichtlich. Die endgültige Entscheidung zum Blog fiel dann mit der Begründung, dass wir so Familie, Freunde und Interessierte unterwegs auf dem Laufenden halten können.

3. Welches Deiner Bilder 2013 gefällt Dir am besten und wieso?

Eine sehr schwere Frage, da haben wir einfach zu viele gute gemacht. Wir hatten im letzten Jahr unheimlich viele tolle Erlebnisse und noch die entsprechenden Bilder im Kopf. Und jedes Bild verbindet man ja auch mit einem Erlebnis. Wir haben es uns ein wenig einfacher gemacht, indem wir uns für drei Bilder entschieden haben: eins von Claudi, eins von Michl und ein gemeinsames 😉

Claudis Bild ist ein Sonnenuntergang auf La Graciosa, einer kleinen Insel nordwestlich von Lanzarote. Ein ganz besonderes Eiland mit speziellen Menschen. Und der Himmel war einfach toll!

 sonnenuntergang

Michls Bild ist die Rückenflosse eines Delfines. Man sieht wunderbar die Zeichnung auf dem Rücken. Delfine unterwegs zu sehen ist ein ganz besonderes Geschenk, sie versprühen eine Leichtigkeit und Lebensfreude – es ist phantastisch, ihnen zuzusehen.

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Unser gemeinsames Bild steht für ein grandiose Zeit in Marokko Anfang des letzten Jahres. Wir waren für ein paar Tage mit dem Auto unterwegs und im Atlas-Gebirge auf einem Viehmarkt. Der Berber auf dem Bild hat uns zu einem Tee eingeladen und dadurch eine Gastfreundschaft ausgedrückt, die wir in der ganzen Zeit im Land immer wieder in unterschiedlicher Form erleben durften. Das hat uns völlig überwältigt!

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4. Was möchtest Du Dir in diesem Jahr unbedingt anschaffen?

Eigentlich wollen wir uns gar nichts groß anschaffen, denn das würde vermutlich heißen, dass etwas kaputt gegangen ist. Im Moment sind wir, wie wir hoffen, gut ausgestattet für längere Törns wie z.B. die Atlantik-Überquerung, die dieses Jahr ansteht. Sehr schön wäre eine Unterwasserkamera, mal sehen, was das Budget dazu sagt 😉

5. Welches Land würdest Du gerne länger bereisen und warum?

Das wird sich ergeben. Uns würde Südamerika sehr reizen, das ist dann allerdings gleich ein Kontinent. Es reizt uns wegen der vielen alten Kulturen, der Landschaft und weil wir einfach beide noch nie da waren. Wir lassen uns gerne treiben und wo es uns gefällt, da bleiben wir eben länger.

6. Worauf kannst Du verzichten?

Auf Stress 🙂 Aber ernsthaft – die Frage ist hier: worauf noch oder welcher Verzicht bisher ist kein Problem? Seit unserer Abreise verzichten wir z.B. auf einen Fernseher (fehlt gar nicht), auf  Wasch- und Spülmaschine (wäre zwischendurch schon schön), und was einem eben u.a. Küchengeräten den Haushalt erleichtert. Wir haben kein Handy mehr, sehen das aber nicht als Verzicht.

7. Wo möchtest Du in 10 Jahren sein?

Das wissen wir noch nicht. Wir haben so viel von der Welt noch nicht gesehen…

8. Wie schaut Dein perfekter Tag aus?

Die Sonne scheint, es ist warm, kein Wecker klingelt, auf der ToDo-Liste ist alles abgehakt und wir haben einfach nur Zeit, uns Land und Leuten zu widmen. Zwischendurch genießen wir lokale Spezialitäten und die tolle Landschaft. Und wie wir das so schreiben, fällt uns auf, dass wir (bis auf das mit der ToDo-Liste) schon den ein oder anderen Tag so genießen konnten 🙂

Alternativ dazu der perfekte Segeltag: etwa 15kn Wind, gleichbleibend von schräg hinten kommend, wenig Welle, die aber aus ähnlicher Richtung wie der Wind, Sonne, Delfine, Schildkröten, … Und vielleicht endlich mal ein leckerer Fisch an der Angel!

9. Wenn Du das Internet ändern könntest, was wäre dann anders?

Der Zugang wäre weltweit gratis und sicher möglich. Und es gäbe bessere automatische Übersetzungstools.

10. Beschreibe Dich mit nur maximal vier Wörtern.

Michl: optimistisch, unvernünftig, abenteuerlustig, hilfsbereit

Claudi: optimistisch, vernünftig, neugierig, genießerisch

11. Single Malt Scotch, Wein oder doch eher die Flasche Bier, doch zu welchem Ereignis nehmt Ihr was?

Zu passender Zeit kommt alles drei ins Glas, nur selbstverständlich nicht vermischt! Single Malt für Michl an einem besonderen Abend mit Freunden, Wein für uns beide zum Essen oder nach Laune, auf Bier müssen wir Durst haben, was aber nicht so sehr oft vorkommt. So ein richtig gutes, fränkisches, dunkles würden wir aber nur selten ablehnen 😉

So, das waren unsere Fragen mit Antworten, jetzt geben wir weiter! Unsere Fragen schreiben wir direkt auf englisch, wir geben weiter an Emma Jay Ashton – hört und schaut mal rein bei ihr!

  1. What´s your favorite song?
  2. What´s your favorite picture of last year?
  3. What´s your favorite dish?
  4. Why do you like travelling?
  5. What´s a perfect day for you?
  6. Fresh bread, cake, porridge or muesli – what do you have for breakfast?
  7. Where do the ideas for your songs come from?
  8. What was your biggest adventure?
  9. Which invention would be good?
  10. Who would you like to meet?
  11. What is indispensable to you?

We are looking forward to your answers, Emma 🙂

Einkaufsmarathon

einkaufsmarathonHier in La Restinga bekommt man eigentlich alles, was man so zum Leben braucht. Nur eben nicht immer die komplette Auswahl und gelegentlich ist auch mal was länger ausverkauft. Besser ist das in Frontera. Da wir und Emma und Phil uns ja dann doch so langsam aber sicher auf die Weiterfahrt vorbereiten, haben wir heute ein Auto geliehen und eine Einkaufstour gestartet. Gelohnt hat sich´s auf alle Fälle, Spaß hatten wir auch eine Menge 🙂 Insgesamt haben wir fünf Supermärkte, drei Ferreterías und noch den ein oder anderen sonstigen am Weg liegenden Laden abgeklappert. Ein wenig Sightseeing war auch dabei (vom Mirador de la Peña können wir einfach nicht genug kriegen, außerdem lag es am Weg), lecker Mittagessen und sogar einen Zahnarztbesuch (nein, diesmal nicht Michl, Phil war das Opfer) haben wir noch reingequetscht.

lichtspiel

Abendlicht im El Golfo-Tal

Ziemlich groggy sind wir bei stockdusterer Nacht wieder angekommen – nicht ohne noch einen Zwischenstopp zum Genießen des immer wieder überwältigenden Sternenhimmels einzulegen. Inzwischen ist alles im Boot, in unsere Stauliste werden wir alles erst morgen aufnehmen, für heute war´s genug. Mal sehen, wie lange uns all das Zeug reicht 🙂

Wir haben wieder Wind

Und das gleich in doppelter Hinsicht – heute pustet es mal wieder um die Ecke, diesmal in kräftigen Böen, abwechselnd mit relativer Windstille. Zudem haben wir Winddaten im Cockpit! Gestern war zwar gut Wind vorhergesagt, es war aber dann doch so wenig, dass Michl gleich mehrfach in den Mast steigen konnte: zum Abbaun, zum Kabel-neu-durchziehen und zum Anbau des neuen Gebers inklusive (hoffentlich) dichtem Verschließen des Steckers. instrumenteAnschließend haben wir das Kabel noch durch´s Boot gezogen, an den Server angeschlossen und seitdem erfreuen wir uns an den Daten, die wieder im Cockpit ankommen 🙂 Klingt alles sehr flott, war aber doch mit Werkzeg zurechtlegen, absturzsicher an Michl befestigen, Beiboot verschieben um gut ans Kabel zu kommen, innen halbes Boot zerlegen für das Kabel, wieder zusammenbaun, Kabel anschließen und Werkzeug wieder aufräumen eine fast tagesfüllende Aufgabe. Aber egal, Hauptsache, es funktioniert!

Heute sind wir auf Kassiopeia nur zu Kleinzeug gekommen, da wir Phil und Emma beim Mast-stellen geholfen hatten (seit Silvester waren sie zum Motorboot konvertiert) und später noch beim Umparken eines Katamarans geholfen hatten. Der musste ganz schön kämpfen, um gegen die natürlich zeitlich passenden Böen anzukommen. Wir hatten schon kurzfristig befürchtet, auf die Mauer gedrückt zu werden, aber alles ging gut.

Aprilwetter im Februar

Dieses Wochenende war das Wetter äußerst wechselhaft und so gar nicht das, was man sich unter kanarischem Wetter so vorstellt. Gestern Regen, viel Wind, bevorzugt in mal mehr, mal weniger heftigen Böen, zwischendurch Sonnenschein, heute „nur“ Wind und Sonne – nicht wirklich schön. Zumindest wurde uns durch das Wasser von oben das fällige Deck-Putzen abgenommen.ravioliUnd wir wollen uns auch gar nicht zu heftig beschweren – auf La Gomera hat es nämlich geschneit. Und so kalt ist es dann auch wieder nicht, obwohl es deutlich abgekühlt hat. Die Zeit haben wir uns gestern mit unseren ersten selbstgemachten Ravioli mit Kürbisfüllung vertrieben – sehr lecker!

so sieht der Stecker in neu aus

so sieht der Stecker in neu aus

Gestern haben wir noch Post bekommen. Beeindruckenderweise hat UPS sogar samstags unser Paket gebracht. Auf meine Frage, seit wann sie denn sogar am Wochenende zustellen, meinte der Mitarbeiter nur: das Paket war eben im Flieger und sein Kollege hat ihn gebeten, es mitzunehmen, Montag hat er schon so viel zu tun und da er in El Pinar wohnt, war der Extra-Weg nicht gar so groß. Und wieder sind wir beeindruckt vom Service 🙂 Übrigens auch von dem von Gotthardt, die uns flott und unkompliziert einen neuen Windgeber zugeschickt haben – den Stecker des alten haben wir trotz mehrfacher Versuche nicht dauerhaft davon überzeugen können, Daten in Richtung Cockpit weiterzuleiten.

Jetzt müssen wir „nur noch schnell“ 😉 bei passendem Wetter (also weniger Wind als heute) den neuen Geber befestigen und das Kabel durch Mast und Boot ziehen.

Wasser vom Wassermacher

Seit einer Weile läuft unser Wassermacher jetzt und wir produzieren auch fleißig fast täglich. Schon vor längerem aber auch jetzt aktuell nochmal bekommen wir immer wieder Diskussionen mit über die Qualität des Wassers. Und immer wieder hörten wir, dass wir dem Trinkwasser jetzt Mineralien zufügen müssen, da die ja alle durch die Umkehrosmose (das ist die Technik, mit der unser Wassermacher  das Meersalz aus dem Wasser entfernt) ausgespült werden. Da wir aber auch gehört hatten, dass es gar kein Problem ist, das Wasser auch über längere Zeit ohne Zusätze zu trinken, haben wir uns ein wenig schlauer gemacht.

Übereinstimmend sind die Infos, dass dem Wasser tatsächlich Mineralien entzogen werden. Dennoch ist es noch lange kein destilliertes Wasser, das ja auch ganz anders produziert wird. Jetzt ist es aber so, dass in Trinkwasser, falls überhaupt, „nur“ Mineralien enthalten sind, die vom Körper nur aufgenommen werden, wenn durch sonstige Nahrung nicht genügend geliefert wird. Jetzt enthält aber z.B. ein Glas Milch bereits mehr verarbeitbare Mineralien als etwa 20 Liter Trinkwasser (nicht das aus dem Wassermacher). Eine Möhre „entspricht“ in Bezug auf Mineralien dabei etwa 25 Litern Trinkwasser.

Das heißt für uns als Antwort an alle, die gefragt haben, welche Mineralien wir zusetzen: gar keine 🙂 Wir halten uns eher an frisches Essen.

Hier noch ein paar Links für Interessierte:

Ruta del Agua

Es ist ja fast schon peinlich. Jetzt sind wir doch seit ein „paar“ Tagen auf einer Wanderinsel und haben heute unsere erste Wanderung unternommen. Es stehen etliche Ruten zur Auswahl, wir haben uns für die „Ruta del Agua“ entschieden. Eigentlich ist das ein Rundweg von San Andrés aus, wir wollten nur die Hälfte zwischen Valverde zurück nach San Andrés gehen. In der Info in Valverde haben wir noch kurz nach dem Beginn des Weges gefragt, dann sind wir los. Und anfangs hab zumindest ich mich gelegentlich gefragt, was das denn für eine doofe Idee war – es ging teilweise nämlich richtig steil hoch. Eigentlich auch kein Wunder, dass es bergauf ging, Valverde liegt auf 571m, San Andrés auf 1045m.

Im Prinzip hat das aber schon gepasst so. Teilweise waren die Wege recht glitschig und das ist dann aufwärts angenehmer zu gehen als runter. Außerdem sind wir so vom Nebeldunst in Valverde in die Sonne gelaufen. Die Landschaft war äußerst abwechslungsreich und hat nach jeder Ecke, auf jeder Lichtung, durch jedes Waldstück anders ausgesehen. Obwohl es schon seit etlichen Tagen nicht mehr geregnet hatte, war alles saftig grün und feucht. Die Pflanzen und der Boden holen sich die Feuchtigkeit aus den Wolkenschwaden, die über die Hänge ziehen, und das machen sie gut und gründlich. Irgendwann kamen wir auf unserem Weg am Arbol Garoé vorbei, den hatten wir Ende November schonmal besucht. Und da dachten wir, es ist grün in der Gegend 🙂 Jetzt ist es grün – herrlich! Was uns auch sehr gefallen hat: wir waren ziemlich allein unterwegs. Auf den gut acht Kilometern ist uns ein Wanderpaar, ein Schäfer mit Herde und ein Mitarbeiter beim Garoé über den Weg gelaufen. In den Wäldern und drumherum konnten wir die Stille absolut genießen!

Mit dem Bus zurück hatten wir dann richtig Glück, wir mussten ganze zehn Minuten warten (er fährt so etwa alle zwei Stunden). Zurück in La Restinga haben wir schnell unsere Sachen auf´s Boot, uns von den Wanderschuhen und Socken befreit und schon ging es weiter. Wir hatten eine Einladung von Kati und Chuchi, ihre Finca zum Gemüseanbau zu besichtigen. Das wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Und wir sind beeindruckt, was da so alles in der vermeintlichen Pampa wächst – von verschiedenen Obstbäumen über Kartoffeln, Auberginen, Erdbeeren, Kürbis über Kräuter, Paprika, Tomaten und noch viel mehr. Ein richtiges, „kleines“ Paradies! Vulkanerde ist eben fruchtbar. Danke euch nochmal für die Versorgung 🙂