die Geschichte vom Segelmacher

Die Geschichte zieht sich schon ein wenig, wir fanden aber immer die einzelnen Punkte zu unwichtig, um sie extra zu erwähnen. Aber zumindest hatten wir ja vor einer ganzen Zeit schonmal was vom Segelmacher erwähnt. Jetzt hat sich genug zum Erzählen angesammelt 🙂

Unsere Baustelle ist das Großsegel. Es ist nichts dramatisches, muss aber doch gemacht werden. Schon seit längerem fragen wir uns, wie bisher das mit den Reffs so funktioniert hat… Irgendwie passen die Höhe vom Baum und die Lage der Öse im Großsegel zum Einhängen in den Reffhaken am Baum nicht so ganz zusammen. Das heißt, wir reffen nicht in gerader Linie sondern schräg, was einen ziemlichen Bauch im Segel zur Folge hat (ich hoff, die Erklärung hat jetzt nicht völlig zur Verwirrung beigetragen, insbesondere bei den Nicht-Seglern. Wenn´s gelöst ist, gibt´s Bilder dazu!). Tja, und da dachten wir: gehen wir zum Segelmacher und lassen unsere beiden Großsegel umarbeiten, dann stehen sie auch gerefft gut.

Relativ kurz nach unserem Heimaturlaub waren wir zum ersten Mal dort. Das war noch sehr verheißungsvoll, wir haben aber einen fatalen Fehler begangen: wir haben gesagt, dass wir noch eine Weile hier sind und es nicht eilig ist. Ganz großer Fehler – so kommt man nie dran, weil immer irgend jemand was Dringendes hat. Ein paar Besuche später haben wir den Chef angetroffen und mit ihm direkt einen konkreten Termin für letzten Montag vormittag ausgemacht. Endlich! dachten wir da noch.

Es kam nur leider niemand zum vereinbarten Zeitraum… Nachmittags bin ich dann doch mal vormarschiert und hab nachgefragt, ob er uns denn vergessen hätte. Und ja, er hatte uns vergessen. War aber auch klar: zum Einen kam früh seine Frau zu spät, seine Mitarbeiterinnen haben alle Urlaub, es ist heiß, stressig mit vielen Terminen und außerdem fühlt er sich, als ob eine Erkältung kommt. Wenn das keine Gründe sind 😉

Aber es kam doch was ins Rollen, sein Mitarbeiter ist direkt mit zu Kassiopeia gekommen und hat sich das Problem angeschaut. Und er meinte, am Segel ist alles so, wie es sein soll, nur müssen die Mastrutscher tiefer rutschen. Also muss die Führungsnut verlängert werden und das Segel bleibt (worüber wir sehr froh sind!). Und er weiß auch jemanden, der das macht, wir sollen doch unter der Woche nochmal vorbei kommen, dann stellt er den Kontakt her. Euphorisch sind wir Mitte der Woche wieder hin – leider hatte der Mitarbeiter inzwischen eine Zahn-OP, war somit krank und konnte nicht sprechen…

Aber – heute haben wir nochmal nachgefragt, dabei wurde uns erzählt, dass alles organisiert ist und am frühen Nachmittag Mitarbeiter und Metallspezialist bei uns anklopfen. Und was soll ich sagen – sie waren da! Wenn jetzt alles hinhaut, kriegen wir Mittwoch nochmal Besuch und eine Lösung präsentiert. Falls uns die nicht passt, müssen wir nichtmal dafür bezahlen 🙂 Wir hoffen aber doch, dass sie uns gefällt, wir hätten den Punkt nämlich doch ganz gern abgehakt!!

– Fortsetzung folgt –

Sightseeing in der Vegueta – Fußmarsch durch Las Palmas

Schon länger wollten wir uns die Kathedrale mit Umgebung ansehen, wir wollten aber schönes Wetter dazu haben. Heute war es soweit: strahlender Sonnenschein, kein Panza del Burro in Sicht  und etwas anderes war auch noch nicht geplant. Wir sind gemütlich die Strandpromenade Richtung Süden entlang geschlendert, beim Parque San Telmo nach innen abgebogen und durch die Fußgängerzone und den Stadtteil Triana weiter bis in die Altstadt Vegueta. Nach einer kurzen Stärkung haben wir unser Sightseeing-Programm an der Kathedrale gestartet.

Zuerst sind wir mit dem Aufzug in den Turm der Kathedrale hochgefahren. Ist irgendwie merkwürdig, in den Kirchturm zu gehen und dort in den Aufzug zu steigen. War aber bei den Temperaturen doch weniger schweißtreibend, als die Treppe zu nehmen. Der Ausblick von da oben ist grandios! Vor allem, weil das Wetter tatsächlich richtig schön war – kein Dunst in Sicht! Anschließend wollten wir natürlich die Kathedrale auch von innen sehen – also wieder runter und gleich um die Ecke ins Diözesanmuseum, da ist der Eintritt in die Kathedrale mit eingeschlossen. Die sakrale Kunst im Museum war jetzt nicht so ganz unseres, das Gebäude allerdings war toll! Überhaupt haben wir Gefallen an Häusern mit Innenhof gefunden, das hat einfach was.

Die Kathedrale Santa Ana ist die älteste und größte Kirche der Insel, gleichzeitig Bischofskirche. Sie ist innen recht schlicht, beeindruckend ist die Höhe, die klaren Säulen und besonders die Decke. Grandios, welche architektonischen und bautechnischen Leistungen vor etwa 500 Jahren schon möglich waren!

Da wir noch nicht genug Kultur gesehen hatten, sind wir weiter ins Casa de Colón. Thema dort sind Geschichte und Kunst der letzten 500 Jahre der Kanaren und Amerika. Sehr ausführlich werden auch die Routen von Christoph Columbus (auf spanisch Cristóbal Colón) dargestellt. Auch das Karten- und Navigationsmaterial, das es damals so gab… Wir sind dann doch froh, dass das heutzutage etwas einfacher ist. Aber Respekt vor dem Mut der damaligen Entdecker, so ins gänzlich Unbekannte zu fahren! Was sie dann in der neuen Welt so alles angestellt haben, ist wieder ein anderes Thema…

Damit hatten wir für heute genug Kultur getankt und haben uns wieder auf den Heimweg gemacht. Ein kurzer Kaffeestopp noch bei Parque San Telmo, dann weiter zurück zu Kassiopeia und Füße hoch!

wir werkeln vor uns hin

schorschDie letzten Tage werkeln wir hauptsächlich so vor uns hin und schwitzen nebenbei. Obwohl, das mit dem Schwitzen wurde heute weniger, der Wind kam zurück. Die Hauptaufmerksamkeit der letzten Tage lag bei Schorsch. Nachdem er jetzt ja schon eine ganze Zeit lang im Wasser war, war da mal eine Reinigung fällig. Das mit dem Bewuchs geht ganz schnell… Dadurch kamen wir gleich zur nächsten Aufgabe: als wir Schorsch über den Steg getragen haben, hat es in seinem Inneren heftig geschwappt. Irgendwie war Wasser in den Boden gekommen… Also  Wasser rauslaufen lassen, undichte Stelle suchen (wir hoffen, sie gefunden zu haben) und abdichten. Beim Zurücktragen haben wir auch gleich gemerkt, dass das wohl etliche Liter gewesen sein müssen, er war gleich deutlich leichter 😉

kurzzeitiges Ersatzbimini

kurzzeitiges Ersatzbimini

Der zweite größere Punkt war die Überarbeitung unseres Biminis. So richtig ideal war der Schnitt noch nicht, es gab doch etliche Falten, gerade wenn wir die Seiten hochgebunden haben. Also haben wir den überschüssigen Stoff abgeschnitten, die neuen Kanten eingesäumt und wieder aufgespannt. Michl hatte zwischendurch als Ersatz-Bimini die Dinghy-Abdeckung aufgespannt, da war das Cockpit sogar von oben gestreift 🙂 Jetzt fehlen noch zwei zusätzliche Knöpfe, dann sollte das erstmal erledigt sein. Und weil ich schon an der Nähmaschine saß, sind auch mal wieder alle Hosen und sonstiges geflickt (Sommerhosen gehen deutlich schneller kaputt, wenn man sie ständig trägt, nicht nur im uns bisher bekannten Sommer…).

reinigungDann hatten wir endlich eine Idee, wie wir die Vorstage und Wanten vom Sand aus Arrecife befreien konnten. Mit dem Wasserschlauch kommt man einfach nicht bis ganz hoch. Wir haben einen Lappen um das Vorstag gebunden, oben und unten eine Schlaufe dran (z.B. mit Palsteg), oben das Vorfall eingehängt, unten eine Leine. leinenDann nach das Vorfall oben gekurbelt und mit der Leine wieder runtergezogen. Soweit wir das sehen können, ist jetzt alles sauberer. Auf jeden Fall war der Lappen deutlich dreckiger als vorher 😉 Und weil wir grad beim Saubermachen waren, haben wir noch unsere gerade nicht benutzten Festmacher gründlich ausgewaschen.

Ankerausflug

unsere gefahrene Route im Navi-Programm

unsere gefahrene Route im Navi-Programm

Eigentlich wollten wir schon letzte Woche mit Carmen und Kurt mal nach Nebenan zum Ankern, aber das Wetter hat einfach nicht mitgespielt. Heute haben wir das Ganze zusammen mit Suuz und Kees nachgeholt. Früh waren wir noch kurz am Markt für frischen Fisch und ein wenig Fleisch, mittags sind wir rüber getuckert. „Rüber“ ist vor die Playa de Las Alcaravaneras, also einmal kurz aus der Marina raus, links abbiegen, gleich wieder links und irgendwann kurz vor dem Badebereich den Anker fallen lassen. Und natürlich gleich ins Wasser springen zur Abkühlung. Gestern und heute war fast kein Wind aber immer so ein Wolkendunst, dass einem jede körperliche Anstrengung den Schweiß aus den Poren treibt. Also genau das richtige Wetter für einen Ankernachmittag 🙂

Später haben wir noch gegrillt (das ist in der Marina mit recht eng liegenden Booten und Wind keine so grandiose Idee) und pappsatt sind wir wieder zurück in die Marina gefahren. Dass wir den richtigen Tag erwischt hatten, merken wir jetzt gerade am Wetter: nach der Ruhe heute kommt jetzt ein kräftiges Lüftchen mit bis zu 25kn, begleitet von gelegentlichem Regen, und für morgen ist auch nichts so sehr Schönes vorhergesagt. Wir werden sehen, so richtig zuverlässig erweist sich der Wetterbericht die letzten Tage nicht wirklich…

Noch was ganz anderes gibt es zu berichten: der Mitschnitt unseres Besuchs in der Sendung Schniggschnagg bei Radio-Z während unseres Heimaturlaubs ist jetzt auch online zum Nachhören! Und zwar hier. Viel Spaß – wir hatten ihn 🙂

Kanarische Musik

Gleich um die Ecke hier ist das „Pueblo Canario“, ein Ort für kanarische Kultur mit Souvenirshop, Restaurant und Veranstaltungsräumen. Sonntags finden hier kanarische Tänze mit Live-Musik statt. Und das wollten wir uns jetzt endlich doch mal ansehen. Fast hätten wir (besser gesagt ich…) verschlafen, irgendwie war es gestern wohl doch später 😉 (danke für den schönen Abend und das lecker Essen an Uli und Peer!)… Ein kurzes Frühstück haben wir noch geschafft und waren immer noch rechtzeitig um einen Platz mit guter Aussicht zu bekommen.

Leider haben wir kein wirklich passables Video mit Musik zum Verlinken gefunden, somit müssen die Bilder genügen. Wir fanden es wunderbar! Jetzt brauchen wir nur noch so einen sexy Hosenrock für Michl 😉

wasserfall koiAnschließend sind wir noch ein wenig durch den dahinter liegenden Park geschlendert und haben den Koi-Teich bewundert. Da schwimmen regelrechte Monster umher! Ach ja, und über den Sonnenschein hatten wir uns offensichtlich zu früh gefreut: heute früh war wieder alles grau und es hat sogar genieselt. So ganz ohne Schwitzen geht es aber auch nicht, warm ist es trotzdem.

allerlei

Das mit dem Polster wieder neu beziehen hat gut geklappt, wir haben somit einen neuen Punkt auf unserer Liste: alle Bezüge waschen. Der zweite ist schon fertig, Stück für Stück kommen jetzt noch alle anderen dran. Ansonsten hat sich nicht dramatisch viel getan. Seit Carmen und Kurt wieder weg sind, hat sich „la panza del burro“ verabschiedet, heißt soviel wie: seitdem haben wir blauen Himmel und die Sonne brennt runter. Entsprechend warm ist es und alles treibt einem den Schweiß aus den Poren. Wir wollen uns aber gar nicht beschweren, es wird wohl in anderen Regionen noch ein wenig wärmer werden (und wir freuen uns drauf :-)).

Ein wenig Kleinzeug haben wir getan:

  • ein wenig Sikaflex (Dichtungsmittel) an verschiedenen Stellen verteilt
  • einen (hoffentlich) verbindlichen Termin mit dem Segelmacher ausgemacht
  • den ein oder anderen Vorrat angelegt (danke für den Fahrdienst an die Voodoochile!!!) und natürlich auch verräumt
  • unser eines in Arrecife gekauftes Weinglas mit Sti(e)l, bei dem ebenjener abgebrochen war, mit zwei neuen ergänzt und eines gleich wieder zerstört
  • kleinere Näharbeiten erledigt
  • Wäsche gewaschen
  • Sozializing (gibt´s da jetzt ein deutsches Wort?)
Pinchos

Pinchos

Und natürlich nicht zu vergessen unser Tapas-Abend am Donnerstag! Zusammen mit Suuz und Kees von der Dubhe waren wir unterwegs und hatten einen sehr lustigen und leckeren Abend 🙂 Wir könnten da durchaus zu Stammgästen in der Altstadt werden…

wieder allein

Gestern nachmittag sind Carmen und Kurt wieder nach Hause geflogen, wir sind somit wieder (vorübergehend) allein an Bord. Wir haben die letzte Woche sehr genossen, danke nochmal, dass ihr da wart!! Für uns heißt es ab sofort: Gas geben mit der ToDo-Liste! Heute haben wir zuerst die Heckkabine wieder eingeräumt, haben aber die Chance genutzt, bequem unter die Liegeflächen zu sehen, alles sauber und ordentlich einzuräumen und auch mal wieder aufzulisten, was noch alles an Vorräten da ist (da waren wir wohl ein wenig nachlässig…). Durch besseres Schlichten konnten wir jetzt sogar alles viel übersichtlicher unterbringen – schön, so eine aufgeräumte Heckkabine 🙂

Und wie immer, wenn man meint, man hat noch nicht genug zu tun, schafft man sich eben zusätzlich Arbeit. Beim Lüften ist eines der Polster ins Wasser gerutscht… Also schnell wieder rausfischen und mit Süßwasser nachspülen. Um den Schaumstoff richtig zu trocknen haben wir dann aber doch noch den Bezug runter und extra mal durchgewaschen. Was keine schlechte Idee war! Wenn wir das Polster jetzt wieder gut bezogen kriegen, werden wir wohl alle unsere Bezüge mal waschen…

Nebenbei haben wir noch Wäsche gewaschen und anderes Kleinzeug erledigt. Und weil wir heute gar so fleißig waren, gönnen wir uns abends einen Besuch beim Tapas-Abend in der Vegueta 🙂

nochmal unterwegs

Gestern hatten wir nochmal das Auto. Sonntag hatten wir nicht alle Ziele, die wir uns so rausgesucht hatten, geschafft, also sind wir ein zweites Mal los. Zuerst ging es nach La Atalaya, dort wird auf traditionelle Art getöpfert und es gibt ein Zentrum mit Information und Einkaufsmöglichkeit. Leider war es gerade geschlossen. Weiter sind wir zum nahegelegenen „Pico de Bandama“, einem kegelförmigen Berg neben der „Caldera de Bandama“, einem Vulkankrater. Die Aussicht ist grandios, leider kann man nicht in alle Richtungen gucken. Auf jeden Fall sahen wir sehr deutlich den Dunst, der ja doch recht oft über Las Palmas hängt. Es war eine richtige Wand, die sich von Norden auf die Insel geschoben hat.

Anschließend sind wir zum „Jardín Canario“ (voller Name: „Jardín Botánico Canario Viera y Clavijo“) gefahren, der botanische Garten der Insel. Er ist in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt und beherbergt etwa 500 endemische (nur in einer bestimmten Region vorkommende) Pflanzen der Kanaren. Unter anderem werden hier Samen von etwa 400 verschiedenen endemischen Baumarten Makaronesiens aufbewahrt. (Was die Makaronesischen Inseln sind haben wir auch erst vor kurzem gelernt. Dazu gehören die Azoren, Madeira mit den Inseln drumherum, die Kap Verden und eben auch die Kanarischen Inseln.) Auf alle Fälle waren wir alle miteinander SEHR begeistert, was wir alles an Blüten und Kakteen und Palmen und und und sehen konnten! Und das alles für freien Eintritt.

Nachmittags stand Firgas auf unserem Plan. Ein schöner Ort in den Bergen mit zwei berühmten Paseos. Dem Paseo de Canarias mit Reliefs aller Kanarischen Inseln und dem Paseo de Gran Canaria mit je einer farbenprächtig gefliesten Bank für alle 21 Inselbezirke. Und daneben einer von außen sehr schönen Kirche. Nach einer kurzen Erfrischung (in den Bergen ist es deutlich wärmer als in Las Palmas!) sind wir über Arucas zurück auf´s Boot. In Arucas wollten wir eigentlich in der Bodega Rum testen, die hatte nur leider geschlossen. Somit haben wir „nur“ die Kirche San Juan Bautista besichtigt. Von außen recht verschnörkelt, von innen eher schlicht. Beeindruckt hat uns, dass sie gerade mal etwa 100 Jahre alt ist!

unterwegs im Norden von Gran Canaria

Für gestern haben wir einen Mietwagen bekommen und sind ein wenig über die Insel gedüst. Naja, gedüst ist übertrieben bei den Straßen, so wirklich schnell fahren geht da nicht. Wir haben uns auf den Norden konzentriert, da ist weniger Tourismus und mehr Natur. Und die Natur ist wirklich toll! Ganz anders als Lanzarote, die beiden Inseln können gar nicht verglichen werden.

Unser erster Stopp war Teror, schon ein wenig in den Bergen. Laut Reiseführer sollte uns ein schöner Markt mit vielen Produkten aus der Region erwarten. Das können wir mal so nicht ganz bestätigen – wir fanden ihn eher enttäuschend. Die Stadt selbst hat uns gut gefallen! Weiter ging es über Serpentinen die Berge rauf und runter (mehr rauf) zum Cruz de Tejeda. Es liegt auf etwa 1500m Höhe und markiert das imaginäre Zentrum der Insel. Und wie es scheint, muss da jeder Tourist mal hin… Die Aussicht war allerdings grandios! Von dort ging es weiter nach Tejeda, einen Ort der terrassenartig an den Hang gebaut ist und berühmt für seine Mandeln ist. Überall stehen Mandelbäume (leider gerade nicht blühend) und die vor Ort produzierten „Dulce“ (Süßigkeiten) findet man auf der ganzen Insel.

Von dort aus sind wir weiter in Richtung Küste durch die Berge gefahren und über Artenara (den angekündigten traumhaften Ausblick über die Gebirgswelt konnten wir gerade da nicht feststellen, dafür an unzähligen Stellen unterwegs) und La Aldea de San Nicolás, dann an der Küste entlang, bis Puerto de las Nieves im Nordwesten der Insel. Dort haben wir uns schon den ganzen Tag (es war ziemlich heiß, was wir aus Las Palmas so nicht gewohnt sind) auf die Pools gefreut. Alte Meerwasserbecken, die früher zur Salzgewinnung genutzt wurden, sind inzwischen zu Schwimmbecken umfunktioniert. Und da hatte der Reiseführer mal nicht zu viel versprochen – die sind richtig genial! So konnten wir trotz der Brandung gemütlich schwimmen oder auch mit den Wellen spielen. Sehr erfrischend war es auch noch, ein super Abschluß des Tages 🙂 Naja, wäre es gewesen, wenn wir dann nicht noch essen gegangen wären. Denn das Essen war ein wenig ein Reinfall. Sehr leckerer Fisch, leider bis zur völligen Trockenheit gebraten. Das fanden wir dann doch sehr schade.

Zurück zu Kassiopeia ging es richtig schnell über die Autobahn. Nachdem wir noch kurz das Salzwasser abgeduscht haben, lagen wir etwas erschöpft im Cockpit und sind dann auch bald schlafen gegangen.

aha – soso – ach geh zu

besuchSo in etwa sahen die Reaktionen aus, als wir verkündet haben, dass wir seit gestern Besuch haben. Carmen und Kurt sind unsere ersten Gäste an Bord. Und es hat sich herausgestellt, dass die Heckkabine doch noch nicht ganz bereit für Besuch war. Somit haben wir jetzt ein wenig Chaos im Salon, aber das macht nichts, den brauchen wir aktuell auch nicht wirklich. So ganz eigentlich war der Besuch eine Überraschung (für mich), doch ein wenig eine Ahnung hatte ich schon. Was die Freude darüber aber in keinster Weise trübt!

Heute haben wir dann gleich mal zwei Highlights gehabt: wir waren mit Schorsch nebenan in der Bucht ankern und schwimmen, jetzt abends in der Vegueta Pinchos essen. Das Wasser war heute irgendwie kühl (wir vermuten ja, unsere Instrumente schummeln ein wenig bei angeblichen 22°C Wassertemperatur), außerdem wurden wir (hauptsächlich Kurt und ich, da wir vorne saßen) gut nass – wir hatten ganz gut Welle und Wind gegenan. Aber JohnWayne packt bei den Bedingungen vier Personen ohne zu murren und auch ohne Vollgas geben zu müssen.

Der Tapas-Abend, bzw. die Pinchos (kleine Häppchen), in der Altstadt war richtig schön! Als erstes waren wir nicht in einer Bar sondern einem Restaurant mit traumhaftem Innenhof – für uns der perfekte Auftakt. Anschließend ging es durch die Gassen und wir haben noch zweimal weiter schnabuliert. Wir finden, das ist ein fantastisches Angebot: ein Pincho (ein Häppchen irgendetwas Leckeres) und ein kleines Bier oder Wein für etwa 2,- €. Da kann man sich´s gutgehen lassen und auch mal verschiedene probieren 🙂

Wired Aerial Theatre

Das durften wir Samstag abend genießen. Zum Abschluss des temuda-Festivals war letztes Wochenende ein weiteres Highlight zu sehen. Im Programmheft hatten wir gar nicht soo sehr genau nachgelesen, sind also ohne größere Erwartungen hingegangen. Zuerst einmal war die Kulisse toll – die Bühne war vor der Kathedrale aufgebaut, die nachts angestrahlt wird. Überpünktlich (eher ungewöhnlich früh ;-)) ging es los: zuerst auf der fast ebenen Bühne, später dann in der Senkrechten. Die Bühne wurde von einem Kran angehoben und der Hauptteil der Performance hat vor der hängenden Bühne stattgefunden. Die Musik, die Bilderflut auf der Bühne, die Geschichte und die Darsteller waren perfekt aufeinander abgestimmt. Wir waren völlig fasziniert!! Das ist ganz schwer zu beschreiben, wen es interessiert: hier ist eine Zusammenfassung auf youtube und hier die Homepage der Performance. Falls ihr irgendwann einmal die Chance habt, das sehen zu können – unbedingt hingehen!

Das Thema der Performance war ein nicht so erfreuliches – es ging um Klimaveränderung, was der Mensch der Umwelt antut, wie wenig die Politik dagegen unternimmt… Ein, wie wir finden, immens wichtiges Thema, aus dem sich niemand raushalten kann, das betrifft nunmal alle, die auf diesem Planeten leben. Und jeder kann sich an der eigenen Nase fassen und etwas FÜR die Umwelt tun, keiner muss warten, bis die Politik auf die Idee dazu kommt!

Tag der ungeplanten Arbeiten

der verstärkte Badhaken

der verstärkte Badhaken

Tja, wenn man noch nicht genug zu tun hat, dann schafft man sich einfach noch ein wenig extra Arbeit… Angefangen hat es gestern mit unserem Haken an der Badtür. OK, er war etwas voll beladen und die Schrauben waren aufgrund der Türdicke nicht soooo lang gewählt. Immerhin hat er verschiedene Badehandtücher, unseren Duschbeutel und einen Mülleimer ausgehalten. Aber eben nur bis gestern, dann ist er abgestürzt. Heute hab ich die Tür von beiden Seiten mit Plexiglas verstärkt und durchgeschraubt, d.h. von außen werden die Schrauben jetzt mit Mutter gehalten. Jetzt muss wohl erst das komplette Türblatt einreißen, bevor sich der Haken nochmal bewegt 🙂 Nebenbei hab ich das Fliegengitter in der Bugkabine überarbeitet. Es war ein dunkelgrüner Einsatz drin, der war nicht schön (yep, das war tatsächlich der Grund, warum er ausgetauscht wurde). Jetzt ist ein weißer Einsatz drin, macht die Bugkabine gleich heller.

Und während ich so Kleinzeug gebastelt hab, hat Michl unseren Außenborder John Wayne repariert, den ich gestern vorübergehend geschrottet hab. Bisher hatte ich noch kein astreines Verhältnis zu John Wayne, mir haben wohl die Anfangsschwieirigkeiten, die wir mit ihm hatten, zu sehr zugesetzt. Auf alle Fälle wollte ich gestern mal fahren (Videoabend auf der Carousel) und prompt hab ich beim Anlassen die Rückholfeder zerstört. D.h. die Anlasserschnur (heißt die so?) hat sich nicht mehr zurückgewickelt. Was spätestens beim nächsten Anlassen ein Problem ist. Also ist Michl heute früh zu Andrew zur Carousel gepaddelt und sie haben zusammen am Steg den Motor auseinander genommen. Nachdem sie den Fehler gefunden hatten, sind wir beide los und haben nach einer neuen Feder gesucht – die es natürlich heute nicht gab. Also haben Michl und Andrew die alte Feder ein wenig gekürzt (zwei Bohrer waren schwächer als die Feder!) und die Halterung neu befestigt. Nachdem sie dann alles wieder reingepfriemelt hatten, lief John Wayne wie neu 🙂 Und die Anlasserschnur wird seitdem zurückgezogen, ganz wie es sein muss. Um dem ganzen einen noch besseren Abschluss zu geben bin ich dann allein zum Brot holen gefahren – der Beginn einer guten Freundschaft zwischen mir und unserem Außenborder 🙂

Was lange währt…

ukw_gpsFür manche Dinge braucht man lange. Und zwar eigentlich nicht lange, um sie umzusetzen, sondern lange, um sich dazu aufzuraffen. Einen dieser Punkte (wohl den, der schon am längsten auf der Liste stand, also ein echter Oldie) haben wir heute feierlich als erledigt durchgestrichen 🙂 Es ging um die Verbindung zwischen unserem GPS und dem UKW-Funkgerät. Also „nur“ ein paar Kabel, die miteinander verbunden werden müssen. Halt die richtigen! Was einfacher rauszufinden gewesen wäre, wenn wir den zugehörigen Stecker vom Funkgerät nicht schon vor über drei Jahren aussortiert hätten. Aber ein wenig forschen im Netz und Grips einschalten hat geholfen – es läuft! Auch das NAVTEX können wir jetzt als Tochteranzeige für´s GPS verwenden.

Das Funkgerät braucht die GPS-Daten z.B. um im Fall des Notfalles gleich unsere Position mitsenden zu können. Und irgendwie können wir das jetzt auch an andere Schiffe senden (mal sehen, wo das in der Anleitung steht…). Auf alle Fälle beschwert es sich jetzt nicht mehr alle paar Stunden darüber, dass die Position fehlt! Vor lauter Begeisterung darüber hören wir schon den ganzen Nachmittag Hafenfunk und erfreuen uns am Nicht-Tröten 🙂

Und fast hätten wir´s vergessen! Hier ein kleiner Vorgeschmack auf unseren morgigen Auftritt bei Radio-Z 🙂 Zuhören kann da jeder, es gibt einen Live-Stream!

Kleiner Punkt ganz groß

frontscheibeWir haben an unserem Aufbau nach vorne ein Fenster, das hochgeklappt werden kann. Ein Punkt auf unserer ToDo-Liste (der alten und der neuen) ist, das eine ausgebrochene Scharnier neu zu befestigen. Klingt einfach, war es nur leider nicht. Erstmal waren die alten Scharniere festgenietet – also mussten die alten Löcher aufgebohrt werden. Da wir keine Nieten da haben, mussten jetzt Schrauben rein – selbstverständlich haben wir keinen Gewindebohrer da (und wenn, dann wäre es wohl die falsche Größe gewesen), also kamen Schrauben mit Muttern rein. Die hatten wir da! Mit Bohren, Schrauben raussuchen, großzügiger Verteilung von Sikaflex an gewollten und ungewollten Stellen und der üblichen Pfriemelarbeit war da mal schnell ein Nachmittag weg… Ergebnis ist ein Fenster, das wir völlig ohne Angst, es komplett in der Hand zu haben, für die bessere Durchlüftung schräg stellen können 🙂 Und ein Punkt weniger auf der Liste!

moskitonetzEin wenig Kleinzeug gab es auch: geflickte Hosen, angenähte Knöpfe und ein besser fixiertes Fliegengitter in der Bugkabine (die Variante mit dem Moskitonetz und dem Bleiband hat sich als eher suboptimal erwiesen). Man kann nie genug Druckknöpfe an Bord haben! Wo wir die schon überall gebrauchen konnten…

Pragmatischer Umgang mit der ToDo-Liste

Wir haben uns gedacht, dass unsere ToDo-Liste einfach ein wenig lang ist und haben sie praktischerweise verlegt. Eigentlich wollten wir so langsam die ersten Punkte durchstreichen (ist ein tolles Gefühl, wenn man das machen kann!), aber wir konnten das Ding beim besten Willen nicht mehr finden. Irgendetwas hatten wir wohl zu gut ausgemistet in den letzten Tagen… Also haben wir heute eine neue geschrieben, die meisten Punkte sind uns ja durchaus bewußt. Und weil das Durchstreichen gar so schön ist, haben wir natürlich auch die erledigten Punkte mit aufgenommen 🙂 Dazu gehört neben den bereits erwähnten Dingen heute eine gründliche Säuberung von Bilge und „Keller“. Beeindruckend, wie viel Dreck sich da so unter den Bodenbrettern sammelt…

Übrigens haben wir es inzwischen hinbekommen, die Mitschnitte unseres Besuchs bei der King Gong Show hochzuladen. Wer sie nachhören will, im Bereich Presse sind sie zu finden.