Día de los Canarios

Heute ist Tag der Kanaren, also Feiertag. Da Donnerstag ist, ergibt das ein wunderbar verlängertes Wochenende. Und das nutzen viele aus. Etliche haben ihre Boote ausgepackt und sind nach La Graciosa gekommen. Somit ist es mit der beschaulichen Ruhe vorbei, plötzlich ist Leben am Steg. Wir haben auch einen neuen Nachbarn bekommen, blicken aber noch nicht so ganz durch, wieviele Personen da dann tatsächlich schlafen. Angekommen sind zwei Männer mit zwei Knirpsen, zwischendurch waren aber bestimmt acht Kinder und sechs Erwachsene an Bord. Das Alles auf einer 34-Fuß-Yacht, also etwa Kassiopeias Größe. Mal sehen, wie da geschlafen wird 😉

Leider gibt es kein Feiertags-würdiges Wetter: es war heute eher wechselhaft, kräftige Böen, zwischendurch Regen, allerdings auch Sonnenschein. Und das ganze Wochenende soll so bleiben. Hoffentlich kriegen wir ein relativ Böen-freies Zeitfenster, wenn es noch klappt mit dem Kran!

Kranen verschoben

Eigentlich wären wir heute mit dem Kranen dran gewesen, gestern kam aber die Besatzung eines französischen Segelbootes und hat gefragt, ob sie noch vor uns dürfen. Da sie ein ziemliches Loch im Bug haben und vor dem Wochenende weiter müssen (immer diese Segler mit Terminen ;-)), haben wir ihnen den Vortritt gelassen. Und das hat sich im Nachhinein als gut erwiesen – mir ist nämlich gestern ein kleines Malheur passiert. Beim Steigen von einem Boot (nicht Kassiopeia) auf den Steg bin ich abgerutscht und mit einem Bein auf den Steg, mit dem anderen daneben geknallt. So gerade noch hab ich es geschafft, nicht ins Wasser zu flutschen. Folge der Aktion ist jetzt ein dickes und ziemlich blaues Knie… Und die Aktion mit dem Kranen wäre heute wirklich nicht so gut gekommen. Mal sehen, wie lange die anderen brauchen, wir sind dann danach dran.

geraetertraegerMichl hat heute das mal wieder schönere Wetter genutzt und Rostentfernung betrieben. Es war richtig viel Arbeit, die Dusche danach wohlverdient, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!

FischchenNachdem wir uns letzthin noch beschwert hatten, dass es nicht immer einfach ist, frischen Fisch zu bekommen, haben wir vorgestern zufällig mitbekommen, wie im Hafen Boquerones verkauft wurden. Ein Kilo für 4€, wir haben ein halbes Kilo bezahlt, aber ein deutliches Stück mehr bekommen (850g). Abends haben wir die lieben Tierchen dann zusammen mit Suuz und Kees gemehlt und frittiert verspeist – sehr lecker! Zum Vitaminausgleich hatten wir als Beilage Salat 😉

es geht uns gut :-)

wetterWir genießen im Moment einfach die Zeit. Das Wetter ist nur teilweise schön, mit recht viel Wolken und zwischendurch ein wenig Niesel. Trotzdem fühlen wir uns hier noch sehr wohl. So dramatisch viel passiert im Moment nicht bei uns, nur so ein wenig Kleinzeug mal wieder. Nichtsdestotrotz haben wir uns Gedanken über die weiteren Ziele gemacht, es scheint, als ob die Zeit der langen Törns erstmal vorüber ist. Einerseits schade, weil wir gerade die letzten beiden doch sehr genossen haben – andererseits auch schön, das heißt nämlich, dass wir auch ein wenig Küste genießen können.

Die letzten Tage hatten wir mitbekommen, dass Stegnachbarn für heute einen Krantermin haben. Da dachten wir: mal sehen, was das kostet und es ist mit €100 gar nicht mal so teuer. Beim letzten Kranen von Kassiopeia waren wir nicht dabei und wir haben so den Verdacht, dass unser Antifouling nicht richtig aktiviert wurde. Und dann wirkt es nicht so gut. Also wollten wir vor den Kap Verden eh nochmal kurz an Land. Es sieht so aus, als ob das nächste Woche hier klappen könnte, wir müssen das nur noch endgültig mit dem Hafenmeister klären.

FischGestern gab es endlich mal wieder Fisch. Schwer zu glauben, aber das ist hier ein wenig schwierig einen zu bekommen. Die Fischerboote verkaufen keinen direkt und im einzigen Laden muss man Glück haben, dass geöffnet ist. Gestern war es so halb offen und sie hatten tatsächlich auch einen einzigen Fisch zum Verkauf. Der ist dann auch prompt in der Pfanne der Dubhe gelandet und da er groß genug war, haben wir uns zu viert daran satt gegessen.

Wieder zurück

Gestern abend kamen wir wieder gut auf Kassiopeia an, wie erwartet war alles bestens. Ist ja auch kein Wunder – vom Nachbarsteg aus hatte Balu, der Hund von Suuz und Kees, ständig ein Auge auf sie. Nachdem wir alles, was wir so dabei hatten, wieder bzw. neu verstaut hatten, haben wir uns noch eine Portion Spaghetti gegönnt und sind ins Bett gefallen. Irgendwie sind so Landausflüge anstrengend… aber schön!

Ein Riesen Danke nochmal an Chaly, der den TO-Stützpunkt auf Lanzarote betreut und das hervorragend macht! Wir haben uns bei dir sehr wohl gefühlt 🙂 Er vermietet übrigens auch Zimmer, falls mal jemand da in der Gegend Urlaub machen möchte.

Heute haben wir uns wieder eingerichtet und Kleinzeug wie Badhaken befestigen, Solarkabel fixieren oder Wäsche waschen erledigt. Ach ja, und unseren neuen Wok haben wir eingeweiht, lecker war´s 🙂

unser heutiger Sonnenuntergang auf La Graciosa

unser heutiger Sonnenuntergang auf La Graciosa

Punta Mujeres und Läuseblut

Unseren letzten Tag des Landausflugs haben wir gemütlich verbracht. Wir sind zu Fuß entland der Küste ein Stück nach Norden gelaufen und haben die einzelnen kleinen Buchten bewundert. Das Wasser ist absolut klar und je nach Sonneneinfall schimmert es türkis oder bei Felsen etwas dunkler. Wir haben Bewegung und Aussicht sehr genossen!

inselbild

Später dann geht es mit der Fähre wieder zurück zu Kassiopeia, wir freuen uns schon richtig darauf, wieder schwankenden Boden unter den Füßen zu haben 🙂

Ach ja, was anderes haben wir gestern noch gelesen. Thema Läuseblut. Hier auf Lanzarote werden ja sehr viele Kakteen angebaut, jetzt wissen wir auch den Grund (wird wohl nicht der einzige sein, aber wohl auch nicht ganz unwesentlich): die Feigenkakteen sind der ideale Nährboden für Cochenille-Schildläuse, aus denen Karminsäure für den Farbstoff Karminrot gewonnen wird. Für 1kg Farbe müssen laut Reiseführer mehrere Millionen Läuse von ca. 4mm Größe verarbeitet werden. Jetzt denkt man sich, „OK, betrifft mich nicht“, aber schaut mal bei der Zutatenliste von Lebensmitteln nach E120, dann ist das drin. Kann lt. Wikipedia vorkommen in Kosmetika (Lippenstift!), alkoholischen Getränken, verschiedenen Fleisch-, Wurst- und Geflügelwaren, Marinaden, Backwaren, Gebäck, Desserts, Glasuren, Tortenfüllungen, Marmeladen, Konserven, Surimi, Getränken, Fruchtsäften, Sorten von Cheddar-Käse und anderen Milchprodukten, Soßen und Süßigkeiten. Guten Appetit!

Einkaufsrausch in Arrecife

busfahrtHeute früh (OK, später Vormittag) sind wir mit dem Bus in Richtung Arrecife los. Und wir hatten ja schon so eine Vermutung nach der Busfahrt von Orzola hierher: wenn man sich auf Lanzarote als Busfahrer bewirbt, sollte irgendwas mit Ralley-Erfahrung im Lebenslauf stehen. Wir wollen auch nicht wissen, welchen Anteil die Wartung an Bremsen und Stoßdämpfern im Jahresbudget der Busgesellschaft hat – sie machen da auf jeden Fall einen guten Job! Langer Rede kurzer Sinn: wir sind Fans des öffentlichen Busnetzes auf der Insel geworden! Die Landschaft lässt sich entspannter genießen als aus dem Auto (besonders für den bisherigen Fahrer), es ist günstig und Spaß macht es auch noch.

arrecife_wie_gemaltIn Arrecife hatten wir heute auf unserer ToDo-Liste ein wenig umschaun, Hafen und Ankermöglichkeiten ansehen und wenn noch Zeit ist, mal bei IKEA Hallo sagen. Und wir haben alles geschafft! Nachdem wir einen Stadtplan besorgt hatten, sind wir direkt in Richtung Hafen losmarschiert. Die Fußgängerzone hat uns kurzfristig von den Eindrücken her erschlagen (sind wir ja nun gar nicht mehr gewöhnt), kurz dahinter war dann aber gleich der Ufer- bzw. Hafenbereich. Eine kleine Ankerbucht haben wir gesehen, ein Stück weiter Richtung Norden wird eine neue Marina gebaut. Die ist noch nicht ganz fertig, wird aber scheinbar riesig und kann schon angelaufen werden. Wir sind noch ein Stück weiter am Ufer gelaufen und sind in den Bereich des Fischerhafens gekommen, dort haben wir dann auch das ein oder andere Geschäft mit Angel- und Bootsbedarf gefunden. Die hatten da nur alle grad zu.

ArrecifeAlso weiter zu IKEA, die gleich in der Nähe war. Und natürlich haben wir auch was gefunden… Allerdings haben wir auch ein paar Dinge gesucht! So gehört nun zu Kassiopeias Ausstattung ein Wok, zwei Weingläser mit Stiel für den Stil (mal sehn, wie lange die halten), zusätzliche Haken im Bad, eine leichte Sommerdecke (in der Hoffnung, sie irgendwann mal zu brauchen) und die Standardpackung Servietten als Luxusartikel. Und was allein den Ausflug dahin wert war: Gläser mit eingelegten Matjes, die es gerade zum Abendessen gab 🙂

ankerplatzAuf dem Weg zurück zum Bus sind wir doch noch beim Angel- und Bootsaustatter eingekehrt (seit Lissabon der erste mit bezahlbaren Preisen!). Selbstverständlich konnten wir den auch nicht mit leeren Händen verlassen. Wir haben jetzt neue Angelhaken und die fehlende Leine um unseren Spibaum besser bedienen zu können. Noch ein Stopp im Supermarkt (die Versorgungslage auf La Graciosa ist nicht sooooo grandios) und es ging zurück zum Bus nach Arrieta.

Lanzarote im Norden

Gestern nachmttag sind wir mit der Fähre nach Orzola gefahren, weiter bis Arrieta ging es mit dem Bus. Abends waren wir mit Chaly (TO-Stützpunkt Arrecife) noch etwas essen und sind abends in unser gemütliches Bett gefallen.

Heute früh ging es dann nach dem Frühstück direkt los über die Insel. Zuerst nach Haría – wir hatten kein Bargeld mehr und dort ist der Geldautomat des Nordteils der Insel. Außerdem ist es ein sehr schöner, kleiner Ort! Dann weiter nach Guinate mit einem wundervollen Ausblick auf La Graciosa und die anderen unbewohnten Inseln dahinter. Den offiziellen Aussichtspunkt „Mirador del Rio“ haben wir uns gespart bzw. nur von außen angeschaut. Auch schön, aber es war uns die €4,50 Eintritt nicht wert. Da sollten wir an anderer Stelle noch genug investieren…

Weiter ging es ein wenig über die kleinen Straßen die Berge rauf und runter mit Kaffee-Zwischenstopp in Ye über Orzola zurück in Richtung Arrieta. Kurz vorher haben wir noch zwei Orte näher besichtigt, die uns sehr beeindruckt haben: „Cueva de los Verdes“ und „Jameos del Agua“. Beides sind Lavatunnel, ersteres ist eine Höhle, das zweite eine etwas größere Anlage. Und beides war den nicht so wirklich günstigen Eintritt von jeweils €9,- pro Nase dann doch wert (auch wenn wir ernsthaft überlegt haben, ob wir das investieren).

Cueva de los Verdes

  • Ergebnis des Vulkanausbruchs des Volcán de la Corona vor  etwa 3000 – 5000 Jahren
  • über 6km lang und reicht vom Vulkankegel bis zum Meer
  • die verworrenen Gänge und Galerien dienten besonders im 16. und 17. Jahrhundert der Bevölkerung als Versteck und Zufluchtsort
  • die Beleuchtung in der Höhle ist grandios (finden wir): sehr dezent, aber genau an den richtigen Stellen. Dazu läuft eine sphärische Begleitmusik im Hintergrund, die einfach für eine tolle Stimmung sorgt. Zuständig dafür war der Künstler Jesús Soto
  • das Innere hat bis zu 50m Höhe und 15m Höhe
  • faszinierend fanden wir auch die Farben: Rottöne (durch Oxidation im Basaltgestein), Ocker (durch Lichtreflexe auf ausgeblühte Salinen)
  • es herrscht ein sehr angenehmes Klima in der Höhle. Bisher waren wir ja eher feuchte Höhlen im Fränkischen gewohnt, aber in der Cueva de los Verdes ist es ganz trocken

Jameos del Agua

  • sind die Fortsetzung der Cueva de los Verdes in Richtung Meer und nicht mehr komplett unter der Erde
  • im Inneren ist ein See, der sich unter dem Meeresspiegel befindet und durch Versickerung entstand
  • in diesem See lebt eine weiße Krebsart, die sonst nur in über 2000m Tiefe vorkommt (ich hab ein wenig lang gebraucht, um einen der wirklich vielen Krebse zu erkennen, ich hab irgendwie erwartet, dass sie größer als 1cm sind…)
  • die Anlage ist das erste Zentrum, das von César Manrique verwirklicht wurde (Maler, Bildhauer, Architekt und Umweltschützer, der speziell auf Lanzarote von viele weitere Werke hinterlassen hat)
  • genießt einfach die Bilder zu diesem wunderschönen Ort! Besonders der üppige und exotische Garten hatte es uns angetan
  • angeschlossen ist noch in interessantes „Casa de los Volcanes (Haus der Vulkane)“ mit vielen Infos zur Entstehung der Kanaren und generell viel Wissenswertem zu Vulkanen.

Zwischendurch haben wir Uwe getroffen, den wir gestern beim Abendessen kennengelernt hatten und zusammen ging es nach einer leckeren Paella am Strand von Arrieta zurück ins Zimmer.

Schöne Dinge

adresseGestern haben wir vom Nachbarboot ein kleines Geschenk bekommen. Nadia ist ständig am werkeln und basteln, wir sind nun in den Genuss ihrer Handfertigkeit gekommen. Darin war ein Zettel mit Kontaktdaten. Allein solche Kleinigkeiten machen es so schön, auf die Art zu reisen, wie wir es tun. Nadia und Dominique sind Franzosen, sie können ein wenig gebrochen englisch, wir ein wenig französisch. Verständigung ist trotzdem möglich, jeder versucht auch mit Händen und Füßen zu reden. Und es ist einfach toll, trotz der Sprach-Probleme sich für die Pläne und Vorhaben des anderen zu interessieren und sich darauf zu freuen, sich irgendwann und irgendwo auf der Welt wieder zu sehen!

Ansonsten gibt es ein paar Kleinigkeiten:

  • das Wetter ist dämlich! Gestern wurden wir von Regen geweckt und letzte Nacht haben wir vor Kälte sogar wieder unsere dicke Decke gebraucht
  • das Experiment mit der Petersilie in Öl aus Salé ist leider misslungen, ich hatte es aber schon fast befürchtet. Letzthin hatten wir sie probiert und gegorene Petersilie schmeckt nicht wirklich gut…
  • es ist herrlich, sich entspannt einen ganzen Tag mit Lesen und Scrabble vertreiben zu können
  • es gibt hier nur kalte Duschen. Als es letzte Woche noch wärmer war, war das schön erfrischend. Seit ein paar Tagen ist es kühler, da ist duschen dann schon eher mit Überwindung verbunden
  • bevor wir herkamen, hörten wir alle möglichen Horrorgeschichten von wegen „man wird aus dem Hafen vertrieben“, „ohne Permiso geht gar nichts“ oder „unfreundliches Personal“ und weiteres. Wir können bisher nichts davon bestätigen.
  • bisher haben wir ja nur zwei kleinere Solarpanele (je 65Wp), die auch noch teilweise je nach Sonnenstand vom Baum abgedeckt sind, für die Stromerzeugung. Nachdem wir hier keinen Landstrom haben, kriegen wir zum ersten mal mit, wieviel sie tatsächlich arbeiten. Und wir sind positiv überrascht! Trotz etlicher Wolken zwischendurch schaffen sie es, den Ladestand der Batterien nahezu aufrecht zu erhalten, als Großverbraucher haben wir den Kühlschrank und die gelegentliche Nutzung der Wasserpumpe. Dennoch werden wir da nachrüsten, auch den Windgenerator haben wir ja noch nicht angeschlossen.
  • wir genießen hier so richtig die Ruhe und Beschaulichkeit der Insel. Sowohl in Lagos als auch in Salé hatten wir nicht so sehr weit entfernt Baustellen und das ist nunmal ständig irgendein Geräusch. Hier wachen wir früh auf und hören nichts. Herrlich!

mal wieder Wetter…

Irgendwie spielt das Wetter mal wieder nicht so mit, wie wir uns das vorstellen. Eigentlich wollten wir schon gestern, spätestens heute zum Ankerplatz, aber der Wind hat so zugelegt, dass inzwischen eher die vom Ankerplatz hierher kommen. Insofern hat es gut gepasst, dass wir uns gestern abend mit Chaly vom TO-Stützpunkt Lanzarote treffen konnten und er uns den Vorschlag gemacht hat, doch Kassiopeia hier zu lassen und mit der Fähre nach Arrieta zu kommen und von dort aus die Insel zu erkunden. Und das werden wir auch tun!

Heute Abend haben wir Suuz und Kees begrüßt, sie kamen aus Agadir nach einem nicht sehr angenehmen Trip, dennoch war die Wiedersehensfreude groß!!

Strandspaziergang

Nach einem gemütlichen Tag an Bord gestern sind wir heute mal in Richtung Süden spaziert. Es war gerade Niedrigwasser, wir konnten also schön über die Steine und den felsigen Untergrund laufen, die sonst nur nassen Fußes zu erreichen sind. Und es war ein richtig schöner Spaziergang!

Wir sind übrigens sehr froh, dass wir unsere Fahrrad-Tour am Freitag gemacht haben, seit gestern bläst es kräftig und da wär es wohl gegen den Wind ein wenig mehr Kraftaufwand gewesen…

Radtour über die Insel

Heute haben wir uns Fahrräder ausgeliehen um die Insel zu erkunden. So sehr riesig ist sie ja nun nicht, aber zu Fuß war es uns doch auch ein wenig zu weit. Also sind wir heute früh direkt zu einem der Fahrradverleihs und haben uns zwei MTBs geschnappt. Da wir gerade keine Hauptsaison haben, ist auch der Preis besser: sonst 10€ für acht Stunden, wir haben 8€ für zehn Stunden bezahlt. Bei strahlendem Sonnenschein ging es über die Sand- und ein wenig Schotterpisten die Hügel rauf und runter in die nördliche Gegend von La Graciosa.

Zuerst sind wir zum Playa de Las Conchas. Ein herrlicher Strand! Anfangs auch noch recht einsam (außer uns waren noch drei andere da), aber irgendwann wurde es dann „voll“ mit bestimmt 10-15 anderen Besuchern. Also sind wir weiter von der West- auf die Ostseite entlang der Playa Lambra bis zum zweiten Ort auf der Insel: Pedro Barba. Hier wohnt allerdings niemand, er besteht aus wunderschön angelegten Ferienhäusern, die eben nur gelegentlich bewohnt werden. Nach einer gemütlichen Pause im Schatten (wir hatten immer noch strahlenden Sonnenschein ;-)) sind wir am Las Agujas, der mit 270m höchsten Erhebung auf der Insel, entlang wieder zurück nach Caleta del Sebo zu Kassiopeia. Es war eine sehr schöne, aber auch ein wenig anstrengende Fahrt. Naja, irgendwie sind wir beim Radeln außer Kondition 😉

Eingewöhnung

Gestern und heute haben wir uns erstmal orientiert. Sehr viel Aufwand ist das nicht, La Graciosa ist nicht so sehr riesig. Mal wieder finden wir es richtig gut, dass wir außerhalb der Saison unterwegs sind – es gibt zwar eine Unmenge an Ferienwohnungen, aber die stehen gerade zu bestimmt 90% leer. Entsprechend wenig ist auf den Straßen (alle sandig und ungeteert) und den Stränden los. Wir haben inzwischen alles an Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel gefunden, in der einzigen Bar mit WLAN kennen sie uns auch schon 😉 Am Wochenende wollen wir die Insel ein wenig weiter erkunden – zu Fuß und mit Fahrrad. Die einzigen Autos hier sind Jeeps für Touri-Touren.

So zwischendurch hat Kassiopeia noch etwas Pflege bekommen: der Gashebel hat sich nicht mehr richtig bewegen lassen, besonders der Rückwärtsgang ging nur mit sehr viel Kraft und Gefühl rein. Michl hat die Steuersäule aufgemacht, alles gefettet und weil er grad eh schon dreckig war auch noch den Motorblock gereinigt und am Getriebeflansch ein paar Roststellen beseitigt.

Bilder von La Graciosa gibt es später, heute erstmal die von der Überfahrt hierher!

Fahrt von Salé auf die Kanaren

Gestern abend sind wir nach gut vier Tagen Fahrt hier auf Isla La Graciosa angekommen. Über die Fahrt gibt es eigentlich nicht so dramatisch viel zu schreiben. Was ja aber auch ganz gut ist, das heißt, es ist auch nichts schiefgelaufen 😉 Ausklarieren in Salé war fast problemlos, durch einen ausgefallenen Computer beim Zoll mussten wir etwa eine Stunde auf unsere Pässe warten. Aber irgendwann konnten wir dann los. Der Pilot hat uns wieder nach draußen begleitet, mit der Tröte wurden wir verabschiedet. Den ersten Tag hatten wir noch nicht so sehr viel Wind, aber das war so auch vorhergesagt. Trotzdem konnten wir bis nachts ein schönes Stück segeln. Früh kam dann etwas mehr Wind auf und der Motor durfte wieder Pause machen.

  • die Farbe des Meeres ist einfach wunderschön blau, zumindest auf der Strecke.
  • wir haben wieder etliche Delphine gesehen. Die meisten haben uns nachts begleitet, aber auch tagsüber durften wir welche genießen.
  • fünf Schildkröten sind uns begegnet. Zumindest haben wir so viele gesehen. Es waren kleinere und größere – schön, wenn sie so vorbei gleiten!
  • wir hatten zwar immer noch keinen Fisch an der Angel (dafür ein paar Plastiktüten…), aber abgebissene Köder – wir zählen das als Erfolg, zumindest konnten wir schon Fische anlocken! 😉
  • das Setzen unseres Spibaums hat völlig problemlos geklappt – Kees, danke nochmal für die Hilfe und Tipps!
  • wir wurden die meiste Zeit kräftig durchgeschaukelt. Es war zwar nicht viel Wellengang, der aber seitlich und da der Wind meist von hinten kam, hatten wir auch nicht viel Stabilität durch die Segel. Man gewöhnt sich aber daran, sich immer festzuhalten und die blauen Flecken vom umherrumpeln gehen auch wieder weg.
  • das mit dem Schlafrhythmus klappt noch so lala, zumindest haben wir geschlafen! Das kriegen wir aber auch noch hin auf den längeren Strecken.
  • am Ende hatten wir leider keinen segelbaren Wind mehr, also musste ab mittag der Motor mithelfen, um noch vor Sonnenuntergang anzukommen. Eine Nachtankunft hier ist nicht wirklich empfehlenswert: die Einfahrt ist zwar noch beleuchtet, das Hafenbecken und die Stege aber nicht mehr.

Ach ja, falls wir bei Marinetraffic nicht angezeigt werden, heißt das nicht, dass unser AIS nichts sendet. Das heißt nur, dass keine Station, die das Signal an Marinetraffic übermittelt (die sich zumeist an Land befinden), unser Signal empfängt. Wie zum Beispiel im Bereich Rabat/Salé oder auch auf hoher See. Unser AIS funktioniert tadellos, was wir unter anderem daran gemerkt haben, dass uns der ein oder andere Tanker oder auch Kreuzfahrtschiffe von selbst ausgewichen sind. Die einzigen, auf die wir achten mussten, waren Fischerboote (keine Sorge, auf die anderen haben wir schon auch geschaut). Wir konnten sogar Signale von Booten empfangen, die über 100sm entfernt waren. Wie weit wir gesehen wurden, wissen wir nicht.

Gestern beim Anlegen hieß es noch vom Hafenpolizisten (?), dass wir hier nicht anlegen dürfen, ohne eine Genehmigung zu haben. Großzügigerweise hat er uns dann doch für die Nacht bleiben lassen. La Graciosa ist in einem Naturschutzgebiet, ein Permiso ist unbedingt für Aufenthalte jeglicher Art erforderlich. Heute früh beim Hafenmeister hat das alles viel entspannter geklungen. Wenn man nicht ewig bleiben will, geht das schon so, selbst zum Ankern braucht man keine besondere Genehmigung. Wenn da die „Vigilancia“ vorbeikommt, muss man eben seine Papiere zeigen, wenn nicht, dann nicht.

Unser erster Eindruck von La Graciosa: es ist sehr schön hier, die Insel ist ruhig und gemütlich, wir haben eine tolle Sicht auf Lanzarote. Kassiopeia haben wir bereits entsalzt (viel war es nicht) und aufgeräumt, jetzt kommen wir erstmal richtig an.

zuletzt gefahrene Strecke: 470sm, gesamt zurückgelegte Strecke: 2258,6sm

Diverses

Heute lassen wir mal eher Bilder sprechen. So richtig Konkretes gibt es nicht zu berichten, aber wir sitzen auch nicht nur rum 😉