Ende einer Odyssee

Wir können heute das Ende einer Odyssee feiern! Der Impfstoff für die Tollwut-Auffrischung liegt in unserem Kühlschrank und muss nun nur noch gespritzt werden. Den Arzt, der uns hier ein Rezept geschrieben hat, haben wir nicht gefunden. Den einen gibt es schon seit zwei Jahren nicht mehr, die andere war regelrecht entsetzt über unsere Anfrage. Dank unserem Hausarzt Georg Rössler, der uns heute schnell und unbürokratisch per Fax an die Marina geholfen hat, konnte ich in der Apotheke endlich die beiden Spritzen bestellen und später abholen. Da musste ich zwar auch ein wenig überreden (sie wollten mich wieder ins Centro de Saude schicken…), aber letztendlich liegen sie nun im Kühlschrank und warten auf ihren Einsatz!

Während ich in der Apotheke war, hat Michl den Motor probelaufen lassen. Das Wasser war inzwischen wieder klar (naja, nicht erst seit heute) und somit konnte es losgehen. Und er läuft einwandfrei. Auch abrupt von Vollgas auf Standgas hat er problemlos mitgemacht, da gab es bisher gelegentlich Murren. Ob das mit dem Schlauch tauschen tatsächlich die Lösung war, werden wir wohl erst nach den nächsten Langzeittests wissen, also wenn wir viel motort sind. Und eigentlich wollen wir das so schnell gar nicht mehr, wir haben ja ein Segelboot 😉

Und da unsere ToDo-Liste anscheinend noch nicht lang genug ist, haben wir noch einen Punkt ergänzt. Allerdings ist er auch schon erledigt! Unsere Handpumpe an der Spüle hat in letzter Zeit immer irgendwoher Luft angesaugt und wir konnten es uns nicht erklären. Heute haben wir rausgefunden, dass der Schlauch am Anschluss etwas geknickt war. Jetzt ist er neu angeschlossen und die Pumpe geht wieder wie gewohnt.

Buchbinder Wanninger

So langsam fühlen wir uns wie der Buchbinder Wanninger, wenn es um unsere Tollwut-Impfung geht. Letzte Woche in der Apotheke haben sie uns ja erzählt, dass wir dazu ins Centro de Saude (Gesundheitszentrum) in Lagos müssen. Dort haben sie uns ins Centro de Saude von Portimao (sehr modern und bestens organisiert!) geschickt und die haben uns heute erzählt, dass wir in der Apotheke den Impfstoff besorgen müssen. Also wieder zurück auf Los. Aber erst müssen wir zum Arzt, der uns ein Rezept dafür ausstellt. Somit werden wir morgen sehen, ob wir einen Arzt finden, der uns das gewünschte schreibt, sonst müssen wir unseren alten Hausarzt aktivieren. Wir sind schon neugierig 😉

Bei der Gelegenheit haben wir uns auch Portimao ein wenig angesehen. Die Marina ist ein wenig günstiger als hier und da kommt man schon auf den Gedanken, eventuell ein Stück weiter zu fahren. Aber irgendwie hat zumindest uns nichts wirklich gereizt an Portimao. Man muss weit laufen, um ins Zentrum zu kommen, in der Marina sind wenig Segelboote und noch weniger sehen bewohnt aus (so ein bisschen Kommunikation ab und an muss schon sein)  und das Flair hier in Lagos gefällt uns einfach besser.

    

Als wir wieder zurück waren, haben wir an der Rezeption noch ein Paket abgeholt. Meine Eltern haben mal wieder ein Care-Paket geschickt, diesmal aufgrund der Jahreszeit unter anderem mit Weihnachtsstollen und Früchtebrot (selbstgebacken!). Sehr lecker! Das Früchtebrot haben wir zur Tea-Time schon probiert, der Stollen soll noch zwei Wochen liegen. Ob wir das durchhalten… das wird schwer! Sehr gefreut haben wir uns auch über ein nachträgliches Halloween-Päckchen von Eva, Kassiopeias Taufpatin. DANKE für alles 🙂

   

portugiesischer Kochkurs

Für heute hatten wir uns zu einem Kochkurs angemeldet. Wir waren sehr neugierig, wie das wohl abläuft, wenn sie 10 Leute in einer Restaurant-Küche mit den Messern wirbeln lassen. Und die haben das ganz schlau gemacht: der Chefkoch hat vorgekocht und alles erklärt, wir haben Zutatenlisten bekommen mit Platz für eigene Notizen. Zeit für Fragen war auch, also alles entspannt und locker. Jeden Gang, der fertig war, durften wir dann probieren, es hat auch noch alles sehr lecker geschmeckt.

Unser Menü (was das jeweils war, sieht man ja auf den Bildern ;-)):

  • Vorspeise: Cenoura Algarvia
  • Hauptgang: Acorda de Bacalhau
  • Nachspeise: Aletria

       

Anschließend hatten wir eine Pause und unser Küchenchef musste erst so richtig loslegen, wir haben nämlich anschließend das komplette Menü gekocht bekommen. So macht ein Kochkurs richtig Spaß. Außerdem konnten wir nebenbei auch den ein oder anderen kennen lernen, der auch in der Marina liegt. Auch wenn man sich vielleicht am Steg gelegentlich über den Weg läuft, so kamen wir einfacher ins Gespräch. Ich saß auch noch von Briten umringt und hatte somit einen very british Lunch. Very amusing!
    

Segelabdeckungen

Einen weiteren Punkt in unserer Liste können wir zumindest fast abhaken. Eigentlich wollten wir ja nach Portimao fahren wegen unserer Tollwut-Impfung, das Wetter war dann aber so passend, dass wir unsere Vorsegel zum Trocknen hochziehen konnten. Also wollten wir sie danach auch direkt in die neue Persenning einpacken. Somit ging es wieder an die Nähmaschine. Nachdem die Vorderseite fertig war, haben wir für die Länge Maß genommen, mit dem Heißschneider abgeschnitten, die restlichen Kanten eingefasst und wollten zum Finale die neu erworbenen Klipse befestigen. Und daran sind wir gescheitert, weil wir schlicht und ergreifend kein passendes Werkzeug hatten, um die Löcher dafür zu stanzen. Da die Segel aber so schön gelüftet und trocken waren, wollten wir sie trotzdem einpacken, wir haben dafür eben vorübergehend zwei Pakete an der Reling geschnürt. Das Vordeck sieht gleich aufgeräumter aus! Das passende Werkzeug zum Stanzen werden wir irgendwo finden, dann können wir das auch noch vollends abschließen.

Abendstimmung in der Marina

Heute mit Video

Das Highlight heute vorab! Bei unserer Einfahrt hier nach Lagos dachten wir uns das erste mal, dass wir das gerne von außen beobachtet hätten. Und prompt bekamen wir am Tag danach eine Mail von Henning, der an der Einfahrt stand, spontan seine Kamera gezückt und uns gefilmt hat. Er hat uns im Internet gesucht, gefunden und den Film zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür nochmal!! Und hier kann es jetzt jeder sehen:

Trotz Sonntag waren wir dann noch ein wenig produktiv. Ich habe endlich mit den Segelabdeckungen angefangen. Leider konnten wir zum Weitermachen nicht mehr genau Maß nehmen, es war bis Sonnenuntergang immer noch zuviel Wind. Aber zumindest die Vorderseite ist eingefasst und der erste Schritt ist getan. Nebenbei hat Michl unsere Leinenkiste ausgeräumt, ausgemistet, sauber gemacht, wieder eingeräumt und das Angelzubehör darin sortiert. Außerdem haben wir nach dem schlechten Wetter der letzten Tage heute einfach ein wenig die Sonne genossen 🙂

Tankentlüftung

Das Wetter hat heute etwas freundlicher ausgesehen als gestern, es hat zumindest nicht geregnet. Naja, nicht den ganzen Tag. Zwischendurch kam auch immer mal wieder die Sonne raus. Vormittags waren wir wieder am samstäglichen Bauernmarkt und haben uns mit Obst und Gemüse für die kommende Woche versorgt. Wir genießen es einfach, zwischen den Ständen zu schlendern und sich bei den teilweise originellen Verkäufern einzudecken. Da wird schon auch mal eine Zwiebel dazu- oder weggenommen um auf ein rundes Gewicht zu kommen 😉

Nachmittags waren wir wieder ein wenig produktiv. Wir hatten ja schon vor ein paar Tagen von Ralf einen Tipp für unseren Motor bekommen. Dass er in unregelmäßigen Abständen immer wieder mit der Drehzahl runter geht, könnte daran liegen, dass beim Tank die Anschlüsse für Rücklauf und Entlüftung vertauscht sind. Und die Pusteprobe hat ergeben: die bisherige Entlüftung geht tief in den Diesel (beim Reinblasen hat es kräftig geblubbert), der Rücklauf nicht. Das muss wohl beim Einbau des neuen Motors vor ein paar Jahren vertauscht worden sein. Michl hat die beiden Anschlüsse gewechselt, dazu musste er mal wieder unter den Motor kriechen. Außerdem war einer der beiden Schläuche zu kurz, also mussten wir „mal schnell“ die eine Backskiste ausräumen für ein längeres Stück und natürlich in gekrümmter Haltung alles neu anschließen. Einen Probelauf vom Motor konnten wir heute aber leider nicht machen. Noch immer ist das Wasser hier in der Marine verschlammt und dreckig, das wollen wir nicht durch unsere Motorkühlung spülen.

Wir stellen uns heute auf eine stürmische Nacht ein, es soll bis morgen früh heftig blasen. Jetzt abends haben wir zwischendurch 6, teilweise sogar 7Bft gemessen. Gestern sollen es bis 8Bft hier in der Marina gewesen sein. Wir sind sehr froh, dass wir hier äußerst geschützt liegen. Außerdem sind bei diesem Wetter ständig Mitarbeiter der Marina unterwegs und kontrollieren die Leinen und ob alle Boote noch sicher sind.

Gewitter

Gestern Abend kontrollierten wir noch mal alle Leinen, da es heute heftigen Wind geben sollte. Geweckt wurden wir allerdings von einem Gewitter, Starkregen und Sturm. Dies hielt dann bis heute Nachmittag an.
Woher die Heftigkeit kam, darüber klärten uns dann Claudias Eltern auf. In Deutschland kam in den Nachrichten ein Bericht über einen Tornado an der Algarve. Nicht weit von uns weg schlug er eine Schneise, entwurzelte Bäume, wirbelte Autos durch die Luft etc. . Wir können nur sagen, wir haben Glück gehabt!
Man sieht es auch am Wasser hier in der Marina, es ist eine einzige schlammige Brühe.

Als dann der Regen eine Pause machte, nutzten wir die Möglichkeit um beim Segelmacher vorbei zu sehen. So konnten wir die MINAX-Verschlüsse für unseren Vorsegelschutz und salzwasser- und UV-beständiges Garn abzuholen. Jetzt steht dem Nähen nichts mehr im Wege.
Da es gerade auch Hochwasser war, schlenderten wir noch die Promenade zur Einfahrt vor. Es kamen durch den Wind recht ordentlich Wellen rein. Wir vermuten mal, dass das auch die Auswirkungen des Tornados waren.
Doch gab es auch eine Gruppe, die dieses Wetter genoss. Die Wellenreiter! Schade, dass wir auf der anderen Seite des Strandes waren. Von hier aus sahen wir nur Ihre schwarzen Köpfe aus dem Wasser ragen, bis dann die richtige Welle kam und sie aufs Brett sprangen und die Welle ritten.  Geil… irgendwann mal… 🙂
Den Rest des Tages verbrachten dann im Boot mit Teetrinken, Artikel schreiben und lesen. Was sollte man sonst bei solch einem Wetter machen.

           

kleine Schritte

Wir wissen ja inzwischen (schon seit einer ganzen Weile), dass unterwegs alles ein wenig länger dauert. Das hat unserer Meinung nach zwei Hauptgründe: einmal muss man sich ja überall erst zurecht finden bzw.durchfragen und dann gibt es auf dem Boot „mal schnell“ gar nicht (wir haben ja Zeit). Also „mal schnell“ ins Gesundheitszentrum zum Tollwut-Impfen hat bis heute nachmittag gedauert, geimpft sind wir trotzdem nicht. Dazu müssen wir nämlich einen Ort weiter nach Portimao (wir hoffen, dass wir dort wirklich die Impfung bekommen ;-)). Die Hinfahrt ging noch recht flott, die Aussage, dass wir hier nicht geimpft werden auch, auf dem Rückweg haben wir allerdings an einer Haltestelle auf den Bus gewartet, die leider nicht bedient wurde (obwohl zwei Linien angeschrieben sind). Tja, und das hat dann eben gedauert, aber wir haben ja Zeit 😉

Gestern abend sind wir nochmal in Richtung Fußgängerzone gelaufen und haben uns einen zusätzlichen Ofen für den Herd geleistet. Wir hatten schon einen, von dem wir sehr begeistert sind und hier gibt es für relativ günstiges Geld das gleiche System in etwas größer. Wir können jetzt also größere Brote backen, was wir heute auch gleich gemacht haben. Diesmal kein Sauerteig sondern ein Ciabatta-Rezept – auch sehr lecker!

Weiterhin haben wir für unsere Segelabdeckungen auf der Suche nach bezahlbaren Klipsen zum Verschließen bei der Werft nebenan mal nachgefragt, da bekommen wir morgen Preise. Naja, vielleicht erledigt sich das ja, wenn wir beim Segelmacher die gewünschten Teile direkt bekommen.

Ansonsten waren wir recht viel zuhause, auch hier in Lagos kann es regnen! Und das hat es den ganzen Nachmittag getan. Für die nächsten beiden Tage sind die Aussichten auch nicht viel besser, wir trösten uns damit,dass es trotzdem immer noch knapp 20°C sind.

Ausgebremst

Das gute vorweg: das Wetter heute war traumhaft! Strahlender Sonnenschein schon beim Aufstehen und das hat den ganzen Tag angehalten. Die Nächte sind zwar schon kühl, aber sobald die Sonne raus ist, wird es richtig warm. Das richtige Wetter für kurze Hose und T-Shirt!

Ansonsten wurden wir heute ziemlich ausgebremst.

  • einmal beim Segelmacher: wir brauchen Verschlüsse für die Abdeckungen der Vorsegel und Nähgarn. Beides haben wir nicht bekommen, wir sollen Freitag nochmal wiederkommen, da ist der Chef da, der weiß, was das kostet. Also können wir auch noch nichts nähen.
  • dann waren wir in der Apotheke, unsere letzte Tollwut-Impfung ist fällig. Wir wollten wissen, was wir eventuell benötigen, um das Serum bestellen zu können. Das kriegen wir nur leider nicht in der Apotheke, wir müssen ins Gesundheitszentrum, das liegt etwas außerhalb. Also werden wir sehen, dass wir diese Woche noch mit dem Bus hinkommen, heute hätten wir es nicht mehr geschafft.
  • abends wollten wir grillen, wir hatten auch schon lecker Fisch eingekauft. Alles war organisiert und vorbereitet, Inge und Ralf sowie Elke und Bert hatten Würstchen und Fleisch besorgt, die Glut war schon am glimmen – da kam jemand von der Security und hat uns darauf hingewiesen, dass Grillen in der Marina verboten ist 🙁 Also haben wir eben alles in die Pfanne geschmissen und hatten einen richtig schönen „Grill“-Abend! Schade war es trotzdem, die Glut war richtig gut.

Action!

Wir sind sehr stolz auf uns: wir haben den ersten Punkt auf unserer ToDo-Liste erledigt. Dazu muss erwähnt werden, dass heute herrlicher Sonnenschein und äußerst angenehme Temperaturen waren. Und trotzdem haben wir etwas getan 😉 Die bereits genähte Tasche für unsere Kleinigkeiten im Salon hat noch eine Halterung gebraucht: wir haben einen Streifen zur Verstärkung und Druckknöpfe angebracht, jetzt hängt sie und wartet darauf, gefüllt zu werden. Außerdem war mal wieder Wäsche waschen dran. Zudem haben unsere Matratzen und die Bettwäsche aus der Bugkabine auch frische Luft schnuppern dürfen. Wir haben alles an Deck ausgebreitet und gründlich durchgelüftet.

Für einen Mittagssnack haben wir einen Tipp von Elke und Bert ausprobiert. Gleich neben dem Bahnhof ist eine Bar, in der es sehr leckeren frisch gegrillten Fisch gibt. Und das können wir bestätigen!

 

Sonntagsausflug

Da heute ja Sonntag ist, wollten wir nicht unbedingt mit unserer ToDo-Liste anfangen, das steht für morgen auf dem Plan. Heute sind wir ein Stück weit in Richtung Leuchtturm vor Lagos  an der Küste entlang gelaufen. Die Küste ist wunderschön, das Wasser klar und wir haben etliche geschützte Buchten gesehen. Für den ein oder anderen hat das Wasser noch Badetemperatur, uns war´s dann doch ein wenig kühl.

Zurück sind wir durch die Altstadt gelaufen und haben schöne Gassen gefunden. Auch in der Fußgängerzone war es heute schöner, durch zu laufen: die Geschäfte hatten geschlossen und es waren nicht so viele Menschen unterwegs wie sonst.

Ruhiger Samstag

Unsere Aktivitäten heute waren eher bescheiden.
Denoch klingelte, seit langem mal wieder, heute morgen um 8 Uhr der Wecker. Wir wollten auf den wöchentlichen Bauernmarkt gleich nebenan und Märkte besucht man möglichst früh, haben wir in Erfahrung gebracht. Es hat Spaß gemacht durch die engen Stände zu schlendern, zu schauen und hier und da was mit zu nehmen. Es gab alles! Zu den frisch gelegten Eiern konnte man auch gleich die Hühner (oder ähnliches Federvieh) mit dazu kaufen.
Am Ende konnten wir ein paar Taschen frisches Ost, Gemüse und Brot heimtragen. Ein kleiner Stand mit Jugendlichen verkaufte auch selbstgebackene portugiesische Schleckereien, die genau das richtige für unser 2. Frühstück waren.

Weiter war mal wieder Wäschewaschen nötig. Da es heute aber immer mal dunkle Wolken und manchmal auch Regen dazwischen gab, konnten wir zwecks Trocknung nur eine Ladung erledigen. Morgen oder übermorgen geht es weiter, je nach Wetter.

Dann hatten wir heute Abend Besuch von Elke und Bert von der AnjuliNui. In regelmäßigem e-mail Kontakt standen wir ja schon seit Jahren. Jetzt konnten wir uns endlich mal zusammensetzen. Es wurde ein schöner Abend mit vielen Geschichten und Erfahrungen von beiden Seiten.

Freitags in Lagos

Eigentlich hatten wir heute einen ganz gemütlichen Tag, aber dennoch produktiv. Angefangen haben wir gemütlich: als wir aufgewacht sind, hat es gewittert, also haben wir uns gleich nochmal umgedreht und weiter geschlafen. Später kam die Sonne raus, somit hatten wir den richtigen Moment zum Frühstück genau abgepasst. 🙂 Wenn hier die Sonne rauskommt, wird es auch gleich richtig warm – herrlich! Später sind wir los zum Segelmacher, wir wollen unseren Vorsegeln eine UV-beständige Abdeckung gönnen und brauchen dazu das Material. Den Segelmacher hatten wir gefunden, allerdings sollten wir nachmittags nochmal kommen, wenn der Chef da ist. Somit haben wir uns auf den Weg in Richtung Altstadt gemacht, da sollte laut google ein Kino sein. In der Touristeninformation haben wir dann erfahren, dass es leider nicht mehr existiert. Schade, wir dachten, wir könnten uns mal wieder einen Kinoabend gönnen. Auch zum Thema Fado wurden wir enttäuscht, da findet die nächste Zeit hier nichts statt. 🙁

Nachmittags ging es dann nochmal zum Segelmacher. Wir haben einen Stoff in herrlichem blau bekommen, sogar recht günstig und anscheinend in guter Qualität. Jetzt muss ich „nur“ noch nähen… Außerdem hatten sie noch Segelschoner für unsere Reling (das sind so eine Art Kunststoffringe, die an der Reling befestigt werden, damit das Segel nicht mehr über den Draht und die Relingsstützen scheuert). Der Preis war sehr günstig, somit haben wir da gleich welche mitgenommen.

Nebenbei hat Michl unser Klo repariert. Wenn nur alle Reparaturen so einfach wären! Die Handpumpe hat seit ein paar Tagen fürchterlich gequietscht. Wir hatten schon Angst, dass da irgendwann was abbricht. Die Lösung war eine gründliche Schmierung mit Pflanzenöl. Jetzt flutscht die Pumpe nur noch so durch.

Jetzt abends hatten wir Besuch von Inge und Ralf von der malwieder. Danke für den schönen Abend! Nebenbei haben wir einen Tipp bekommen, woran die immer noch gelegentlichen Aussetzer unseres Motors (der letzte kurz vor der Einfahrt hier…) liegen könnten. Näheres gibt´s, wenn wir das überprüft haben!

Erste Orientierung in Lagos

Gestern sind wir etwas früher ins Bett, wir waren von der Nachtfahrt zuvor doch noch etwas geschafft. Der erste Blick aus dem Fenster heute früh hat ergeben: wir haben strahlenden Sonnenschein! Also gleich raus aus dem Bett, frühstücken und los. Wir wollten zum Markt und waren tatsächlich noch rechtzeitig dran um auch etwas einzukaufen. Wir hatten kein frisches Obst mehr und haben uns gleich eingedeckt. Auch das Fischangebot haben wir uns angesehen – da werden wir auf jeden Fall noch zuschlagen die nächsten Tage. Vom Dach des Marktes haben wir dann noch ein wenig die Aussicht genossen.

Anschließend haben wir einen ersten Spaziergang durch den Ort unternommen. Lagos ist durchaus schön, allerdings auch sehr touristisch. Überall sind Souvenir-Läden und Restaurants mit Speisekarten in mehreren Sprachen. Wir sind mal froh, dass wir im November hier sind, jetzt ist es nicht mehr ganz so voller Menschen. Und das Wetter ist durchaus immer noch schön und warm genug für kurze Hosen und T-Shirt 🙂

Nachmittags haben wir den deutschen Bäcker in Lagos gesucht und gefunden. Das Brot ist schon nicht schlecht, aber an ein doppelt gebackenes Holzofenbrot aus Franken kommt es einfach nicht ran. Das werden wir wohl auch erst daheim wieder bekommen. Den Mohnkuchen (sehr lecker), den wir erstanden haben, haben wir direkt zu Elke und Bert von der AnjuliNui zum Kaffee mitgenommen. Nachdem wir schon seit Jahren per Mail in Kontakt sind, haben wir die beiden hier endlich auch persönlich kennengelernt.

Fahrt nach Lagos an der Algarve

Gestern haben alle Wettervorhersagen immer noch sehr gut ausgesehen, also sind wir in Richtung Lagos aufgebrochen. Praktisch noch in der Marinaausfahrt haben wir das Großsegel gesetzt, nachdem wir auf Kurs waren auch die Genua. Bis zum Cabo Vicente wurden angenehme Winde seitlich vorhergesagt und diesmal hat sich das Wetter auch daran gehalten! Wir konnten herrliche 100sm segeln. Zwischendurch war zwar mal ein wenig wenig Wind, aber der kam dann auch wieder. Recht viel mehr ist auf der Strecke bis dahin auch nicht passiert, es war einfach schön. Kurz nach Sonnenaufgang kam uns eine Delphinschule von bestimmt 30 Tieren entgegen. Leider sind sie nicht mit uns geschwommen, aber so viele Delphine auf einmal durch´s Wasser springen zu sehen war auch schon äußerst beeindruckend!

Laut Vorhersage mussten wir ab dem Cabo Vicente mit Motor weiterfahren: der Wind sollte praktisch einschlafen und wir nur noch ein laues Lüftchen auf die Nase bekommen. Auch das hat gestimmt! Aber natürlich gab es mal wieder etwas, was uns alle Vorhersagen verschwiegen haben: mit dem zwischendurch 3-4m hohen Schwell haben wir nicht gerechnet. Allerdings war dieser so langgezogen, das es durchaus erträglich war. Etwas unangenehm waren kleinere Wellen in Querrichtung zwischendurch, aber die Phase wurde uns von einem Besucher verkürzt. Sportlich war dann die Hafeneinfahrt: im Hafenhandbuch stand schon, dass bei viel Südostwind die Einfahrt schwellig sein könnte, wir hatten zwar keinen Wind, dafür aber immer noch den Schwell, und selbstverständlich aus Südost kommend. Durch brechende Wellen sind wir reingeschlittert, Michl hat grandios gesteuert.

Hier in der Marina liegen wir allerdings sehr ruhig, aber auch zentral! Morgen werden wir uns mal auf den Weg machen und unsere Umgebung erkunden und irgendwann geht es dann an die ToDo-Liste, die wir hier abarbeiten wollten. Wir werden wohl ein paar Tage bleiben.

zurückgelegte Strecke: 134,3sm, Gesamt: 1580,6sm