Sklavenmarkt

Heute haben wir uns nochmal Kultur gegönnt. Es war zwar nicht sehr viel, aber doch sehr lehrreich! In Lagos wurde 1444 aufgrund der geographischen Nähe ein zu Afrika „günstig“ gelegener Sklavenmarkt eingerichtet. Das Gebäude steht noch, darin ist eine kleine aber feine Ausstellung zur Historie zu besichtigen. Bis 1820 war unter anderem durch diesen Sklavenmarkt Portugal weltweit führend im Sklavenhandel. Die nigerianische Stadt Lagos wurde als Ausgangshafen für den Sklavenmarkt in Europa nach Lagos in Portugal benannt (Quelle unter anderem Wikipedia). Uns beiden war weder bewusst, dass in Europa der Sklavenhandel so bedeutend war noch dass er über eine so lange Zeit geführt wurde!

Sklavenmarkt_innen skelett handelsware

Gestern schon hat mir meine Mutter erzählt, dass in der Tageszeitung ein Artikel über Lingoludinium war. Für alle, die es nicht wussten: das ist die Alge des Jahres 2013! Bleibt die Frage, was daran so interessant ist. Es ist eine Alge, die zu Biolumineszenz fähig ist, also im Dunkeln leuchtet. Wir haben das ja schon unterwegs gesehen, ab und an kann man es auch beim Spülen im Klo beobachten. Auf jeden Fall äußerst faszinierend und sehenswert!

 

Vorbereitungen

Wir hoffen mal, dass das bald was wird mit der Weiterfahrt, bereiten uns aber weiter drauf vor. Ein ganz wichtiger Punkt wurde heute Vormittag mit grandioser Unterstützung von Weatherdock gelöst. Letzten Freitag wollten wir mal wieder unser AIS ausprobieren und es wollte nicht so, wie wir wollen. Es gab Warnung und Fehler aus und eine Verbindung zum Netbook war nicht mehr möglich. Wir hatten die COM-Schnittstelle in Verdacht und schon alles probiert, um das auszuschließen, aber zum Beispiel bei den Navi-Instrumenten gab es über COM keine Probleme. Also hatten wir heute eine Supportsitzung und es geht wieder! COM wurde am Netbook nochmal neu eingestellt und die Verbindung war da und die Fehler weg. DANKE!! Irgendwann kam dann zwar nochmal eine Fehlermeldung, aber aus- und wieder einschalten hat diesmal geholfen. Wir haben auch nach Hinweis darauf die komplette Verkabelung geprüft und Schrauben nachgezogen, vielleicht lag da das Problem.

gastlandflagge_marokko_2Außerdem haben wir eine neue Gastlandflagge. Wir hatten noch überlegt, uns die von Marokko zu kaufen, haben uns dann aber doch für Selbernähen entschieden. Das Material war günstiger als die neue und wir haben sogar noch was übrig.

michl-im-mastMichl war zu einem Check bis zur Saling im Mast. Alles sieht bestens aus, keine korrodierten Stellen an den Salingen, die Stufen sehen aus wie neu montiert, die Klappstufen haben eine leichte Schmierung bekommen und der Mast soweit das OK.

Der Motor läuft immer noch einwandfrei, auch der Ölstand passt. Irgendwann ist mal wieder ein Ölwechsel fällig, aber das muss jetzt noch nicht sein.

vollkornbrotJetzt abends waren wir noch Backstube: Dank einer Spende der SY Minni gibt es bei uns morgen frisches Roggenvollkornbrot zum Frühstück! Danke nochmal!!

mal wieder ein wenig Kultur

eingang_museoHeute war nochmal Kultur auf dem Programm. Wir haben das Museu Municipal besichtigt. Es war eine beeindruckend vielfältige Ausstellung über Münzen, Mosaik-Fragmente, archäologische Funde an der Algarve, jüngere Geschichte von Lagos, Fischfang, sakrale Kunst, regionale Handwerkskunst und noch vieles mehr. Zum Museu gehört noch die relativ kleine Kirche Igreja do Santo António. Man wird beim Betreten fast erschlagen vom üppig ausgestatteten barocken Innenraum mit vergoldetem Altar, Holzstatuen, Schnitzwerk und den in Portugal allgegenwärtigen Azulejos (bunt bemalte Keramikfliesen) an den Wänden. Leider durften wir im Museumsbereich nicht fotografieren, da hätte es ein paar schöne Motive gegeben!

Gestern wollten wir uns mal wieder musikalische Kultur gönnen. Ein Dreikönigskonzert in der Fußgängerzone von Lagos war angekündigt und wir dachten, das ist mal wieder eine schöne Gelegenheit. Bisher hatten wir ja wirklich Glück mit den Konzerten, aber gestern das war dann nicht so das wahre… Julie, Rod und Les sind mitgekommen. Das Konzert wurde wegen des etwas unsicheren Wetters in eine Kirche verlegt und als wir hinkamen, standen da ein paar Leutchen, die den Chor gebildet und gesungen haben. Und, naja, es war einfach nicht unser Musikgeschmack… Anschließend sind wir noch ein eine Bar, wir dachten: klasse – Live-Musik! Endlich gute Musik! Und der Alleinunterhalter war – hm – sehr speziell. Allerdings hat der Musiker beeindruckenderweise ständig über das ganze Gesicht gestrahlt – warum auch immer 🙂

Kurz vor dem Jahreswechel ist noch ein neuer Artikel im Jeverschen Wochenblatt erschienen  (Ausgabe-JW-12-12). Danke für´s Scannen, Detlef! Ein paar ältere Artikel sind auch im  Bereich Presse zu finden.

Drei Tage

Die letzten drei Tage haben wir so ein wenig vor uns hingebröddelt und uns in kleinen Schritten auf die Weiterfahrt vorbereitet. So haben wir z.B. auch angefangen, unsere Vorräte wieder ein wenig auf Vordermann zu bringen. Wir wollen alles, was wir hier günstig bekommen, auch in ausreichender Menge mitnehmen. Allerdings sieht es immer noch nicht so aus, als ob wir hier die nächsten Tage weiter kommen. Es kam zwar gestern und heute wieder Wind, aber der war schon zu viel des Guten. Bis zu 30kn aus Ost waren vorhergesagt, bisher hatten wir fast immer mehr, als die Vorhersage angekündigt hatte. Zudem macht Ostwind die Hafenausfahrt hier sehr sportlich und das hat uns bei der Einfahrt eigentlich gereicht… Die nächsten Tage ist dann wieder Windstille angekündigt.

  • unsere Heckkabine ist neu eingeräumt, jetzt wissen wir wieder, was wo ist und alles ist sauber verstaut.
  • dadurch sind wir an die Schubstange unserer Hydraulik gekommen, die Führung hatte sich gelockert. Wir haben längere Schrauben bekommen und sie neu festgeschraubt, hoffentlich hält das jetzt ein wenig länger.

Heute haben wir uns mal angesehen, wie die Einfahrt von innen bei Ost-Wind aussieht (wie schon geschrieben – recht sportlich!) und haben gleich die Gelegenheit genutzt, uns das Fort Ponta da Bandeira anzusehen. Seit dem 17. Jahrhundert steht es schon da und hat somit anscheinend auch den Tsunami nach dem Erdbeben in Lissabon 1755 überstanden. Zumindest haben wir nichts darüber gefunden, dass es wiederaufgebaut worden wäre. Lagos wurde laut Wikipedia damals von einer elf Meter hohen Flutwelle verwüstet. Sehr gut gefallen haben uns die ausgestellten Skulpturen von José Maria S. Pereira auf der Terrasse des Forts.

 

Ach ja, und eins haben wir heut erfahren dürfen: manchmal ist die Post recht langsam, manchmal richtig schnell! Wir haben heute zwei Karten bekommen, die eine wurde am 12.12. abgeschickt, die andere am 2.1.. Da waren wohl tatsächlich die Feiertage als Bremse dazwischen… Danke, Gabriele und Roland, wir haben uns über beide sehr gefreut!

Jahreswechsel

paketKnoepfeZum Jahresabschluss haben wir Post bekommen (Gabriele, die Karte ist leider immer noch nicht da :-(). Hanne hat ihr Knopfglas geplündert und ein paar richtig schöne Exemplare geopfert. Danke dafür!! Da werd ich wohl demnächst nochmal an die Taschen Hand anlegen müssen.

Unseren Silvester-Abend haben wir ganz traditionell mit „Dinner for One“ begonnen, frei nach dem Motto „Same procedure as every year“. Zum Abendessen ging es dann zum Chinesen. Wir waren eine recht große Runde und hatten richtig viel Spaß! Und auch viele interessante Gespräche, mit uns am Tisch saßen unter anderem vier Weltumsegler, da konnten wir vieles erfahren, worauf wir uns freuen können. Wir haben uns so festgequatscht, dass wir erst nach elf in die Bar aufgebrochen sind, wo wir zum Jahreswechsel anstoßen wollten. Das haben wir dann aber locker geschafft, die war nur eine Tür weiter.

Aufgrund mangelnder öffentlicher Finanzen gab es kein offizielles Feuerwerk, privates ist in Portugal auch nicht erlaubt. Im Fernsehen wurde aber das aus London übertragen, und das konnte sich durchaus sehen lassen! Später sind Michl und ich noch in Richtung der anderen Bar, in der etliche Holländer am Feiern waren – wir wollten auf jeden Fall auch da noch ein Gutes Neues Jahr wünschen. Der ganze Trupp kam uns schon entgegen, sie waren unterwegs zu Yvonne und Peter auf´s Boot. Dort wurde es auch nochmal lustig und irgendwann waren wir einfach müde und wollten ins Bett. Haben allerdings nicht mit Julie, Rod und Les gerechnet, die uns an der Rojo gestoppt haben. Also wurde es dann eben noch ein wenig später 😉

Wir sind dankbar für einen wundervollen, schönen Silvesterabend und sind bestens ins neue Jahr gekommen. Wir hoffen, das ging allen so!

Nachdem wir von Les und Rod etwas rüde mit dem Nebelhorn geweckt wurden und mit einer Tasse Kaffee die Lebensgeister rausgekitzelt haben, sind wir zum Strand zum Neujahrsschwimmen. Da das Wasser immer noch ziemlich kalt ist, waren heute nur vier Helden im Meer. Den Rest des Tages haben wir einfach nur gemütlich lesend verbracht. Mehr war nicht drin 😉

diesmal ein paar weniger Mutige

diesmal ein paar weniger Mutige

Bob, den wir schon als Weihnachtshund hatten, war nicht ganz freiwillig im Wasser

Bob, den wir schon als Weihnachtshund hatten, war nicht ganz freiwillig im Wasser

Guten Rutsch!

Auf dem Bild ist das Feuerwerk in Sydney zum Jahreswechsel 2006/2007 zu sehen. Wir waren dort und hatten eine wunderschöne Zeit in Australien. In diesem Urlaub ist die Idee zu unserer Reise entstanden. Wir sind sehr glücklich, dass dieser Traum Wirklichkeit wird.

Wir wünschen allen erstmal einen Guten Rutsch und ein fantastisches Jahr 2013!

Habt Träume, setzt sie um – es lohnt sich!

Feliz_Ano_Novo

Segeln!

Maenner_ToernWir saßen heute früh noch beim Frühstück und haben überlegt, was wir so unternehmen, da kam Julie und meinte, Hans geht gleich segeln, ein Männertörn (Rod, Les und Bob the dog waren auch dabei). Somit war schon mal geklärt, was Michl macht. Wir hatten zwar noch kurz unsere Witze gemacht, wie sie wohl segeln wollen, nachdem so gar kein Wind war, aber Hans wollte auf jeden Fall sein Boot bewegen. Naja, im Notfall holen sie sich alle einen Sonnenbrand und haben Spaß dabei 😉 Doch sie konnten tatsächlich segeln! Zwar ohne wirklichen Geschwindigkeitsrausch (Tempo zwischen 0,3 und 4,3kn mit voller Besegelung), aber es war ein schöner, gemütlicher Nachmittag.

StrandYogaIch dachte mir inzwischen: klasse, sturmfreie Bude 🙂 Und habe etwas gemacht, was ich schon seit unserer Abfahrt vor mir hergeschoben habe: ich hab mir endlich mal wieder Zeit für Yoga genommen. Mit Strandtuch bin ich zum Strand marschiert, habe mir einen schönen Platz gesucht und ein paar Übungen gemacht. Das hat richtig gut getan! Insbesondere, weil ich immer noch etwas Muskelkater vom Volleyball hatte…

Wir haben inzwischen auch den Silvester-Abend verplant, wir freuen uns auf einen sicher interessanten und lustigen Abend. Näheres dazu dann nächstes Jahr 😉

 

Abdichten, Beachvolleyball und ein neues Paket

Gestern haben wir mal wieder ToDo-Liste gekürzt. Auf der Fahrt nach Cascais haben wir relativ viel Wellen von schräg vorne bekommen und irgendwie haben die den Weg in die Decke über unserer Sitzecke gefunden. Wir vermuteten unter der Fußleiste zwischen den beiden GFK-Schalen eine undichte Stelle, vielleicht hat sich ja in irgendeinem Bohrloch mal über Winter Wasser gesammelt und hat sich so langsam durchgefressen. Jetzt sind auf jeden Fall rundum die Holzleisten nochmal sauber und dick mit Sika abgedichtet. Bei der Gelegenheit hat Michl auch gleich den kompletten Rumpf gereinigt. Also blitzt Kassiopeia wieder 🙂

Heute wollte ich dann die Fußleiste wiedermal mit Teaköl einpinseln, aber da kam was dazwischen. Vormittags hat Julie geklopft und gefragt, ob wir Lust auf Beachvolleyball hätten. Naja, und da man ja immer im Leben Prioritäten setzen muss und die Fußleisten auch morgen noch da sind (wer weiß das vom blauen Himmel!), sind wir natürlich mitgegangen. Hat sehr viel Spaß gemacht, der Sand hat nur so gestaubt. Das Wetter war auch einfach perfekt dazu heute. Nach fast zwei Stunden waren wir alle völlig platt und hatten wohl auch genug Sonne abbekommen. Es war auf jeden Fall klasse, sich mal wieder sportlich zu betätigen! Mal sehen, ob wir morgen Muskelkater haben 😉

weihnachtspaket_scherneck bratwurstAuf dem Rückweg in die Marina haben wir unser nächstes Paket abgeholt. Sozusagen verspätete Weihnachten 🙂 Diesmal kam es von Michls Eltern. Danke für alles!! Heute abend gibt es gleich Coburger Bratwürste mit Sauerkraut und Kartoffelbrei, sehr lecker 🙂

Hier wird es übrigens gelegentlich auch richtig kühl. Heute früh hatte ein Boot an einem anderen Steg Rauhreif an Deck. Wir haben glücklicherweise lang genug geschlafen, das war schon alles weg, als wir aufgestanden sind. Wir werden das dann wohl auch so beibehalten und nicht früher aufstehen.

Weihnachten mal anders

Bob, der Weihnachtshund

Bob, der Weihnachtshund

Zumindest für uns war es ganz anders als bisher! Aber es war auch eine sehr schöne Zeit, mal mit deutlich weniger Stress aber durchaus auch Weihnachtsstimmung, trotz des ungewohnten Wetters. Dazu beigetragen hat vielleicht auch die Musikauswahl unseres Radiosenders: es kamen ausschließlich Weihnachtslieder, und das gestern und vorgestern. Keine Ausnahme! Aber es waren auch durch die Bank schöne Lieder mit sehr wenigen Wiederholungen. Hätten wir vorher nicht gedacht, dass uns das gefällt 🙂

Ursprünglich dachten wir ja, wir bekommen mehr vom landestypischen Weihnachten mit, aber das ist in einer Marina wohl eher generell schwierig. Portugiesen sind hier nunmal keine vertreten, dafür umso mehr Engländer und Holländer. Was wir rausgefunden haben, ist, dass der 25. Dezember der eigentliche Feiertag ist, da sind auch alle Geschäfte geschlossen (von wenigen Bars abgesehen), heute, am 26. ist wieder alles normal. Nur die Post hat noch frei (logisch, wir warten ja nur noch auf ein Paket und der Wind wird so langsam besser…).

4. Advent

An dem Tag standen zwei Ereignisse an: vormittags waren wir zu einer original holländischen Appeltaart eingeladen. Yvonne hatte Geburtstag und wir somit einen holländischen Vormittag (wir waren die einzigen nicht-holländischen Gäste). Nachdem wir ja doch eine Weile in Stellendam waren und holländisch zumindest ein wenig ähnlich ist wie deutsch, haben wir doch das ein oder andere verstanden! Wir sind beide immer wieder beeindruckt, wie man sich doch in andere Sprachen „reinhören“ kann und zumindest mit der Zeit Brocken versteht. Danke für den schönen Vormittag und auch die leckere Appeltaart!

weihnachtsbaum_ohne_rudolfNachmittags war es sprachlich etwas einfacher: die Crews der deutschen Boote (leider nicht alle) haben sich auf der malwieder zum Adventskaffee getroffen. Ein schöner, lustiger Nachmittag mit leckeren Plätzchen 🙂

Abends haben wir noch unseren Baum geschmückt. Ging irgendwie schneller als bisher immer. Ob das an der Größe liegt? Auf jeden Fall ist er bunter als unsere früheren Bäume!

Heilig Abend

weihnachtssnackVormittag haben wir noch schnell die letzten Sachen besorgt und Geschenke eingepackt. Der Tag war insgesamt sehr gemütlich. Wir hatten viel weniger zu tun als bisher immer und so konnten wir uns die Zeit auch gemütlich machen. Welch ein Luxus! Nachmittags haben wir uns gemütlich etwas zu Essen gemacht, wir wollten nicht hungrig zum Weihnachtssingen (wir hörten, dass vorher die Stimme kräftig geölt wird…). Nachdem wir dann mit meiner Familie und Michl´s Tochter telefoniert hatten, konnte es zum Singen gehen.

Ein Glas Glühwein (lecker! nicht so süß wie daheim) zum Ölen und die ersten Lieder haben wir gleich in der Bar gesungen. Dann sind wir weiter gezogen. Erst über alle Stege, was schon sehr besonders war. Wir waren etwa 14 Erwachsene, und wenn die alle zusammen über die Stege gehen, kommt da ganz schön was ins Schwanken. Glücklicherweise hatten wir noch nicht wirklich viel Glühwein! Anschließend in die geöffneten Bars in der Marina und zum Schluss wieder in die erste. Überall haben wir zwei/drei Lieder zum Besten gegeben und alle, die wir erwischt hatten, „durften“ auch spenden. Es sind immerhin über €350,- für das Kinderheim zusammengekommen. Ein tolles Ergebnis eines sehr schönen Abends! Danke an alle, die ihn vorbereitet und daran teilgenommen haben!

 

weihnachtstischWir haben uns dann nicht mehr soooo lang aufgehalten, unsere Geschenke haben noch auf uns gewartet! Die Engländer packen erst am 1. Feiertag aus, die Holländer bereits am 5. Dezember. Und dafür, dass wir uns ein sehr enges Budget vorgegeben hatten, waren es zwar keine riesigen, aber sehr schöne Geschenke. Mit zwei warmen Strickpullies hatten wir uns schon vor ein paar Tagen beschenkt, die sind richtig kuschelig.

1. Weihnachtsfeiertag

Früh stand der nicht so angenehme Part an: Weihnachtsschwimmen! Bei 17°C Wassertemperatur (freundlich geschätzt). Aber der Glühwein danach will ja verdient sein! Also haben sich früh um kurz nach 10Uhr etliche Unerschrockene und ihre nicht ganz so unerschrockenen Begleiter (das waren die, die nur zugeschaut haben) auf den Weg zum Strand gemacht. Also noch schnell sich gegenseitig gut zureden bzw. überreden, Klamotten runter und rein ins äußerst kühle Nass. Zuerst war es gar nicht soooo kalt, aber nach nicht so sehr langer Zeit hatte zumindest ich Frostbeulen an den Füßen und bin wieder raus gesprintet. Andere (z.B. Michl) waren mutiger und sind tatsächlich ein wenig länger drin geblieben. Anschließend gab es den wohlverdienten „Mulled Wine“ (Glühwein) und Plätzchen. Danach noch schnell zum Duschen, wir waren mittags zum Christmas-Lunch angemeldet.

Den haben wir zusammen mit Julie und Rod genossen, draußen in der Sonne sitzend! Glücklicherweise hatte das Wetter ein Erbarmen und es war wirklich herrlich. Das Essen war gut und wir haben viel gelacht und wichtige 😉 Vokabeln in deutsch und englisch gelernt (leider wissen wir nicht mehr alle, wir hätten sie aufschreiben sollen). Auf jeden Fall haben wir sehr viel gelacht. 🙂

Lunch_with_julieandrod weihnachtsmenü waiting_for_dinner

Abends wollten wir uns eigentlich einen gemütlichen Film-Abend machen, haben aber zusammen mit noch zwei weiteren Crews einen Zwischenstopp auf der Rojo eingelegt. Zu einem gemütlichen Plausch mit Champagner, Knabbereien und weiteren Stories segelnder Engländer konnten wir nicht nein sagen! Unseren Film-Abend haben wir ganz einfach auf danach verschoben, es war noch genug Zeit.

springende Fische

fischWir haben heute offiziell die Fischfangsaison begonnen. Allerdings haben wir so direkt nicht viel dazu beigetragen. Auch über die Wahl des geeigneten Köders können wir nicht viel sagen. Ein offensichtlicher Selbstmörder hat sich über Nacht in unser Dinghi in der Nachbarbox gestürzt und somit sein Leben geopfert. Aber zumindest können wir jetzt sagen, dass wir schon einen Fisch gefangen haben 🙂
Größe: etwa 8-10cm, Gewicht: ca. 50-70g
Wir haben ihn wieder seinem Element übergeben.

Das Thema „springende Fische“ haben wir noch gar nicht erwähnt. Manchmal ist es recht lustig, wenn man den richtigen Moment erwischt und hinschaut, kann man hüpfende Fische beobachten. Einige machen direkte mehrere Sprünge hintereinander, die meisten drehen sich in der Luft dabei. Leider haben wir natürlich genau dann keinen Foto bei der Hand. Was uns dabei wundert, ist, dass die doch vielen Möwen und Reiher bei der Gelegenheit nicht zuschnappen sondern da sitzen und zu gucken. Oder wir haben es schlicht und ergreifend noch nicht mitbekommen, dass sie zugreifen.

merkwürdiges Wetter + Kabel verlegen

nebeltag_1 nebeltag_2Als wir heute aufgestanden sind, war es richtig neblig. Das war vor ein paar Tagen schon mal so, aber da hatte sich das alles schnell verzogen. Heute war es den ganzen Tag irgendwie diesig, wir hatten teilweise das Gefühl, mitten in einer Wolke zu sitzen. Allerdings gab es zwischendurch auch herrliche, warme Sonne. Selbst hier ist das Wetter also ungewöhnlich für dieses Jahr, wir durften schon eine „Beschwerde“ über das langweilige Wetter im letzten Winter anhören: „ständig nur Sonne und blauer Himmel!“ Naja, wir würden uns da jetzt nicht wirklich wehren…

So sah das vorher aus

So sah das vorher aus

... und so sieht es jetzt aus.

… und so sieht es jetzt aus.

Gestern und heute waren wir mal wieder fleißig! Die Kabel unserer Solar-Panele hingen bisher provisorisch mit Klebestreifen befestigt im Cockpit. Nachdem ja nichts so lange hält wie ein Provisorium, hatten wir fast schon angefangen, uns daran zu gewöhnen, aber es war wirklich nicht schön! Also ist Michl gestern los und hat einen Kabelkanal besorgt, heute gleich noch einen zweiten. Und die beiden hat er heute durch´s Cockpit verlegt und darin die Kabel versteckt. Sieht gleich viel sauberer und ordentlicher aus! Die Arbeit hat sich wirklich gelohnt.

Dann haben wir noch eine USB-Steckdose zum Laden von z.B. unseren ipods eingebaut. Sie kam in die Verkleidung, in der unsere Instrumente am Navitisch sind. Wir haben die Steckdose jetzt schon ziemlich lang durch die Gegend gefahren, weil wir beide irgendwie keine Lust hatten, die Verkleidung auszubauen. Das heißt nämlich, bei allen Instrumenten die Stecker abnehmen, abschrauben und dann die Wand vorziehen. Was ein ziemliches Gepfriemel ist, weil ein paar Kabel trotzdem dran bleiben und da nicht wirklich viel Platz ist (ist irgendwo viel Platz auf einem Boot?). Und was soll ich sagen: manchmal gehen Sachen auch einfacher als gedacht! Wir mussten die Verkleidung gar nicht wegnehmen, wir haben alle erforderlichen Kabel inkl. der Steckdose auch so dort hinbekommen, wo wir sie gebraucht haben 🙂 Nur blöd, dass die Instrumente schon abgebaut waren…

Abends haben wir uns Essen auswärts gegönnt – das hatte sich hier noch gar nicht oft ergeben, aber irgendwie wollten wir uns nach dem arbeitsreichen Tag belohnen. Dorade aus dem Ofen mit Gemüse und Kartoffeln gab es, sehr lecker! Und weil wir abends dann anscheinend doch noch nicht genug gemacht hatten, haben wir nochmal Pasteis Nata gebacken. Seit einer Weile sammeln wir immer die Aluförmchen, wenn wir uns nach dem Einkaufen ein Pasteis mit Espresso gönnen und schon konnten wir die Stückzahl erhöhen.

Ansonsten: heute war ja glücklicherweise kein Weltuntergang, dafür aber der kürzeste Tag im Jahr. Das heißt, die Tage werden länger, es geht mit großen Schritten auf den Sommer zu 🙂

Socializing

Dass wir die letzten Tage nichts geschrieben haben, heißt nicht, dass uns langweilig ist. Wir hatten, seit wir unterwegs sind, noch nie wirklich Langeweile. Es gibt immer etwas zu tun, zu lesen oder einfach „nur“ Socializing. Das „nur“ deswegen in Anführungszeichen, weil wir das als einen sehr wichtigen Punkt ansehen, der aber nunmal nicht produktiv ist. Wir müssen ja aber auch nicht ständig produktiv sein, was ein durchaus angenehmes Gefühl ist 🙂 Und ja, wir wissen, dass das neben anderen Punkten zum Luxus auf unserer Reise gehört! Wir genießen es auch entsprechend!

Ein wenig produktiv waren wir aber doch:

  • abdeckungen die Abdeckungen für Außenborder und Ankerwinsch sind endlich fertig. Die für den Außenborder ist zwar etwas groß geworden, aber besser so als zu klein 🙂
  • unser Großputz an Bord ist ein deutliches Stück weiter gekommen. Es fehlen nicht mehr viele Stellen, die noch nicht geschrubbt sind. Und wir sind immer wieder auf´s neue beeindruckt, wie viel Staub sich auf so einem Boot ansammelt…
  • wir haben Weihnachtsgeschenke für uns gefunden! Ist gar nicht so einfach, wenn man sich ein knappes Budget vornimmt und keinen Platz für irgendwas „unnützes“ hat…
  • nachdem die gebackenen Kokosmakronen schon verspeist sind, haben wir mit Heidesand nachgelegt.

Was wir an anderen Orten schon bemerkt haben und hier wird es uns gerade wieder deutlich: erst wenn man eine Weile an einem Ort ist, lernt man manches und manchen kennen. Und das macht es durchaus auch angenehm! Montag nach dem Weihnachtslieder üben waren wir noch bei Julie und Rod auf der Rojo. Ein sehr schöner Abend, danke nochmal!

Gestern waren wir dann zusammen beim Weihnachtskonzert der Sociedade Filarmónica  Lacobrigense 1º Maio, einem Philharmonischen Orchester mit Musikern zwischen 8 und 60 Jahren. Und es war wieder ein richtig gutes Konzert! (Wer Interesse hat, hier gibt es verschiedene Stücke zum Nachhören, allerdings keines von den gestern gespielten) Bevor es los ging haben wir noch Riet und Rutger getroffen, anschließend haben wir alle den Abend bei uns an Bord ausklingen lassen. Und schon wieder ein schöner Abend 🙂

Heute abend hatten wir den nächsten Besuch an Bord und direkt kam die Gegeneinladung zum Geburtstags-Apfelkuchen am Sonntag. Wir freuen uns drauf!

Stollen und Außenborder

Zur Feier des dritten Advent haben wir heute zum Frühstück endlich den Weihnachtsstollen meiner Mutter angeschnitten. Und er schmeckt, wie nicht anders zu erwarten, sehr lecker! Glücklicherweise ist er groß genug, dass wir noch ein paar mal was davon haben 🙂

Frisch gestärkt haben wir das heute wieder schöne Wetter (gestern war es trüb und grau) genutzt und waren ein wenig produktiv. Michl hat sich unseren Außenborder vorgenommen. Die Zündkerzen und Brennkammern waren die letzten Tage schon gereinigt, heute sollte er endlich mal wieder zum Laufen gebracht werden. Was spontan daran gescheitert ist, dass sich ein Kabel vom Zündkerzenstecker gelöst hatte… Nachdem das neu angelötet war, musste John Wayne nur noch kurz überredet werden und schon lief er. Nach der Testrunde durch die Marina kam er wieder an seinen Platz an der Reling und hat noch eine Pflege der beweglichen Teile bekommen. Der Ganghebel und die Steuerung waren etwas zu schwergängig.

 

im Zeichen der Nähmaschine

Die letzten beiden Tage haben wir die Nadel glühen lassen. Es war wirklich eine großartige Entscheidung, die Nähmaschine mitzunehmen. Es macht auch immer mehr Spaß, etwas selbst zu nähen (außerdem klappt es immer besser ;-)). Eine externe Festplatte und Michl´s Grafik-Tablett wollten wir ein wenig besser schützen, da mussten zwei Taschen her. Nachdem wir den Stoff besorgt hatten, hab ich mich an die Arbeit gemacht. Die eine wurde gestern fertig, die andere dann heute.

Zwischendurch habe ich noch die beiden Abdeckungen für Außenborder und Ankerwinsch angefangen zu nähen. Gerade die für die Ankerwinsch war etwas tricky, der Stoff ist sehr steif und ich musste eine Rundung nähen, aber das Ergebnis passt schon. Bei beiden Abdeckungen müssen wir noch etwas kürzen, das konnten wir heute leider nicht machen – es hat fast den ganzen Tag zumindest genieselt. Zum Kürzen nehmen wir für UV-beständigen Stoff den Heißschneider, dann sind auch die Kanten gleich versiegelt.

Den Stoff für die Abdeckung unserer Luke in der Bugkabine (da regnet es sonst rein, wenn sie offen ist) haben wir direkt beim Segelmacher in der passenden Größe mitgenommen. Die Kanten mussten dennoch umgenäht werden, Michl hatte gestern alles abgesteckt, heute ging es ans Nähen. Nachdem wir die Ösen in die Ecken gehämmert hatten, haben wir es direkt befestigt und werden heute Nacht sehen, ob wir trocken bleiben.