Abenteuerlicher Tag – Vlieland

Donnerstag, 26.7.

Der Tag hat wunderbar begonnen. Um etwa 5 Uhr mit Hochwasser sind wir losgekommen, der Plan war, abends mit auflaufendem Wasser in Vlieland einzulaufen. Der ist auch grundsätzlich so aufgegangen, nur kam irgendwie doch etliches anders als geplant. Anfangs war es ein sehr schöner Segeltag! Wir haben Großsegel und Genua gesetzt und konnten auch schon durch das Fahrwasser bei Borkum raussegeln. Und mit der Segelfäche haben wir auch richtig Tempo gemacht – über 7kn über Grund! Leider können wir nicht sagen, wieviel Fahrt durch´s Wasser wir gemacht haben, nach ca. 16sm hat unsere Logge den Dienst quittiert. Da wird sich wohl was festgewachsen haben.

So wunderbar wie am Anfang lief es leider nicht den ganzen Tag. Die See wurde unruhiger, es kam eine unruhige Kreuzsee mit bis zu 2m-Wellen auf. Das hat die ganze Sache langsam ungemütlich gemacht. Dazu kam, dass auf unserem Kurs die meisten Wellen von der Seite kamen. Wir hoffen mal, dass die nächsten 5 Jahre nicht so aussehen 😉

Dann später mussten wir den Kurs ändern und eine Halse fahren. Das haben wir auch gemacht, haben dabei allerdings bemerkt, dass das Großsegel auf der Höhe eines Reffs eingerisssen ist. Also haben wir das geborgen und sind nur mit Genua weitergefahren. Glücklicherweise haben wir erst letzte Woche noch Klebeflicken vom Segelmacher besorgt. Der meinte, das hält wie verschweißt und geht nie mehr ab. Na hoffen wir mal, dass das stimmt, morgen wird repariert. Weiter ging es nur noch mit Vorsegel. Das ging zwar immer noch recht flott (4-6kn), nur leider noch weniger stabil wie vorher, das Geschaukel wurde mehr.

Die Einfahrt nach Vlieland war etwas anstrengend durch recht viel Wind und Strömung. Und das Geschaukel wurde noch mehr, wir hatten Wind von vorne, mussten also auch die Genua bergen. Da der Hafen von Vlieland voll war, wir somit also nicht mehr einfahren durften, haben wir uns kurzentschlossen zu unserer ersten Anker-Nacht mit Kassiopeia begeben. Mal sehn, wie das wird. Wir machen das ja gleich mit Anspruch: im Tidengewässer mit 5Bft Wind. Nachts um 3 dreht die Tide, da werden wir spätestens mal rausschaun. Wenn wir überhaupt ruhig schlafen können, bei der Premiere 😉 Ach ja, und zur Belohnung dafür, dass der Motor der Winsch immer noch nicht endgültig angeschlossen ist, dürfen wir (mal sehn, wen es trifft) dann morgen die Kette mit der Hand hochziehen.

Wie es weter geht, wissen wir noch nicht, mal sehn, was der Wetterbericht so sagt. Eigentlich hatten wir etwas kürzere Tagestrips über die Nordsee geplant, aber je nach Wind wird es vielleicht doch ein Trip durch´s Ijsselmeer. Ach ja, und eine Sorge wird immer weniger: gestern hat Michl nochmal den Dieselfilter gereinigt und trotz Geschaukel ist der Motor astrein und völlig problemlos gelaufen!

zurückgelegte Strecke: ca. 72sm, gesamt 149sm

erste Etappe – Hooksiel bis Borkum

Wir haben es tatsächlich geschafft, früh um kurz vor vier den Wecker zu stellen und auch davon aufzuwachen. Allerdings haben wir ehrlicherweise die Nacht zuvor nicht soooo viel geschlafen. Um ein Uhr nachts war so ein Schwell, dass wir davon aufgewacht sind und dann beide nur noch so vor uns hingedämmert haben bis die Wecker geklingelt haben. Die Stimmung zum Aufstehen war richtig schön, es wurde langsam hell, das Licht war klasse. Nachdem wir abends schon alles soweit fertig gemacht hatten, konnten wir nach einem Morgen-Espresso recht schnell ablegen.

Es ging auch richtig gut los! Mit Genua und Großsegel haben wir trotz wenig Wind, allerdings mit Strömung, bis zu 8kn Fahrt über Grund geschafft. Leider hat das nicht recht lang angehalten und wir mussten den Motor dazu nehmen. Und den haben wir dann bis Borkum nicht mehr ausgemacht. Zwischendurch hatten wir zur Unterstützung zwar noch die Genua oben, aber so richtig viel hat das nicht gebracht. Es war einfach zuwenig Wind. Die Nordsee hatte eher Ententeich-Charakter, Wellenhöhe maximal 0,5m. Die Oberfläche hat irgendwie so gewirkt, wie das Folienwasser bei der Augsburger Puppenkiste. Und nein, eigentlich wollen wir uns nicht über den fehlenden Wind beschweren, das Wetter so ist uns lieber, wie wenn es stürmen würde. Aber zum perfekten Start hätten etwa 2 Windstärken gefehlt 😉

Die Fahrt verlief recht unspektakulär. Leider waren wir so spät dran, dass wir im Dunkeln anlegen mussten, und zwar im Burkana-Hafen auf Borkum. Aber damit haben wir auch das erste Nacht-Anlegen gut hinter uns gebracht. Der Sonnenuntergang zuvor war spektakulär, wir mussten uns allerdings so auf die Hafeneinfahrt konzentrieren, dass wir beide keinen Gedanken an den Foto hatten. Wird ja wohl nicht der letzte auf See gewesen sein 😉

Heute bleiben wir auf Borkum, tanken nochmal voll und planen die nächsten Etappen. Morgen früh geht es, wieder mit Hochwasser, weiter in Richtung Niederlande. Ein endgültiges Ziel haben wir noch nicht festgelegt, das kommt heute.

Letzter Tag in Hooksiel

Heute war es dann soweit, der wirklich letzte Tag in Hooksiel. Wir wollten heute noch so „Kleinigkeiten“ wie das Anschließen der el. Ankerwinsch, 12 V Steckdose im Cockpit, um unseren 100W Suchscheinwerfer Strom geben zu können. Hat alles nicht so geklappt. Bei der Ankewinsch hat es gebizzelt, bei der Steckdose fehlt uns 6qmm Kabel. Das war auf die schnelle nicht mehr zu bekommen. Also haben wir das auf unterwegs verschoben.
Nochmals Wasser gebunkert, frische Sachen wir Milch, Obst usw. besorgt. Noch eine herzliche Verabschiedung von Grete, Christina und Christian am Steg und los ging es zur Schleuse. Claudi ging noch zum Schleusenwärter hoch um unseren Schlüssel und die Stegkarte abzugeben.
Im Vorhafen machten wir dann an einem Baggerschiff fest. Beim Übersteigen aufs Baggerschiff um an Land zu kommen, fiel mir dummerweise mein Handy über Bord. Schöner Mist, ich hatte da natürlich jede Menge Nummern drinnen, die ich sonst nirgends gespeichet habe. Ich bin also nicht mehr erreichbar… BlubbBlubb.
Der Abend verging dann noch mit den Vorbereitungen für die frühe Abfahrt.

Kleinzeug und weitere Abschiede

Heute gönnen wir uns einen gemütlichen vor-uns-hin-arbeite-Tag. Früh stand allerdings noch der nächste Abschied an, meine Eltern sind mit Eva und Max aufgebrochen. Schön, dass sie noch einmal bei uns vorbeigeschaut haben!

Eine kurze Funkrunde hatte Michl heute auch schon: wir wurden bestens empfangen, leider haben wir nur schlecht gehört. Dies liegt aber wohl daran, dass hier zu viele Masten sind, die das Signal ablenken. Wenn wir draußen sind, machen wir den nächsten Test. Wir gehen davon aus, dass daran das Mail Senden über Pactor noch scheitert.

Vorhin war Michl im Wasser (es ist a-kalt), um unsere Logge wieder freizubekommen. Sie hat sich festgesetzt und wir können so keine Geschwindigkeit durch´s Wasser messen. Und ja, wir wissen, wir können die Logge auch von innen ziehen, aber wir wollten eh mal sehen, wie unser Unterwasserschiff aussieht.

Was wir gestern vergessen haben: dank unserer Väter haben wir einen vollen Tank, Danke für das Reinigen des Lüftungsrohrs, Papa!

Den Tag heute haben wir auch zum Wäsche waschen genutzt, so bleibt uns das die erste Zeit auch erspart. Den heutigen Abend werden wir gemütlich an Bord verbringen, morgen noch die restlichen Punkte erledigen und uns dann abends in den Vorhafen legen und Dienstag früh etwa 4:40 Uhr mit dem Hochwasser starten.

Wir wissen noch nicht, wie das die nächste Zeit mit Aktualisieren klappt, die Berichte werden wir notfalls nachreichen!

Feier und Abschied

Um es gleich vorweg zu nehmen: wir haben unsere Abfahrt verschoben. Durch die ungeplante 3-tägige Dieseltankreinigung sind wir im Zeitplan etwas zurückgeschmissen worden. Und wir wollten nicht gestresst und in Hektik aufbrechen. Ist aber alles kein Problem und nichts dramatisches, wir werden abfahren! Vielen, vielen Dank für die vielen guten Wünsche, lieben Mails und aufmunternden Nachrichten, die uns erreicht haben! Wir werden das dann einfach zur Abfahrt mitnehmen!

Aber nun zu den letzten beiden Tagen. Gestern war das Wetter erstmal alles, nur nicht freundlich… Früh waren noch Gewitter, abends sollte im Alten Hafen in Hooksiel eine Abschiedsfeier sein. Die hat dann auch stattgefunden, Petrus hat sich im Lauf des Tages erbarmt. Und es war eine SEHR schöne Feier! Viele Gäste waren da, viele aus Nürnberg und auch etliche von hier, die wir in den letzten eineinhalb Jahren kennenlernen durften. Sogar die Presse war da, im Jeverschen Wochenblatt erscheint nächste Woche ein Artikel über uns! Ein ganz riesengroßes Danke für die Vorbereitungen (wir hatten damit nichts zu tun!) an Sabine, Bernd, Grete, Sven, Christian, und alle, die wir vergessen haben. Sabine, Bernd: die Idee mit dem Alten Hafen war genial!

Vormittags hatten wir noch ein wenig weitergearbeitet:

  • ich war noch einmal in der Wilhelm-Werft und habe bestellte Ersatzfilter und Motorenöl  abgeholt. Außerdem wurden die Spibaum-Beschläge montiert.
  • ein T-Stück für unsere Handbilgepumpe habe ich auch bekommen.
  • Michl hat das Gestell für unsere Kuchenbude festgeschraubt. Der hintere Bügel war noch lose in der Halterung gesteckt.
  • eine Relingstütze musste auch noch befestigt werden.
  • nebenbei haben wir weiter radikal aufgeräumt. Im Salon hatte sich sehr viel Zeug angesammelt, das verstaut werden musste.

Heute

Heute war ja dann eigentlich Abfahrt angesagt. Gestern hatten wir aber schon überlegt, ob wir nicht vielleicht doch verschieben, vormittags haben wir das dann auch so entschieden. Ein paar wichtige Details sind noch nicht fertig (der Anschluss der Handbilgepumpe z.B.) und das wollten wir nicht erst unterwegs machen. Außerdem kamen wir bisher nicht wirklich zur genaueren Routenplanung, und das ist ja auch nicht ganz unwichtig! Der Plan ist jetzt, morgen oder übermorgen mit der letzten Schleuse in den Vorhafen zu gehen und dann am nächsten Tag früh mit Hochwasser abzulegen. Und das ganz entspannt.

Da aber die Sonderschleusung schon organisiert war, wollten wir natürlich auch ablegen und rausfahren. Bei uns war jetzt auch Platz, wir kamen ja wieder zurück, und somit hatten alle für einen kurzen Ausflug einen Platz auf einem Boot gefunden. Die Flotte bestand aus Gioia, Max, Cosmar und natürlich unserer Kassiopeia. Wir haben eine kurze Runde um die grüne Tonne gedreht und anschließend für ein Fischbrötchen im Vorhafen festgemacht. Wir denken, das war für alle ein sehr schöner Ausflug!

Tja, und im Vorhafen und auch danach am Steg standen natürlich auch die ersten Abschiede an. Ist nicht ganz einfach… Aber das gehört eben dazu. Und es ist ja auch irgendwie schön, Familie und Freunde zu haben, die man vermissen wird und die uns vermissen werden!

Ein Vorteil, dass wir nicht heute abgelegt haben, ist, dass wir nicht von allen auf einen Schlag Abschied nehmen mussten, sondern das Stück für Stück machen können. So konnten wir heute noch einen gemütlichen Grillabend mit Sabine, Bernd, Kilian, Florian und Max genießen.

Endlich Strom! und aufräumen…

Gestern

Gestern war es einfach zu spät, um noch zu schreiben, der Tag war sehr lang und anstrengend. Und eigentlich hatten wir nur ein Thema: endlich unsere Stromversorgung mit den neuen Batterien anschließen! Die Presse inklusive Kabelschuhe haben wir früh gleich geholt und los ging es. Einerseits ist es ja gut, dass wir die Geräte alle direkt nebeneinander angebracht haben, andrerseits macht es das auch schwierig, mit den 35qmm, schwer zu biegenden Kabeln kurze Strecken von A nach B zu verbinden. Außerdem waren noch etliche Knotenpunkte, an denen verschiedene Kabel gesammelt werden, nötig. Und das ist jetzt alles hinter der Lehne im Salon. So entstehen Designstudien 😉

Es war ein ziemlicher Akt, alle Kabel unterzubringen und auch die Starterbatterie, die unter dem Navisitz ist, mit Kabeln zu versorgen. Kurz bevor wir dachten, wir sind fertig, fiel uns auf, dass die Starterbatterie zwar geladen wird, von ihr aber kein Strom abgezogen wird. Vom Motor ging auch nur ein Kabel weg. Das fanden wir etwas merkwürdig, weil ja bisher die Lichtmaschine durchaus geladen hat und auch der Anlasser irgendwo seinen Strom her beziehen musste. Des Rätsels Lösung war, dass bisher das Kabel von der Lichtmaschine aus über den Anlasser in die Batterie zum Laden ging. Also mussten wir da auch neue Kabel reinziehen, Anlasser und Lichtmaschine landen jetzt an anderen Anschlüssen.

Irgendwann nachts waren wir dann soweit, auch die Batterien endlich mit anzuschließen. Und plötzlich war da wieder Strom 🙂 dachten wir zumindest auf den ersten Blick. Wir haben ein Sterling-Relais, das dafür sorgt, dass die Batterien nicht tiefenentladen werden. Und das hat es sehr gründlich gemacht! Es kam nämlich kein Strom raus, und zwar gar keiner! Auch das Einschalten des 220V-Ladegerätes und somit füttern der Batterien hat nichts gebracht. Da wir aber endlich ins Bett wollten und es schon 2 Uhr durch war, haben wir das Relais kurzentschlossen umgangen. Heute früh haben wir dann mithilfe eines Technikers rausgefunden, dass es wohl defekt ist. Wir kriegen somit ein neues. Hoffentlich kommt es noch rechtzeitig, sonst muss es uns hinterhergeschickt werden.

Heute

Heute war dann leider auch nicht an Ausschlafen zu denken: die Kabelpresse musste wieder zurückgebracht werden, außerdem haben wir immer noch eine langen ToDo-Liste bis Samstag zu erledigen. Und heute waren wir auch wirklich produktiv:

  • beim Segelmacher habe ich Flicken für unsere Segel mitgebracht. Das Großsegel ist inzwischen repariert. Leider konnten wir es aufgrund des Sturms heute nicht zusammenlegen.
  • die Halterung der Gasflaschen im Ankerkasten hat Michl verstärkt. An der dünnsten Stelle hätte sie nicht mehr so sehr lang gehalten.
  • wir haben jetzt zwei passende Matratzenschoner für unser Bett. Ich habe mich da für die Quick&Dirty-Lösung entschieden: die bestehenden abschneiden und mit Zickzack-Stich gegen ausfädeln schützen.
  • nebenbei haben wir unseren Wassertank gereinigt, nachgespült und für die Fahrt gefüllt.
  • den Motor haben wir (mal wieder) entlüftet und auch getestet, ob das mit dem Ladebooster so funktioniert, wie es soll. Und das tut es! Die Lichtmaschine lädt und der Strom wird über ein Relais gleichmäßig verteilt.
  • und ganz grundsätzlich haben wir heute aufgeräumt! Etliches hatte noch keinen festen Stauplatz, etliches war nur schlicht und ergreifend noch nicht dort, wo es hingehört. Nebenbei haben wir wieder einiges entsorgt. Es ist für uns immer wieder beeindruckend, wie viel sich auf so kleinem Raum ansammelt, was man wieder aussortieren kann.
  • und sicherlich, hab ich das ein oder andere vergessen…

doch kein Strom

Heute wollten wir eigentlich endlich unsere Batterien anschließen. Das ist dann aber an einer eigentlichen Kleinigkeit gescheitert: wir haben nicht genügend Kabelschuhe, um an alle Sicherungen und Geräte anzuschließen… Tja, schlecht geplant. Morgen früh können wir uns bei einem Elektro-Laden dann aber genügend Kabelschuhe inklusive Presse abholen, dann wird alles sauber bearbeitet. Zumindest haben wir jetzt schon einen Plan, wie wir verkabeln müssen!

  • früh waren wir noch kurz bei der Werft, Schlüssel abgeben und Idee zum Befestigen der Solar-Paneele abholen. Mal sehn, ob wir das noch umsetzen können.
  • zum Thema Sicherheit haben wir unsere Safety-Line an Deck befestigt. Jetzt können wir uns also auch einpicken, wenn wir unterwegs auf´s Vorschiff müssen.
  • unsere Ersatzanker haben wir gut in der Bugkabine verstaut. Wir hoffen, dadurch auch eine etwas bessere Gewichtsverteilung zu bekommen. Seit wir unsere Vorräte eingeräumt haben, haben wir etwas Schlagseite… 😉
  • das Relais für die Ankerwinde haben wir kontrolliert und alle Kabel überprüft. Jetzt wissen wir auch, welches wir wo anschließen müssen.
  • eigentlich wollten wir unser zweites Großsegel noch in der Bugkabine verstauen, aber beim Räumen aus der Backskiste haben wir ein kleines Loch entdeckt, das müssen wir morgen erst noch flicken.

Und da es schon recht spät ist, gehen wir jetzt ins Bett! Gute Nacht!

Amateurfunk und Mitschnitt

Das Wichtigste zuerst: wer letzten Freitag nicht live mitgehört hat und Interesse hat, die Mitschnitte von unserem Besuch bei Radio Gong sind jetzt verfügbar! Und zwar hier.

Heute war in erster Linie Amateurfunk angesagt. Uwe und Dieter kamen vorbei, um alles zu messen und ggf. einzustellen. Die Antennenabstimmung passt hervorragend, die Stehwelle ist gut, nur ist zur Zeit durch atmosphärische Störungen (Sonnensturm) keine ausreichende Verbindung möglich. Abends haben wir mit Dieter in Wilhelmshaven eine sehr gute Verbindung bekommen, mit der Saphira in Würzburg war leider nichts möglich. Aber wir werden das morgen oder übermorgen nochmal probieren.

Nachmittags hat Michl das Kabel für die neue NAVTEX-Antenne komplett verlegt, seitdem strömen die Nachrichten und Wettermeldungen nur so herein. Macht doch einen Unterschied, wenn man eine funktionierende Antenne hat und auch noch alle Verbindungen sauber sind!

Nebenbei saß ich am Rechner und habe unser zweites Netbook installiert. Leider ist da nicht alles soo richtig gut gegangen, ich habe die USB-seriell-Schnittstelle irgendwie nicht hinbekommen. Aber da kriegen wir ja vielleicht am Freitag noch Hilfe, gell Bruderherz? 😉

Motortest und Radar

Gestern hatten wir schon alles soweit fertig gemacht, dass wir zum Ablegen nicht mehr viel Aufwand hatten. Also haben wir uns noch ein kurzes Frühstück gegönnt, nochmal mit der Schleuse gefunkt, ob denn auch wirklich um 9Uhr geschleust wird (es wurde) und den Wetterbericht gehört. Die Windrichtung war wieder nicht so wirklich ideal, aber dafür nicht mehr so stark wie letzte Woche.

Ablegen hat gut geklappt, wir mussten uns nur von der Länge etwas umstellen, der neue Bugspriet steht ja doch ein wenig mehr vorne raus 😉 Auch die Schleuse – völlig problemlos! Inzwischen hatten wir uns dazu entschieden, nicht zu segeln, sondern lieber unseren Motor, bzw. die Dieselzufuhr einem Langtest zu unterziehen. Und er lief wirklich gut! Allerdings nicht perfekt, wir hatten trotz der Tankreinigungsaktion wieder zwei Aussetzer. Das wird wohl noch der letzte Rest Schmodder aus der hintersten Kammer gewesen sein. Der Plan dazu ist dann jetzt: volltanken, nochmal Grotamar dazu und neuen Separ-Filtereinsatz rein.

Nachdem wir in Hooksiel so gerade noch in die 11Uhr-Schleuse gekommen sind, konnten wir nachmittags noch richtig was arbeiten.

  • wir haben unser Radar installiert. Und es läuft 🙂 Bevor wir das Antennenkabel endgültig verlegt haben, hatten wir noch getestet, ob alles läuft, und das tat es auch nach der abgeschlossenen Installation noch. Jetzt müssen wir noch üben,wie wir das ablesen.
  • nachdem wir sowieso am Geräteträger gebastelt und Antennenkabel gefummelt haben, haben wir gleich noch die neue Navtex-Antenne festgeschraubt und Kabel durchs Deck gezogen.

Irgendwie haben wir während des Bastelns und Räumens das Essen vergessen… Aber glücklicherweise haben wir großartige Stegnachbarn, die an uns denken und uns zum Essen eingeladen haben. Christian, es war extrem lecker!

Wieder im Norden

Nach einer sehr schönen Feier mit leckeren Cocktails (danke für die Einladung, Bruderherz) wurde es ein wenig spät… Aber egal, das war es wert! Heute früh waren wir dann doch noch etwas verschlafen, als wir zu meinen Eltern zum Frühstück gefahren sind. Wie die ganzen Tage wurden wir wieder hervorragend verpflegt! Ein ganz besonderes DANKE unter anderem dafür an meine Mutter!

Nachdem wir noch die letzten Sachen aussortiert hatten, haben wir das Auto vollgepackt. Diesmal sind wir wieder mit unserem Auto gefahren, vielleicht können wir es hier im Norden besser verkaufen (falls jemand Interesse hat: ein scheckheft-gepflegter Toyota Corolla mit abnehmbarer Anhängerkupplung inkl. Fahrradständer uvm. steht zum Verkauf!).

Die Fahrt nach Norden verlief völlig staufrei, das war sehr erfreulich für die letzte Fahrt 🙂 Wir haben inzwischen noch die meisten mitgebrachten Sachen verstaut und jetzt geht es so langsam ins Bett. Irgendwie haben die letzten Tage doch sehr geschlaucht…

Ach ja, den Motor haben wir nochmal laufen lassen – und er schnurrt immer noch 🙂

Radio und Erledigungen

Heute früh waren wir bei Radio Gong in der Sendung. Eine ganze Stunde live!! Und es hat richtig Spaß gemacht. Guido und Martin haben sich aber auch was einfallen lassen. Wir haben Geschenke aus dem Club-Fanshop bekommen und selbst einen persönlichen Gruß vom Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly haben wir mitbekommen! Das war eine echte Überraschung, aber eine sehr schöne! Sobald wir den Mitschnitt haben, werden wir ihn zum Nachhören zur Verfügung stellen.

Ansonsten sind wir heute eigentlich nur unterwegs gewesen und haben die letzten Besorgungen gemacht, waren nocheinmal in der Nürnberger Innenstadt, haben uns zum Abschied eine Bratwurstsemmel schmecken lassen und uns noch vom ein oder anderen verabschiedet. Jetzt abends freuen wir uns noch auf die Geburtstagsfeier meines Bruders. So einen schönen, gemütlichen Abend mit alten Freunden werden wir wohl so schnell nicht mehr haben…

Letzte Erledigungen und Radio Gong

Wir kamen heute morgen so gegen 3 Uhr in Nürnberg an. Die Fahrt verlief relativ entspannt, leider war irgendwann das Wasser für den Espresso zu Ende, also kein Dopingmittel mehr, doch es ging auch so.
Heute morgen haben wir erst mal verschiedenes mit Claudis Eltern durchgespochen, mit  Versicherungen und Energieversorger telefoniert, Vollmachten für Post ausgestellt und das übliche halt, woran man bei so einem Vorhaben halt denken muss ;-).
Nachmittags ging dann die Fahrerei los, mehreres abholen und Erledigungen abhaken.
Heute Abend sind wir bei Freunden zum Essen eingeladen, er hat was ganz besonderes vor, Wildschwein im Erdloch. Sind mal sehr gespannt.

Dann bekamen wir letzte Woche noch einen Anruf von Radio Gong, sie hätten uns gerne noch mal im Studio. Klasse dachten wir, noch eine Aufregung mehr, aber eine sehr schöne :-). Nachdem wir ja nur noch dieses eine Wochende in Nürnberg sind, ist morgen die letzte und einzige Gelegenheit. Also Freitag, ab 8:00 Uhr sind wir live im Studio bei Radio Gong. Wer nicht im Sendebereich wohnt, kann es auch über Webradio mitverfolgen.  http://www.gong971.de/gong971.de/index.php

 

Planungen ändern sich

Unser Wunsch gestern abend war dann doch sehr optimistisch. Das mit dem Strömung-mitnehmen-am-Vormittag konnten wir uns ziemlich bald abschminken. Doch der Reihe nach. Es gab keine Probleme beim Einfüllen des Diesels. Wir haben mit Damenfeinstrumpfhose und Metallsieb gefiltert und den abgesetzten Schmodder in den Kanistern gelassen. Etwa 90 Liter gefilterter Diesel war die Ausbeute, zuzüglich eine Ration Grotamar. Sehr optimistisch haben wir den Motor gestartet. Und er lief auch! Allerdings ist er beim Gas geben wieder ins Stottern gekommen.

Zuerst haben wir das Feinsieb bei der Handpumpe gereinigt (steht nicht im Werkstatthandbuch, dass es das überhaupt gibt!). Es war zwar nicht sehr verschmutzt, aber wir dachten, das Reinigen schadet auch nichts. Hat es auch nicht, hat aber leider auch nichts genützt. Also nächster Schritt: Kraftstofffilter wechseln. Das hat leider auch nicht geholfen. Also haben wir uns fachmännische Hilfe geholt: Kuno Wilhelm wusste sofort, wo er hingreifen muss. Die Treibstoffpumpe musste noch über eine kleine Schraube entlüftet werden. Beim nächsten Anlassen schnurrte der Motor nur so vor sich hin, auch Gas geben, selbst unter Belastung (mit guten Festmachern geht das), war kein Problem. Unsere Freude war groß 🙂

Anschließend kam das nächste Vorhaben: der Ölwechsel! Da der Motor inzwischen schön warm war, somit auch das Öl dünnflüssiger, dachten wir mal wieder optimistisch: raus mit dem alten und rein mit dem neuen, ist ja kein Problem. Blöderweise haben wir es mit dem Abpumpschlauch zu gut gemeint und ihn zu weit reingesteckt. Dadurch hat er sich in der Ölwanne verkantet. Aus Angst, dass er beim Rausziehen abreißen könnte, hat Michl sich dran gemacht, alles zu zerlegen. Was zwar eine unangenehme Arbeit war, aber nicht nötig. Durch gefühlvolles Drehen am Schlauch hat er ihn dann tatsächlich rausbekommen. Also wieder alles zusammenbauen, den Schlauch nur so weit wie nötig reinstecken und mit unserer neuen Vakuumpumpe ca. 8 Liter Altöl abpumpen. Dann haben wir dem Öl noch einen neuen Filter verpasst, 10 Liter neues eingefüllt, alles sauber gemacht und den nächsten Probelauf gestartet. Und was sollen wir sagen: er lief! Absolut gleichmäßig und ruhig, auch beim Gas geben keinerlei Probleme 🙂 Es ist schon merkwürdig, wie sich die Vorstellungen, was einen glücklich macht, ändern können 🙂

Da sich das alles etwas hingezogen hat, haben wir nachmittag schon beschlossen, Kassiopeia bis zum Wochenende in der Werft zu lassen und das Auto zu holen. Etwa um 19Uhr sind wir von Wilhelmshaven aufgebrochen in Richtung Nürnberg. Dort haben wir zwar schon ein volles Programm, freuen uns aber sehr auf die letzten Tage in unserer „alten“ Heimat.

Tankreinigung

Heute stand ganz im Zeichen unseres Dieseltanks. Nachdem wir ja gestern mit der Pumpe gescheitert waren, bekamen wir heute Hilfe. Und wir waren einfach nicht hartnäckig genug… Aber egal, wir haben den Tank leer bekommen. Fast 100 Liter waren noch drin, auch mal interessant, das zu wissen 😉 Neben dem Diesel war auch eine richtige Menge Schmodder drin (auf dem Bild ist das, was wir mit dem Nasssauger vom Boden gesaugt haben). Wir waren auf jeden Fall beeindruckt, unseren sauberen Tank bestaunen zu können!

Allerdings ist uns dann noch ein klitzekleines Problem aufgefallen: der komplette Tank gliedert sich in vier Kammern, wir hatten aber nur den Deckel für die ersten beiden runter bekommen. Der andere Deckel hätte nur ausgebaut werden können, wenn wir Antriebswelle und Motor ausgebaut hätten und das wollten wir dann doch vermeiden. Also hieß es spülen! Da die Tanks ja verbunden sind, haben wir den Wasserschlauch reingehalten, mit Schmackes alles durchgespült und anschließend mit dem Nasssauger (geniale Erfindung!) alles wieder rausgesaugt. Und da gründlich Dreck da war, haben wir das ganze Spiel viermal gemacht. Wir sind heilfroh, dass wir hier in der Werft Werkzeug und vor allem gute Tipps und Hilfe bekommen! Wenn wir schon unseren Tank reinigen müssen, dann hier.

Anschließend haben wir mit dem übergroßen Wattestäbchen alles Wasser aufgesogen und den Deckel wieder drauf. Vorher haben wir allerdings noch den Rand kräftig mit Dichtungsmittel eingeschmiert, es soll ja dicht bleiben (erstmal). Ach ja, und den Deckel haben wir zwischendurch von den Resten des alten Dichtungsmittels befreit. Das ging nur radikal mit Cutter.

  

Eigentlich wollten wir heute den Diesel noch reinfiltern, aber dann hat es zu regnen begonnen, und Wasser im Tank würden wir ja auch gern vermeiden… Also morgen früh raus, gefiltert tanken, Schrauben vom Deckel nachziehen und Testlauf starten. Wenn der Motor warm ist, gönnen wir ihm noch einen Ölwechsel und dann hoffen wir auf eine baldige Schleusung. Wir wollen ja morgen nach Nürnberg fahren, müssen also erst nach Hooksiel. und da mittags Niedrigwasser ist, würden wir vormittags gern die Strömung nach Norden mitnehmen.

Vorstag, Bugspriet und Dieseltank

Heute waren wir produktiv! Und nicht nur wir, sondern auch die Wilhelm Werft.

Gleich früh, kurz nach dem Aufstehen, haben wir uns vor den Kran gezogen. Dort ging´s dann auch gleich los: das alte Vorstag musste abgebaut werden. Nach kurzen Diskussionen um die Konstruktion der Fuß- und Kopfplatten/halterungen sind diese auch direkt angefertigt worden. Es wurden Stahldreiecke, mit einem Loch zur Befestigung und zweien für die Stage. Nachdem wir aber nicht sicher waren, ob die alte Ankerhaltung so noch erforderlich ist bzw. passt, musste zuerst der Bugspriet ran.

Dazu war erst einmal eine Arbeitsplattform nötig. Von der aus ging alles gut vorwärts. Erst die seitlichen Halterungen (schon wieder Löcher in unserem Boot), dann noch eine längere Stange für die Abstrebung besorgt, die noch festgeschraubt und fertig. Naja,zugegebenermaßen hat es doch ein wenig länger gedauert, als es hier klingt, aber insgesamt ging es doch recht flott. Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen! Morgen kriegt der Anker dann noch seine Halterung, das mit dem Klebeband ist nicht so wirklich die endgültige Lösung 😉

  

Der alte und der neue Diesel-Filter. Der alte hatte ganze 5 Betriebsstunden!

Nebenbei haben wir uns noch um unser Dreck-im-Diesel-Problem gekümmert. Und die einzig sinnvolle Lösung ist Deckel runter, auspumpen, sauber machen und wieder einfüllen (dann aber ohne den Dreck). Eine so verstopfte Dieselzufuhr brauchen wir nicht nochmal! Dann kam nur leider das Problem des Tages: der Deckel war offensichtlich im Leben unseres Bootes noch nie abgenommen. Und Hallberg hat vor 40 Jahren schon äußerst stabil und beständig gebaut! Das bedeutet, dass Michl mehrere Stunden gekämpft hat – am Ende hat aber dann doch der Deckel verloren. Gescheitert sind wir allerdings am nächsten Punkt, die Pumpe, die wir zum Abpumpen bekommen haben, hat einfach nichts gepumpt. Wir wissen nicht warum, aber es kam einfach nichts. Morgen kriegen wir eine andere Pumpe, dafür war es heute schon zu spät. Wenn der Tank leer ist, muss er noch gereinigt werden, dann wieder den Deckel drauf und wenn sich der Dreck genügend abgesetzt hat, können wir – selbstverständlich gefiltert! – den Tank wieder befüllen. Mal sehn, ob das noch morgen abend klappt, sonst können wir erst Mittwoch wieder zurück nach Hooksiel.