Mit dem Bus nach Valle Gran Rey

Heute sind wir dann also mit dem Bus in die andere Richtung gefahren. So klein die Insel auch ist, so abwechslungsreich ist die Landschaft. Wieder sind wir die Serpentinen rauf und runter, an grandiosen Tälern entlang und vorbei, haben an den Berg geklatsche Häuser gesehn und die wunderbare Aussicht genießen können. Etwa eineinhalb Stunden hat der Bus für die etwa 60km gebraucht, die Fahrt hat somit mit Hektik wenig zu tun. Im Gegenteil: die Fahrer haben in beiden Richtungen bei Bedarf auch genügend Zeit für ein Schwätzchen zwischendurch gefunden 🙂

So sehr viele Bilder von der Fahrt konnten wir gar nicht machen, am meisten beeindruckt hat uns unterwegs der Nationalpark, der ein Stück weit auf der Route liegt. Es ist einer der ältesten Wälder der Erde (hier gab es keine Eiszeit) und wirkt dicht und wild bewachsen, die Bäume mit Flechten überzogen mit riesigen Farnen dazwischen. Wir freun uns schon sehr, wenn wir da nächste Woche wandern gehen!

Danke übrigens für das lecker Mittagessen auf der Dubhe im Hafen von Vueltas (ganz am Ende des Tals)! Nach der Stärkung sind wir noch ein wenig spazieren gegangen, haben uns den Ort angesehen (SEHR viele Deutsche) und uns gemütlich ein Eis gegönnt. Unser erster Eisbecher, seit wir unterwegs sind! Mit dem Abendbus sind wir wieder zurück und haben nochmal die Landschaft in der Abendsonne genossen.

erste Fahrt über die Insel

Gestern früh haben wir direkt mit dem Segelmacher gesprochen. Der Riss kann, wie wir uns gedacht haben, durchaus genäht werden, wir warten jetzt nur noch auf den Preis. Nächste Woche hätte er dann auch Zeit für uns. Anschließend haben wir uns einen gemütlichen Spaziergang durch San Sebastián gegönnt und dabei das ein oder andere entdeckt. Archäologisches Museum, Stoffladen, Supermarkt, … – so riesig ist es hier nicht, man bekommt schneller einen Überblick als in Las Palmas 😉 Nachmittags war Besuch an Bord – Suuz und Kees sind gerade auch auf der Insel und waren mit dem Auto unterwegs. Eine richtig schöne Überraschung!

Heute vormittag haben wir uns auf den Weg für die erste Inselerkundung gemacht. Das geht hier recht gut mit dem Bus, so können auch beide während der Fahrt entspannt die Landschaft genießen 😉 Und die Landschaft hat uns sehr gefallen! Die Straße geht von einem Tal zum nächsten die Serpentinen rauf und runter. Auf der ganzen Strecke ging es wohl keine 500m am Stück geradeaus. Die Ausblicke waren grandios! In Villahermoso, Endstation der Buslinie unserer Wahl, haben wir uns erstmal einen Mittagssnack gegönnt, sind ein wenig durch den Ort gelaufen und dann in Richtung Strand und Parque Maritimo. Wir dachten, das klingt interessant. Leider war da nicht wirklich ein Parque… Dafür eine herrliche Aussicht auf das „Castillo del Mar“, eine Festung von der aus mithilfe eines extra gebauten Kranes bis in die 50er Jahre Bananen zum Transport nach San Sebastián verladen wurden.

Zurück zur Bushaltestelle haben uns zwei deutsche Mädels im Auto mitgenommen – danke nochmal! Die Alternative wären 3,5km bergauf zu Fuß gewesen… Durch unbeabsichtigtes aber perfektes Timing haben wir sogar noch den Bus erwischt. Er war zwar schon unterwegs, der Busfahrer hat aber extra nochmal für uns angehalten. Entspannt und gemütlich ging es dann die gut 38km wieder zurück. Und unterwegs konnten wir sogar einen Blick auf La Palma im Dunst erhaschen. Bis auf El Hierro haben wir inzwischen somit alle kanarischen Inseln zumindest gesehen.

erster Eindruck von San Sebastián

Der erste Eindruck von gestern hat sich heute erstmal bestätigt. Nachdem wir gemütlich ausgeschlafen und gefrühstückt haben (ist ja Sonntag), haben wir einen ersten Erkundungsspaziergang gemacht. Sehr schöne Häuser, eine äußerst freundliche und hilfsbereite Dame in der Touristeninformation, eine schöne Bucht mit Strand und klasse Aussicht und einen sehr leckeren Mittagssnack in angenehmer Atmosphäre durften wir erstmal genießen.

Morgen geht´s zuerst mal in Richtung Segelmacher, dann werden wir uns einen Plan machen, was wir so alles erkunden wollen. Ein paar Ideen haben wir schon. Hat noch jemand irgendwelche Tipps?

Und hier die restlichen Bilder der Fahrt hierher:

Puerto de Mogán

Zuerst stand heute ausschlafen auf dem Programm. Wir wollten uns einen Tag Urlaub gönnen. Es war zwar klar, dass wir nicht ganz „frei“ haben, aber lang schlafen musste sein. Nach dem Frühstück haben wir uns zuerst um unsere Segel gekümmert. Die beiden Vorsegel mussten abgedeckt, das Großsegel mit dem Riss abgeschlagen, unser zweites Großsegel unter dem Bett hervorgeholt und angeschlagen werden. Der Riss ist noch ein Stück größer, als wir geschätzt haben, aber zumindest geht er gerade durch… Sollte somit auch reparabel sein. Wir werden das in La Gomera rausfinden, da wollen wir uns wieder ein wenig mehr Zeit lassen. Blöderweise sind beim zweiten Großsegel die Reffs auf einer anderen Höhe, d.h. wir brauchen längere Reffleinen. Für´s erste Reff reicht´s noch, bei dem angesagten Wind die nächsten Tage werden wir, auch wenn wir auf die Vorhersage noch was draufschlagen, wohl kein zweites brauchen (wenn überhaupt das erste).

Nach einer Lesepause (wir wollten ja Urlaub machen) haben wir einen Spaziergang durch Puerto de Mogán gemacht. Mitte der 80er Jahre erst entstanden (vorher gab es „nur“ ein kleines Fischerdörfchen) wurde hier eine durchaus sehr schöne Anlage gebaut. Man schlendert vorbei an mediterranen Häusern mit bunten Gärten, sieht viele Blüten, kleinen Gassen und Brücken ohne Autos. Ein kleiner, aber feiner Sandstrand ist da, nebendran gleich die gemütlich kleine Marina. Der Ort ist wirklich sehr schön, aber auch sehr touristisch! Und entsprechend gibt es dann natürlich die Bauerfänger – wir hätten beide nicht gedacht, dass heutzutage noch jemand auf Hütchenspiele (hier mit Kartoffeln) reinfällt! Das Wetter hier im Süden ist ein deutliches Stück wärmer als in Las Palmas, wir haben gut gebraten in der Sonne. Jetzt abends um 20Uhr sind es immer noch 26°C im Cockpit. Uns gefällt´s 🙂

Vorhin hatten wir noch Besuch, Mike, den wir schon in Las Palmas kennengelernt haben, kam auf ein Bierchen (oder zwei?) vorbei. Leider hatte es in Las Palmas nie geklappt, aber dafür heute dann – besser spät als nie 🙂

Playa de las Canteras

Ein wenig Strandfeeling wollten wir Anja noch mitgeben, bevor sie morgen wieder nach Hause fliegt. Am Einfachsten bekommt man das hier am Playa de las Canteras, dem 3km langen Stadtstrand im Norden. Wir sind mit dem Bus zum Auditorio gefahren und dann ganz gemütlich, teilweise durch den Sand zurück geschlendert. Herrlich! Das Wetter war traumhaft – strahlend blauer Himmel und eine leichte Brise. Der Strand dort war deutlich belebter als der hier nebenan, die Bedingungen für Surfer sind viel besser (bzw. überhaupt erst mal vorhanden), das Wasser ist doch ein Stück sauberer und die Aussicht ist einfach schöner. Allerdings ist es für uns auch einfach ein Stück weiter.

Zum Abschluss unseres Spaziergangs wollten wir uns noch das Castillo de la Luz anschaun. Das war aber ein leichter Reinfall – wegen Bauarbeiten ist es gerade komplett gesperrt und eingezäunt. Also haben wir eben am Rückweg noch einen Abkühlstopp (Klimaanlage!) im Einkaufszentrum eingelegt, die AIDA von oben begutachtet und sind zurück zu Kassiopeia. Ausklang des Abends war ein gemütliches Beisammensein auf der Grace – danke nochmal dafür 🙂

unterwegs im Norden

Irgendwie kommen wir weniger zum Schreiben, wenn Besuch da ist, auch wenn wir da mehr anschaun. Aber es soll ja Zeit für den Besuch sein 🙂 Gestern waren wir unterwegs, Anja wollte natürlich ein wenig von der Insel sehen, die Nordküste stand hauptsächlich auf unserem Programm. Als erstes sind wir zum Cenobio de Valerón, einem prähispanischen Höhlenmonument, gefahren. Es ist nicht sehr groß, wir fanden es aber durchaus sehenswert. Früher dienten die in das Tuffgestein gehauenen Höhlen als Getreidespeicher und zur Vorratshaltung. Der Ausblick in Richtung Küste und ins Tal war grandios!

Weiter ging es über Santa María de Guía mit einem Käsekaufstopp und Gáldar mit einem Strand-Zwischenstopp zum Faro de Sardina zum äußersten Nordwestzipfel der Insel. Von dort konnten wir bis Teneriffa sehen, allerdings lag es doch sehr im Dunst. Den Teide (höchster Berg Spaniens) konnten wir leider nicht erkennen, der lag in den Wolken. Da müssen wir wohl doch näher daran vorbei fahren. Weiter sind wir nach Puerto de las Nieves, den Dedo de Dios (Finger Gottes) ansehen. Ein wenig enttäuscht waren wir, wie genau man wirklich hinschaun muss, dass man ihn überhaupt sieht. Bis vor ein paar Jahren war er auch noch größer, 2005 wurde durch einen Sturm die Spitze abgebrochen. Nach einem Bad in den alten Salinen und einem Abstecher nach Agaete (dem einzigen Ort Europas, an dem Kaffee angebaut wird) haben wir uns noch einen kurzen Shoppingtrip gegönnt und sind ziemlich geschafft wieder zurück zu Kassiopeia.

Heute war dann erstmal Auschlafen angesagt, abends mussten wir natürlich auch Anja in die Donnerstag-Picho-Tradition in der Altstadt einweihen 🙂

Sightseeing in der Vegueta – Fußmarsch durch Las Palmas

Schon länger wollten wir uns die Kathedrale mit Umgebung ansehen, wir wollten aber schönes Wetter dazu haben. Heute war es soweit: strahlender Sonnenschein, kein Panza del Burro in Sicht  und etwas anderes war auch noch nicht geplant. Wir sind gemütlich die Strandpromenade Richtung Süden entlang geschlendert, beim Parque San Telmo nach innen abgebogen und durch die Fußgängerzone und den Stadtteil Triana weiter bis in die Altstadt Vegueta. Nach einer kurzen Stärkung haben wir unser Sightseeing-Programm an der Kathedrale gestartet.

Zuerst sind wir mit dem Aufzug in den Turm der Kathedrale hochgefahren. Ist irgendwie merkwürdig, in den Kirchturm zu gehen und dort in den Aufzug zu steigen. War aber bei den Temperaturen doch weniger schweißtreibend, als die Treppe zu nehmen. Der Ausblick von da oben ist grandios! Vor allem, weil das Wetter tatsächlich richtig schön war – kein Dunst in Sicht! Anschließend wollten wir natürlich die Kathedrale auch von innen sehen – also wieder runter und gleich um die Ecke ins Diözesanmuseum, da ist der Eintritt in die Kathedrale mit eingeschlossen. Die sakrale Kunst im Museum war jetzt nicht so ganz unseres, das Gebäude allerdings war toll! Überhaupt haben wir Gefallen an Häusern mit Innenhof gefunden, das hat einfach was.

Die Kathedrale Santa Ana ist die älteste und größte Kirche der Insel, gleichzeitig Bischofskirche. Sie ist innen recht schlicht, beeindruckend ist die Höhe, die klaren Säulen und besonders die Decke. Grandios, welche architektonischen und bautechnischen Leistungen vor etwa 500 Jahren schon möglich waren!

Da wir noch nicht genug Kultur gesehen hatten, sind wir weiter ins Casa de Colón. Thema dort sind Geschichte und Kunst der letzten 500 Jahre der Kanaren und Amerika. Sehr ausführlich werden auch die Routen von Christoph Columbus (auf spanisch Cristóbal Colón) dargestellt. Auch das Karten- und Navigationsmaterial, das es damals so gab… Wir sind dann doch froh, dass das heutzutage etwas einfacher ist. Aber Respekt vor dem Mut der damaligen Entdecker, so ins gänzlich Unbekannte zu fahren! Was sie dann in der neuen Welt so alles angestellt haben, ist wieder ein anderes Thema…

Damit hatten wir für heute genug Kultur getankt und haben uns wieder auf den Heimweg gemacht. Ein kurzer Kaffeestopp noch bei Parque San Telmo, dann weiter zurück zu Kassiopeia und Füße hoch!

nochmal unterwegs

Gestern hatten wir nochmal das Auto. Sonntag hatten wir nicht alle Ziele, die wir uns so rausgesucht hatten, geschafft, also sind wir ein zweites Mal los. Zuerst ging es nach La Atalaya, dort wird auf traditionelle Art getöpfert und es gibt ein Zentrum mit Information und Einkaufsmöglichkeit. Leider war es gerade geschlossen. Weiter sind wir zum nahegelegenen „Pico de Bandama“, einem kegelförmigen Berg neben der „Caldera de Bandama“, einem Vulkankrater. Die Aussicht ist grandios, leider kann man nicht in alle Richtungen gucken. Auf jeden Fall sahen wir sehr deutlich den Dunst, der ja doch recht oft über Las Palmas hängt. Es war eine richtige Wand, die sich von Norden auf die Insel geschoben hat.

Anschließend sind wir zum „Jardín Canario“ (voller Name: „Jardín Botánico Canario Viera y Clavijo“) gefahren, der botanische Garten der Insel. Er ist in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt und beherbergt etwa 500 endemische (nur in einer bestimmten Region vorkommende) Pflanzen der Kanaren. Unter anderem werden hier Samen von etwa 400 verschiedenen endemischen Baumarten Makaronesiens aufbewahrt. (Was die Makaronesischen Inseln sind haben wir auch erst vor kurzem gelernt. Dazu gehören die Azoren, Madeira mit den Inseln drumherum, die Kap Verden und eben auch die Kanarischen Inseln.) Auf alle Fälle waren wir alle miteinander SEHR begeistert, was wir alles an Blüten und Kakteen und Palmen und und und sehen konnten! Und das alles für freien Eintritt.

Nachmittags stand Firgas auf unserem Plan. Ein schöner Ort in den Bergen mit zwei berühmten Paseos. Dem Paseo de Canarias mit Reliefs aller Kanarischen Inseln und dem Paseo de Gran Canaria mit je einer farbenprächtig gefliesten Bank für alle 21 Inselbezirke. Und daneben einer von außen sehr schönen Kirche. Nach einer kurzen Erfrischung (in den Bergen ist es deutlich wärmer als in Las Palmas!) sind wir über Arucas zurück auf´s Boot. In Arucas wollten wir eigentlich in der Bodega Rum testen, die hatte nur leider geschlossen. Somit haben wir „nur“ die Kirche San Juan Bautista besichtigt. Von außen recht verschnörkelt, von innen eher schlicht. Beeindruckt hat uns, dass sie gerade mal etwa 100 Jahre alt ist!

unterwegs im Norden von Gran Canaria

Für gestern haben wir einen Mietwagen bekommen und sind ein wenig über die Insel gedüst. Naja, gedüst ist übertrieben bei den Straßen, so wirklich schnell fahren geht da nicht. Wir haben uns auf den Norden konzentriert, da ist weniger Tourismus und mehr Natur. Und die Natur ist wirklich toll! Ganz anders als Lanzarote, die beiden Inseln können gar nicht verglichen werden.

Unser erster Stopp war Teror, schon ein wenig in den Bergen. Laut Reiseführer sollte uns ein schöner Markt mit vielen Produkten aus der Region erwarten. Das können wir mal so nicht ganz bestätigen – wir fanden ihn eher enttäuschend. Die Stadt selbst hat uns gut gefallen! Weiter ging es über Serpentinen die Berge rauf und runter (mehr rauf) zum Cruz de Tejeda. Es liegt auf etwa 1500m Höhe und markiert das imaginäre Zentrum der Insel. Und wie es scheint, muss da jeder Tourist mal hin… Die Aussicht war allerdings grandios! Von dort ging es weiter nach Tejeda, einen Ort der terrassenartig an den Hang gebaut ist und berühmt für seine Mandeln ist. Überall stehen Mandelbäume (leider gerade nicht blühend) und die vor Ort produzierten „Dulce“ (Süßigkeiten) findet man auf der ganzen Insel.

Von dort aus sind wir weiter in Richtung Küste durch die Berge gefahren und über Artenara (den angekündigten traumhaften Ausblick über die Gebirgswelt konnten wir gerade da nicht feststellen, dafür an unzähligen Stellen unterwegs) und La Aldea de San Nicolás, dann an der Küste entlang, bis Puerto de las Nieves im Nordwesten der Insel. Dort haben wir uns schon den ganzen Tag (es war ziemlich heiß, was wir aus Las Palmas so nicht gewohnt sind) auf die Pools gefreut. Alte Meerwasserbecken, die früher zur Salzgewinnung genutzt wurden, sind inzwischen zu Schwimmbecken umfunktioniert. Und da hatte der Reiseführer mal nicht zu viel versprochen – die sind richtig genial! So konnten wir trotz der Brandung gemütlich schwimmen oder auch mit den Wellen spielen. Sehr erfrischend war es auch noch, ein super Abschluß des Tages 🙂 Naja, wäre es gewesen, wenn wir dann nicht noch essen gegangen wären. Denn das Essen war ein wenig ein Reinfall. Sehr leckerer Fisch, leider bis zur völligen Trockenheit gebraten. Das fanden wir dann doch sehr schade.

Zurück zu Kassiopeia ging es richtig schnell über die Autobahn. Nachdem wir noch kurz das Salzwasser abgeduscht haben, lagen wir etwas erschöpft im Cockpit und sind dann auch bald schlafen gegangen.

Wired Aerial Theatre

Das durften wir Samstag abend genießen. Zum Abschluss des temuda-Festivals war letztes Wochenende ein weiteres Highlight zu sehen. Im Programmheft hatten wir gar nicht soo sehr genau nachgelesen, sind also ohne größere Erwartungen hingegangen. Zuerst einmal war die Kulisse toll – die Bühne war vor der Kathedrale aufgebaut, die nachts angestrahlt wird. Überpünktlich (eher ungewöhnlich früh ;-)) ging es los: zuerst auf der fast ebenen Bühne, später dann in der Senkrechten. Die Bühne wurde von einem Kran angehoben und der Hauptteil der Performance hat vor der hängenden Bühne stattgefunden. Die Musik, die Bilderflut auf der Bühne, die Geschichte und die Darsteller waren perfekt aufeinander abgestimmt. Wir waren völlig fasziniert!! Das ist ganz schwer zu beschreiben, wen es interessiert: hier ist eine Zusammenfassung auf youtube und hier die Homepage der Performance. Falls ihr irgendwann einmal die Chance habt, das sehen zu können – unbedingt hingehen!

Das Thema der Performance war ein nicht so erfreuliches – es ging um Klimaveränderung, was der Mensch der Umwelt antut, wie wenig die Politik dagegen unternimmt… Ein, wie wir finden, immens wichtiges Thema, aus dem sich niemand raushalten kann, das betrifft nunmal alle, die auf diesem Planeten leben. Und jeder kann sich an der eigenen Nase fassen und etwas FÜR die Umwelt tun, keiner muss warten, bis die Politik auf die Idee dazu kommt!

Orientierungsspaziergänge

Gestern waren wir schon unterwegs, heute nochmal. So langsam orientieren wir uns hier in Las Palmas und finden alles, was wir so brauchen. Wir wissen inzwischen wo der Markt ist, der nächstgelegene Supermarkt, wo und wann wir am besten Tapas essen gehen können und auch, wo wir sonstiges Kleinzeug für den alltäglichen Bedarf finden. Las Palmas gefällt uns immer besser, so richtig schön wird es allerdings, wenn das Wetter auch dazu passt. Vorherrschende Wetterlage ist die sogenannte „Panza del Burro“ – Eselsbauch, also grau und flauschig. Und das beschreibt so ziemlich genau, wie der Himmel aussieht. Bei so um die 25°C ist das zwar immer noch ganz angenehm, aber „hübscher“ ist es schon mit Sonne 😉

Gestern abend waren wir zum ersten Mal in der Altstadt in der Nähe der Kathedrale unterwegs. Im Moment findet ein Jazzfestival statt, gestern und heute gab es ein OpenAir-Gratis-Konzert. Die Atmosphäre fanden wir klasse, kam so im gaaaaanz groben Ansatz ans Bardentreffen in Nürnberg ran (aber da müssen sie noch viel üben, um wirklich in Reichweite zu kommen), nur war uns der Jazz dann irgendwann doch zu Free… Herrlich war das Schlendern durch die Altstadt, Fußgängerzone und am Strand entlang zurück in die Marina. Toll, welch ein Leben hier nachts noch auf den Straßen ist 🙂

Über die Altstadt schreiben wir ein anderes Mal genauer, die wollen wir auf jeden Fall noch etwas intensiver ansehen. Allein die Kathedrale ist schon imposant von außen. Von der Touri-Information haben wir uns heute dazu einen Haufen an Unterlagen für Museen mitgenommen. Scheint, als ob uns hier nicht langweilig wird… Ach ja, und die ToDo-Liste haben wir ja auch noch… von der übrigens heute ein Punkt abgehakt werden konnte: der Wasserhahn im Bad sitzt jetzt bombenfest.

Danke!

Unser Heimaturlaub neigt sich dem Ende, die zwei Wochen hier sind rasend schnell vergangen. Wir hatten so viele Termine wie im ganzen letzten Jahr nicht, aber wir haben jeden einzelnen genossen. Vielen Dank an alle, die sich für uns Zeit genommen oder uns eingeladen haben. Es war toll, euch alle mal wieder gesehen zu haben!

Und das waren: meine Eltern, Stefan, Anja, Caro, Rainer, Michls Eltern, Claudia, Bianca, Thomas, Heike, Elke, Olli, Christina, Ralf, Fred, Wolfgang, Anna, Rosi, Moni, Maria, Christl, Marcus, Günther, Lucky, Eva, Max, Erich, Irmi, Carmen, Kurt, Hary, Steffi, Markus, Ute, Stefan, Guido, Martin, Giovanna, Hanne, Flora, Alexander, Gisela, Thomas, Doris, Tanja, Dina, Dieter, Martina, Hans, Kerstin, Dietrich, Christian, Andy, Caro, Reiner, Elke, Sipple, Hed, Klaus, June, Micha, Gabriele und Roland. Wir hoffen, wir haben niemanden vergessen!

Morgen steht für uns der Rückflug an, dann werden wir auch wieder regelmäßiger schreiben. Es war einfach nicht die Zeit dazu. Auch wenn die Tage hier sehr schön waren, freuen wir uns doch wieder auf Kassiopeia. Unsere Zeit verbracht haben wir unter anderem mit Folgendem: 🙂

La Caleta de Famara

Eine Ecke von Lanzarote wollten wir uns auf jeden Fall noch ansehen, die Caleta da Famara, eine Bucht im Nordwesten, zu Füßen des Famara-Massivs. Mit dem Bus kommt man von Arrecife schnell und günstig hin und nebenbei kann man noch die Landschaft genießen. Das Famara-Massiv ist der Teil von Lanzarote, den wir von La Graciosa aus schon immer in den unterschiedlichsten Farben leuchten sahen. Der Strand bei Famara ist der längste auf Lanzarote und ein Paradies für Kite-Surfer oder Wellenreiter. Zum Schwimmen ist er eher ungeeignet, hier gibt es gefährliche Strömungen. Uns wäre es heute auch etwas zu wild zum Schwimmen gewesen.

Wir sind gemütlich am Strand entlang spaziert, haben die grandiose Aussicht genossen, uns heftig den Wind um die Nase blasen lassen und mittags in einer Bar lecker aber nicht wirklich günstig gegessen. Wie man auf den Bildern sieht, war es recht diesig und wolkig, was der Landschaft aber eine besondere Note verliehen hat. Uns hat es da sehr gefallen! Zurück in Arrecife hat uns wieder Sonnenschein empfangen, beeindruckend, was die paar Kilometer von West nach Ost hier wettertechnisch ausmachen!

Im Bus auf dem Weg zurück haben wir Jana kennengelernt, die gerade ein kurzes Sabbatical einlegt und hier mit ihrer Familie Urlaub macht. Sie fand das eine klasse Idee, mit dem Boot zu reisen (wir übrigens auch). Mal sehen, wie weit sie sich davon inspirieren lässt, sie will uns auf dem Laufenden halten 😉

Heute pustet es!

Heute früh wurden wir schon vom Wind geweckt und den ganzen Tag pustet es kräftig weiter. Bis zu 33kn Böen haben wir mitbekommen, bis Freitag soll es so bleiben bzw. sich noch ein wenig steigern. Danach scheint es ruhiger zu werden, mal sehen, was dann der Seegang so macht, wir wollen auch irgendwann wieder weiter.

heck_lippenklampeObwohl es hier tatsächlich nicht wirklich schlecht ist! Wir liegen bei dem Wind sehr gut in der Marina und gleich um die Ecke gibt es etliche Läden mit diversem Kleinzeug, das man so brauchen kann. Und so haben wir uns die letzten Tage mit diversen Schrauben, Lipp-Klampen für die Heckleinen, Angel und Zubehör, uv-beständigem Plexiglas, einer Schwimmleine für die Ankerboje, Messinghäken und ähnlichem ausgerüstet. Jetzt müssen wir das alles nur noch verbauen… (ist auch schon teilweise passiert!).

angelNach einer Angel haben wir schon lange gesucht und immer wieder hat Michl mit verschiedenen geliebäugelt. Weil zum Fisch fangen am Strand bzw. Ufer muss man ja unbedingt eine richtige Angel haben, eine Schnur reicht nicht (meinte er ;-)). Ja, also, wir schreiben dann, wenn diese Fischfangvariante erfolgreich war… Zugegebenermaßen war gestern ein wenig viel Brandung und vorgestern der erste Tag mit dem Teil und die Handhabung erfordert schon auch ein wenig Übung. Irgendwann macht uns das Ding satt, wir sind sicher!

folkloregruppeLetzten Samstag haben wir einen Stadtbummel durch die Fußgängerzone Arrecifes gemacht. Früher haben wir öfter mal den Samstag genutzt um durch die Nürnberger Innenstadt zu bummeln und haben das jetzt seit langem mal wieder richtig genießen können. Das Wetter war herrlich, etliche Stände mit Kunsthandwerk waren aufgebaut, einen kleinen Markt mit Lebensmitteln haben wir gefunden und zwischendurch konnten wir einer musizierenden Folkloregruppe lauschen.

La Geria – Weinanbau am Vulkan

Wein aus Lanzarote ist nicht gerade preiswert. Wenn man eine Flasche unter €6,- bis €7,- findet, ist das durchaus günstig! Heute konnten wir auch sehen, warum das so ist (zumindest denken wir, dass das der Grund ist): die Weinreben können nicht wie in Franken oder anderen Weinbaugebieten in Reihen angebaut und entsprechend bewirtschaftet werden, sie werden in Nischen am Boden gezogen und erfordern somit eine Menge Handarbeit bei der Pflege. In der Weinregion gibt es etliche Bodegas, in denen mehr oder weniger touristisch aufgezogen der selbst produzierte Wein mit Tapas und/oder Andenken angeboten wird. Was wir nicht verstehen: manche kaufen anscheinend den Wein, den sie im Supermarkt günstiger bekommen, lieber in der Bodega. Wir haben uns zum Probieren und Kaufen eine ausgesucht, die nur direkt verkauft, kleiner und persönlicher gewirkt hat. Noch dazu war der Wein wirklich gut und günstig!

Die Straße schlängelt sich durch eine landschaftlich faszinierende Strecke. Vom schwarzen Boden heben sich die weißen Bodegas deutlich ab und die grünen Weinstöcke leuchten regelrecht hervor. Und da es recht hügelig ist, sieht es trotzdem nach jeder Kurve anders aus. Irgendwann verändert sich die Farbe des Erdreichs und wird wieder heller, geht ins rötliche über. Und irgendwie wirkt plötzlich alles heller und freundlicher, obwohl wir viel Sonne auf unserer Fahrt hatten.

Anschließend haben wir noch einen kurzen Abstecher nach Teguise, genannt La Villa, gemacht, ehemalige Hauptstadt der Insel. Mit der Zeit hat die Stadt an Bedeutung verloren, weshalb dann Arrecife diese Rolle übernommen hat. Gebaut wurde Teguise inmitten der Insel auf einer Hochebene, weil dort im 15. Jh ein besserer Schutz vor Piraten möglich war. Und das war zu dieser Zeit auch nötig. Der Ort ist schön, ruhig und hat recht verschlafen gewirkt. Das kann aber auch daran liegen, dass wir mitten zur Siesta da waren… Sehr schön mit einem grandiosen Ausblick ist das Castillo de Santa Bárbara, am Rand eines Vulkankraters gleich über der Stadt gelegen. Man hat von den Feuerbergen im Süden über La Graciosa im Norden bis Arrecife im Osten eine beeindruckende Rundumsicht.

Auf dem Rückweg haben wir bei einer angeblich sehr guten Bäckerei vorbeigeschaut. Wir haben uns schon gewundert, dass sie geschlossen hatten, war doch keine Siesta bei den Öffnungszeiten zu erkennen. Blöderweise haben wir aber genau den Ruhetag erwischt. Vielleicht schaffen wir es morgen früh noch vor der Auto-Rückgabe, aber da müssen wir auch noch unsere deutsche Gasflasche füllen lassen. Wir haben noch auskundschaftet, wo wir hinmüssen und ob tatsächlich geöffnet ist – ab neun Uhr können wir kommen (also zu nachtschlafender Zeit, da müssen wir wohl oder übel den Wecker stellen, wenn wir noch alles schaffen wollen ;-)).