SUP, Kleinzeug und ein Kennenlernen

... schon etwas später

… schon etwas später

noch am Anfang...

noch am Anfang…

Die letzten Tage ist es relativ windstill mit viel Sonne. Urlaubswetter 🙂 Gestern haben wir das ausgenutzt und endlich mal Phils Board geliehen und uns im SUPen probiert. Das sieht so schön einfach und elegant aus, wenn´s jemand kann… Naja, wir sind desöfteren baden gegangen, und sooo elegant war´s noch nicht. Hat aber richtig Spaß gemacht! Wir werden das wohl wiederholen 🙂

Zwischendurch haben wir an Kassiopeia die ein oder andere Kleinigkeit erledigt:

  • taklingdie Vorschot war an den Enden ausgefranzt. Wir haben sie mit dem Heißschneider nochmal sauber abgeschnitten und mit Taklingen versehen. Das sollte jetzt besser halten.
  • unsere Festmacher haben inzwischen teilweise deutliche Gebrauchsspuren. An den besonders abgewetzten Stellen haben wir auch Taklinge rumgewickelt. Die Leinen sind jetzt zwar dort etwas steifer, aber der tragende Kern ist geschützt.
  • Geräteträger und Relingstützen sind mal wieder entrostet. Von wegen Edelstahl ist rostfrei, da können wir nur drüber lachen.
  • bei den Wanten haben wir die Splinte überprüft, neu fixiert und mit (hoffentlich) besserem Klebeband geschützt

stefanGestern abend gab es ein Kennenlernen! Stefan von B.L.U.curl, der schon seit einer Weile unseren Blog verfolgt (und von dem es auch immer noch das besondere Angebot gibt), macht zur Zeit Urlaub hier auf den Inseln un hat die Gelegenheit genutzt, sich El Hierro ein wenig genauer anzusehen. Schön, dass es gestern abend und heute noch zum Frühstück endlich mal persönlich geklappt hat!

Día de Los Reyes – Heilig drei König

Das ist in Spanien der Tag, an dem es Weihnachtsgeschenke gibt, also nicht ganz unwichtig. Die Könige kommen am Abend des 5. Januar und verteilen die ersten Geschenke, den Rest gibt es am 6. früh nach dem Aufstehen. Und die Könige kommen tatsächlich! Hier sah das so aus, dass sie mit einem der Fischerboote von draußen herienkamen, begleitet von Feuerwerk vom Boot und vom Hügel im Hafen aus. Selbstverständlich sehnsüchtig erwartet von allen Kindern des Ortes und wohl noch ein paar mehr. Und damit die Wartezeit nicht so langweilig ist, wurden die letzten (?) Böller von Silvester verbraucht (die sind hier übrigens in erster Linie laut – erinnert uns an eine gewisse Wumme).

Die Könige sind dann natürlich erstmal von allen Kindern begeistert empfangen worden (was vielleicht auch ein wenig an den Bonbons lag, die großzügig verteilt wurden). So langsam haben sie sich zur Plaza weiter gearbeitet, wo dann alle Kinder beschenkt wurden. Selbstverständlich wurden anschließend alle Geschenke in den Straßen ausführlich getestet, währenddessen hatten die Eltern (und auch andere, wie z.B. wir) Zeit, sich gemütlich das ein oder andere Getränk zu gönnen und zu ratschen. Wir fanden das richtig schön gestern abend 🙂 Leider war es für Bilder zu dunkel…

ausgebremst

Beim Wassermacher können wir erst sinnvoll weiter machen, wenn das Thema mit den Dreiwegehähnen geklärt ist. Das schaut aber für nächste Woche gut aus – so oder so. Entweder wir finden welche in Frontera oder Phil, der nach Teneriffa muss, bringt uns welche mit. Wenn das alles nicht klappt, muss eben doch das Provisorium herhalten. Naja, wir hätten sie auch gleich mit dem Wassermacher bestellen können, aber irgendwie hatten wir kurz vor Abfahrt wohl ein bißchen was anderes im Kopf.

Das allein hält uns aber nicht fest. Wir haben an Neujahr noch einen Instrumente-Test gemacht und wieder die Fehlermeldung bekommen… Aktueller Stand: wir bekommen einen neuen Kompass, der ist heute aus Deutschland versendet worden. Wenn er da ist, ziehen wir zur Sicherheit auch ein neues Kabel ein (ja, durch´s halbe Boot…) und brauchen natürlich wieder die passenden Bedingungen zum Kalibrieren. Mal sehen, was der Wettergott für uns bereit hält.

Andererseits haben wir wettertechnisch bisher noch nicht die wirklich guten Wetterfenster sausen lassen müssen. Wind und Welle scheint sich so mit der Zeit zu stabilisieren, aktuell ist aber schon wieder ein Tief über den Nordatlantik unterwegs, das die Wellen Richtung Süden treibt. Noch haben wir ganz viel Zeit für den Atlantik 🙂

sind gut rüber gekommen!

Wir sind wunderbar ins neue Jahr gekommen, vorher stand allerdings noch etwas Aufregung an. Glücklicherweise nicht bei uns, wir haben nur etwas geholfen! Phil und Emma mussten den Mast legen, sie bekommen ein neues Rigg. Grundsätzlich hat die ganze Aktion (er muste dazu zum Kran fahren und darunter stehend, der Mast am Kran befestigt, so langsam alles abschrauben) ganz gut geklappt, wenn nicht zwischendurch das ein oder andere Tauchboot unangenehme Wellen verursacht hätte… Der Mast liegt jetzt bereit zur Abnahme aller Maße, mal sehen, ob wir noch da sind, wenn er wieder drauf kommt.

Nach unserem Silvester-Standard-Pflichtprogramm „Dinner for one“ waren wir dann bei den beiden zu einer sehr leckeren Ente eingeladen, später gab es mit den anderen am Steg noch das ein oder andere Gläschen Sekt und ab elf etwa Live-Musik mit Tanz auf dem Boulevard. Von da aus konnten wir kurz nach zwölf auch das wirklich beeindruckende Feuerwerk genießen. In Relation zur Ortsgröße (La Restinga hat etwa 500 Einwohner) das größte Feuerwerk, das wir bisher bestaunen durften! Und natürlich sind wir danach nicht sofort ins Bett 😉 Wir hoffen, dass alle so gut ins neue Jahr gekommen sind wie wir!

Heute war Michl wandern (genaueres und Bilder gibt´s morgen) und ich hab´s mir mit ein paar Rätseln und einer kleinen Schwimmeinlage (das Wasser wird langsam ziemlich kühl…) gemütlich gemacht. Zwischendurch hab ich noch ein paar Boote verabschiedet, insgesamt drei französische Crews sind los, außerdem die Saphira. Wir wünschen alle eine gute Fahrt zu den Kap Verden!

Arbeit am Wassermacher

Jeden Tag kommen wir dem selbstproduzierten Süßwasser ein Stück näher. Es sind vielleicht alles keine Riesen-Schritte, aber auch kleine sind meist aufwendiger als man denkt (wie üblich auf dem Boot). Heute haben wir (bzw. hauptsächlich Michl) einen Abzweig von der Süßwasser-Pumpe in Richtung Wassermacher gelegt. Das war nötig, um nach dem Entsalzen mit Süßwasser nachspülen zu können. Dass dazu erstmal das halbe Boot umgebaut und -geräumt werden muss, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt 😉 Außerdem mussten wir die Wasserleitungen teilweise leeren, mitten rein musste ein T-Stück. Das ging auch alles gut soweit, nur pumpt seitdem unsere Druckpumpe immer wieder mal ein wenig nach – obwohl wir nirgends eine undichte Stelle finden konnten. Naja, vielleicht ist irgendwo noch ein Luftbläschen im System. Aktuell sind wir noch auf der Suche nach Drei-Wege-Hähnen, die sind etwas schwierig zu bekommen. Wir haben zwar schon einen Ersatz, der gefällt uns aber nicht so wirklich.

Ansonsten hier noch ein kleiner Nachtrag zum gestrigen Artikel: Luxus ist vergänglich! Heute früh schon mochte unser großer Wasserkocher nicht mehr und hat sich den ganzen Tag über gesträubt, von mir repariert zu werden. Nachdem wir auch überhaupt keine Idee mehr hatten, wo der Fehler liegen könnte (wir hatten das Teil komplett zerlegt) und auch beim Kleinen nicht weiter gekommen sind, bin ich abends mit dem Bus nach Valverde gefahren und habe einen neuen, großen, kabellosen Wasserkocher gekauft. Wir hoffen, er hat ein langes Leben!

Luxus ist relativ

Für jeden bedeutet ja Luxus etwas anderes. Für uns ist es ein riesengroßer Luxus, diese Reise überhaupt machen, noch dazu sie in unserem eigenen Tempo gestalten zu können. Dennoch gibt es zwischendurch den ein oder anderen zusätzlichen Luxus zu genießen.

sundownerEin Beispiel: wir haben keine Dusche an Bord, auch kein Warmwasser (außer über den Wasserkocher). Bisher war das kein wirkliches Problem, wir hatten fast überall mehr oder weniger warme Duschen in Reichweite. Und hier gehen wir schwimmen und duschen danach am Steg mit dem Schlauch. Jetzt wird es aber auch in La Restinga so langsam kühl und bei etwa 20°C Lufttemperatur und kräftigem Wind wie die letzten Tage ist die Dusche am Steg schon arg nah an der Schmerzgrenze. Für mich war sie heute überschritten, somit hab ich in einer der Tauchschulen gefragt, ob ich duschen darf. Und ich durfte! 🙂 Die erste warme (heiß wäre übertrieben), windgeschützte Dusche seit San Sebastián – echter Luxus!!

auch Luxus: der Fischreichtum hier in der Gegend

auch Luxus: der Fischreichtum hier in der Gegend

Dann haben wir seit gestern wieder unseren großen Wasserkocher in Betrieb. Auf La Gomera hat er irgendwann angefangen, beim Einschalten die Sicherung rauszuhaun, weshalb wir uns einen neuen, aber deutlich kleineren gekauft haben, der außerdem keine Abschaltautomatik und auch noch ein festes Kabel hat. Also kein Luxus mehr. Die Reparatur des alten (ein korrodierter Kabel-Anschluss) ist daran gescheitert, dass wir die Spezialschrauben nicht aufbekommen haben… Nachdem gestern dann plötzlich der neue auch einen Kurzschluss verursacht hat, haben wir uns den alten nochmal vorgenommen. Nick hat die Schrauben rausbekommen und nach ein wenig Pfriemelei hatten wir auch einen passenden neuen Kabelschuh gebastelt. Somit haben wir wieder einen großen Wasserkocher mit Abschaltautomatik und kabellosem Aufsatz. Irgendwie auch Luxus im Gegensatz zum zwischenzeitlichen Ersatz 😉

Den Abschluss des Luxus-Wochenendes hat ein anscheinend spontanes Konzert in einer der Bars gebildet, an dem wir beim Abendspaziergang vorbei gekommen sind. Ein paar Gitarren, eine Timple und noch ein wenig mehr, dazu Gesang fast der ganzen Bar mit unterschiedlichen Soli – wundervoll! Wir finden es toll, dass wir bisher überall auf den Kanaren ganz unterschiedliche Menschen unterschiedlichen Alters beim gemeinsamen Musizieren hören und sehen durften!

Erdbeben auf El Hierro

Das Wichtigste vorab: bei uns ist alles bestens, es scheint auch auf der Insel keine größeren Schäden gegeben zu haben. Michl war auf Kassiopeia und hat´s noch nicht mal mitbekommen, bis ich es ihm erzählt habe.

Heute nachmittag bin ich mit dem Bus noch schnell nach El Pinar gefahren, wir haben Teile für den Wassermacher gebraucht. Und als ich schon wieder zurück beim Busbahnhof war und gemütlich lesend auf die Abfahrt gewartet habe, hat die Mauer, an die ich angelehnt war, plötzlich das Wackeln angefangen. Und das ist eine ziemlich massive Mauer… Am Hang nebenan ist ein wenig Erde abgerutscht und es hat ziemlich rumort. Bevor ich richtig kapiert hatte, was das war, war es auch schon wieder vorbei. Während ich mich noch gefragt hab, ob das jetzt wirklich ein Erdbeben war, konnte ich im Bus auf der Heimfahrt im Radio mit anhören, dass es wohl ein Erdbeben mit etwa Stärke 5 war und das Epizentrum irgendwo bei El Hierro war.

Zurück am Boot hab ich noch ein wenig im Internet geschaut oder auch schaun lassen und tatsächlich ein verschiedene Infos gefunden. Das Epizentrum war 31km nordwestlich von Frontera, also nicht wirklich weit weg und hatte eine Stärke von 5,4, Link hier. Und das war nicht das erste die letzten Tage so kurz vor Weihachten muss es eine ganze Reihe von kleineren Beben gegeben haben, von denen wir aber nichts mitbekommen haben (aktuelle Infos hier. Zudem hat sich El Hierro die letzten vier Tage um 5,7cm angehoben. Wir sind gespannt, was da noch kommt…

noch mehr lecker Essen

semmelknoedelGestern abend war die nächste Pot-Luck-Party, diesmal initiiert von Nick aus Hawaii. Alle, die gerade hier sind, waren dabei und wieder war es ein schöner Abend mit ganz anderen Menschen (teilweise zumindest ;-)). Was dabei nie fehlen darf: leckeres Essen! Blöd, wie schnell man satt wird, wenn man einfach nur von allem probiert. Ein Häppchen hier, eines da, und schon passt nichts mehr rein. Aber alles war mal wieder fein! Und weil wir grad beim guten Essen sind – heute abend haben wir gleich weiter geschlemmt. Selbstgemachte Semmelklöße gab es, dazu eine Champignonrahmsoße. Sehr fein!

jack_und_julieDen Tag vor den Semmelklößen haben wir mit Allerlei auf Kassiopeia verbracht. Wir haben zufällig noch etwas entdeckt, das bei den Instrumenten die Probleme mit, sagen wir, gefördert haben könnte. Die Sicherung im Schaltpanel hatte eine merkwürdige Beule, wir haben sie ausgetauscht und auch gleich zur Sicherheit einen anderen freien Schalter verwendet. Entdeckt haben wir das, als wir unsere neue Salzwasserpumpe angeschlossen haben. Diese wird als Vorpumpe für den Wassermacher dienen, den wir noch anschließen müssen. Da wir bisher ja überall bestens mit Wasser versorgt waren, war er noch nicht nötig. Und jetzt wird´s dann doch langsam Zeit dafür 😉

Weihnachtsausflug

leichtwindsegelnDie Vorhersage hätte nicht passender sein können, um gestern unseren Kompass zu kalibrieren. Bedingung sind möglichst wenig Wind und Welle, die haben wir als Weihnachtsgeschenk bekommen. Mittags haben wir abgelegt und sind die Küste entlang Richtung Westen gefahren. Und haben dabei zum ersten Mal eines unserer Leichtwindsegel ausgepackt und auch probiert (bisher kam immer zuviel Wind, wenn wir nur daran gedacht haben). Und wir sind beeindruckt! Selbst bei unter 10kn Wind bekommen wir Kassiopeia damit in Bewegung – nicht schnell, aber immerhin 🙂

kuestekueste_2 Die Küste vom Meer aus gesehen allein war den Ausflug auch schon wert. Beeindruckende Felsen und Hügel, Lavaformationen und Brandung war zu sehen. Und die Hänge sind nach dem Regen der letzten Zeit mit einem leichten grünen Flaum überzogen – herrlich!kueste3 Die Kalibrierungskreisel konnten wir recht ruhig im Mare de las Calmas drehen, der Kontrollkreisel hat die neue Einstellung bestätigt. Zurück sind wir mit Autopilot gefahren – Dorie hat völlig problemlos gesteuert, so wie wir es von ihr gewohnt sind. Das könnte es also tatsächlich gewesen sein!

bernsteinmakrelengrillDas traumhafte Wetter haben wir für ein Weihnachtsmenü vom Grill ausgenutzt. Es gab Medregal bzw. Bernsteinmakrele, dazu Mojo Queso und Paprika vom Grill. Sehr lecker! Den Abend haben wir mit einem Spaziergang zur Hafenmauer abgeschlossen – die Luft ist hier so klar, dass man von dort aus einen überwältigenden Sternenhimmel mit Milchstrasse und Sternen bis kurz über´m Horizont sehen kann. Nicht ganz so gut wie auf See, aber dennoch beeindruckend und schön!

warten_aufs_christkind

Vorweihnachten

weihnachtDie Tage ziehn ins Land und tatsächlich ist auch inzwischen die Weihnachtsdeko an den Straßen montiert und leuchtet. So einen Weihnachtskonsumrausch wie wir ihn aus Deutschland kennen, konnten wir hier so gar nicht feststellen. Das war letztes Jahr in Lagos schon deutlich reduziert, La Restinga hat noch einen deutlichen Gang zurückgeschaltet. Das macht es allerdings nicht einfacher, in Weihnachtsstimmung zu kommen, nur damit hatten wir zuhause auch schon das ein oder andere Mal so unsere Probleme. Wie wohl die meisten kamen wir eher in Weihnachtsstress, das „fehlt“ uns hier absolut (vermissen wir aber auch nicht wirklich :-)).

Nachdem es auch auf den Kanaren so langsam kühler wird (abends hab ich im Cockpit inzwischen wieder Fliespulli und Socken an – wir weigern uns aber standhaft, den Heizlüfter auszupacken), haben wir uns ein paar kuschelige Abende gemacht. Inzwischen haben wir die perfekte Konstellation zum Film-schaun gefunden: Laptop auf eine unserer Sitzkisten im Gang und wir liegen gemütlich mit Wein und Popcorn im Bett! Mit unseren Lieblings-Weihnachtsfilmen sind wir dann auch fast durch.

stegVorletzte Nacht hat es nochmal heftig geweht, knappe 40kn in Böen waren es. Und die Böen hörten wir regelrecht heranpfeifen – zwischendurch ging der Wind sogar bis auf ~10kn runter, und schon kam die nächste Bö. An einem der Fingerstege (der war schonmal geflickt) hing ein Motorboor der Reserva Marina de La Restinga und das war dann wohl zuviel Gewicht. Gestern früh war der Steg abgerissen und wurde mehr oder weniger nur noch von den Festmachern der daran hängenden Boote gehalten. Diese sind jetzt umgeparkt und der Steg wartet auf Reparatur.

Update zu den Instrumenten

Ein weiterer Tag mit dem Support von Gotthardt hat ergeben, dass wir vermutlich nur unseren Kompass neu kalibrieren müssen. Wir hoffen, dass das den Fehler behebt! Das einzige Problem dabei ist nun, dass wir ruhige Bedingungen brauchen, also möglichst wenig Wind und Welle. Hier im Hafen ist zuwenig Platz, dazu müssen wir raus. Passendes Wetter haben wir frühestens Montag oder Dienstag, heute bläst es schon wieder in Böen mit bis zu 35kn. Somit werden wir definitiv Weihnachten in La Restinga verbringen – auch nicht schlecht.

unsere Instrumente zicken ein wenig

Abendlicht an der Promenade

Abendlicht an der Promenade

Die letzten beiden Tage haben wir auf Kassiopeia weiter gewerkelt. Die Schraube, durch die Feuchtigkeit beim Kühlschrank kam, ist abgedichtet, als Nebeneffekt hat der Kühlschrank mal wieder eine gründliche Reinigung bekommen. Gestern haben wir zudem noch unsere Dieselkanister komplett aufgefüllt. Zwei Anläufe zum Tanken haben wir gebraucht, gelegentlich spinnt die Technik an der Tankstelle 😉

sonnenunterganDann haben wir die Woche über und besonders heute recht viel Zeit mit unseren Instrumenten verbracht. Am Wochenende haben sie Fehlermeldungen ausgegeben, seit Montag sind wir in engem Kontakt mit dem Service bei Gotthardt. Leider ist der Fehler etwas ungewöhnlich (gewöhnlich wäre ja langweilig ;-)) und nicht so wirklich erklärbar, jetzt warten wir alle auf Reaktion vom Hersteller. Auf jeden Fall können wir den Fehler mithilfe der Schnittstelle zum PC reproduzieren, das ist ja auch schonmal was wert. Heute haben wir alle Kabel nachverfolgt, wir wollten ausschließen, dass sich eines irgendwo aufreibt. Und die Kabel sehen einwandfrei aus – selbst im Masttop den Windgeber haben wir kontrolliert. Unser Hauptproblem an der Stelle ist, dass davon auch der Autopilot betroffen ist. Eigentlich wollten wir ja ab jetzt doch endlich mal mit der Windfahne fahren, aber auf den elektrischen Piloten wollen wir nicht verzichten, dazu funktioniert er einfach zu gut!

feenDa auch hier Weihnachten vor der Tür steht, gab es heute abend eine kleine Theateraufführung auf der Plaza, das war dann aber doch eher für Kinder gedacht. Morgen und übermorgen sind noch weitere Veranstaltungen, mal sehen ob auch für unser Alter was dabei ist 😉

Baustelle Kassiopeia

Ganz so schlimm, wie die Überschrift klingt, ist es nicht, aber ein wenig gebastelt haben wir heute. Zum Einen hat Michl heute die Ankerwinsch wieder eingebaut. Die Spindel war etwas hoch gerutscht und hat somit nicht mehr richtig gegriffen, da half nur der Ausbau. Das Problem lag eher da drin, das Ding wieder montiert zu bekommen. Wie fast überall am Boot hat man für soviele Hände, wie man bräuchte, einfach keinen Platz und muss probieren, sich ärgern und irgendwann klappt´s dann doch. Vielleicht hat sich der Motor (der ein ziemliches Gewicht hat und hängend im Ankerkasten montiert ist), aber auch nur gedacht, dass Michl schon genug mit ihm gekämpft hat und er einfach aufgegeben hat. Vielleicht hatte er auch Respekt vor William von der Chogun, der heute Michls Fluchen nachgegangen ist und geholfen hat. Egal – er hängt und das soll er möglichst lange tun!

Dann schwirrte uns seit San Sebastián eine Idee im Kopf herum. Wir lagen da ja gleich in der Nähe der Maybe aus Dänemark, auch einer HR 35. Und es ist immer wieder interessant, was man so auf anderen Booten für Lösungen entdeckt, wenn´s der gleiche Typ ist, ist das noch viel interessanter. Und sie haben uns auf eine Idee gebracht, wie wir im Flur vor dem Bad mehr Licht bekommen könnten. Eigentlich fensternichts schwieriges, man muss nur einfach auf die Idee kommen (die in dem Fall sogar ziemlich simpel ist, aber manchmal sieht man ja das Offensichtliche nicht). Auf der Maybe wurden die Schranktüren tiefergelegt und eine Ablage über dem Kleiderschrank geschaffen, wodurch das Licht vom Fenster im Schrank auch in den Flur kommt. Den ganz großen Aufwand wollten wir uns nicht machen (obwohl – so groß wäre der Unterschied nicht gewesen….) und haben beschlossen, ein Fenster in die Schrankwand über den Türen zu sägen. Langer Rede, kurzer Sinn, folgendes war zu tun:

  • Loch vorzeichnen
  • Schranktüren aushängen
  • Klamotten ausräumen
  • Schuhe ausräumen
  • dabei entdecken, dass eine Befestigungsschraube vom Kühlschrank Feuchtigkeit  durchlässt (somit wäre das Programm für morgen klar)
  • Türriegel an der Schrankfront abschrauben (dabei über den Erfinder von Schlitzschrauben fluchen)
  • zwischendurch Viecher jagen, die wir bei der Untersuchung der Feuchtigkeit vom Kühlschrank an anderer Stelle finden
  • Forstner-Bohrer für die Ecken suchen, Bohrmaschine rauskramen und Ecken bohren
  • Stichsäge mit Filz bekleben um das Holz nicht zu zerkratzen, sägen
  • zwischendurch verzweifelt bemerken, dass ich vergessen hab, die Bugkabine, unser Schlafzimmer, vor Holzstaub zu schützen und das nachholen
  • Kanten abrunden und danach Holzstaub aus allen Ritzen entfernen
  • Schuhe fein säuberlich in den Schrank schlichten (vielleicht behalten wir diesmal die Übersicht?)
  • Klamotten einräumen
  • Werkzeug aufräumen
  • Türen einhängen – Fertig!

Also eine Kleinigkeit für zwischendurch, so ein Fenster im Schrank 😉 Morgen sehen wir dann den Effekt, als wir fertig waren, war es schon dunkel.

petoZum Abendessen mussten wir uns belohnen, es gab frischen Peto (Wahoo) aus der Pfanne mit Mojo Queso – sehr lecker! So langsam essen wir uns durch alle möglichen Fischvarianten durch, die Auswahl und Frische hier sind wirklich genial!

Bewegung im Hafen

Diesmal nicht durch Wellen sondern eher Schiffsbewegungen. Die ersten Boote sind in Richtung Kap Verden aufgebrochen – gestern zwei, heute drei – und zwei Neuzugänge sind zu vermelden. Beide waren eigentlich schon unterwegs über den Atlantik, beim einen wurde durch den heftigen Wind die Genua zerfetzt, die anderen hatten keine Lust, sich schon die ersten Tage bei 2m Kreuzsee zu verderben. Die, die uns verlassen haben, sehen wir vielleicht unterwegs wieder – mal sehen, wie schnell alle so unterwegs sind.

Dann kam heute noch Salsa ins Spiel – die Crew der Libertad, bestehend aus vier Nationalitäten, unter anderem ein Kolumbianer mit Salsa im Blut, hat zu Musik und Tanz in der Bar an der Promenade geladen. Leider sind nicht sehr viele gekommen, wir hatten aber doch unseren Spaß 🙂 Und bis Brasilien müssen wir noch am Austreiben unserer Hüftsteifigkeit arbeiten!