Neuseeländischer Erdofen

Wir hätten ja nicht gedacht, gerade hier in den USA in den Genuss einer neuseeländischen Spezialität zu kommen. Dennoch: gestern gab es Hāngi. Rick, der Chef hier von Yard, hat uns Freitag nachmittag für Sonntag in die Fishing Bay Marina eingeladen (die und der Yard daneben werden von jeweils einem seiner Brüder geleitet). Ein Loch wurde schon vor ein paar Tagen gebuddelt und während der Woche wurden die Essenskörbe geschweißt. und von irgendwo Eisenbahnschienen angeschleppt, auf die passende Länge geschnitten und vormittags schon in die Glut gelegt.

Dazu wurde eine Menge an Essen angeschleppt: eine frisch geschlachtete Gans, zwei Enten, Lamm und Schweinefleisch, Kartoffeln, Kürbis, Knoblauch, Zwiebeln, Weißkohl – alles ist am Ende im Erdloch gelandet. Fünf Stunden später wurde wieder alles ausgebuddelt und zum Verzehr freigegeben. Und es waren zwar etliche Leute da, aber es war auch völlig hoffnungslos, dass die Anwesenden die Fülle an Essen vertilgen konnten. Es war extrem lecker, alles hatte einen rauchigen, ein wenig erdigen Geschmack, aber einfach zuviel.

Der Anlass für die Veranstaltung war ein sehr netter: zum einen kocht Rick gerne, insbesondere wenn er dabei was ausprobieren kann. Und zum anderen ist gerade eine junge neuseeländische Crew hier, die morgen abreist, und so hat Rick die Gelegenheit wahrgenommen, den drei Jungs einen einmaligen Abschied zu bereiten. Und wir hatten auch noch was davon 🙂

Colonial Williamsburg

Rund um Williamsburg hatten wir gestern ein paar Sachen zu erledigen, das haben wir gleich mit einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt von Williamsburg verbunden. Diese steht unter Denkmalschutz und ist eine lebende Altstadt. Die Häuser sind teilweise bewohnt, teilweise sind sie auch begehbar und man findet Werkstätten darin (dann muss man allerdings Eintritt bezahlen, der uns mit $41 zu teuer war) und durch die Straßen flanieren Menschen in Kleidung aus der Zeit des 18. Jahrhunderts. Selbstverständlich gibt es auch Läden und Restaurants, in denen man ohne Eintrittskarte sein Geld lassen kann 😉 Falls wir nochmal in der Gegend sind, werden wir uns da sicher nochmal umsehen!

Zu erledigen hatten wir eine Mitgliedschaft bei AAA, dem Pendant des ADAC. Wir wollen ja im Sommer nach Kanada und da unser Auto nicht das allerneueste ist und manche Strecken da doch ein wenig länger sind, wollten wir für den Fall der Fälle vorsorgen. Bei der Gelegenheit haben wir uns gleich mit Kartenmaterial eingedeckt! Dann gab es für mich neue Wanderschuhe, die vor vier Jahren in Brasilien gekauften haben leider so gar keinen Halt auf glattem und auch nicht so glattem Untergrund mehr gegeben… Die Vorfreude auf den Sommer steigt 🙂

Fast wie neu

Wir hatten tatsächlich so richtig Glück mit dem Wetter: seit Montag wurde es kontinuierlich immer ein wenig wärmer, viel Sonne, wenig Wind und die Pollen waren deutlich reduziert. Wir haben uns für jeden Tag eine Schicht Lack vorgenommen, diese aber erst nach Betriebsschluss am Yard aufgebracht. Wenn hier die Autos der Arbeiter oder Lieferanten vorbei fahren, wird doch ganz gut Staub aufgewirbelt, den wollten wir nicht im Lack haben.

Wir sind beide sehr angetan vom Ergebnis! Der Farbton war eine gute Wahl und das Auftragen hat auch gut funktioniert. Kassiopeia sieht wie aus dem Ei gepellt aus 🙂 Dabei haben wir weder poliert, Beschriftung und Marlin angebracht und der blaue Streifen fehlt auch noch. Wir würden sagen, es war eine gute Entscheidung, Kassiopeias Bauch hier in Deltaville zu streichen. Es ist noch nicht zu heiß, auch nicht zu feucht. Das Material bekommt man sehr einfach und preislich dürfen wir uns auch nicht beschweren.

Zuerst dachten wir, dass die Farbe hier teurer ist als in Deutschland, was aber so nicht stimmt. Verwendet haben wir den 2K-Lack „Perfection“ vom Hersteller „Interlux“ (in Deutschland „International“). Der Dosenpreis lag bei $68 (Bestellung über den grandiosen Hardwarestore Hurd’s hier in Deltaville), in Deutschland kommt eine auf etwa 40€, allerdings sind die Dosen hier größer (~950ml gegen 750ml) und somit kommt das bis auf ein paar Cent hin oder her auf das gleiche. Uns kam die größere Einheit entgegen, pro Anstrich haben wir genau eine Dose verbraucht.

Gestern war dann noch eine Nachbesserung nötig. Zwei Tage, nachdem die Grundierung fertig war, hat es nachts geregnet und wir haben beide beim ersten Blick früh auf den Rumpf einen Schreck bekommen: braune Streifen! Bei manchen Schrauben, mit denen die Fußreling befestigt ist, haben sich Rostnasen gebildet. Das geht ja mal gar nicht auf dem fertigen Lack! Also haben wir von außen die Fußreling mit Sikaflex abgedichtet. Wir sind gespannt, wo dann die Rostnasen hinlaufen… Die Schrauben neu einsetzen kam nicht in Frage, wir wissen nicht, welche Qualität wir hier kurzfristig bekommen hätten…

Kleinzeug und ein Ausflug

Neben dem Streichen stehen noch ein paar andere „Kleinigkeiten“ an. Die Halterung der Gasflaschen im Ankerkasten ist mit der Zeit völlig aufgeweicht (auch Bootssperrholz hält nicht ewig), jetzt bauen wir eine aus Plexiglas. Die Kette bekommt unten eine neue Auflage, die müssen wir nur noch besorgen. Zumindest haben wir schon eine Vorstellung, was wir so wollen. Dann haben wir Post bekommen – unser Reiseführer für Kanada ist da, die Sommerplanung kann noch ein Stück konkreter werden. ins Buch eingepackt war meine neue Kreditkarte. Die alte wurde in Belize gehackt, glücklicherweise wurde der Betrug jedoch schnell erkannt. Was wir dabei gelernt haben: für die Zeit des Postversands kann man die Karte beim Anbieter telefonisch auch temporär sperren. Falls sie unterwegs abgefangen wird, kann sie so wenigstens nicht missbraucht werden! 

Unser kleiner Rückkehrer hat etwas Arbeit verursacht – er hat sich nämlich gestern durch unser Moskitonetz gebissen, die offene Tüte Nachos im Salon war wohl doch zu verführerisch… Zumindest hat er sich über nichts anderes hergemacht, vielleicht kann er sich ja doch an Regeln halten. Das neue Fliegengitter ist aus Aluminiumnetz, wir sind gespannt, wie lange es standhält. Unser Ziel ist dennoch, den Kleinen dauerhaft loszuwerden. Die Falle ist mit einem neuen, selbstgemixten Köder bestückt und die ersten Rezepte für Squirrel-Stew (Grauhörnchen-Eintopf) haben wir auch schon studiert. Nachdem an dem Knirps aber nicht so sehr viel dran ist, werden wir ihn wohl eher wieder aussetzen. Diesmal jedoch deutlich weiter weg! Zuerst muss er allerdings nochmal in die Falle gehen…

Das sonnige Wetter gestern haben wir zu einem Ausflug nach Kilmarnock mit Elke und Werner von der SY NaJa genutzt – es ist zwar immer noch kühl, aber die Sonne ist einfach herrlich! Und der Frühling gibt alles, überall ist es grün, es blüht und sprießt nur so!

Schleifarbeiten

Das schöne Wetter haben wir direkt ausgenutzt. Nach der ersten Schleifrunde sind die Löcher am Rumpf verspachtelt, geschliffen, nachgespachtelt und wieder nachgeschliffen. Das ganze haben wir pünktlich zum heutigen Regenwetter hinbekommen. Dank Elke und Werner von der SY Na Ja ist sogar schon abgeklebt. Wenn es wieder trocken ist und nicht ganz so windig, können wir also grundieren.

Da es wärmer wird, können wir auch wieder mehr im Cockpit leben. Herrlich! Eine Nebenwirkung ist, dass endlich wieder die Nähmaschine ihren Platz auf dem Salontisch gefunden hat. Die ersten Sommerkopfbedeckungen sind genäht, ein paar andere Dinge stehen noch an. Außerdem lässt es sich so einfacher räumen und aussortieren. Von Cristina und Gaël haben wir letzthin ein paar Reste bekommen, die konnten wir endlich auch mal sinnvoll verteilen. Die Winterdecke haben wir inzwischen außer Dienst gestellt, die wenn verpackt ist, ist nochmal mehr Luft. 

Tja, und unser Grauhörnchen bleibt uns treu. Das ist ja eigentlich eine schöne Eigenschaft, in dem Fall aber nicht wirklich. Inzwischen hat er/sie schon zweimal unser Cockpit als Klo benutzt (glücklicherweise finden wir „nur“ feste, kleine Knödel, die sich leicht aufsammeln lassen) und verschiedenes Obst angeknabbert. Aber das kann so nicht weitergehen. Die Jungs vom Yard haben Freitag eine Falle aufgebaut, aus der er sich beim ersten Mal direkt wieder befreien konnte. Gerade warten wir darauf, daass er zum zweiten Mal reingeht… Der Plan ist, ihn/sie ein Stück weiter weg wieder auszusetzen. Wir wollen ihm ja nichts schlimmes, aber das mit der WG funktioniert einfach nicht.

Frühling! und ein Wiedersehen

Es scheint, als ob er endgültig gekommen ist. Zwischendurch gibt es zwar immer noch kühle Tage und unsere Heizungen haben noch keine Sommerpause, aber die Sonne wärmt doch gleich ein Stück mehr. Und wir können auch wieder unser Cockpit benutzen, das erweitert den Wohnraum doch deutlich. Endlich! Das heißt andererseits auch, dass wir so langsam anfangen können, an Kassiopeia zu arbeiten. Bei noch nicht mal 10°C tagsüber ist das einfach zu kalt gewesen bisher.

Tja, und was haben wir die letzte Zeit so alles getrieben? Wir waren beide in unseren Jobs ganz gut mit Arbeit versorgt und dank unseres Stellplatzes, der inzwischen direkt neben dem Büro und somit der WiFi-Antenne ist, konnten wir ausführlich der Mediatheken frönen. Danke ans öffentlich rechtliche Fernsehen 🙂

Und so ganz nebenbei haben wir ein paar nette Abende mit Cristina und Gaël aus der Schweiz. Sie kamen vor gut einer Woche hier an, sind inzwischen nach Hause geflogen und wollen hier ihr Boot verkaufen lassen. Es war zwischendurch sehr schön, mal wieder mit anderen internationalen Seglern zu plauschen und sich über vergangene und, wer weiß, vielleicht zukünftige Ziele auszutauschen.

Und so kamen heute gleich die nächsten Segler zum Plauschen an: Elke und Werner mit Mitseglern und ihrer SY NAJA, direkt und ohne Zwischenstopp von Florida nach Deltaville. Und, was durchaus bemerkenswert ist: auch ohne Motor, der ließ sich nämlich bereits in Florida nicht mehr starten. Letzte Nacht sind sie in der Fishing Bay angekommen, heute dann unter Segeln an den Steg. Wir freuen uns sehr, die beiden wiederzusehen, das letzte Mal war in Brasilien vor knapp vier Jahren!

Resümee unserer letzten Landreise und Tipps

Fast eine Woche sind wir wieder zurück in der Kälte, so wie sich hier das Wetter entwickelt, hätten wir ruhig noch im Warmen bleiben können… Aktuell sitzen wir bei 2°C Außentemperatur und Regen in der mollig warmen Kassiopeia – dank zweier Heizlüfter frieren wir nicht. Eigentlich wollten wir jetzt schon anfangen, Kassiopeia einer Schönheitskur zu unterziehen (der Rumpf schreit laut nach neuer Farbe und noch weitere Kleinigkeiten stehen an), aber da ist es schlicht und ergreifend noch zu kalt. Also räumen wir ein wenig, planen den Sommer und lassen Mittelamerika nochmal gedanklich an uns vorüberziehen.

Von Caye Caulker in Belize waren wir sehr enttäuscht – teurer Touristennepp auf einer wunderschönen Insel. Mit Backpackerparadies hat das aus unserer Sicht nichts mehr zu tun. Dennoch hat uns insgesamt Belize sehr gut gefallen. Mit seinen nicht mal 500.000 Einwohnern bietet das Land von der Küste bis ins Landesinnere eine beeindruckende Vielfalt an Natur und Kultur. Jeder Einwohner spricht zwei oder drei Sprachen, wobei dadurch auch gleich ein Stück der Herkunft/Kultur ausgedrückt wird. Kreolen, Garifuna und Maya sind die Gruppen/Sprachen, die uns am ehesten aufgefallen sind. Wir fanden die Menschen sehr freundlich, interessiert und hilfsbereit. Je weiter von der Küste weg, desto leichter kommt man ins Gespräch.

In Guatemala haben wir leider, „Dank“ des vielen Regens, viel zu wenig Zeit verbracht. Tikal allein ist eine Reise wert, El Mirador und die Gegend drumherum wird vielleicht nochmal eine.

Mexiko fanden wir toll! So ein buntes, fröhliches Land, in dem Menschen gleich viermal hintereinander den gleichen Karnevalsumzug mehr oder weniger begeistert bejubeln. Kulinarisch ein Gewinn, die Küche ist abwechslungsreich und äußerst lecker. Zudem machen Landschaft und Kultur Lust auf mehr. Nach Yucatan wollen wir mehr sehen!

– Wie sind wir gereist, wo haben wir übernachtet?

Bis auf die USA konnten wir uns bisher eigentlich in jedem Land problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. In Belize und Mexiko waren das Busse, in Guatemala für die kurze Strecke von der Grenze nach Flores sogenannte Colectivos, Kleinbusse mit zusätzlichen Sitzreihen (von Flores zur Grenze waren wir etwa 20 Personen im Auto, und das war gut eng :-)). Die Netze sind gut ausgebaut, die Busse in manchen Ländern schlechter (Belize), in anderen besser (Mexiko), das merkt man allerdings auch am Preis. In Belize und Guatemala haben wir nicht nach den Abfahrtszeiten geschaut, sondern sind einfach so zum Terminal, warten mussten wir nie sehr lange (vielleicht mal 20min). Für kurze Strecken geht auch mal ein Taxi (haben wir nur in Mérida und Chetumal gebraucht), die sind relativ günstig, fahren selten mit Taxameter. Wenn man vor Abfahrt den Preis ausmacht, gibt es aber auch keine Probleme („Touristenpreis“ haben wir nur von der Grenze nach Chetumal bezahlt, sonst ohne Diskussion den Normalpreis – einfach z.B. in der Unterkunft fragen, was die Fahrt kosten darf).

Zum Übernachten haben wir uns diesmal ausschließlich Doppelzimmer gegönnt, das ist einfacher mit dem Arbeiten zwischendurch (wir sind mit den Arbeitslaptops gereist). Preislich lagen wir, bis auf die letzte Woche, immer bei etwa 20 bis 25US$ pro Nacht und Zimmer. Internet gibt es fast überall, mehr oder weniger schnell. Zimmer haben wir immer schon im Voraus gebucht, es gibt verschiedene Platformen, wir haben diesmal nur booking.de genutzt. Wichtig dabei: alte Bewertungen lesen (stören einen selbst die Knackpunkte der anderen? legen wir Wert auf die Highlights der anderen?) und neue Bewertungen abgeben. Nachdem die Wünsche für eine ideale Unterkunft sehr individuell sind, schreiben wir unsere nicht hier her. Auf Nachfrage können wir natürlich auch gerne konkretes erzählen.

Und woher wissen wir, wo es schön ist? Reiseführer lesen, Tipps von Freunden einholen und andere Reisende fragen. Und sich dann natürlich selbst ein Bild machen 🙂

mal wieder zurück in den USA

Seit Donnerstag sind wir wieder in den USA, nachdem wir jedoch die letzten Tage mit der Wärme in Puerto Morelos nochmal in vollen Zügen genossen haben. Wenn wir, als wir den Flug gebucht haben, gewusst hätten, dass Freitag und heute ein Sturm über die Ostküste fegt, wären wir vielleicht ein wenig später geflogen… Ein paar Tage fanden wir noch Zuflucht bei unseren Freunden in Fredericksburg, der Plan ist, Montag zu Kassiopeia zu fahren. Wir werden sehen, wie weit sie noch abgekühlt ist… Tagsüber hat es hier schon Temperaturen knapp im zweistelligen Plus-Bereich (also doch deutlich wärmer als in Deutschland) und es ist auch sonnig, wir wissen aber nicht, wie schattig Kassiopeia steht. Bald sind wir schlauer.

Uxmal und Schokolade

Für gestern haben wir uns ein Auto geliehen. Wir wollten nach Uxmal und hatten keine Lust, das mit einer organisierten Tour zu machen, von Busfahrzeiten wollten wir auch nicht abhängig sein. Also haben wir über unser Hostel einen Leihwagen gemietet (500MXN ~22€), der wurde praktischerweise sogar gebracht und 24 Stunden später wieder abgeholt. Anfangs hatten wir leichte Startschwierigkeiten mit dem Schaltgetriebe, wir haben uns doch sehr an Automatik gewöhnt… Aber alles kein wirkliches Problem! Am Spätvormittag sind wir in Uxmal angekommen und zuerst in die Maya-Stätte. Wir waren nicht die einzigen, aber so voll wie in Tulúm war es glücklicherweise bei weitem nicht. Uxmal stammt aus etwa dem 10. Jahrhundert, ist somit jünger als Tikal und lange nicht so weitläufig. An den Gebäuden wurden viele Restaurationen vorgenommen, es sind auch noch sehr viele Friese zu erkennen (die grandios wirken!). Die ganze Anlage ist wieder sehr beeindruckend, verliert unserer Meinung nach jedoch genau durch die Wiederherstellung und teilweise Betonierung von Flächen, um sie begehbar zu machen, viel Flair.

Was wir uns nicht entgehen lassen wollten, war das gegenüberliegende Schokoladen-Museum. Bei den Maya war Kakao sehr wertvoll und wurde als Getränk nur den oberen der Gesellschaft gereicht und Kakaobohnen dienten unter anderem als Zahlmittel. Das Museum war toll! Es war als ein Pfad über´s Gelände angelegt, der an vielen ausgeschilderten Pflanzen entlang ging und immer wieder durch Hütten, die jeweils verschiedene Themen behandeln. Zwischendurch wurde eine Kakao-Zeremonie, wie sie bei den Maya stattfand, vorgeführt und später eine kurze Präsentation mit Geschmacksprobe, wie aus den Bohnen Kakao hergestellt wird. Das hatten wir aber deutlich ausführlicher schon in San Ignacio gesehen.

Über ein wenig kleinere Wege sind wir dann wieder zurück gefahren, der Tag war schon fast vorbei. Und heute früh sind wir aus Mérida aufgebrochen. Zum Abschluss der Rundreise hier gönnen wir uns noch ein paar Tage in Strandnähe (direkt am Strand gibt es fast nur teure Massenunterkünfte, das ist nicht so unseres), wir sind in Puerto Morelos gelandet. Auf den ersten Blick gefällt es uns gut, morgen werden wir uns mal den Strand ansehen.

Satz mit X

Naja, fast nix. So ganz eigentlich hatten wir uns für heute das Gran Museo del Mundo Maya vorgenommen. Wir sind mit dem Taxi hingefahren, es liegt ein Stück außerhalb der Altstadt. Leider wurde uns am Eingang mitgeteilt, dass es Dienstag geschlossen hat… Sehr ärgerlich, morgen haben wir schon andere Pläne und Donnerstag fahren wir weiter. Und wir hatten uns schon sehr auf das Museum gefreut, da es äußerst interessant klingt. Aber das können wir nicht ändern, also sind wir eben ins Museo Regional de Antropología, dort ist gerade eine sehr schöne Ausstellung mit verschiedenen Exponaten der Maya und Azteken.

Und nachdem wir gestern endlich auch mal einen guten Tequila probiert haben (nein, nicht den mit dem Hut, und man trinkt ihn auch nicht mit Salz und Zitrone), gab es heute die erste Margarita – könnten wir uns daran gewöhnen! Leider dürfen wir nur eine begrenzte Menge Alkohol mit in die USA einführen…

Fiestas und Mercado

Ja, die Fiestas… Samstag hat ja direkt eine vor unserem Hostel stattgefunden, das war eine der wöchentlichen Veranstaltungen, die Mérida für seine Besucher ausrichtet. Es gab etliche Stände mit Kunsthandwerk und nicht so künstlerischem Handwerk, verschiedenes zu essen und natürlich eine Bühne mit Musik und Tanz. Die Musik war, sagen wir, unerwartet. Teilweise hätte sie im Hofbräuhaus München gespielt werden können, zwischendurch hätte uns aber auch ein Auftauchen der Glorreichen Sieben nicht gewundert. Obwohl etliche mexikanisch aussehende Zuschauer da waren, war doch auch der Anteil an Touristen nicht unerheblich. Insgesamt aber ein netter, lustiger Abend.

Gestern ging es weiter, Fiesta in der Altstadt! Der Moderator war der gleiche, nur etwas anders gekleidet. Die Akteure waren andere, diesmal gab es auch Live-Musik. Rund um die Plaza herum waren viele Stände aufgebaut, wieder mit Essen und einer nahezu unendlichen Menge an Souvenirs unterschiedlicher Qualität. Wir haben einen sehr netten Spaziergang durch die Altstadt gemacht, sind entlang einem Teil der Stände gebummelt und haben einfach das sommerliche Wetter genossen 🙂

Heute war Markttag! Also, für uns. Der Markt hat täglich geöffnet, wohl aber nicht alle Stände. Da wir uns ja gerne durch dieses Gewusel wühlen, war der Marktbesuch natürlich ein Punkt auf unserer Besichtigungsliste für Mérida. Und wir wurden nicht enttäuscht! Endlich mal keine Veranstaltung für Touristen und wirklich ein buntes Treiben. Es gab alles, was das Herz begehrt, zu kaufen, über Obst und Gemüse, Werkzeug, Essensstände, Kleidung, Haushaltsgegenstände verschiedener Art und noch vieles mehr. Für uns endlich mal wieder frische Ananas und Mango für´s morgige Frühstück und Avocado mit Tomaten usw. für ein leckeres Abendessen!

Cenotes

Gestern haben wir in Tulúm noch unsere Fahrräder ausgenutzt. Nicht sehr weit sind ein paar Cenotes, das sind mit Süßwasser gefüllte Kalksteinlöcher. Das Wasser ist normalerweise glasklar. Wir haben zwei besucht – Cenote Cristal und Cenote Escondida. Beide waren herrlich gelegen, im Gegensatz zur Maya-Ruine war praktisch gar nichts los und wir konnten ein wenig Ruhe und Natur genießen. Was wir an der Umgebung merken, je weiter nördlich wir auf Yucatán kommen, desto trockener wird es. Der Wald ist zwar immer noch dicht, aber lange nicht mehr so saftig und grün wie noch in San Ignacio.

Auf dem Rückweg gab es als Wegzehrung eine Ceviche (inzwischen wohl unser beider Leibspeise) und später sind wir noch ein wenig durch die Geschäfte entlang der Hauptstraße gebummelt. Tulúm ist nett, aber für länger wäre das nicht unser Traumziel. Inzwischen sind wir in Mérida, der Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán. Die erste Fiesta findet gerade noch vor unserem Hostel statt, morgen ist die nächste. Wie es scheint, feiern die Mexikaner gern 🙂 finden wir gut! Mehr von den Fiestas im nächsten Beitrag!

fränkischer Abend in Tulum

Genug von Chetumal, mit dem Bus sind wir weiter nach Tulum gefahren. Da ist es gleich ein deutliches Stück touristischer, es gibt Restaurants en masse, Andenkenläden verschiedener Qualität und viele, viele Menschen. Unser Hostel ist nett, da hatten wir bisher aber auch eigentlich nur in Caye Caulker daneben gelangt. Abends treffen wir uns mit Petra und Bernhard (die hier zweitweise wohnen) zu einem fränkischen Abend – Bernhard und ich haben die gleiche Spanisch-Lehrerin, Luz hat uns auch miteinander vermittelt. Danke an alle für einen schönen, kurzweiligen und leckeren Abend!

Für heute haben wir uns im Hostel Fahrräder gemietet, wenn wir schonmal hier sind, wollten wir natürlich auch die Maya-Ruinen besuchen. Die Fahrt hat sich ein wenig gezogen, die Bewegung tat uns trotzdem gut! Leider waren wir ein wenig spät dran, die ersten Busse waren somit schon da und die ganze Anlage proppenvoll. Die Ruinen liegen malerisch schön am Strand, zu der Zeit, als sie noch bewohnt waren, müssen sie sehr beeindruckend gewesen sein. Wir waren heute nicht so sehr begeistert, sind uns aber nicht sicher, ob das vielleicht hauptsächlich an den Besuchermassen lag. Es waren unzählige Führungen unterwegs und große Gruppen, die dann auch gerne mal Wege verstopft haben. Die Aussicht zu genießen war auch nur bedingt möglich. Trotzdem war es den Besuch wert!

Bevor wir zurück sind, waren wir noch am Strand, so herrlichen feinen, weißen Sand hatten wir bisher noch nirgends! Baden war schlecht, es ist recht windig im Moment, entsprechend sind die Wellen und zudem wird gerade sehr viel Seegras angeschwemmt.

 

PS: Dienstag hat in Chetumal tatsächlich der Faschingsumzug zum vierten Mal stattgefunden. Es kamen aber noch mehr Zuschauer!

Abschied aus Belize

Diesmal sind wir, zumindest für diese Reise, endgültig aus Belize abgereist. In Orange Walk Town haben wir uns sehr wohl gefühlt. Immer wieder wurden wir auf der Straße oder in Geschäften angesprochen und in Belize willkommen geheißen, alle waren interessiert, wie uns Belize gefällt und natürlich erfreut über unsere Antwort. Wir haben uns ein wenig an Marokko erinnert gefühlt, da war es das letzte Mal, dass wir so oft herzlich im Land begrüßt wurden!

In Orange Walk Town steppt nicht gerade der Bär, also sind wir ganz einfach ein wenig durch die Straßen gelaufen und haben nochmal lecker bei Nina gegessen. Gestern sind wir dann mit dem Bus nach Mexiko gefahren. Der Grenzübergang war wieder einfach, aber da hatten wir bisher noch nirgends Probleme. Die Ausreise aus Belize kostet 40BZ$ (=20US$), die Einreise nach Mexiko 533MXN (~23€), dafür dürfen wir aber 180 Tage bleiben. Bis zu unserem Hostel in Chetumal haben wir uns ein Taxi gegönnt, der Bus war etwas in Zeitnot (ja, es gibt hier Fahrpläne, an die sich möglichst auch gehalten wird) und der wäre auch nicht bis ins Zentrum gefahren.

Gestern war dann auch gleich Karneval angesagt – abends war ein großer Umzug mit etlichen Wagen, vielen Tänzern, lauter Musik und ganz, ganz vielen fröhlichen Menschen in groß und klein. Der Umzug hat fast drei Stunden gedauert, wir haben ihn zwar nicht komplett gesehen, aber zu überhoren war er nunmal nicht 😉

Heute haben wir uns ein wenig Kultur gegönnt. Chetumal liegt ja noch mitten im Maya-Gebiet und so gibt es hier ein Museum über die Kultur der Maya. es ist sehr interessant aufgemacht, mit vielen Ausstellungsstücken und auch Modellen verschiedener Stätten. Auch zu Tikal wurde noch etwas erklärt. Interessant wäre, was sich an den Erläuterungen über die Beziehungen der Stätten untereinander ändert, wenn denn die neuentdeckte Stätte in Petén/Guatemala besser erforscht ist!

Rum in Orange Walk Town

So langsam aber sicher bewegen wir uns in Richtung Mexiko. Einen Stopp wollten wir in Belize jedoch noch einlegen, in Orange Walk Town gibt es die größte Rum-Destillerie des Landes. Wir dachten uns, dass man die doch bestimmt besichtigen kann, und man kann. Gestern schon sind wir in den Laden hier im Ort gegangen, haben ein klitzekleines Tasting gemacht und uns wegen der Führung erkundigt. Im Büro gleich über dem Laden haben wir eine offizielle Besichtigungsgenehmigung für heute 14 Uhr bekommen. Vormittag war uns zu heikel, wir wussten nicht, ob es da Proben gibt… Was wir gleich mit ausgemacht haben, war die Erlaubnis, die archäologische Stätte auf dem Gelände anzusehen – zuvor wussten wir gar nicht, dass es eine gibt.

Nach einem sehr leckeren Mittagessen in einem recht kleinen aber feinen Imbiss einer guatemaltekischen Mamma beim Markt (Ceviche und Hähncheneintopf) haben wir uns ein Taxi gesucht und auf den Weg gemacht. Zuerst haben wir eine ausführliche Erläuterung der Rumproduktion bekommen, und auch, wie sie speziell in der Destillerie Cuello umgesetzt wird. Anschließend hab es eine kleine Führung (sie war wirklich klein, die Produktion ist nicht so sehr riesig) und zum Abschluss haben wir sogar jeder eine große Flasche Rum geschenkt bekommen. Die Führung war übrigens gratis! 

Anschließend sind wir noch ein wenig durch´s Gelände zur Maya Ruine. Die war recht übersichtlich. Jetzt gerade haben wir herausgefunden, dass es wohl die älteste in Belize ist! Allerdings haben wir auch nicht alles davon gesehen, ein offensichtlich größerer Teil ist noch unter Wald verborgen, durch den gerade eine Rinderherde getrieben wurde. Der ganze Nachmittag vom Mittagessen bis zur Ruine war wirklich ein besonderes Erlebnis, mit sehr schönen zwischenmenschlichen Kontakten.