La Coruna

Wir wollten ja eigentlich länger in Ria de Cedeira ankern. Hatten vorgehabt endlich mal wieder unser Schlauchboot und den AB auszufahren. Das kleine Fischerdörfchen sollte auch ganz schön sein. Doch nachdem es unmöglich war, die Nacht auch nur ein Auge zu zu machen, starker Schwell und ständiges teilweise ruckartiges Rollen haben das verhindert, planten wir um und sagten uns, dies brauchen wir nicht noch eine Nacht, denn der Wetterbericht sagte eher noch stärkeren Wellengang voraus.
Also haben wir morgens gleich den Anker gelichtet, um trotz hoher Wellen nach La Coruna zu fahren. Als wir die Bucht rausfuhren, kam es uns wegen der Wellen so vor, als würden wir bergauf fahren. Segeln war leider nicht drin, Wind so 1,5Bft und hohe Wellen von vorn bzw. der Seite. Doch wir wollten da ja durch.
Und wie es immer so ist, nach ein paar Stunden bekamen wir Wind bis zu 4Bft, die Wellen kamen auch nach Kurswechsel noch aus der gleichen Richtung, jetzt quasi fast von hinten. Wir hatten Halbwindkurs, genau so wie es unsere Kassiopeia liebt. Also die Genua hoch und den Motor aus, herrlich… 🙂
Irgendwann wurde der Wind weniger und die Genua fing an zu schlagen, so dass wir sie runterholten. Was im Nachhinein gut war. Denn es frischte der Wind auf, so dass wir mit Wellen von hinten und dem Groß im ersten Reff mit über 5kn bis nach der grünen Tonne zur Einfahrt nach La Crouna ohne Motor rauschen konnten. So macht es einfach nur Spass!
Hier haben wir wieder Ulrike und Matthias von der Bella getroffen, die wir vor unserer Biskayaüberquerung in Cherbourg kennengelernt haben. Die sind fast zur gleichen Zeit rüber und haben ähnliche Bedingungen gehabt wie wir. Also genug Stoff um uns auszutauschen. 🙂

Wir haben uns hier jetzt erstmal für 2 Nächte einquartiert, morgen wollen wir sehen, dass wir einen Termin zum Rigger bekommen. Denn unser Rigg muss mal durch gesehen werden und hat ein Feintuning nötig. Das soll mal jemand machen der sich damit auskennt und es uns zeigt. Da haben wir auch noch ein wenig Nachholbedarf. 🙂

Außerdem ist Galizien schön und davon wollen wir doch auch was mitbekommen…

Gefahrene Strecke: 31,7sm, Gesamt: 1066,9sm,

 

Ankern im Ria Cedeira

Mittwoch, 12.9.

Heute früh haben wir nocheinmal Wetterdaten abgerufen – wir wollten weiter aber so sehr vielversprechend waren die Daten gestern noch nicht. Heute waren sie zwar nicht viel besser, insbesondere die Wellenhöhe, aber das sollte sich die kommenden Tage noch steigern. 1,3m Wellenhöhe, dachten wir, ist genug. Also los! Bis La Coruna war es uns für einen Tagestripp zu weit, für eine Nachtfahrt zu kurz. Also haben wir den Tipp von Stegnachbarn aufgenommen und sind bis zum Ria Cedeira zum Ankern gefahren. Die Bucht ist sehr schön und geschützt, allerdings schaukelt es uns ein wenig durch. Mal sehn, wie die Nacht wird, vielleicht suchen wir uns morgen noch eine andere Ecke in der Bucht.

Die Fahrt hierher war auch schon schaukelig: recht wenig Wind und anfangs Welle, später Dünung von der Seite. Somit konnte auch das Großsegel nicht viel stützen. Und immer, wenn wir den Kurs gewechselt haben, weil wir um ein Cap waren, kamen die Wellen hinterher. Erst in der Einfahrt in die Ria haben sie uns ein wenig angeschoben.

Gefahrene Strecke: 34,2sm, Gesamt: 1035,2sm

Viveiro, Galicia

Nachdem wir gestern Kassiopeia noch Zeit gewidmet haben, haben wir uns in der Umgebung ein wenig umgesehen. Viveiro ist etwas touristisch, die Altstadt mit ihren kleinen, engen Gassen aber durchaus sehenswert. Wir sind ein bißchen hin und her und rauf und runter geschlendert, haben viele kleine Geschäfte und Bars gesehen und uns einfach etwas treiben lassen. Zum Abschluss waren wir noch im Gadis, einem etwas größeren Supermarkt um die Ecke. Und nachdem wir in Frankreich schon glücklich über die vielen frischen Sachen waren, konnten wir hier die Preise kaum glauben. Allein die Paprika kosten ein Viertel vom französischen Preis. Auch die sonstige Auswahl – scheint, als ob uns die spanische Küche doch sehr liegt 🙂 Abends haben wir uns dann gleich eine Auswahl an Tapas selbst gemacht. Und nicht, dass einer denkt, bei uns ist plötzlich der Wohlstand ausgebrochen: die Langustinos haben €1,28 gekostet – alle vier zusammen!! Was wir auch sehr genossen haben, wir konnten bis spät abends im T-Shirt draußen sitzen, das war bisher noch nirgends möglich.

Heute haben wir bisher mit allem möglichen Kleinkram verbracht:

  • wir haben schon seit einer Weile nach Roggenmehl gesucht. Bisher konnten wir in keinem Supermarkt etwas finden. Heute früh sind wir dann zu einem kleinen Bäcker, den wir gestern gesehen hatten, und haben uns 5kg zu einem echt guten Preis mitgenommen.
  • danach haben wir den Markthallen einen Besuch abgestattet und unser Abendessen mitgenommen: Merluza (Seehecht), Fisch ist hier einfach günstiger als Fleisch
  • wir haben einen Wackelkontakt an einem Kabel, das wir für Landstrom verwenden, repariert. Gut, dass es ein altes Kabel ist, da kann man die Stecker noch schrauben. Papa, das ist nicht das erste mal, dass sich dein Polprüfer bewährt hat.
  • in der Heckkabine war irgendwie Chaos, das ist jetzt aufgeräumt. Außerdem haben wir somit auch wieder einen besseren Überblick, was wir wo gelagert haben.
  • an zwei Relingsstützen und zwei Wanten kam etwas Wasser ins Boot, das wurde abgedichtet.
  • für unsere Weiterreise haben wir ein wenig geplant. Als nächstes soll es nach La Coruna gehen, hier in Viveiro können wir keine Wäsche waschen und das ist dringend nötig. Dann geht´s weiter um das nächste Cap an die Atlantikküste und wir wollen endlich ankern.
  • beim Bimini geht es voran, die nächsten Nähte sind zumindest abgesteckt.

Estamos en Espana

Hier kommt der versprochene ausführlichere Bericht über unsere Überfahrt nach Spanien, gestern waren wir so müde und geschafft, da wären wohl nicht viele gerade Worte dabei herausgekommen.

Über die erste Nacht hatten wir ja schon geschrieben, mehr gibt es dazu eigentlich auch nicht zu sagen, es war trotz Motor einfach schön. Allerdings war der Tag danach inklusive der Nacht fast noch schöner, wir konnten bei angenehmem Wind komplett segeln. Die Delphine kamen wieder, tagsüber und nachts. Tagsüber eine Delphinschule mit bestimmt 20 Tieren, etwa eine Stunde lang haben sie mit Kassiopeia gespielt. Immer wieder sind sie unter dem Kiel durchgetaucht, haben sich vor dem Bug gedreht und einen Sprung nach dem anderen gemacht. Einer hat sogar schon aus der Ferne Kunststücke gezeigt und sich im Flug gedreht. Wir könnten da stundenlang zusehen! Ansonsten war der Tag eher ereignislos, was ja aber auch nicht schlecht sein muss 🙂 Ach ja, es gab doch noch was: wir haben einen Auftrag erfüllt! Kilian, Florian, Sabine und Bernd haben uns eine Flaschenpost mitgegeben, die haben wir in der Biskaya frei gelassen. Und Besuch hatten wir: ein kleiner Vogel, wir wissen nicht was für einer, hat sich unterwegs auf unserer Reling ausgeruht. Was auch immer der Kleine so weit von der Küste gesucht hat, nach Wasservogel hat er nicht ausgesehn.

Abends ließ der Wind nach, damit hatten wir nach den Grib-Files (Windvorhersagekarten) schon gerechnet. Also mussten wir den Motor anwerfen. Das war nach der langen Segel-Stille zwar nicht so schön, aber nach Wettervorhersage sollte ab Sonntagabend der Wind noch ein wenig gegen uns drehen und zunehmen. Bis dahin wollten wir angekommen sein. Nach einer Weile hat der Wind dann kräftig zugenommen. Das war so nicht angekündigt. Auch die frühere Drehung auf Südwest (also fast aus der Richtung, in die wir wollten) entsprach nicht der Vorhersage. Bevor es dunkel wurde, haben wir noch ein wenig abgedreht, um unter Segeln Diesel nachzutanken. Wir wollten den Tank so voll wie möglich haben, durch den Wind hatten auch die Wellen zugenommen, diese kamen seitlich und haben uns (und den Dreck im Tank) gut durchgeschaukelt. Und das war gut, dass wir das getan haben. Schon an unserem Segeltag haben wir den Separ-Filter gespült, auch das war gut! Der Wind hat über Nacht noch zugenommen, wir haben das Großsegel gerefft zur Stütze stehen lassen und sind durch die Nacht gebraust. Aus den angekündigten 2-3Bft wurden 5-6Bft, in Böen bis 7Bft. Die Wellen kamen weiter seitlich, die ein oder andere hat sich über Kassiopeia gebrochen. Wir sind sehr glücklich über unser festes Dach, die Scheibe und das geschützte Cockpit. Ohne das alles hätten wir wohl mehr Salzwasser abbekommen. Wind und Wellen haben erst etwa 5sm vor Spanien nachgelassen, dort ist beides dann aber völlig eingeschlafen. Unterwegs hat auch eine Halterung unserer Lazy-Bags daran glauben müssen, die kann aber einfach wieder befestigt werden.

An Schlaf war in dieser Nacht nicht zu denken. Zusätzlich zum Wetter kam noch, dass diesmal kein Mond oder Sterne die Nacht erhellt haben, es war stockfinster um uns herum. So eine absolute Dunkelheit hatten wir beide zuletzt im Dunkelcafe in Nürnberg erlebt. Also haben wir ständig Ausguck gehalten, Radar und AIS verfolgt, um so kein Hindernis zu übersehen. Es war zwar nicht viel Verkehr, aber auch den will man ja in so einer Situation möglichst weit von sich haben. Was wir so nicht sehen konnten, waren die Wellen. Somit konnten wir uns auch schlecht darauf einstellen. Das klingt jetzt alles recht dramatisch, wir haben uns auch desöfteren gefragt, warum wir so doof waren und losgefahren sind, aber unter dem Strich haben wir und Kassiopeia das ganze doch gut überstanden. Die verschiedenen Wettervorhersagen haben von der Windstärke nichts angedeutet, ein Grund mehr, dem in Zukunft mehr zu misstrauen.

Durch die Windrichtung haben wir nachts beschlossen, weder nach Camarinas (unser ganz ursprünglich geplantes Ziel) noch nach La Coruna zu fahren, sondern etwas weiter östlich nach Viveiro. Gestern mittag, nach ziemlich genau 3 Tagen Fahrt, haben wir angelegt. Hilfe bekamen wir durch den Hafenmeister und Stegnachbarn, wir mussten beim Anlegen praktisch gar nichts machen außer die Leinen zu reichen. Wir wissen noch nicht, ob die riesige Hilfsbereitschaft daran lag, dass wir so fertig ausgesehen haben oder ob das in Spanien üblich ist. Das werden wir noch herausfinden 🙂

Viel haben wir dann gestern nicht mehr gemacht: wir haben uns ein paar Tapas gegönnt, waren duschen und sind um halb vier nachmittags ins Bett gefallen. Beim Essen hatte uns schon fast die Müdigkeit übermannt, Michl ist, während er die Gabel zum Mund geführt hat, kurz eingenickt 🙂 Nach 16 Stunden äußerst erholsamem Schlaf sind wir heute früh aufgewacht und haben unser erstes Frühstück in Spanien genossen.

Jetzt widmen wir zuerst Kassiopeia ein wenig Zeit: das Salzwasser muss überall abgesprüht, die Lazy-Bags wieder repariert, Geschirr abgespült, Logbuch vervollständigt und der Artikel hier geschrieben werden. Nachmittags werden wir uns Viviero ansehen und dabei die Wärme genießen 🙂 Schon auf der Fahrt hierher wurde es immer wärmer, schon in der letzten Nacht hatten wir deutlich weniger Schichten Kleidung benötigt. Wir sind endlich im Sommer angekommen 🙂

Etmale: Freitag 110sm, Samstag 100,4sm, Sonntag 134,3sm, Gesamtstrecke Biskaya 344,7sm, Gesamte zurückgelegte Strecke (wir haben in der Einfahrt unsere tausendste Seemeile geschafft!!): 1001,1sm

Biskaya – geschafft!

Nur ganz kurz: wir haben heute mittag in Viveiro in Spanien angelegt und haben die Biskaya erfolgreich hinter uns gebracht. Die Fahrt war sehr vielseitig, von wunderschönem Segeln über Flaute schieben und Sturmböen war alles dabei. Wir sind sehr müde, haben uns noch kurz mit ein paar Tapas belohnt, jetzt geht es unter die Dusche und dann ab ins Bett. Der nächste Beitrag wird ausführlicher!

Die erste Nacht auf der Biskaya

Freitag, 7.09.

Gestern sind wir dann doch aus Frankreich aufgebrochen. Wir hatten früh noch überlegt, weil die aktuellsten Wettervorhersagen für Sonntag kurz vor Spanien Gegenwind angesagt hatten, aber dann entschieden wir doch zu starten. Windrichtung und Stärke waren perfekt, wir sind segelnd richtig gut vorangekommen. Kurz vor der Ile D´Ouessant mussten wir doch den Motor zuhilfe nehmen, der Wind ließ nach und kam direkt von hinten, irgendwie kamen wir auch aufgrund einsetzender Gegenströmung nicht mehr von der Stelle und die Segel haben ständig geschlagen. Seit gestern abend haben wir nun denselben Kurs – direkt nach Spanien. Wo wir anlanden, entscheiden wir wohl am Sonntag, je nachdem wie sich der Wind entwickelt.

Für heute Nacht mussten wir wieder die Maschine anmachen, der Wind wurde einfach immer weniger (inzwischen sind wir wieder segelnd unterwegs). Dennoch war es eine sehr schöne Nacht. Der Himmel war so klar, dass wir vor lauter Sternen gar nicht wussten, wo wir zuerst hinsehen sollten. Die Milchstrasse war in einer beeindruckenden Klarheit zu sehen. Das hat sich erst geändert, als der Mond erst blutrot am Horizont aufgegangen ist und dann die Nacht erleuchtet hat. Bestimmt die halbe Nacht wurden wir von Delphinen begleitet. Auch im Mondlicht ist das sehr beeindruckend: die silber glänzenden Körper sind durch das Wasser zu erkennen. Und es ist toll zu sehen, wenn sie unter dem Bug durch schnellen. Auch vier oder fünf Delphine gleichzeitig springen zu sehen ist einfach grandios. Manchmal wurde beim Springen floureszierendes Plankton mit aufgewirbelt, das hat dann noch gleichzetig ein Leuchten bei jedem Sprung verursacht.

Bei all der Aufregung und Schönheit konnten wir natürlich nicht so grandios schlafen. Wir werden uns wohl heute tagsüber immer wieder mal ein paar Minuten gönnen, dass wir für die nächste Nacht gerüstet sind. Rein verkehrstechnisch dürfte es wenig Probleme geben: wir sehen zwar auf dem AIS ein paar Frachter, aber die sind alle weit weg. Andere Segler haben wir nur gestern einen gesehen.

Ach ja, Thema Angeln: wir nähern uns dem gewünschten Ergebnis! Zumindest an einem Haken war wohl ein Fisch dran, es hingen Schleim- und Fleischfetzen daran. Jetzt müssen wir das ganze nur noch inklusive dem komplettem Fisch an Bord bringen.

L´Aber Wrac´h, Bretagne, Frankreich

Es ist richtig schön hier! Die Bretagne gefällt uns sehr gut, heute haben wir uns einen Spaziergang in den nächsten Ort genehmigt. Irgendwie wieder ganz anders als die Normandie, hier sind viele Felsen, die umschifft werden müssen, andere sind erst bei Niedrigwasser zu sehen – toll und beeindruckend. Hat es also doch etwas Gutes, dass wir nochmal anhalten mussten.

Was uns hier auch sehr gut gefällt: zumindest der eine Mechaniker, mit dem wir zu tun hatten, wusste anscheinend, was er tut, er war sehr pünktlich (sogar zu früh), hat sauber gearbeitet und äußerst fair abgerechnet. Und wir haben sogar eine ausführliche Rechnung bekommen, auf der er erläutert hat, warum er was an der Hydraulik wieder umbauen musste. Mal sehn, was dazu der Mechaniker in Fécamp zu sagen hat… Das Wichtigste: es sieht so aus, als ob sowohl die manuelle Steuerung als auch Dorie funktionieren, wir werden morgen starten und das intensiv testen.

Ach ja, und was wir völlig zu erwähnen vergessen hatten, nachdem wir gerechnet und überlegt hatten wegen der Abfahrtszeit um das Cap de la Hague: wir sind vorgestern mit relativ großem Abstand (etwa 5 Seemeilen) daran vorbei gefahren und es war völlig unspektakulär. Wir dachten schon, na toll, dann hätten wir auch näher dran vorbeifahren können, die Schweden, die mit uns in Cherbourg gestartet waren, waren immerhin drei Stunden früher hier. Aber heute erzählten sie, dass sie doch deutlich zu nah waren. Sie sind in heftige Strudel geraten mit meterhohen Wellen und Strömungen, die das Schiff nicht mehr steuerbar senkrecht zur Ausrichtung des Bugs fahren lassen haben. Und das mit 10kn Geschwindigkeit. Das wäre sicherlich interessant zu erleben gewesen, aber wir sind doch froh, darauf verzichtet zu haben.

Richtung Biskaya

Die Nacht begann mit einem wunderschönen Sonnenuntergang, den wir gemeinsam genießen durften. Desweiteren lief leider die ganze Nacht hindurch der Motor, so dass unser Vorhaben, jeder schläft 4h ziemlich schnell dahin war. Vielleicht war es ein wenig Aufregung wegen der Hydraulik, der Lautstärke oder einfach, dass wir die erste Nachtfahrt zusammen verbringen wollten. So kam es, dass jeder mal fragte, wie fühlst Du dich? Gut! Müde? Nö, ok dann mache ich mal für 10 Minuten die Augen zu. Als Schlafkoje für unterwegs haben wir unseren Salon auserkoren.
So ging es dann bis heute Mittag 😉
Noch immer sind wir stocksauer auf dem Mechaniker aus Fécamp. Morgen schaut der hiesige sich dieses „Hydrauliksystem“ mal an und will uns sagen was da zu machen ist. Wir hoffen mal. Ohne das wir das in den Griff bekommen, brauchen wir wirklich nicht los. Doch wir haben mittlerweiile einen Standardsatz: „es is wies is“!! Der sagt alles aus 🙂

Irgendwie weiß man teilweise noch nicht, was man mit seiner Zeit anstellen solle, jetzt nachdem der Autopilot so gut steuert. 😉 Doch letztendlich fand sich immer was. und die Nacht war sehr schnell rum. Was für uns schwer war, wir wussten nicht wann der Tag beginnt. Frühstückskaffee machen? wann? Waschen, Zähne putzen und so, normal machst du das ja nach dem Aufstehen, doch jetzt? Nun bis zum späten Vormittag hatten wir dann auch das geschafft ;-).
Am Nachmittag frischte der Wind dann doch bis zu 3,5 Bft auf und wir zogen schnell die die Genau hoch und machten damit und mit Strömung dann doch wieder ganz gut Fahrt. Unterwegs bschlossen wir dann, bis nach L´Abre Wrac´h  zu fahren, weil wir tagsüber einlaufen wollten und Brest zu weit weg war. Die Einfahrt hier war nicht ganz so trivial. Vor allem auch, weil wir mit Niedrigwasser einliefen und überall Felsen lauerten.

Hier trafen wir auch wieder die beiden Schweden von den wir uns gestern noch verabschiedet haben. Schön es beginnt schon hier, ach Ihr seid auch da? 😉

Jetzt sitzen wir noch kurz im Cockpit, obwohl uns schon fast die Augen zufallen, aber was macht man nicht alles um seine Leser auf den neuesten Stand zu bringen. 😉

Unterwegs

Heute mittag sind wir in Cherbourg gestartet. Ob wir tatsächlich nonstop durch die Biskaya kommen, wissen wir nicht, es sieht eher so aus, als ob wir tanken müssen. Seit heute mittag läuft bis auf eine kurze Unterbrechung der Motor, 2Bft reichen Kassiopeia nicht wirklich zum Segeln. Aber dafür haben wir wenig Welle, wir würden das eher als angenehme Dünung bezeichnen. Dorie macht ihren Job hervorragend, sie fährt sehr ruhig und gleichmäßig. Was allerdings heute schon zu heftigem Ärgern geführt hat, war die Installation der Hydraulik in Fecamp. Der Mensch hatte, so jetzt im Nachhinein betrachtet, von Hydraulik offenbar auch nicht viel mehr Ahnung wie wir. Er hat anstelle eines Anschlusses an den Hydrauliktank direkt am Steuerrad einen Ausgleichstank für das Hydrauliköl der Pumpe von Dorie im Motorraum angebracht. Was ja sicherlich funktionieren würde, wenn diese auf gleicher Höhe gewesen wäre… So hat die Pumpe nämlich Peu a Peu das Öl durch den Ausgleichstank nach draußen gepumpt. Was uns aufgefallen ist, als wir kurz mal manuell steuern wollten und das Ruder nicht reagiert hat. Glücklicherweise hatten wir noch Hydrauliköl dabei, das haben wir nachgefüllt und den Ausgleichsbehälter mit einer Schraube abgedichtet, mehr konnten wir erst mal nicht tun.

Jetzt zu den schönen Dingen: wir hatten gerade einen traumhaften Sonnenuntergang, zuvor wurden wir kurz von einer Delphinschule begleitet. Herrlich, diese Tiere sind so anmutig. Es ist einfach ein Geschenk, sie in freier Natur erleben zu dürfen. Wir sind sehr gespannt, wie unsere erste komplette Nacht auf See verläuft, bisher sind wir ja immer irgendwann nachts im Hafen angekommen. Inzwischen haben wir schon einen ganzen Berg an warmen Klamotten angezogen, wir werden dann auch versuchen, abwechselnd zu schlafen. Auf jeden Fall freuen wir uns auf die Nachtstimmung auf See 🙂

unser Autopilot läuft!

So wie gestern früh die Marina voll war, so leer war sie heute. Anscheinend haben die Regatta-Crews wieder den Heimweg angetreten. Die Marina hier können wir übrigens nur bestens empfehlen. Sie ist zwar groß, aber nicht unpersönlich, alle sind sehr freundlich, Internet ist gratis, die Duschen sind die bisher mit Abstand besten (entgegen Reeds seit Januar gratis) und durch die eine Woche Liegezeit ist sie auch die günstigste (7 Nächte liegen, 5 bezahlen). Mit den verschiedenen Shops vor Ort (2 Segelmacher, 4 Ausrüster, 1 Angelzubehör, und alle mit moderaten Preisen) kann man auch technisch nachlegen.

Wir haben außerdem weiter vorbereitet:

  • Dorie (unser Autopilot) ist eingefahren. Beim ersten Versuch kam eine Fehlermeldung, wir waren schon kurz verzweifelt, aber wir hatten die Hydraulikpumpe nicht angeschaltet… Ein kurzer Test hat ergeben: sie steuert sehr ruhig und genau! Das lässt hoffen für die längere Strecke.
  • nach dem Einfahren von Dorie haben wir an der anderen Seite des Stegs wieder festgemacht, so konnten wir endlich unser Großsegel wieder an seinen Platz bringen. Wir hatten die letzten Tage ständig Wind von hinten und da geht das nicht. Selbstverständlich ist der Wind so gut wie eingeschlafen, sobald wir fertig waren…
  • der Dieselfilter hat seine übliche Reinigung bekommen, es war aber fast kein Dreck mehr drin.
  • der Dieseltank ist voll, außerdem haben wir noch zwei zusätzliche Kanister besorgt und gefüllt. Insgesamt haben wir jetzt 100l zusätzlich in Kanistern dabei.
  • gerade wird nebenbei der Wassertank befüllt
  • das Solarpanel hat einen fertigen Anbausatz erhalten. Jetzt fehlt noch die Endmontage und Verkabelung. Irgendwie dauert alles länger, als man so denkt…
  • wir haben uns die Strömungskarten angesehen und wissen jetzt, wann relativ zu Hochwasser in Dover wir von hier los müssen. Kurz nach Cherbourg müssen wir an Cap de la Hague vorbei, das ist auf unserer Strecke die Stelle mit der höchsten Strömung im Ärmelkanal. Also heißt es Abstand halten! Kurzfristig waren wir irritiert, weil ein anderer Segler auf eine völlig andere Abfahrtszeit kam, aber wir haben uns dann mit einem schwedischen Paar unterhalten, die wussten auch nicht, was der andere gerechnet hat und kamen auf dasselbe Ergebnis wie wir.

 

Vorbereitungen

Gestern sind wir endlich auf eine unserer Meinung nach gute Idee gekommen, wie wir die Solarpanele auf dem Dach befestigen können. Teilweise haben wir auch das Material dazu bekommen (eine kann montiert werden, für die zweite fehlt noch eine Alu-Stange). Leider hat das Besorgen der Teile doch recht viel Zeit in Anspruch genommen. Irgendwie dauert unterwegs alles ein bisschen länger 😉 Die Montage haben wir für morgen geplant.

Auf dem Weg zum Einkaufen haben wir mal wieder eine Segelschule gesehen. Das ist so richtig putzig hier: die Kinder werden alle in Optimisten (kleine Segelboote) gesetzt, aneinader festgebunden und erstmal nach außen gezogen. Und somit fahren sie alle wie an einer Schnur aufgereiht nach draußen. Das ganze verbunden mit viel Gelächter, die haben richtig Spaß dabei!

Abends hat dann irgendwann auch der Wind etwas nachgelassen und die Sonne kam raus – wir haben das gleich genutzt, um mal unseren Grill anzuwerfen! Es gab Gemüsespieße, Fleisch und Wurst (eine sehr gute!).

Heute, als wir aufgewacht sind, war plötzlich die Marina richtig voll. Ein bisschen Suche im Internet hat ergeben, dass eine Regatta von Cowes (Isle of Wight) bis Cherbourg stattgefunden hat. Tja, und die sind heute alle hier in der Marina. Was beeindruckend ist: die Marina ist so groß, dass immer noch etliches frei ist.

Tagsüber wollten wir immer wieder unseren Autopiloten einfahren, aber immer, wenn wir nur daran gedacht haben, hat der Wind aufgefrischt. Als ob da ein Sensor eingebaut ist… Hoffen wir mal, dass es morgen etwas ruhiger wird. Unser Großsegel konnten wir deswegen auch noch nicht einziehen. In unserer Box bekommen wir ständig Wind von hinten, da können wir es nicht hochziehen.

Dann sind wir auch versorgungstechnisch am Vorbereiten. Wir haben noch Wasser und Essen nachgelegt. Beim Essen haben wir darauf geachtet, dass wir uns das schnell zubereiten können. Nachdem wir unterwegs bisher immer irgendwie fast gar nichts gegessen haben und wir das aber auf der mehrtägigen Strecke doch ändern sollten, haben wir versucht, die Hürden um etwas Nahrung aufzunehmen, so niedrig wie möglich zu halten 😉 Aber keine Sorge, es gibt nicht nur Dosen-Nahrung, unter anderem Paprika, Gurke und Obst sind im Angebot.

Gemischtes

So langsam setzt sich bei uns der Gedanke fest, dass wir von hier aus direkt nach Spanien durch die Biskaya fahren (Zwischenstopp jedoch nicht ausgeschlossen). Das bedeutet aber auch, dass wir hier alles dafür vorbereiten müssen inklusive Verproviantierung. Und damit haben wir dann heute gleich angefangen. Das Wetter war nicht so wirklich berauschend, also sind wir zum Einkaufen gegangen. Und haben uns etwas gekauft, was wir eigentlich nie haben wollten: einen Hackenporsche. Aber die Dinger sind einfach praktisch, wenn man schwere Sachen transportiert! Und allein mit Wasser und Wein kam schon ein wenig Gewicht zusammen.

Dann kamen wir heute einen entscheidenden Schritt beim Autopiloten weiter. Er hat ja noch nicht so funktioniert wie er soll, aber für die Biskaya wollten wir ihn dann eben doch nutzen. Wir haben den Ruderlagengeber angepasst, so dass nun die angezeigten Werte auch mit der Ruderstellung übereinstimmen. Allerdings hat er trotzdem nur in eine Richtung gelenkt. Nachdem wir unter Anleitung aber noch eine Einstellung verändert haben, funktioniert zumindest der Hafentest einwandfrei. Jetzt brauchen wir das passende Wetter (wenig Wind und Welle), dann können wir die letzte Einstellung vornehmen: Dorie (wie wir unseren Autopilot getauft haben) muss lernen, wie Kassiopeia auf Lenkbewegungen reagiert, das heißt wir müssen ein Stück fahren und sie selbst lernen lassen.

Gestern schon haben wir unser genähtes Großsegel abgeholt, der Segelmacher hat sich tatsächlich an den vereinbarten Preis gehalten und unserer Meinung nach sauber gearbeitet. Zum Anschlagen war bisher zuviel Wind, der auch noch aus der falschen Richtung kommt, aber das geht mit dem passenden Wetter schnell.

Außerdem hatten wir gestern abend Besuch von Ulrike und Matthias, SY Bella. Wir hatten letztes Jahr kurz Mail-Kontakt miteinander und jetzt einen schönen Abend mit Gesprächen bei Wein im Cockpit. Die beiden haben grob die gleiche Richtung, haben allerdings nur ein Jahr Zeit.

 

Erste Erfahrungen mit der Ausrüstung

nach gut 5 Wochen und 500 sm dachten wir uns, bevor es weitergeht, eine kurze Ausrüstungsbilanz kann nicht schaden. Vor allem da es draußen so richtig stürmt und sich die dunklen Wolken am Himmel gegenseitig jagen ;-).

AIS:
Was wir überhaupt nicht mehr missen möchten ist unser AIS. Wir hatten ja am Anfang überlegt ob wir überhaupt eines brauchen. Da wir schon die ein oder andere Schifffahrtsstrasse gekreuzt haben, war es doch gut, zu sehen, was da außer uns noch unterwegs ist. Nachdem wir großzügigerweise von Weatherdock eine Komplettanlage zur Verfügung bekommen haben – vielen Dank dafür noch mal – können wir es nur empfehlen. Eine eigene Antenne fürs AIS ist eine feine Sache, die ist klein und man kann sie super auf die Heckreling schrauben und ist unserer Meinung nach dem Antennensplitter vorzuziehen, u.a. haben wir dadurch ein zusätzliches GPS-Signal.

Radar:
Haben wir bisher 2x im Einsatz gehabt, jedesmal bei dichtem Nebel. Es ist unserer Meinung nach einfach ein Sicherheitsfaktor, den wir (man) nicht missen sollte. Bisher hatten wir mit Lesen und Erkennen der Signale keine Probleme.

Schwerwetterklamotten:
Wer wie wir, von der Nordsee aus Richtung Süden startet, wird froh sein, welche zu haben. Besonders nachts wird es doch empfindlich kühl, wenn dann auch noch Regen dazu einsetzt, kann man noch eine 2te Schicht darunter ziehen und es ist mollig warm :-). Wir jedenfalls sind froh, hier in gute Schwerwetterklamotten investiert zu haben.

Sonnenbrillen:
Unserer Meinung ganz wichtig, Sonnenbrillen mit polarisierenden Gläsern. Wobei da nicht wirklich die 200,- Euro Gläser nötig sind. Ich hatte da zum Vergleich mal meine wirklich gute normale Sonnenbrille auf, da war die Blendung einfach um ein vielfaches höher.

Seekarten:
Wir arbeiten mit elektronischen und Papierkarten. Wobei wir im Zweifel immer eher die Papierkarten vorziehen würden (auch wenn die elektronischen bequemer sind). Auch da müssen es nicht immer die aktuellsten sein. Am allerwichtigsten ist für uns der neueste Reeds Nautical Almanach, weil man sich da auf die Strömungstafeln, Hafenkarten etc. verlassen kann. Zusätzliche Hafenhandbücher haben wir bisher nicht vermisst.

Doppeltes Vorstag:
Unsere Entscheidung eine zweites Vorstag statt einer Rollanlage anzubauen hat sich für uns bisher als richtig erwiesen. Zudem wir beide auch bei 6-7Bft keine Probleme damit haben vorn am Bug zu arbeiten um das Segel zu wechseln.

NEXUS-Instrumente:
Wir sind froh, dass wir sie eingebaut haben. Wir haben überlegt was wir da drüber schreiben können. Doch wir sagen einfach, sie arbeiten zuverlässig und was kann man positiveres sagen.

Kuchenbude:
Für uns unverzichtbar, da dadurch ein weiters „Zimmer“ entstanden ist. Für´s Segeln ungeeignet, aber sobald wir vor Anker oder in einer Marina liegen, ist es mit das erste was wir aufbauen. Bei unserem Boot mit Mittelcockpit und ohne Durchgang unter Deck in die Heckkabine, ist es die einzige Möglichkeit bei Regen trocken von vorn nach hinten zu kommen.

 

Ankommen

Heute sind wir irgendwie erst so richtig hier angekommen, war doch schon etwas spät heute Nacht. Deswegen haben wir uns heute früh erstmal Ausschlafen gegönnt. Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir uns den Segelmacher angeschaut und ihm dann anschließend gleich unser Großsegel vorbeigebracht. Bis morgen mittag ist es repariert, meinte er. Wenn es beim abgemachten Preis bleibt (€20,-) und auch noch gut repariert wird, hat sich das Warten damit bis Cherbourg gelohnt.

Anschließend sind wir zu einem ersten Erkundigungsspaziergang aufgebrochen. Also mal ein bisschen schlendern und auch den angekündigten großen Supermarkt besuchen (das ein oder andere müssen wir inzwischen nachkaufen). Den Supermarkt haben wir gefunden – und der ist wirklich groß! Ein Riesen-Carrefour, der anscheinend nach Renovierung neu aufgemacht hat und jede Menge recht gute Angebote hat. So viel konnten wir gar nicht tragen, wie wir hätten kaufen können. Deshalb haben wir beschlossen, wir machen wir uns eine Einkaufsliste und nehmen dann überlegt und besonnen das mit, was wir brauchen und packen nicht einfach nach Herzenslust in den Einkaufswagen. 😉 Außerdem muss dazu noch der Transport organisiert werden.

Gestern auf der Fahrt hierher kam uns ein Gedanke, der sich so langsam bei uns im Kleinhirn festsetzt: wir sind am Überlegen, gleich von hier aus direkt in die Biskaya, also direkt nach Spanien, zu fahren. Und als wir noch überlegt haben, ob das jetzt eine völlig idiotische Idee ist, hat es am Boot geklopft. Wir bekamen Besuch vom Hersteller unseres Wassermachers, der zufällig seit gestern für zwei Nächte hier in der Marina ist und unser Boot entdeckt hatte. Ja, und mit der Biskaya hat das folgendes zu tun: er hat das schon so gemacht! Falls uns da sonst noch jemand einen Tipp dazu geben kann, immer her damit!

Cherbourg

Nachdem wir noch getankt haben (der günstigste Dieselpreis  seit wir unterwegs sind von 1,43€) haben wir kurz nach 9 Uhr Fécamp verlassen.
Es war das erste Drittel der Fahrt ein herrliches Segeln so mit 4-6kn, was für uns schnell war, da wir das Gross immer noch nur im ersten Reff fahren können und die Fock oben hatten.

Um 12:22,14 Uhr (10:22,14 UTC) überwandten wir dann den Nullmeridian. Am frühen Nachmittag schlief dann der Wind allerdings ein, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als den Motor dazu brummen zu lassen. Irgendwann mussten wir dann auch die Fock bergen, weil sie nur noch schlug.
Dann kam auch noch die starke Gegenströmung, die war so heftig, dass wir die Drehzahl erhöhen mussten um rechtzeitig bis zum Cap Lévi rumzukommen. Irgendwann fing es auch noch zum regnen und es wurde Nacht.
Doch wir schaften rechtzeitig rum zu kommen und rauschten dann mit über 9kn, mit Motor, Groß, ein wenig Wind und der starken Strömung, Richtung Cherbourg.
Bei der Geschwindigkeit mussten wir voll konzentriert durch die Nacht sehen um die wirklich schlecht beleuchteten kleinen Fischerboote nicht über den Haufen zu fahren ;-). Einen kleinen Segler sahen wir auch erst als er schon fast neben uns war.

Die Einfahrt bei Nacht in Cherbourg wurde mal wieder begleitet von einem Leuchten und Blinken einer großen Anzahl von grünen und roten Tonnen. Wir verschätzten uns gelegentlich damit, welches wohl unsere sein könnten. Doch letztendlich fanden wir sie mit Hilfe der Papierkarte, Open CPN und unseren Adleraugen. 🙂
Erst im doch recht großen Vorhafen, auch Stützpunkt der franz. Marine, bargen wir das Großsegel. Nach kurzem Durchfahren der Port Chantereyne Marina fanden wir eine freie Box und legten um 1:30 Uhr an. Noch schnell die Kuchbude aufziehen, es hat grade wieder das regnen angefangen, ein verdientes Glas Vino als Anlegerschluck und rein in die Koje. Endlich konnten wir auch seit 2 Nächten mal wieder gut schlafen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück, natürlich mit frischem Baguette, werden wir uns auf dem Weg machen, den Segelmacher suchen und uns ein wenig Cherbourg ansehen.

Gefahrene Strecke: 81,1sm, Gesamt: 504,2sm, Angelerfolg: 3xSeegras und Algen (irgendwann machen wir daraus entweder einen Salat oder trocknen es um eine Pfeife zu stopfen.)