Unter Segeln nach Blankenberge, Belgien

Naja, zumindest die meiste Zeit! Der Wind kam aus der richtigen Richtung, das bißchen Wellen, das da war auch, allerdings hat dann irgendwann der Wind wieder nachgelassen. Aber das war schon kurz vor dem Fahrwasser nach Zeebrugge, da wollten wir sicherheitshalber eh unter Motor durch. Bis dahin sind wir nämlich nur noch mit etwa 3kn dahingedümpelt. Ja, und irgendwann wollten wir außerdem noch ankommen, möglichst noch bei Tageslicht… Das haben wir auch geschafft, bis zum Anlegen in der Marina war das aber noch eine andere Geschichte 😉

In Roompotsluis haben wir uns heute früh nochmal unseres Ladegerät-Lüfter-Problems angenommen. Das konnten wir gestern nicht mehr prüfen, weil das Ladegerät schlicht und ergreifend nichts tun musste, da die Batterien voll waren. Also weg mit dem Landstrom und wir haben gestern abend noch alles was ging an Stromverbrauchern eingeschaltet, und heute früh war dann tatsächlich ein wenig Batteriekapazität verbraucht. Aber eben nur ein wenig. Anscheinend haben wir doch stromsparende Geräte eingebaut, auch die LED-Lampen bewähren sich. Hat ja auch was für sich 😉 Wir konnten auf alle Fälle nochmal den Motor anwerfen und der Lüfter hat gelüftet – und wir haben ihn so angebracht, dass er (fast) nicht mehr am Gehäuse gesummt hat. Also konnten wir mittags aufbrechen!

Anfangs unter Segeln (das Schleusenmanöver hat übrigens sehr gut geklappt) und kurz vor Schluss dann mit Motor. Wir fühlen uns heute durchaus vom Wetter verwöhnt (dass es ein bißchen mehr Wind hätte sein können, wollen wir mal gar nicht erwähnen, könnte ja sonst unzufrieden wirken). Die Hafeneinfahrt war problemlos, nur in der Marina haben wir zuerst an einer völlig falschen Stelle festgemacht, wir dachten da müssen sich Besucher zuerst melden. Blöderweise war das eine Stelle, die bei Niedrigwasser trockenfällt. Somit konnten wir da nicht bleiben, mussten also rückwärts manövrieren und auch das hat geklappt (falls wir´s noch nicht erwähnt haben: Kassiopeia ist ein Langkieler!). Das Anlegemanöver in der Box ging dann schon fast von allein. Jetzt dürfen wir nur nicht überheblich werden mit all den guten Manövern 😉

Ach ja, und etwas neues haben wir unterwegs ausprobiert: wir haben unsere Schlepp-Angel hinterhergezogen. Und einen ersten Fang haben wir auch gemacht: einen Ast! Da müssen wir also noch üben.

Blankenberge ist ein absoluter Urlaubsort, allerdings wird das Brot hier besser! Wir haben knuspriges Baguette gefunden(knusprig in Zusammenhang mit Brot gibt es anscheinend nicht in den Niederlanden) und uns gerade ein leckeres Abendessen mit fränkischem Schinken, Danke an die Gilchs, dazu gegönnt.

gefahrene Strecke 34,4sm, Gesamt 246,7sm

Kurz unter Motor

Heute Morgen nach einer doch recht schwelligen Nacht und einem städigen Bumsen an die Bordwand, wachten wir recht gerädert auf. Nach einem schönen Frühstück und noch etwas Zeit, da wir ja um 13 Uhr mit der Tide weiter fahren wollten, erledigten wir noch die eine und andere Kleinigkeit oder rätselten.

Wir machten alles fertig zum Anker auf, ließen den Motor für die Ankerwinsch an, als uns plötzlich ein lautes summendes und vibrierendes Geräusch aufschreckte. Oh Nein, nicht schon wieder was am Motor. Nach gründlichen Suchen und einkreisen des Geräusches fanden wir das Problem. Es waren die Ventilatoren des Turboboosters des „Sterling Pro AltC“, der die Batterien mit Strom von der Lichtmaschine versorgt. Alle Versuche das abzustellen schlugen fehl. Also 34sm damit zu fahren, das kann auch nicht für das Gerät gut sein, geschweige denn für uns.

Also kurzer Entschluss, wir fahren in die Marina und beheben da das Problem.

Da sind wir nun und es scheint, als sei das Übel gewesen, dass ein Lüfter das Gehäuse und damit die Rückwand zum Vibrieren gebracht hat, also momentan gelöst. Genaues wird die nächste Fahrt zeigen. So haben wir mal wieder einen ungeplanten Zwischenstop einlegen müssen. Doch es wäre einfach unverantwortlich gewesen so los zu fahren. So geht es jetzt morgen Mittag, um 13 Uhr, mit der Tide raus und Richtung Belgien.

 

Endlich geht´s weiter

Freitag, 10.August 2012

Heute ging es endlich weiter, der Urlaub war somit zuende. Aber das Wetter hat dennoch keinen Stress aufkommen lassen. Vorhergesagt waren 2-2,5Bft und zwar von der Seite, Wellen in unsere Richtung und nur ein halber Meter. Also alles ganz entspannt! Die Fahrt lief dann tatsächlich auch entsprechend ruhig, wenn man mal vom Motorbrummen absieht… Bei dem Wind wären wir nämlich sonst mal wieder nicht dort angekommen, wo wir hinwollten. Unser heutiges Tagesziel: Roompotsluis. Das haben wir geschafft. Mit Unterstützung der Genua haben wir teilweise bis zu 6,5kn über Grund gemacht, kamen also gut voran. Und ein Erfolgserlebnis: wir haben die Strömung richtig berechnet! Aus Stellendam sind wir mit ablaufendem Wasser raus, in Richtung Roompotsluis hat uns wieder die Strömung unterstützt.

Allerdings lief nicht alles gut. Wir mussten am Anfang über die Schleuse raus in die Nordsee und wieder über eine Schleuse zurück, und beide Manöver waren schlecht. Fast hätten wir uns in der Schleuse gedreht – sehr peinlich. Anscheinend waren wir uns zu sicher, nachdem bisher Schleusenmanöver immer sehr gut geklappt hatten. Da müssen wir uns wohl wieder anstrengen…

Nach der Schleuse stand eine Entscheidung an: Marina oder Ankern. Eigentlich klang Ankern nicht soooo verlockend: im Betonhaven – nach Reeds sticky black mud als Ankeruntergrund, hat nicht wirklich verführt. Als wir allerdings die Masten in der Marina gesehen und an unser Rangierglück heute gedacht haben, sind wir doch in Richtung Ankerfeld abgedreht. Und es war die richtige Entscheidung: wir liegen sehr schön, ruhig und auch günstig (kostet nix).

Vor Anker

Freitag, 27.7.

Heute war unser erster Tag vor Anker. Und der war richtig schön! Allerdings kam zuerst die Nacht davor, die etwas unruhiger war. Der Wind war ja, zumindest für uns als „Ankeranfänger“, mit 5Bft nicht gerade wenig. Außerdem waren wir nicht allein am Ankerplatz und wir waren uns nicht sicher, wie weit uns die Tide dreht und wie sie das mit den anderen macht. Also waren wir fast die ganze Nacht wach und haben immer wieder unsere Position und die der anderen kontrolliert. Und was soll ich sagen: wir hätten uns genausogut auch schlafen legen können. Alles war bestens!

Früh fand ein Wechsel am Ankerplatz statt: die beiden Schiffe, die die Nacht über da lagen sind abgefahren, ein neuer kam dazu. Und der hat es ganz großartig gemacht! Ein riesengroßes, bis auf uns leeres Ankerfeld, und was macht der? Wirft seinen Anker praktisch direkt neben unserem. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht, dass wir kollidieren, wenn die Tide kippt, aber da ist er kurz zuvor weitergefahren. Ansonsten war der Tag sehr ruhig, jetzt abends sind wir völlig allein. Und natürlich wäre heute im Hafen noch Platz gewesen… Aber wir sind froh, dass wir da nicht reingefahren sind. Wir haben Geld gespart (die zwei halben Nächte in Borkum hatten uns über €40,- gekostet!) und das ruhige Liegen ohne jemand anders außenrum hat auch was!

Ein wenig was geschafft haben wir heute auch.

  • das Segel ist geflickt, wir hoffen mal, das hält mit Kleben!
  • außerdem haben wir im Cockpit den Schalter für die Ankerwinsch angeschlossen, somit sollten wir den Anker nicht mit der Hand hochziehen müssen.
  • wir wissen jetzt, wo wir unsere Solarpanele befestigen. Auf dem Dach über unserem Cockpit passen sie perfekt hin! Auch die Stromleitungen sind dafür lange genug.
  • wir haben weiter aufgeräumt… die Never-Ending-Story…
  • Michl hat nochmal nach der Logge getaucht. Sie sollte jetzt besser laufen, mal sehen.
  • die Hydraulik unserer Steuerung hatte sich gelöst, die ist jetzt wieder festgeschraubt. Allerdings müssen wir da eine Schraube noch besser fixieren.

Morgen früh geht es weiter nach Den Helder, vielleicht kriegen wir da die Stromkabel, die wir für unsere Cockpit-Steckdose noch brauchen.

Ansonsten versuchen wir gerade, mit Pactor den Blog zu aktualisieren, mal sehn, wann welcher Beitrag erscheint 😉

zurückgelegte Strecke: 0sm, gesamt 149sm

Abenteuerlicher Tag – Vlieland

Donnerstag, 26.7.

Der Tag hat wunderbar begonnen. Um etwa 5 Uhr mit Hochwasser sind wir losgekommen, der Plan war, abends mit auflaufendem Wasser in Vlieland einzulaufen. Der ist auch grundsätzlich so aufgegangen, nur kam irgendwie doch etliches anders als geplant. Anfangs war es ein sehr schöner Segeltag! Wir haben Großsegel und Genua gesetzt und konnten auch schon durch das Fahrwasser bei Borkum raussegeln. Und mit der Segelfäche haben wir auch richtig Tempo gemacht – über 7kn über Grund! Leider können wir nicht sagen, wieviel Fahrt durch´s Wasser wir gemacht haben, nach ca. 16sm hat unsere Logge den Dienst quittiert. Da wird sich wohl was festgewachsen haben.

So wunderbar wie am Anfang lief es leider nicht den ganzen Tag. Die See wurde unruhiger, es kam eine unruhige Kreuzsee mit bis zu 2m-Wellen auf. Das hat die ganze Sache langsam ungemütlich gemacht. Dazu kam, dass auf unserem Kurs die meisten Wellen von der Seite kamen. Wir hoffen mal, dass die nächsten 5 Jahre nicht so aussehen 😉

Dann später mussten wir den Kurs ändern und eine Halse fahren. Das haben wir auch gemacht, haben dabei allerdings bemerkt, dass das Großsegel auf der Höhe eines Reffs eingerisssen ist. Also haben wir das geborgen und sind nur mit Genua weitergefahren. Glücklicherweise haben wir erst letzte Woche noch Klebeflicken vom Segelmacher besorgt. Der meinte, das hält wie verschweißt und geht nie mehr ab. Na hoffen wir mal, dass das stimmt, morgen wird repariert. Weiter ging es nur noch mit Vorsegel. Das ging zwar immer noch recht flott (4-6kn), nur leider noch weniger stabil wie vorher, das Geschaukel wurde mehr.

Die Einfahrt nach Vlieland war etwas anstrengend durch recht viel Wind und Strömung. Und das Geschaukel wurde noch mehr, wir hatten Wind von vorne, mussten also auch die Genua bergen. Da der Hafen von Vlieland voll war, wir somit also nicht mehr einfahren durften, haben wir uns kurzentschlossen zu unserer ersten Anker-Nacht mit Kassiopeia begeben. Mal sehn, wie das wird. Wir machen das ja gleich mit Anspruch: im Tidengewässer mit 5Bft Wind. Nachts um 3 dreht die Tide, da werden wir spätestens mal rausschaun. Wenn wir überhaupt ruhig schlafen können, bei der Premiere 😉 Ach ja, und zur Belohnung dafür, dass der Motor der Winsch immer noch nicht endgültig angeschlossen ist, dürfen wir (mal sehn, wen es trifft) dann morgen die Kette mit der Hand hochziehen.

Wie es weter geht, wissen wir noch nicht, mal sehn, was der Wetterbericht so sagt. Eigentlich hatten wir etwas kürzere Tagestrips über die Nordsee geplant, aber je nach Wind wird es vielleicht doch ein Trip durch´s Ijsselmeer. Ach ja, und eine Sorge wird immer weniger: gestern hat Michl nochmal den Dieselfilter gereinigt und trotz Geschaukel ist der Motor astrein und völlig problemlos gelaufen!

zurückgelegte Strecke: ca. 72sm, gesamt 149sm

erste Etappe – Hooksiel bis Borkum

Wir haben es tatsächlich geschafft, früh um kurz vor vier den Wecker zu stellen und auch davon aufzuwachen. Allerdings haben wir ehrlicherweise die Nacht zuvor nicht soooo viel geschlafen. Um ein Uhr nachts war so ein Schwell, dass wir davon aufgewacht sind und dann beide nur noch so vor uns hingedämmert haben bis die Wecker geklingelt haben. Die Stimmung zum Aufstehen war richtig schön, es wurde langsam hell, das Licht war klasse. Nachdem wir abends schon alles soweit fertig gemacht hatten, konnten wir nach einem Morgen-Espresso recht schnell ablegen.

Es ging auch richtig gut los! Mit Genua und Großsegel haben wir trotz wenig Wind, allerdings mit Strömung, bis zu 8kn Fahrt über Grund geschafft. Leider hat das nicht recht lang angehalten und wir mussten den Motor dazu nehmen. Und den haben wir dann bis Borkum nicht mehr ausgemacht. Zwischendurch hatten wir zur Unterstützung zwar noch die Genua oben, aber so richtig viel hat das nicht gebracht. Es war einfach zuwenig Wind. Die Nordsee hatte eher Ententeich-Charakter, Wellenhöhe maximal 0,5m. Die Oberfläche hat irgendwie so gewirkt, wie das Folienwasser bei der Augsburger Puppenkiste. Und nein, eigentlich wollen wir uns nicht über den fehlenden Wind beschweren, das Wetter so ist uns lieber, wie wenn es stürmen würde. Aber zum perfekten Start hätten etwa 2 Windstärken gefehlt 😉

Die Fahrt verlief recht unspektakulär. Leider waren wir so spät dran, dass wir im Dunkeln anlegen mussten, und zwar im Burkana-Hafen auf Borkum. Aber damit haben wir auch das erste Nacht-Anlegen gut hinter uns gebracht. Der Sonnenuntergang zuvor war spektakulär, wir mussten uns allerdings so auf die Hafeneinfahrt konzentrieren, dass wir beide keinen Gedanken an den Foto hatten. Wird ja wohl nicht der letzte auf See gewesen sein 😉

Heute bleiben wir auf Borkum, tanken nochmal voll und planen die nächsten Etappen. Morgen früh geht es, wieder mit Hochwasser, weiter in Richtung Niederlande. Ein endgültiges Ziel haben wir noch nicht festgelegt, das kommt heute.

„Schwer“wettertörn

Also eigentlich ist ja ab morgen eine Woche Schwerwettertörn mit Start im Ijsselmeer geplant. Nach dem Wetterbericht können wir wohl eher mit einer Woche Schönwettertörn rechnen… Aber wir werden´s einfach genießen, eine Woche mit Freunden am Boot zu sein 🙂

Heute geht es noch daran Verpflegung zu besorgen und wir werden abends wohl mal wieder unser Auto volladen. Nach dem Törn werden wir ja zu Kassiopeia weiterfahren und die ersten Sachen wieder einladen.

Und um unterwegs möglichst einfach Blog und facebook zu aktualisieren, haben wir alles so eingerichtet, dass wir von unserem Netbook per Mail Artikel versenden können. Wenn wir auf Kassiopeia unsere Kurzwellenanlage mit Pactor-Modem komplett eingerichtet haben, können wir das dann auch ohne Internetverbindung machen.

– Nachtrag –
Geht leider zumindest bei fb doch nicht so einfach wie gedacht, da wird nur der Betreff übertragen… Da müssen wir uns noch was einfallen lassen!