Allerlei und Gelbflossentuna

fishingboatDie letzte Tage haben wir mal wieder mit allerlei Kleinzeug verbracht. Wäsche waschen, Mail beantworten, Shirts flicken (vom ein oder anderen Lieblingsstück müssen wir uns wohl irgendwann mal trennen…), Kindle bestücken und was eben so anfällt. Michl hat sich heute die Halteplatte des Schaltzuges vorgenommen. Das Gang einlegen ging schon immer recht schwer, also stand Entrosten an. Und die Halteplatte hatte das auch bitter nötig! Jetzt wurde sie glatt geschliffen, lackiert und mit neuen Schrauben wieder eingebaut. Und schon flutscht der Gashebel – zumindest im Gegensatz zu vorher!

Am Wochenende wurde auch unsere spanische Gasflasche wiedermal leer, das hat uns gestern einen Ausflug nach El Pinar beschert. Zuerst haben wir Sonntag geklärt, wo wir denn eine neue bekommen. Geholfen hat uns dabei die Touri-Info. Das ist die informativste und hilfreichste, die wir bisher gefunden haben! Unglaublich, wie bemüht und engagiert die beiden Damen hier sind! Es war klar, dass wir in Valverde tauschen können, aber El Pinar ist nunmal nur halb so weit. Also wurde die Oma in El Pinar angerufen und ausgequetscht – und sie konnte tatsächlich mit dem richtigen Tipp helfen. Grandios!

gelbflossentunfisch sushiHeute nachmittag hatten wir noch überlegt, was es abends so zu essen gibt bei uns, das hat sich dann spontan von selbst gelöst. Unser Nachbar, der Fischer, hatte letzte Nacht (und auch diese…) eine Pumpe am Laufen. Nicht gerade leise, aber er braucht sie, weil er Lebendköder an Bord hat und diese brauchen Meerwasserdurchfluss. Naja, und als Entschuldigung für den Lärm yellow_tuna_saladhaben wir einen frischgefangenen und sogar schon gesäuberten Gelbflossentuna über die Reling gereicht bekommen. 2kg frischester Fisch 🙂 Wenn wir das mit dem Fangen schon nicht selber auf die Reihe bekommen, dann konnten wir heute zumindest schonmal schmecken, was uns bisher am Angelhaken vorbeigeschwommen ist. Das erste Filet (jede Hälfte hat zwei) gab es als Sashimi (zum Reinlegen lecker!), das zweite als Ceviche (danke an die Balimara für das Rezept). Was wir morgen mit den anderen beiden machen, wissen wir noch nicht. Es wird sich was finden 🙂

Nachtrag + Spaziergang über Lava

kissWas wir gestern eigentlich noch erwähnen wollten: die ersten Tage hier gab es ja keinen Strom, waren also das erste mal nicht nur für einen Tag davon abhängig, was Solarpanel und Windgenerator uns so an Strom liefern. Wir hatten an den Tagen hier teilweise ganz gut Wind, jedoch nicht durchgängig. Sonne schien fast dauernd, allerdings ist ein Panel vom Baum abgedeckt, es zeigt Richtung Norden. Unser Fazit: der Windgenerator ist der Knüller! Obwohl wir zwischendurch mit Strom geprasst haben, sind die Batterien voll. Landstrom haben wir uns jetzt an Bord geholt, um den Lüfter des Inverters nicht mehr hören zu müssen, wenn Michls Rechner dran hängt. Und für den Wasserkocher zum Gas sparen.

Heute haben wir einen Spaziergang gemacht. Gleich um die Ecke ist ein großes Lava-Feld mit bizarren Formationen. Die Lava sieht teilweise so aus, als ob sie noch fließen würde, ist aber schon erkaltet. Allerdings ist es auch noch gar nicht so lange her, dass die letzte vulkanische Aktivität stattgefunden hat. Erst Ende 2011 wurde La Restinga evakuiert, kurz danach gab es 2,5km vor der Küste zwei neue Ausbruchstellen in 250 bzw. 500m Tiefe. Die Eruptionen waren von Land aus zu sehen, einzelne Lavabomben sind hier auch gelandet. Es ist immer noch ein Forschungsschiff unterwegs, es muss die letzte Zeit wieder leichte Aktivitäten gegeben haben. In einer kleinen Ausstellung im Ort kann man Bilder und auch ausgeworfene Lava ansehen. Sehr interessant!

Fiesta de Electricidad

unser Bonito

unser Bonito

Was wir hier auf den Kanaren gelernt haben: sie wissen zu feiern! Einen Grund findet man immer und entsprechend viele Fiestas finden statt. Heute gab es in La Restinga einen Grund – seit heute gibt es am Steg nicht nur Wasser sondern auch Strom! Um den Anlass gebührend zu begehen, haben wir uns mit Suuz und Kees zusammen einen Bonito geleistet. Mit selbst Fangen hatte es ja immer noch nicht geklappt, also sind wir zum Fischverkauf und haben uns einen fangfrischen geholt. Der war dann auch so richtig lecker! Einen Teil haben wir roh vertilgt (butterzart), den Rest in der Grillpfanne gebraten (zum Grillen war leider zuviel Wind).

markttagAnsonsten genießen wir unser nachmittägliches Bad vom Boot aus. Leider ist es fast ein wenig kühl (22°-23°C), aber wenn man mal drin ist, geht das schon 😉 Nebenbei haben wir uns um die Standard-Versorgung gekümmert: Donnerstag kommt der Metzger, Freitag der Gemüsemensch. Beide haben erstklassige Ware, wenn man einen verpasst, kriegt man aber auch im Supermarkt das Nötigste.

 

Christian an Bord – Gastbeitrag

Ich hatte die Ehre als Gast von Claudias und Michaels geplanter Weltumsegelung ein paar Tage mit den beiden auf der Kassiopeia zu verbringen. Als ich im Oktober nach Teneriffa flog, wusste ich schon, dass die beiden schon auf den Kanaren sind, aber nicht genau wo. So war es eine wunderbare Fügung des Schicksals, dass, als ich meinen Sprachkurs auf Teneriffa beendet hatte, Michel und Claudia gerade auf La Gomera weilten, wo ich ja sowieso als nächstes hinwollte. Ich buchte die Fähre und am Abend wurde ich von den beiden  an der Fähre abgeholt und in die Marina gebracht. Claudia und Michael hatten für mich extra die Heckkabine ausgeräumt, so dass ich sozusagen ein Einzelzimmer zur Verfügung hatte.

Nach dem Begrüßungstrunk wurden erstmal Neuigkeiten ausgetauscht und ich konnte einen ersten Eindruck von Ihrem Leben auf dem Schiff bekommen. Es ist eng, aber sehr gemütlich und für mich absolut faszinierend, wie man auf so wenig Raum so viel Platz haben kann.

Am nächsten Tag stand eine lange und wunderschöne Wanderung mit Uwe (einem befreundeten Schiffsbesitzer) und Michl an. Wir starteten auf ca. 1200 m im Nebel und sehr frischem Wind und beendeten die Tour auf ca. 150m und knalliger Sonne mit einem eisgekühltem Radler im Flughafen. Die Tour lief beginnend bei Nebelwald über Pinienwald (leider teilweise abgebrannt) durch Barrancos mit kleinen Palmeninseln hinab und endetet in der kargen Vegetation der Südseite der Insel. Sehr schön. Ab dem nächsten Tag bin ich dann selber 4 Tage um die Insel gewandert, war dann aber Freitag Abend rechtzeitig wieder da, da Michl und Claudia mir versprochen hatten, mich mit auf die Überfahrt nach El Hierro mitzunehmen. Abends trafen wir uns nochmals mit Uwe auf der Plaza zu ein paar Bier und Wein.
Die Überfahrt verschob sich dann noch um einen Tag, da die Wellen zu hoch waren, so das wir unss einen faulen Tag in San Sebastian machten, incl. Clubsspiel im Livestream anschauen. Über das Ergebnis schweige ich mich aus und zitiere nur Claudia: „Es is fei ned leichd Glubbfän zu sein.“

Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang gings dann los. Mein erster Segeltörn. Hilfsmatrose Christian ließ natürlich gleich zu Beginn beim Auslaufen die Hälfte der leeren Plastikwasserflaschen über Bord gehen, die Michel und Claudia fleissig gesammelt hatten, aber ansonsten ging die Überfahrt ohne größere Pannen zu statten. Wir hatten am Anfang leider gar keinen Wind und mussten mit Motor fahren, aber nach und nach kam immer mehr Wind auf und es wurde noch eine flotte Segelpartie. Auch das Anlegen in La Restinga auf El Hierro wurde souverän gemeistert. Dort wurde mir noch 3 Tage Asyl gewährt und wir konnten uns ein bisschen die Insel anschauen.

Claudia und Michael, ich möchte mich bei euch ganz herzlich für eure Gastfreundschaft bedanken. Ich habe mich bei euch immer wohl gefühlt und Ihr habt mich wunderbar versorgt.

Ich wünsche euch alles, alles Gute für eure weitere Reise, viele schöne Begegnungen, wunderschöne Orte und viel Glück beim Segeln.

Christian

mit dem Bus nach Valverde

Dass uns Busfahren Spaß macht, dürfte sich ja inzwischen rumgesprochen haben. Heute haben wir das hiesige System mal getestet. Was ein bißchen blöde ist: grundsätzlich kommt man zwar fast überall hin, aber alles geht über Valverde,  Inselhauptstadt von El Hierro. Von La Restinga aus muss man sogar dorthin einmal umsteigen, es gibt aber Anschluss, die Busse warten aufeinander (ist sogar gelegentlich derselbe Busfahrer). Die Preisgestaltung ist ganz einfach: jede Fahrt kostet €1,12. Wir hatten zuerst überlegt, nur bis El Pinar zu fahren, aber das war uns dann doch zu überschaubar für einen Tagesausflug. Also weiter bis Valverde. Dort angekommen haben wir die Einkaufslage geklärt, hier werden all unsere Wünsche erfüllt. La Restinga würden wir jetzt nicht gerade als Shoppingparadies bezeichnen, man muss aber nicht verhungern 😉

Dann sind wir einfach gemütlich durch die Gassen geschlendert, haben in einem richtig toll gestalteten Cafe eine Kleinigkeit gegessen, haben uns noch kurz die Kirche angesehen und sind langsam wieder zurück zum Bus. Unterwegs haben wir noch einen Laden mit Kunsthandwerk gefunden – sind wir mal froh, dass wir ein kleines Boot haben… Also wieder zurück nach La Restinga, der Busfahrer ab El Pinar hat uns auch gleich wieder erkannt 🙂

Landschaftlich ist die Insel, nach dem bißchen, was wir gesehen haben, äußerst abwechslungsreich: Fichtenwäler, kahle Vulkanhügel, dichte Wacholderbüsche, Farnwälder, sanfte Hügel und Täler – gefällt uns gut und macht Appetit auf mehr. Das Wetter war gemischt: anfangs Sonne, zwischendurch waren wir über den Wolken, dann mal wieder mittendrin, in Valverde waren wir im Dunst, der gelegentlich von der Sonne durchbrochen wurde. Eine sehr schöne Stimmung, wie wir fanden.

erster Eindruck von La Restinga

Heute war erstmal Sortieren angesagt. Zuerst waren wir beim Hafenmeister anmelden (das ist bisher der mit dem am schönsten gelegenen Büro), Segel verpacken, Kassiopeia entsalzen, wieder die spanische Gasflasche anschließen, und was eben sonst noch so fällig ist, wenn wir irgendwo angekommen sind. Zusätzlich dazu haben wir uns heute noch verlegt, da Kassiopeia ja nicht so sehr groß ist, konnten wir einen Platz am anderen Steg weiter vorne ergattern und liegen jetzt auch deutlich ruhiger.

Nach einem Sprung ins Wasser vom Boot aus (so klares Wasser hatten wir nicht mal auf La Graciosa) und einer Dusche am Steg haben wir den ersten Erkundigungsspaziergang gemacht. Es gefällt uns hier richtig gut! Irgendwie erinnert uns der kleine gemütliche Ort sehr an La Graciosa, wo wir uns ja auch äußerst wohl gefühlt haben. Bei der sehr netten Dame in der Touri-Information gab es Infos zu hauf, jetzt heißt es nur noch, ein Programm überlegen und uns die Insel näher betrachten. Das sollte aber kein Problem darstellen 🙂

Fahrt nach El Hierro – La Restinga

Eigentlich hatten wir überlegt, schon gestern zu starten, aber da war uns noch ein wenig zu viel Welle von den letzten Tagen Wind. Also sind wir heute früh mit Sonnenaufgang los. Eigentlich ja nicht so unsere Zeit, aber wir wollten die Strecke noch bei Tageslicht schaffen – immerhin waren es 55sm. Etwas besonderes gab es heute zum Ablegen: es hat geregnet. Zwar nicht sehr viel, aber immerhin. Wie wir später gesehen haben, hat es anscheinend auf allen Inseln um uns herum heute noch mehr geregnet, wir wurden da eher verschont.

Die Fahrt war insgesamt eher unspektakulär: wir mussten viel motoren, nur im Bereich der Inseln konnten wir segeln, das aber dann jeweils vom Feinsten: 15kn Wind mit Halbwind-Kurs, Welle aus angenehmer Richtung und moderat – Kassiopeia hat´s genossen und Gas gegeben 🙂 Irgendwann wurde es dann aber doch zu wenig Wind, wir mussten uns ja schicken… Zum Schluß haben wir nochmal die Genua ausgepackt (das Groß hatten wir schon weggepackt) und Gas gegeben – bei bis zu 24kn Wind von hinten hat unsere alte Dame über 6kn geschafft!

In Puerto de La Restinga haben wir dann den letzten Liegeplatz bekommen, es ist nicht wirklich groß hier. Dank Hilfe von Suuz und Kees hat auch das Anliegen geklappt – hier bläst es immer noch ganz gut. Es scheint aber auch eher ein Kommen und Gehen zu sein. Mal sehen, vielleicht kriegen wir noch einen anderen Platz, jetzt liegen wir am Kopfende des Steges. Ach ja, heute hatten wir die erste Fahrt mit Gast an Bord, Christian wollte eh nach El Hierro, wir haben Fähre gespielt 😉

zurückgelegte Strecke: 55sm, Gesamtstrecke: 2584,7sm, aktuelle Position: 27°38,387′N, 17°58,818′W

Kleinigkeiten aus San Sebastián

archae_museum_freilandarchae_museum_ceramicaDie letzten Tage haben wir uns mit ein wenig Alltag, Lesen und Sightseeing vertrieben. Hier in San Sebastián gibt es zwei Museen, die zwar klein aber fein sind, beides mit freiem Eintritt. Einmal das archäologische Museum. Sehr anschaulich wird das Leben auf La Gomera vor der Zeit der Spanier dargestellt – ist wirklich einen Besuch wert! archae_museumDie spätere Geschichte kann man sich dann im Casa Colón ansehen. Wir fanden auch das sehr schön gemacht. Allerdings haben wir gehört, dass da die Öffnungszeiten eher flexibel sind und wir wohl Glück hatten dass es gerade geöffnet hatte, als wir vorbei kamen. Beide Häuser sind für sich schon sehenswert und sehr schön restauriert.

neue_sandalenNebenbei hab ich noch neue Schuhe bekommen. Als wir mit Uwe und Bernd im Valle Gran Rey waren, waren wir bei einem Schuhmacher und ich hab mir Sandalen bestellt. Ein wenig leise gezweifelt hab ich doch, ob die denn ankommen (logischerweise musste ich Vorauszahlung leisten), aber schon einen Tag früher als versprochen kamen sie an und somit hab ich meine ersten maßgeschneiderten Sandalen 🙂

 

Segeln auf den Kanaren

Nun haben wir ja schon ein paar Inseln auf den Kanaren besucht. La Gomera – auch Aussteiger Insel genannt – ist irgendwie anders. Hier findet man keine typischen Pauschaltouristen oder hässliche Hotelklötze. Unberührte Natur, freundliche und entspannte Menschen und hier läuft alles ein wenig gemütlicher ab. Allein, dass die Busfahrer unterwegs die Zeit für einen Schwatz mit Freunden finden, ist klasse 🙂 Man trifft hier auf der Insel aber auch in den Marinas viele interessante Menschen, die hierher gekommen sind um ein anderes Leben, weg von Stress, Hektik und dem üblichen Alltagstrott zu führen. Wir sind immer noch glücklich, das Risiko eingegangen zu sein. Bisher bereuen wir es nicht. Im Gegenteil: auch wenn wir sparsam sein müssen und manches umständlicher oder aufwändiger ist als bisher, unsere Lebensqualität ist gestiegen (finden wir ;-)).

Für alle, die Lust bekommen haben, La Gomera oder auch die nähere Umgebung (sooo weit ist Teneriffa ja nun nicht) vom Wasser aus kennenzulernen, hätte über einen unserer Leser die Chance. Er hat ein extra-Angebot ausgearbeitet in Zusammenarbeit mit einer Segelschule hier vor Ort (wir gehen täglich an den Booten vorbei, falls sie gerade nicht unterwegs sind). Mehr Info gäbe es hier (und nein, wir kriegen keine Vermittlungsgebühr) – vielleicht ist´s ja für den ein oder anderen interessant. Das Wetter ist zumindest deutlich besser als aktuell in Deutschland, wir sind abends noch mit Flipflops unterwegs 😉

Stürmisch

Heute hatten wir richtig gut Wind hier in der Marina. Draußen hatte es zwar auch gepfiffen, aber durch das Tal, an dessen Ende wir liegen, und die dazu passende Windrichtung waren alle Schiffe am Tanzen. Böen von etwa 42kn hatten wir zwischendurch. Morgen soll es besser sein, irgendwann nervt das auch. Zudem kommt es im Moment auch von hinten, da haben wir die falsche Seite des Stegs erwischt… Und ja, wir wissen, dass das ein laues Lüftchen ist im Gegensatz zu dem Sturm in Nordeuropa – wir hoffen, dass niemandem etwas passiert ist und alle von größeren Schäden verschont wurden!

Stürmisch ist es im Moment auch beim TO, dem Trans-Ocean e.V.. Unser Appell an alle Mitglieder: geht zur anstehenden Jahreshauptversammlung – informiert euch über die anstehenden Themen, es stehen ein paar durchaus diskussionswürdige an – nutzt im Voraus so viele Quellen wie möglich zur Information – das interne Forum des TO kann da schon weiter helfen, mehr Info auch hier. Und informiert euch insbesondere über das Schicksal der Drifter-Crew, uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass hier ein guter Abschluss gefunden wird! Wir können leider nicht darüber abstimmen, da nicht anwesende Mitglieder keinerlei Stimmrecht haben.

2. Wanderung

Die gestrige Wanderung soll von Pajarito nach Playa Santiago gehen. Start war wieder in Pajarito, wohin wir, Uwe, Christian und ich (Michl) mit dem Bus fuhren (Claudi hatte sich für einen Tag abgeseilt). Busfahrten hier sind dazu einfach genial.

Diesmal war der Nebelwald wirklich ein Nebelwald. Die Wolken hingen recht tief, so dass alles ein wenig verwunschen aussah. Das Moos an den Bäumen hatte auch Feuchtigkeit aufgenommen und triefte beim Drücken. Ganz anders als bei unserer ersten Wanderung, als alles ausgetrocknet war. Von Pajarito aus ging es zuerst ca. 1km nach Osten bis zum Einstiegspunkt „Cassita Olsen“. Von dort aus durch den Lorbeerwald Richtung Imada, was wunderbar zu laufen war. Sobald sich der Nebel ein wenig verzog, konnten wir den Barranco Benchijiga und den Roque Agando sehen. Auch hier sah man noch überall die Spuren des Feuers vom letzten Jahr.

Musste man sich oben im Wald noch einen Pullover anziehen, so brannte jetzt die Sonne herunter. Der Abstieg nach Imada ging an Kakteenwäldern und Palmenoasen vorbei. In Imada stärkten wir uns erstmal mit einen Kaffee, bevor es dann weiter im Abstieg nach Guarimar und wieder hinauf nach Targa ging. Der Aufstieg war recht schweisstreibend und steinig, ging er doch teilweise in engen Serpentinen in der Felswand steil hinauf. Überall sieht man hier noch die steinernen Zeugen der vergangenen Wasserleitungen. Nach einer kurzen Verschnaufpause in Targa ging es dann wieder abwärts Richtung Antoncojo. Was hier wie überall auch auffiel, die Wasserrückhaltebecken waren fast leer, kein Bach führte Wasser, es fehlt einfach der Regen hier.

Von Antoncojo aus gingen wir jetzt doch das letzte Stück nur noch bis zum Flughafen. Weil wir unser ursprüngliches Ziel, Palma Santiago, wohl zeitlich nicht mehr geschafft hätten. Grob gerechnet hatten wir doch mit dem Rauf und Runter ca. 1.400 Höhenmeter hinter uns gebracht. So gönnten wir uns im Flughafen als Belohnung noch ein kühles Cerveza, das in eisgekühlten Gläsern serviert wurde. DAS schmeckte :-). Der Bus brachte uns dann am Ende noch direkt zur Marina. Danke für diese tolle gemeinsame Tour, Uwe und Christian.

mit dem Auto über die Insel

Gestern bekamen wir Gelegenheit, zusammen mit Bernd und Uwe mit einem Leihwagen über die Insel zu düsen. Wobei „düsen“ bei den Straßen hier relativ ist. Wir waren den ganzen Tag über einmal kurz im vierten Gang, mehr haben die geraden Stücke nicht hergegeben 😉 Das Wetter war ganz anders als Montag bei unserer Wanderung: windig, bewölkt und kalt. Hat auch so seinen Reiz, Sonne ist uns allerdings irgendwie dann doch lieber.

Der Vorteil am Mietwagen ist, dass man auch an den Miradores (Aussichtspunkten) anhalten kann, der Busfahrer hat dafür nichts im Fahrplan vorgesehen. Erster Stopp war „Degollada de Peraza“, von dem man bis San Sebastián und zum Felsen Los Roques sehen kann. Weiter ins Tal Richtung Playa Santiago – da waren wir auch mit dem Bus noch nicht. Irgendwann sind wir eine kleinere unbefestigte Straße Richtung Benchijigua abgebogen, Uwe war da schon öfter wandern. Ein herrliches Tal! Aber eine, sagen wir, ursprüngliche Straße. Zurück mussten wir einmal aussteigen, weil der Wagen aufgesetzt war 😉 Aber er hat´s tapfer die Serpentinen wieder nach oben geschafft. Ein kurzer Kaffeestopp in Playa de Santiago und weiter über Chipude und El Cercado zum späten Mittagessen nach Las Hayas. Dort hatten wir, nach Tipp der Carousel-Crew, ein Lokal gefunden, das typische Küche angeboten hatte. Almogrotte (ein Käse-Aufstrich), Gemüsesuppe, Gofio und zum Dessert Leche Asado. Sehr lecker!

Weiter ging es zum Mirador del Palmarejo mit einer grandiosen Aussicht ins Valle Gran Rey. Das Restaurant am Aussichtspunkt ist von César Manrique (yep, der aus Lanzarote) gestaltet, wir waren ja aber noch satt. Unser nächstes Ziel war dann Valle Gran Rey, dort haben wir den Sonnenuntergang genossen. Leider gab es keine Trommeln (wir hörten von verschiedenen Stellen, dass es das geben soll), aber der Anblick war toll! Abschluss des Tages war ein Konzert in einer Bar neben dem Strand. Schön 🙂

100.000 Besucher

100000Schon seit ein paar Tagen hatte es sich angedeutet, gestern war es soweit: wir hatten den 100.000ten Besucher in unserem Blog. WOW! Eigentlich hatten wir ein Dokument als Tagebuch angefangen, weil wir dachten, es könnte mal interessant sein sein, wann wir was in der Vorbereitung gemacht haben. Daraus  wurde irgendwann ein Blog und mit der Zeit kamen immer mehr Leser dazu. So eigentlich dachten wir ja, damit Familie, Freunde und eben die vereinzelten Interessierten damit auf dem aktuellen Stand zu halten. Aber dass so viele interessiert sind, hätten wir nicht gedacht!

Durch den Blog haben wir schon sehr viele kennengelernt, die uns angeschrieben haben, uns Tipps gegeben haben oder uns auch unterwegs getroffen haben. Und das finden wir grandios – Danke dafür!

Wir hoffen, ihr habt weiter so viel Spaß beim Lesen wie wir beim Reisen und Erkunden 🙂

und jetzt mit Bildern

Wie gestern angedroht kommt heute die Bilderflut unserer Wanderung.Wir sind mit dem Bus zum Ausgangspunkt gefahren, dann ging es erstmal stramm bergauf bis zum höchsten Punkt der Insel, dem Garajonay mit 1487m Höhe. Die Aussicht war außerordentlich! Wir konnten die Berge auf Gran Canaria erkennen, das ist von der Entfernung fast so weit wie Nürnberg – München. La Palma und El Hierro waren auch gut zu sehen, Teneriffa sowieso.

Ab da ging es hauptsächlich bergab. Zuerst, wie schon eine Stück aufwärts, entlang eines verbrannten Stück Waldes. Letztes Jahr hat ein Großfeuer auf etwa 40 km² gewütet und dabei auch viel des Lorbeerwaldes zerstört. Es kommt zwar von unten schon wieder grün nach, aber die Bäume stehen noch als tote Gerippe da. Irgendwann kamen wir in den intakten Teil des Waldes: angenehme Temperaturen, Lichtreflexe durch die Blätter, Flechten, Farne und Lorbeerbäume. Herrlich! Eigentlich handelt es sich um einen „Nebelwald“, der seine Feuchtigkeit mehr aus den Wolken zieht als aus Regen. Gestern war von Nebel allerdings nichts zu sehen. Für uns hat das schönes Wetter bedeutet, für den Wald ist das nicht so der Knüller, selbst die Flechten haben sich trocken angefühlt.

Nach einer kurzen Pause mit Aussicht auf Hermigua, unser Tagesziel, ging es weiter – und jetzt dann auch richtig bergab. Wir haben hauptsächlich auf unsere Füßen achten müssen, es ging schon steil runter. Gesehen haben wir das aber erst so richtig, als wir von unten mal die Felswand hochgeschaut haben! Naja, die 1200m Höhenunterschied auf 10km Strecke müssen ja irgendwann mal zurückgelegt werden 😉 Wir (Michl und insbesondere ich) haben das doch gut in unseren in letzter Zeit relativ ungeübten Seglerbeinen gespürt, Uwe war da schon geübter.

Am Ziel angekommen mussten wir noch ein wenig auf den Bus warten, leider haben wir keine Bar in der Nähe gefunden… So eine Cerveza zum Abkühlen hätten wir uns verdient gehabt 😉 Danke an Uwe für die Tour, alleine hätten wir uns die wohl nicht rausgesucht!

Wanderung

Blick zurück - da kamen wir runter

Blick zurück – da kamen wir runter

Die Wanderung heute war grandios! Wir sind zusammen mit Uwe von der Heavy Metal (er hatte auch die Route ausgesucht) über den höchsten Punkt der Insel, den Garajonay (auch gleichzeitig Name des Nationalparks), bis nach Hermigua gelaufen. Die Strecke war gut 10km lang, unterwegs haben wir über 1200 Höhenmeter überwunden, hauptsächlich bergab. Am Anfang hatten wir eine ungewöhnlich gute Aussicht, wir konnten bis Gran Canaria sehen – von Küste zu Küste sind das ungefähr 130km und wir standen etwa in Inselmitte. Die Landschaft war so abwechslungsreich, dass wir erstmal die über 300 Bilder aussortieren müssen… Deswegen ein Bild als Vorgeschmack, morgen kommt der Rest.