Einkaufen in Portugal

Schon seit einer Weile wollten wir mal etwas zum Thema „Einkaufen in Portugal“ schreiben. Mit der Zeit sammeln sich da etliche Erlebnisse und Erfahrungen, die wir in Deutschland bisher so nicht gemacht haben.

Chinesen in Portugal

Wenn man irgendeine Kleinigkeit braucht, die man bisher in keinem Laden finden konnte, dann geht man zum Chinesen. Der hat alles. In Portimao haben wir einen Chinesen gefunden, der hatte über Deko-Artikel, Auspuffe, Töpfe, Pfannen, Klamotten, Grillzubehör, Strickwolle, Werkzeug, Schuhe, usw. einfach alles. Und das auf einer für die Auswahl relativ kleinen aber durchaus übersichtlichen Ladenfläche. Das alles ist natürlich auch noch billigst, allerdings darf man keine herausragende Qualität erwarten.

Die Chinesen sind in Portugal einerseits geliebt (die Auswahl und der Preis macht´s), auf der anderen Seite dann aber auch doch nicht so. In Porto haben wir erfahren, dass (aus welchem Grund auch immer) Chinesen ihre Geschäfte eine bestimmte Zeit steuerfrei führen dürfen, somit natürlich auch ihre Waren günstiger anbieten können als andere. Wenn die Frist vorbei ist, wird das Geschäft eben auf ein Familienmitglied übertragen und fängt neu an. Das kommt natürlich zum Thema Soziales nicht so grandios an…

Kopfsalat

Wir essen sehr gerne grünen Salat. So eine Schüssel grüne, knackige Blätter ist einfach was feines! In Portugal haben wir uns anfangs allerdings davon ferngehalten – uns war ein Kopf mit etwa €1,50 schlichtweg luxuriös teuer. Irgendwann gab es ihn dann mal im Angebot, „nur“ €1,30 – wir dachten, den leisten wir uns jetzt mal. An der Kasse haben wir große Augen gemacht als der Salat auf die Waage gelegt wurde. Grüner Salat hat hier einen Kilo-Preis, keinen Stück-Preis! Seitdem gibt es das wieder öfter bei uns… Und was haben wir daraus gelernt: immer auf die Einheit achten, auf die sich der Preis bezieht!

Kaffee bzw. Café

Wir trinken ja beide gerne guten Espresso. In Deutschland ist es teilweise etwas schwer, an einen guten Espresso zu kommen, wenn man ihn bezahlbar haben will, wird es nicht einfacher. So gesehen sind wir hier im Paradies. Weder in Spanien noch in Portugal haben wir bisher schlechten Espresso bekommen. Wenn wir uns in Spanien schon über den Preis gefreut haben (etwa €1,-), dann ist es in Portugal Euphorie. Ein Euro wäre schon teuer, oft zahlen wir nur 60-70ct. Im Supermarkt hier um die Ecke gibt es eine Bar, da bekommt man ein Menu für 80ct, enthalten ist ein Espresso und ein Pasteis Nata (ein Puddingtörtchen mit Blätterteig). Und es ist schwer, da ohne Anhalten vorbeizukommen!

Lebensmittelpreise

Etliches ist günstiger als in Deutschland, besonders Fisch. Vor einer Weile wollten wir ja mal grillen und hatten dazu insgesamt 6 kleinere Fische auf dem Markt gekauft. Es war ein knappes Kilo und komplett mit Ausnehmen und Reinigen hat uns das keine zwei Euro gekostet. Das ist allerdings auch für hier untere Grenze.

Gemüse schmeckt intensiver (bilden wir uns, denken wir zumindest, nicht nur ein) und ist auch günstiger. Die (roten) Paprika sind riesig und delikat. Auch sonst sind die Lebensmittelpreise durchaus annehmbar und die Qualität passt. So Dinge wie z.B. Nutella sind andererseits eher teurer.

Die Weinpreise sind gefährlich verführerisch. Wir haben ja zuhause auch schon des öfteren Wein im Schlauch gekauft, das hat sich hier auch als sehr praktisch erwiesen. Wir haben so weniger Gewicht an Bord, auch können die Flaschen leichter kaputt gehen. Zudem gibt es den 5-Liter-Schlauch wirklich guten Trinkweins für knapp sieben Euro. Das erklärt dann auch, warum man in der Bar für ein Glas nur €1,00-1,50 bezahlt.

Märkte

Etwas ungewohnt war es am Anfang für uns doch, inzwischen finden wir es klasse: an den Marktständen bekommt man Tüten in die Hand gedrückt und darf selbst aussuchen. So können wir die Tomaten, Zwiebeln oder sonstiges nehmen, welche uns gefallen und müssen nicht erklären, ob wir mehr große oder kleine oder die links oben oder rechts unten wollen. Um einfacher rechnen zu können (die wenigsten haben da einen Taschenrechner oder gar eine elektronische Waage), wird dann schon mal ein Teil raus genommen oder mit dazu gelegt um auf ein rundes Gewicht zu kommen, aber das passt dann schon irgendwie.