Weitere Aktionen an Bord

Das Wetter kam uns nochmal entgegen, es hat zwar nicht mehr geregnet, aber so richtig freundlich und warm ist doch was anderes.

  • wir haben das erste Instrument eingestellt. Unser Tiefenmesser weiß jetzt, wie weit er vom Kiel entfernt ist und kann uns somit anzeigen, wieviel Wasser noch unterm Kiel ist. Dabei haben wir herausgefunden, dass unsere Nexus-Instrumente auch die Wasser-Temperatur anzeigen. Zur Zeit 11°, also nicht zum Baden geeignet.
  • dann haben wir mal wieder das ganze Boot umgeräumt und die Heckkabine geleert. Also Polster in Bugkabine, Segel in Backskiste und Salon und den Rest ins Cockpit. Sinn des ganzen war, dass Platz zum Verlegen der Erdung für unser Kurzwellenfunkgerät war. Wir haben uns für Alufolie entschieden. Diese ist inzwischen mit Sprühkleber auf den Boden der Kabine tapeziert. Die einzelnen Streifen wurden mit Kupferbändern überbrückt. Bilder liefern wir nach, die Internetverbindung ist hier sehr „gemütlich“.
  • Abends war dann auch endlich der Wind weg, so dass wir unser Großsegel anschlagen konnten. Wir sind wieder ein Segelboot! Diesmal haben wir das für uns neue Großsegel genommen, das alte nehmen wir als Reserve mit. Wir müssen noch die Reffs einziehen, aber da wollten wir diesmal die Leinen in der richtigen Länge vorbereiten. Bisher hatten wir da ein wenig viel Chaos.
  • in dem Zusammenhang haben wir auch unsere Lazy-Bags wieder festgemacht – und vor allem geputzt! Hat doch gewisse Nachteile mit einer weißen Persenning, man sieht wirklich viel Dreck. Aber jetzt blitzen sie wieder!

Abends waren wir noch zu einem Canasta-Abend auf der Toccata, war wieder ein sehr schöner Abend 🙂

Arbeitstag

Heute konnten wir weiter Punkte von unserer Liste erledigen. Entgegen kam uns das Wetter: es war kühl und stürmisch. Klingt vielleicht merkwürdig, aber wenn wir wie anscheinend im Rest von Deutschland sommerliche Temperaturen gehabt hätten, hätten wir uns wohl geärgert, dass wir unten im Boot rumkrabbeln mussten.

Der wohl größte erledigte Punkt betrifft die Instrumente: die Verkabelung ist soweit fertig! Das heißt, die Anzeigeinstrumente sind miteinander und mit dem Server verbunden. Log und Tiefenmesser sind auch angeschlossen. Mit dem Kompass müssen wir noch etwas nachfragen, da passt der Stecker noch nicht. Aber: alles, was angeschlossen ist, zeigt auch etwas an 🙂

Leider konnten wir gestern nicht in den Mast, der Wind ist einfach zu heftig. Somit fehlt der Windgeber noch in der Instrumentenreihe. Das Großsegel konnten wir auch nicht anschlagen, da hat das Wetter einfach nicht mitgespielt, wir hoffen auf morgen.

Aber ein paar Kleinigkeiten haben wir doch noch geschafft:

  • die mitgebrachten Bücherkartons sind ausgeräumt und im Salon und der Bugkabine verstaut. Beeindruckenderweise ist noch richtig Platz!
  • unsere GPS-Antenne ist endlich im Cockpit fixiert. Nachdem wir die mitgekaufte ja schon am Geräteträger montiert hatten (und danach festgestellt haben, dass sie defekt ist…) haben wir die neue direkt hinter der Scheibe montiert. Das Antennenkabel haben wir im Instrumentekasten verstaut, wir wollten nicht kürzen, da jetzt alles wunderbar funktioniert.
  • die lange Sitzbank im Cockpit war an einer Schraube undicht. Dank unserer Kuchenbude konnten wir trotz Regen alles abbauen, saubermachen, neu abdichten und wieder fest verschrauben.

Die Kuchenbude war übrigens eine unserer genialsten Investitionen! Wir haben einen Raum mehr und sitzen quasi draußen, das aber geschützt vor Wind und Regen. Und man kann auch bei schlechtem Wetter in die Heckkabine Luft reinlassen ohne dass es reinregnet.

Abends waren wir noch zu einer dreifachen Geburtstagsfeier, war ein sehr schöner Abend! Nochmal Glückwunsch an alle Geburtstagskinder!

Morgen geht es hoffentlich in den Mast! Nachmittag soll der Wind weniger werden, dann würde es klappen.

Werft und erste Arbeiten

Heute früh haben wir erstmal ausgeschlafen. Irgendwie merkt man die Kilometer am nächsten Tag dann erst so richtig. Nach einem gemütliche Frühstück im Cockpit (noch ohne Tisch) sind wir direkt los zur Wilhelm Werft. Wir wollten unsere Schlüssel abgeben und noch etwas zu unserem Vorstag abklären. Wir haben uns ja entschieden, ein doppeltes Vorstag zu montieren. Der Vorteil für uns ist, dass wir zum einen bisher nur Vorsegel mit Stagreitern haben, die wir also für eine Rollanlage ändern lassen müssten, und dass wir damit einfacher die Segelfläche ändern können (wir können unterschiedliche Segel angeschlagen haben). Und wir werden das ganze dann auch im Juli bei der Werft machen lassen. Die Beschläge unten und oben müssen angepasst werden, dass die Segel dann auch nicht kollidieren. Aber das sollte alles problemlos möglich sein.

Nach einem kurzen Sahneheringsstopp an der Schleuse haben wir dann zurück bei Kassiopeia mit Arbeiten begonnen. Und wir können die ersten Punkte auf der Liste abhaken:

  • unser Cockpittisch ist montiert! Gerade eben sitze ich daran und tippe. Das erste Abendessen mit Tisch im Cockpit haben wir auch schon hinter uns.
  • der Kompassgeber und der Server für die Instrumente sind angeschraubt.
  • Kabel für Tiefenmesser und Kompass sind bis zum Server verlegt. Lästig dabei ist, dass man fast alles irgendwie zerlegen oder ausräumen muss, wo das Kabel entlang läuft. Und die beiden kamen aus der Bugkabine bis zur Navi-Ecke.
  • von Nürnberg haben wir eine Menge Sachen mitbegracht, die wir alle verstauen mussten. Kleinigkeiten für die Pantry, eine Halterung für unsere ipods am Radio, Handtücher, …

Morgen geht´s weiter, wir hoffen, dass das Wetter mitspielt und wir die Arbeiten am Mast erledigen können. Außerdem wollen wir das Großsegel an seinen Bestimmungsort bringen.

Autobahn

Gerade kam uns der Gedanke, dass wir ja auch mal beschreiben könnten, wie bei uns die Fahrten so ablaufen. Nachdem wir ja relativ viel Zeit auf der Autobahn zubringen, gehört das nunmal auch irgendwie zu den ganzen Vorbereitungen. Außerdem ist der ein oder andere überrascht, was wir so alles dabei haben 😉

Da fast 700km zwischen Nürnberg und Kassiopeia liegen, sind wir in eine Richtung auch immer so etwa 7 Stunden unterwegs, jeweils abhängig vom Verkehr. Die längste Fahrt waren bisher 9 Stunden, also auf die durchaus vielbefahrene Strecke immer noch eine recht gute Zeit, wie wir finden.

Insgesamt fahren wir über 7 verschiedene Autobahnen (A73, A3, A7, A27, A1, A28, A29), die wir vermutlich im Schlaf schon aufsagen können. Man lernt so Ortsbezeichnungen kennen, von denen man wohl sonst nie gehört hätte (die Frage ist: brauchst man das? ;-)). Sehr gut angefreundet haben wir uns inzwischen mit der A7, auf der wir die meiste Zeit verbringen. Auch haben wir da wohl schon jede Raststätte mal besucht. Jede hat so ihr eigenes Flair.

Unsere Verpflegungslogistik klappt inzwischen hervorragend: wir haben eine Thermoskanne mit heißem Wasser, löslichen Espresso (ja, da gibt es einen, der auch für Kaffeeliebhaber taugt!) und Milch und können somit jederzeit und ohne Zeitverlust Kaffee trinken (Tassen haben wir selbstverständlich auch dabei). Ganz wichtig ist ausreichend Wasser, da aber aufpassen, dass man dadurch nicht die Anzahl der Pinkelpausen zu sehr in die Höhe treibt. Auf dem Weg nach Süden gönnen wir uns meistens einen Liter Buttermilch, können wir auch sehr empfehlen!

Dann gibt es fast immer frisches Gemüse, Paprika, Gurke und Tomaten lassen sich auch beim Fahren gut zerkleinern und mit den Fingern essen. Wichtig ist dabei eine Schneidgelegenheit mit hohem Rand, bei Tomaten gibt es sonst eine Sauerei. Ein wenig Salzmischung aus dem Glas dazu und fertig ist der Snack. Geräucherte Bratwürste eignen sich auch hervorragend als Fingerfood, dazu Breze oder ähnliches, leider vergessen wir immer den Senf… Dann noch den ein oder anderen Fruchtriegel und fertig ist die Mahlzeit.

Reisepässe und mal wieder ebay

Heute früh waren wir bei der Stadt beim Einwohnermeldeamt und haben unsere neuen Reisepässe beantragt. Nachdem wir davon ausgehen, dass wir den ein oder anderen Stempel bekommen die nächste Zeit, haben wir uns gleich die Version für Vielreisende gegönnt. Der Preis mit €81,- ist da allerdings heftig!

Dann haben wir gestern einen neuen Schwung bei ebay gestartet, wer Interesse hat, kann sich hier ja mal umschaun 😉

Bratwürste und Sitzkisten

Freitag waren wir zum wohl vorerst letzten Mal in Coburg beim Familientreffen. Vorher hatten wir noch etwas Zeit und haben uns eine Coburger Bratwurst gegönnt. Sieht gefährlich groß aus (ist sie auch insbesondere im Gegensatz zur Nürnberger), aber wenn sie schön dunkel gebraten ist, schmeckt sie richtig lecker!

Von Thomas haben wir abends die Sitzkissen für unseren Aufbewahrungssitzkisten für den Salon bekommen. Sehen richtig gut aus! Jetzt werden wir die nächste Zeit anfangen, die Kisten zu füllen, dann können wir sie mit zu Kassiopeia nehmen. Geplant sind als Inhalt so Dinge wie Lebensmittel oder ähnliches, wo wir regelmäßig rankommen müssen.

Dann haben wir gestern noch ein wenig Baumarkt-Hopping betrieben: die ein oder andere Kleinigkeit haben wir noch gebraucht (wie z.B. Aufbewahrungskisten, Teelichter und ähnliches Kleinzeug). Und nebenbei haben wir mit der nächsten Liste angefangen: eine ToDo-Liste für kommendes Wochenende. Wir haben uns richtig viel vorgenommen, es ist aber auch ein langes Wochenende. Donnerstag abend geht es wie gewohnt los, am Feiertag, dem Dienstag, fahren wir wieder heim. Wir schätzen mal, dass wir da wohl wieder nicht allein sein werden auf der Autobahn 😉

Ach ja, und unter der Woche hat sich ein Rätsel gelöst: wir hatten ja Probleme beim Anfahren mit Luft im Treibstoffschlauch. Jetzt wissen wir, dass es am Dieselfeinfilter liegt. Die Wilhelmwerft hat wieder grandiosen Service gezeigt, ist zu Kassiopeia nach Hooksiel gefahren und hat das Problem gesucht und auch gefunden.

Himmels-W

Gestern haben wir von meinem Vater ein besonders schönes Geschenk bekommen: er hat mit Strasssteinen das Sternbild Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, nachgebaut. Die fünf Hauptsterne der Kassiopeia bilden ein markantes W am Himmel, daher wird sie auch als Himmels-W bezeichnet. Die Spitze in der Mitte des W zeigt ungefähr auf den Nordpolarstern, den man so mit Hilfe der Kassiopeia auffinden kann. Unter anderem nach diesem Sternbild haben wir unsere Kassiopeia benannt.

seltsame Heimfahrt

Heute haben wir eine wirklich seltsame Heimfahrt. Es regnet die ganze Fahrt schon, ist sehr viel Verkehr, wir hangeln uns von Stau zu Stau (ja, wir wissen, dass Feiertag ist und das zu erwarten war ;-)) und die Musik jetzt auf HR3 mutet mehr nach Fasching als nach Ostern an. Die spielen hier so Lieder wie die „Alten Rittersleut“ von den Hot Dogs oder „Bohnen in die Ohren“ von Gus Backus (oder so ähnlich). Ist irgendwie ganz witzig aber doch merkwürdig. Als nächstes kommt „My Baby Balla Balla“ von den Rainbows. Beeindruckend alte Lieder, sonst allerdings nicht so unser Stil 😉 !

Bevor wir uns auf diesen merkwürdigen Trip begeben haben, haben wir eigentlich gar nicht so viel gemacht: gefrühstückt, noch ein wenig ausgemistet und sortiert, alles eingepackt, was wir mitnehmen wollten, alles abgeschlossen und sind losgedüst.

Nachtrag: jetzt kommt das Lied der Schlümpfe. HILFE!! Sorgt aber zumindest für lachende Gesichter um uns herum im Stau. 😉

Und wieder Putzen

Und weiter geht´s mit dem gestrigen Programm. Heute Salon und Steuerbordbackskiste. Im Salon haben wir alle Bretter rausgenommen, darunter sauber gemacht und die Bretter auch noch gewischt. Beeindruckend, was sich da über die Zeit so an Dreck ansammelt.

Michl hat inzwischen John Wayne (unserem Außenborder) und der Ankerwinsch eine Haube verpasst. Das sollte vorübergehend als Schutz reichen. Dafür hätten wir aber noch gern richtige Hauben. Da müssen wir wohl mal mit unserem Segelmacher reden. Apropo: wir sind übrigens sehr glücklich über unsere Kuchenbude (Gestell mit Rundumplane über dem Cockpit)! Die erweitert den nutzbaren Platz enorm, auch bei schlechtem Wetter!

Anschließend ging es an die Steuerbordbackskiste, bisher unser Stauraum für alles, was irgendwie ansatzweise mit Werkstatt zu tun hat. Also Schraubenzieher, Zangen, Lacke, Feilen, verschiedene Öle, Segelreparatursets, und so weiter. Das Cockpit war mal wieder gut gefüllt mit allerlei Kisten und ihren Inhalten. Aber inzwischen ist alles wieder verstaut, sieht auch gleich deutlich ordentlicher aus da drin.

Nebenbei haben ich noch Staulisten geschrieben: einmal ist alles aufgelistet, was in den einzelnen Kisten, die wir zum Verstauen haben, drin ist und dann auch welche Kiste wo ist (bisher sind sie praktisch alle in unser Platzwunder Steuerbordbackskiste gewandert). Dann habe ich angefangen, alle Stauplätze im Boot aufzulisten und habe gleich dazu geschrieben, was im jeweiligen Stauraum ist. Erfreulich ist, dass sehr viel wirklich noch frei ist! Wir müssen uns jetzt nur noch ein gutes System ausdenken, dass wir die Sachen, die wir öfter brauchen, auch gut erreichbar lagern. Und eine sinnvolle Gewichtsverteilung: etwas mehr Gewicht darf gern nach vorne und Schräglage wollen wir natürlich auch vermeiden.

Frühjahrsputz

Heute ging es dann mit Ausmisten und Putzen los. Michl hat sich die Heckkabine vorgenommen, ich die Bugkabine. Vorübergehend hat Kassiopeia wieder sehr chaotisch ausgesehen: die Matratzen und alle Bretter darunter haben wir im Cockpit und Salon verstaut, auch alles, was so in den Stauräumen darunter war. Wir wollten ja auch putzen und mussten an alles rankommen! Ja, und geputzt haben wir. Recht viel mehr gibt es dazu gar nicht zu erzählen 🙂

Eins hab ich noch fast vergessen: früh haben wir als erstes (nach dem Frühstück natürlich) die Plexiglas Aufkantung für die Platte auf dem Herd angeschraubt. Die fahren wir jetzt schon seit einer Weile mit durch die Gegend, endlich ist sie aus dem Auto raus. Jetzt kann von der kompletten Pantry-Front nichts mehr runterrollen. Bilder liefern wir nach, die Internetverbindung hier ist so langsam, dass sie praktisch nicht vorhanden ist…

Abends waren wir, Grete, Sven, seiner Frau und Felix sowie Heidi beim Essen, war ein sehr schöner Abend. Gute Besserung an Kilian, leider konnte deswegen die Crew der Gioia nicht mitkommen. Kurz bevor wir zum Essen losgegangen sind, wurde an der Einfahrt zur Marina das Osterfeuer von Hooksiel entzündet. Eigentlich müsste man es eher Osterqualm nennen, über den Steg ist eine richtig dichte Rauchwolke gezogen, die Aschefetzen auf den Booten hinterlassen hat. Und hier hat alles nach Rauch gerochen. Inzwischen liegen wir gemütlich im Salon, lesen und freuen uns über den Heizlüfter.

Schnellstart

Die Fahrt nach Norden gestern war recht ereignislos, aber das hat ja auch was für sich: gleichmäßiges fahren ohne Stau. Als wir angekommen sind, haben wir Kassiopeia am Steg liegend gefunden, mit dem Kranen hat also alles bestens geklappt. Die erste Nacht im Wasser war auch wieder sehr angenehm. 🙂 Nachts war es recht kühl, was wir auch daran gemerkt haben, dass das ganze Deck mit Raureif überzogen war. Was ja eigentlich schön aussieht, aber das Laufen an Deck zu einer äußerst rutschigen Angelegenheit macht…

Heute dann gemütlich beim Frühstück hatten wir einen genialen Geistesblitz: obwohl wir letzte Woche die Info bekommen haben, dass die Seeschleuse von WHV um neun, um zwölf und nachmittags nocheinmal seewärts schleust, wollten wir doch nochmal direkt nachfragen. Die aktuelle Info war dann: heute nur eine Schleusung seewärts – und zwar in zehn Minuten! Also haben wir alles halbwegs seetüchtig gemacht, was wir noch gebraucht haben aus dem Auto geholt und die Leinen losgeworfen. Glücklicherweise war die Schleuse nicht weit. Als wir reingefahren waren, ging es auch direkt los, der Schleusenmeister hat freundlicherweise auf uns gewartet.

Was die Sache noch etwas erschwert hat (dazu, dass es mit kurz vor zehn noch früh am Morgen war), war, dass unsere Dieselpumpe offensichtlich ein Problem hat: irgendwas zieht nach dem Motorstart Luft. Somit sind wir stotternd vorangekommen und ich hab nebenbei am Motor noch mit der Hand die Luft rausgepumpt. In der Schleuse haben wir noch etwas kontrolliert und ohne Gang mit der Drehzahl gespielt und wundersamerweise lief er wie eine eins. Den kurzfristigen Gedanken, wieder umzukehren und direkt zurückzuschleusen, haben wir dann verworfen und uns auf den Weg gemacht.

Leider mussten wir durch den spontanen Aufbruch bis Hooksiel motoren, die Segel haben wir in der kurzen Zeit nicht klar bekommen. Zudem wäre etwas wenig Wind gewesen und wir mussten gegen die Strömung fahren, wäre also nicht sicher gewesen, ob wir da gegenan gegommen wären. Allerdings: der Motor lief! Er hat die ganze Fahrt nur so vor sich hingeschnurrt. Eine Sache haben wir fast ein wenig vermisst: unsere Schraube hat über den Winter eine „Antisingkante“ bekommen (bei einer gewissen Drehzahl konnte man den den hohen Sington nicht überhören) und ist jetzt leise.

Im Vorhafen angekommen hatten wir noch gemütlich Zeit für Fischbrötchen und Sahnehering, auch der Motor konnte wieder auskühlen. Das hat dann dazu geführt, dass er beim Einfahren in die Schleuse wieder gestottert hat, es war wieder Luft in der Leitung… Das müssen wir dringend lösen, so geht das nicht auf Dauer weiter! Trotzdem sind wir gut angelegt und auch wieder losgekommen. Inzwischen hatte der Wind kräftig zugenommen, wäre ja noch schöner gewesen, wenn das Anlegen in der Box ohne irgendeine Erschwernis gegangen wäre 😉

Inzwischen liegen wir gut festgemacht neben Toccata und planen die Reinigungsaktion der nächsten beiden Tage. Der Heizlüfter gibt sein bestes und wir haben einen gemütlichen Abend.

Nachlese

Auf unserem, naja, sagen wir, Törn (das mit dem Schwerwetter traf ja nur einen Tag zu) sind wir zu ein paar Erkenntnissen gekommen:

  • nachts segeln ist klasse!
  • Hafeneinfahrten oder Seegatts mit Städten außenrum nachts unter Motor anfahren! (Außer der Wind ist ideal. Zumindest wir brauchen das mit Aufkreuzen im Fahrwasser nachts bei vielen Lichtern nicht mehr)
  • notfalls kann man auch abwarten oder weiterfahren bis es hell wird
  • der, der navigiert, braucht vom Steuermann korrekte Angaben über die Tonnenkennungen, die zu sehen sind (und zwar bei Tag und Nacht)
  • wir sind sehr glücklich über unseren Navi-Platz im Cockpit! (man braucht die Karten dort, wo man das auch mit der Realität vergleichen kann und nicht unter Deck)
  • wir sind außerdem sehr glücklich, dass wir uns für einen alten Klassiker als Boot entschieden haben
  • wir haben richtig viel gelernt und ausprobiert, der Törn hat sich definitiv gelohnt!
  • wir sind sehr froh, dass wir uns gute Klamotten gekauft haben. Die Hosen und Jacken waren klasse und sind ihr Geld wert.
  • Skiunterwäsche macht auch beim Segeln Sinn

Ansonsten sind wir fleißig am Vorbereiten, bis Juli ist noch etliches zu tun. Für dieses Wochenende ist Putzen, Ausmisten und Staulisten erstellen angesagt.

Doch nicht kranen

Unser spontaner Krantermin für gestern hat dann doch nicht stattgefunden, das fanden wir aber auch nicht so schlimm. Es waren schon zu viele Boote angemeldet und es wäre zu knapp geworden. Dann sehen wir Kassiopeia eben am Donnerstag abend direkt am Steg wieder, ist auch gut 🙂 Wir haben gestern noch aufgeräumt, die Fender rausgehängt und und Festmacherleinen zurechtgelegt. Nach einem Backfisch mit Grete und Sven an der Schleuse in Hooksiel und einem Kaffee-Stop in Langwedel bei der Crew der SY-Naja ging es mal wieder auf die Autobahn. Wäre schön, wenn die Autobahn immer so frei wäre!

Für Ostern ist dann unter anderem Großputz, Aufräumen und Sortieren angesagt. Und auch wieder zurück nach Hooksiel fahren. Hoffentlich passt der Wind, wäre natürlich schön, wenn wir da segeln könnten.

Inzwischen haben wir hier in Nürnberg unsere Ausstattung ein wenig ergänzt:

  • da wir beide sehr gerne Honig essen, wollten wir ein Gefäß, in dem wir auch den Löffel stehen lassen können. Das Markenteil von Alessi war uns dann doch ein wenig zu teuer, somit haben wir weitergesucht. Wir wollten gerne einen getöpferten, da wir dachten, der sollte stabil genug sein, außerdem macht ihm das Salzwasser nichts aus. Und gesucht – gefunden: die Behindertenwerkstatt hier in Eibach fertigt auch nach Bestellung und hat uns einen sehr schönen, stabilen und günstigen Honigtopf getöpfert, in dem der heute auf dem Ostermarkt gekaufte Honiglöffel stehen bleiben kann.
  • die medizinische Abteilung hat Zuwachs bekommen: ein Dentalspiegel, ein Zahnreiniger (heißt das Teil tatsächlich so?) und ein Ohrhaken zum Entfernen von Ohrenschmalz sind in unserem Besitz
  • eine Dauerbackunterlage haben wir auch noch gefunden
  • und das Tollste: als wir gestern heimgekommen sind, standen unsere neu lackierten und verstärkten Aufbewahrungs-Sitz-Kisten in der Wohnung. Ein großes Danke an meinen Papa! Jetzt brauchen wir noch die Kissen dafür, dann können wir sie mitnehmen und die Halterung konstruieren.