Kleiner Punkt ganz groß

frontscheibeWir haben an unserem Aufbau nach vorne ein Fenster, das hochgeklappt werden kann. Ein Punkt auf unserer ToDo-Liste (der alten und der neuen) ist, das eine ausgebrochene Scharnier neu zu befestigen. Klingt einfach, war es nur leider nicht. Erstmal waren die alten Scharniere festgenietet – also mussten die alten Löcher aufgebohrt werden. Da wir keine Nieten da haben, mussten jetzt Schrauben rein – selbstverständlich haben wir keinen Gewindebohrer da (und wenn, dann wäre es wohl die falsche Größe gewesen), also kamen Schrauben mit Muttern rein. Die hatten wir da! Mit Bohren, Schrauben raussuchen, großzügiger Verteilung von Sikaflex an gewollten und ungewollten Stellen und der üblichen Pfriemelarbeit war da mal schnell ein Nachmittag weg… Ergebnis ist ein Fenster, das wir völlig ohne Angst, es komplett in der Hand zu haben, für die bessere Durchlüftung schräg stellen können 🙂 Und ein Punkt weniger auf der Liste!

moskitonetzEin wenig Kleinzeug gab es auch: geflickte Hosen, angenähte Knöpfe und ein besser fixiertes Fliegengitter in der Bugkabine (die Variante mit dem Moskitonetz und dem Bleiband hat sich als eher suboptimal erwiesen). Man kann nie genug Druckknöpfe an Bord haben! Wo wir die schon überall gebrauchen konnten…

Pragmatischer Umgang mit der ToDo-Liste

Wir haben uns gedacht, dass unsere ToDo-Liste einfach ein wenig lang ist und haben sie praktischerweise verlegt. Eigentlich wollten wir so langsam die ersten Punkte durchstreichen (ist ein tolles Gefühl, wenn man das machen kann!), aber wir konnten das Ding beim besten Willen nicht mehr finden. Irgendetwas hatten wir wohl zu gut ausgemistet in den letzten Tagen… Also haben wir heute eine neue geschrieben, die meisten Punkte sind uns ja durchaus bewußt. Und weil das Durchstreichen gar so schön ist, haben wir natürlich auch die erledigten Punkte mit aufgenommen 🙂 Dazu gehört neben den bereits erwähnten Dingen heute eine gründliche Säuberung von Bilge und „Keller“. Beeindruckend, wie viel Dreck sich da so unter den Bodenbrettern sammelt…

Übrigens haben wir es inzwischen hinbekommen, die Mitschnitte unseres Besuchs bei der King Gong Show hochzuladen. Wer sie nachhören will, im Bereich Presse sind sie zu finden.

Ankern…

Claudi beim Schwimmen

Claudi beim Schwimmen

… mit Schorsch. Wir sind noch in Las Palmas, so grundsätzlich werden wir uns auch die nächste Zeit immer noch nicht weiter bewegen. Aber so kleine Ausflüge zwischendurch müssen einfach mal sein. Die Wassertemperaturen werden langsam angenehm (ca. 23°C) und wir waren noch nicht wirklich schwimmen! Deswegen wollten wir heute wir mal die Ankereigenschaften unseres Dinghys ausprobieren. Und wir sind durchaus zufrieden! Der erste Versuch war zwar etwas etwas erfolglos, aber da war wohl das Wasser zu tief bzw. unsere Ankerleine zu kurz. Mit dabei hatten wir unseren kleinsten Anker, ein Faltdraggen (den Namen musste ich auch erst raussuchen) mit putzigen 2,5kg, und als er sich mal eingebuddelt hatte, hat er wirklich gut gehalten. Für stürmisches Wetter und größere Wellen sollten wir da dennoch etwas aufstocken (falls wir dann mit dem Dinghy ankern). Auf jeden Fall hat es uns richtig Spaß gemacht, mal ein Stück zu schwimmen und wir konnten so den vollen Strand vermeiden.

feuer_show Gestern hatte sich die Stadt Las Palmas was nettes zu unserem Hochzeitstag einfallen lassen. Das temudas-Festival dauert noch an und für gestern war eine Feuer-Show angesetzt. Das Ganze war ein musikalisch untermaltes Spektakel mit viel Feuer und Funkenflug. Eine sehr beeindruckende Vorführung! Wir hatten einen playa_de_las_canterasschönen Spaziergang bis dorthin und auch zurück, teilweise am Playa de las Canteras entlang. Auf dem Rückweg haben wir uns noch ein paar leckere Tapas gegönnt, das viele Laufen hatte uns hungrig gemacht 🙂 Bis spät abends (wir sind so gegen halb eins wieder zurück) waren noch Leute am Strand und auch im Wasser.eingang_Auditorio Die Temperaturen sind dabei auch angenehm: um Mitternacht noch 22°C. Übrigens sind die Kanaren insgesamt sehr angenehm vom Klima her, tagsüber schwitzt man in Deutschland im Moment mehr, wir haben hier aktuell „nur“ bis zu 28°C.

gestreift

Manchmal hat man so Momente, die sind einfach doof. Heute früh wollten wir im Marina-Büro unseren Liegeplatz verlängern und somit auch gleich bezahlen. Und ich weiß nicht, wie oft ich schon die Geheimzahl für meine Kreditkarte gebraucht hab – und nie groß darüber nachdenken musste. Heute früh war sie weg – und ich hab keinen blassen Schimmer, wie die Nummer war. Nachdem wir nur eine Karte dabei hatten, müssen wir nun nächste Woche nochmal ins Büro zum Zahlen. Und die neue Karte mit neuer Geheimzahl ist beantragt und wohl demnächst auf dem Weg…. Trotzdem ärgerlich!

Positives gibt es allerdings auch: der Sonnenschutz für die Scheiben im Cockpit ist fertig genäht. Wir haben schon eine Idee zur Befestigung, das werden wir dann morgen angehen. Auf jeden Fall gefällt er uns richtig gut 🙂 Aus den Resten haben wir gleich eine Tischdecke kreiert – nobel geht die Welt zugrunde 🙂

ein wenig Gebastel

anstelle Tapas: Nürnberger Bratwürste á la Kassiopeia

anstelle Tapas: Nürnberger Bratwürste á la Kassiopeia

Eigentlich hatten wir für heute geplant, den Tapas-Abend in der Altstadt auszunutzen und zuvor da ein wenig zu bummeln und uns ausführlich umzusehen, aber irgendwie waren wir dann doch zu faul… Wir haben lieber auf Kassiopeia ein wenig weiter gebastelt. Nachdem gestern schon das Cover für Schorsch endgültig fertig geworden ist, haben wir ihn nicht mehr zum Maß nehmen gebraucht und ins Wasser lassen können. In der Marina sind wir so deutlich mobiler, manche Wege sind zu Fuß einfach weit. Außerdem konnten wir so leichter zur Carousel kommen – gestern waren wir zum Essen dort. Angenehmer Nebeneffekt ohne Beiboot auf dem Vordeck: wir können besser durchlüften. Es ist zwar ganz nett, auch bei Regen die Vorschiffluke offen lassen zu können, aber ohne Boot drüber lüftet es einfach besser durch´s ganze Boot. Und Regen ist hier schönerweise eher selten 🙂

freies Vordeck

freies Vordeck

Nachdem Schorsch schon im Wasser ist, haben wir auch den Außenborder mal wieder angehängt. Die Streicheleinheiten an den  Zündkerzen braucht er wohl einfach nach einer bestimmten Zeit – aber dann läuft er inzwischen richtig gut. Michl hat gleich den ersten Einkauf mit Dinghy gemacht: Brot für den Mittagssnack (ok, ist kein Großeinkauf gewesen, aber immerhin!).

aufgeräumte Heckkabine mit Übersicht

aufgeräumte Heckkabine mit Übersicht

Gestern haben wir noch extra eine Zeitung gekauft, heute haben wir einen Teil davon zu Schablonen für einen Sonnenschutz für die Fenster vom Cockpit-Aufbau umfunktioniert. Glücklicherweise haben wir genug Stoff besorgt, somit reicht der Rest vom Dinghy-Cover noch aus. Kassiopeia wird gestreift 🙂 Zwischendurch hat Michl die Heckkabine ausgeräumt und auf der Backbordseite eine Abdeckung festgebändselt. Da können wir jetzt wie schon auf der Steuerbordseite Kleinzeug seefest verstauen. Schöner Nebeneffekt: es sieht gleich viel ordentlicher aus. So langsam bewegen wir uns in die Richtung, dass wir tatsächlich Platz für Gäste haben!

So langsam…

… kommen wir wieder in Schwung. Immerhin sind wir ja auch schon wieder eine Woche zurück auf Kassiopeia. Ein wenig was ist doch zu tun und das ein oder andere haben wir inzwischen angefangen oder auch angefragt.

  • claudi_naeht schorschkleidAbdeckung für Schorsch: unser Beiboot hat zwar Kautschuk-Schläuche, die UV-Bestrahlung gegenüber deutlich unempfindlicher sind als Gummi, aber ein Sonnenschutz kann trotzdem nicht schaden. Außerdem bleiben wir unterwegs immer wieder mit unseren Sicherheitsleinen an den Griffen hängen, wenn wir nach vorne gehen. Also haben wir in Salé schon den Stoff gekauft und heute eine Abdeckung genäht. Morgen kommen noch Ösen für ein Bändsel zum Festziehen rein, dann ist der Punkt abgeschlossen.
  • unsere_spanische_gasflaschespanische Gasflasche: auf La Graciosa hatten wir uns schon eine spanische Gasflasche besorgt (die erste Füllung ist gratis und man bekommt sie problemlos getauscht), heute haben wir sie endlich angeschlossen. Das war ein wenig Gebastel, weil selbstverständlich keiner unserer Schraub-Adapter gepasst hat – die Flasche hat ein Stecksystem zum Anschluss….
  • wir haben mal wieder unseren Motor laufen lassen, dazu hat er selbstverständlich ein Pflege-Programm mit Ölcheck, Reinigung, Dieselfiltercheck bekommen.
  • AIS, UKW-Funk und NAVTEX funktionieren auch noch
  • unser Großsegel braucht ein wenig Zuwendung. Dazu brauchen wir aber einen Segelmacher, der erst nächste Woche aus dem Urlaub wieder da ist… Was genau gemacht werden muss, erzählen wir, wenn er Zeit für uns hatte.

nuernberger_bratwurstessenFür Entspannung und angenehmes Leben sorgen wir aber natürlich auch noch, unter anderem kulinarisch: Sonntag hatten wir Besuch von der Carousel zu einem fränkischen Abend mit Nürnberger Bratwürsten, Sauerkraut und Sauerteigbrot. Und Samstag (Montag dann noch die Reste) gab es Conejo (Hase) mit Klößen aus heimischem Kloßteig.

So kann man sein Boot natürlich auch transportieren lassen

So kann man sein Boot natürlich auch transportieren lassen

Klassik im Containerhafen

Heute haben wir uns mal wieder etwas Kultur gegönnt. Zur Zeit findet in Las Palmas Das LPA temudasfest (teatro, musica y danza) statt. Für heute stand „The Opera Experience“ auf dem Programm. Und da wir Experimente gerne mitmachen, wollten wir da natürlich dabei sein, Steph und Andrew von der Carousel waren auch mit von der Partie. Und es hat sich wirklich gelohnt! Mitten im Containerhafen war, von Containern und Kränen umrandet, eine Bühne aufgebaut, auf der das Orquesta Filarmónica de Gran Canaria mit dem Coro OFGC ein klasse Konzert gegeben haben. Mit Bussen wurden alle von uns geschätzt 4000 Besucher in den sonst nicht zugänglichen Teil des Hafens gefahren, unter Lastkränen hindurch und an gestapelten Containern vorbei ging es in Richtung Bühne und Sitzplätze. Dann durften wir etwa 90 Minuten Wagner und Verdi lauschen (beide Komponisten wurden wohl aus Anlass ihres 200. Geburtstages gewählt). Insgesamt ein wirklich grandioses Konzert (auch der gelegentliche leichte Nieselregen hat nicht wirklich gestört), wir waren sehr beeindruckt von Atmosphäre, Akustik, Organisation und vor allem auch den Musikern!

Orientierungsspaziergänge

Gestern waren wir schon unterwegs, heute nochmal. So langsam orientieren wir uns hier in Las Palmas und finden alles, was wir so brauchen. Wir wissen inzwischen wo der Markt ist, der nächstgelegene Supermarkt, wo und wann wir am besten Tapas essen gehen können und auch, wo wir sonstiges Kleinzeug für den alltäglichen Bedarf finden. Las Palmas gefällt uns immer besser, so richtig schön wird es allerdings, wenn das Wetter auch dazu passt. Vorherrschende Wetterlage ist die sogenannte „Panza del Burro“ – Eselsbauch, also grau und flauschig. Und das beschreibt so ziemlich genau, wie der Himmel aussieht. Bei so um die 25°C ist das zwar immer noch ganz angenehm, aber „hübscher“ ist es schon mit Sonne 😉

Gestern abend waren wir zum ersten Mal in der Altstadt in der Nähe der Kathedrale unterwegs. Im Moment findet ein Jazzfestival statt, gestern und heute gab es ein OpenAir-Gratis-Konzert. Die Atmosphäre fanden wir klasse, kam so im gaaaaanz groben Ansatz ans Bardentreffen in Nürnberg ran (aber da müssen sie noch viel üben, um wirklich in Reichweite zu kommen), nur war uns der Jazz dann irgendwann doch zu Free… Herrlich war das Schlendern durch die Altstadt, Fußgängerzone und am Strand entlang zurück in die Marina. Toll, welch ein Leben hier nachts noch auf den Straßen ist 🙂

Über die Altstadt schreiben wir ein anderes Mal genauer, die wollen wir auf jeden Fall noch etwas intensiver ansehen. Allein die Kathedrale ist schon imposant von außen. Von der Touri-Information haben wir uns heute dazu einen Haufen an Unterlagen für Museen mitgenommen. Scheint, als ob uns hier nicht langweilig wird… Ach ja, und die ToDo-Liste haben wir ja auch noch… von der übrigens heute ein Punkt abgehakt werden konnte: der Wasserhahn im Bad sitzt jetzt bombenfest.

Wie geht´s weiter?

Die letzten Tage wurden wir immer wieder gefragt, wie es denn weiter geht bei uns, wann und wohin. So richtig konkret beantworten können wir das noch gar nicht. Die nächste Zeit steht zum Einen an, ein wenig Las Palmas und Gran Canaria zu erkunden. Wir haben bisher sehr viel Schönes und Interessantes über die Insel gesehen und gelesen. Zum Anderen haben wir eine recht lange ToDo-Liste mit teilweise größeren Punkten zu erledigen. So steht zum Beispiel endlich der finale Einbau unserer Entsalzungsanlage an oder auch der Anschluss des Windgenerators. Wir haben uns somit ein wenig was für hier aufgehoben…

Aber selbstverständlich geht es auch irgendwann weiter! An kanarischen Inseln wollen wir gerne noch La Gomera und El Hierro sehen, Teneriffa und La Palma sind da eher vom Wetter abhängig. Und dann steht die Fahrt zu den Kap Verden an, vor der Atlantik-Überquerung wollen wir da unbedingt einen Stopp einlegen. Und das will natürlich auch ein wenig vorbereitet werden.

wieder zurück

Gestern sind wir zurück zu Kassiopeia nach Las Palmas geflogen. Alles ging glatt, der übliche Montagsstau in Richtung München hat freundlicherweise erst nach dem Flughafen angefangen (Danke nochmal für´s Fahren, Hary) und die Dame am Check-Inn hat unser minimales Übergepäck von einem Kilo ohne Kommentar hingenommen. Und wenn nicht eine Toilette im Flieger defekt gewesen wäre, wären wir sogar pünktlich gestartet und gelandet. Bei Kassiopeia sind wir dann auch noch gut angekommen und hier war wie erwartet alles bestens. Wir haben noch den Kühlschrank aktiviert, ein paar Kleinigkeiten verstaut und uns ein Glas Wein gegönnt, dann sind wir auch schon recht früh ins Bett. Irgendwie sind wir in Deutschland nicht so sehr zum Schlafen gekommen wie hier… 😉

Heute haben wir dann nach einem richtig gemütlichen Frühstück erstmal unsere Frischevorräte aufgefüllt. Wie das eben nach einem Urlaub so ist, musste da ein Grundstock in den Kühlschrank und das Gemüsenetz 😉 Anschließend ging es weiter ans Sachen-verstauen. Je weniger Platz man hat (und auf einem Boot ist man da eher im unteren Bereich), desto chaotischer sieht es nach einem Urlaub aus, wenn erstmal die mitgebrachten Sachen ausgepackt aber noch nicht verstaut sind. Leider haben wir vergessen, ein Foto zu machen, das Chaos war überall. Inzwischen hat alles einen Platz gefunden (naja, fast alles) und es sieht wieder wohnlicher aus.

Vorbereitungen

auch ne Idee für´s Heck

auch ne Idee für´s Heck

Wir sind mitten in Terminplanungen, was ein sehr merkwürdiges Gefühl ist, hatten wir doch seit fast einem Jahr gar keinen Termin mehr. Und jetzt häufen sie sich gleich in den nächsten zwei Wochen. Aber wir finden das richtig gut und freuen uns auf alle, die wir sehen werden 🙂

kassiopeia_am_stegEigentlich sollten wir vorgestern schon auf einen anderen Liegeplatz umziehen, aktuell liegen wir noch gegenüber der Rezeption, wo wir aber die nächsten zwei Wochen nicht bleiben können. Einerseits schade, hier sind wir immer im Blickfeld der Capitanería, andererseits muss neben uns jeder Neuankömmling zum Anmelden anlegen, und wer weiß, ob da nicht einer mal ein wenig neben den Steg zielt…. wasserstrahl_neues-spielzeugWir sind schon neugierig, wo wir dann morgen abend liegen. Auf alle Fälle waren wir froh, heute noch hier zu sein! Am Strand direkt neben der Marina (am anderen Ende) war heute eine Beach-Party mit Unmengen an Menschen und ziemlich lauter Musik. Wir haben das erst mitbekommen, als wir uns unseren zukünftigen Steg angesehen haben. Sehr genial war ein „Raketentyp“, der per Wasserkraft geschwebt ist. Das muss ein Riesen-Spaß für ihn gewesen sein 🙂

prachtvollLas Palmas gefällt uns gestern und heute schon besser als die ersten beiden Tage – da war es bewölkt und alles war recht grau in grau. Zwar mit angenehmen Temperaturen und wenn man sich ein wenig bewegt eigentlich besser als wenn die Sonne runter brennt, aber gestern und heute mit blauem Himmel, Sonne und leichter Brise schon deutlich besser für die Seele. Wir werden uns bemühen, ein wenig Sonne mit nach Franken zu bringen! andrew_Jim steph_claudiDen schönen, sommerlichen Abend haben wir gestern auf der Carousel bei einen Grillabend verbracht – herrlich! Und danke nochmal, Steph und Andrew, für den schönen Abend. Das war übrigens das erste mal, dass wir mit dem Dinghi zum Essen gefahren sind! Zu Fuß hätten wir die ganze Marina umrunden müssen…

Las Palmas de Gran Canaria

marina-office… so der vollständige Name der größten Stadt auf den Kanarischen Inseln, in der wir uns befinden. Noch dazu sind wir im Puerto de la Luz, der laut Wikipedia zu den größten des Atlantiks gehört. Nun, damit ist wohl der komplette Hafen gemeint, nicht die Marina hier. Obwohl die Marina auch sehr groß ist! Überall Schiffe dicht auf dicht, und recht voll ist es im Moment auch noch. Aber unser Liegeplatz ist in einer doch recht ruhigen Gegend, wir können uns nicht beschweren (wenn man mal vom schlagenden Fall des Nachbarbootes absieht….).

vordeck_dreck

den hatten wir gestern noch an Deck gefunden

den hatten wir gestern noch an Deck gefunden

Zuerst stand heute früh noch ein wenig Kassiopeia-Pflege an. Das ganze Salz der Fahrt hierher musste runtergewaschen werden, dann haben wir mal wieder unser Dinghi Schorsch ins Wasser gesetzt (da drunter hatte sich richtig Dreck angesammelt), unsere Sitzkissen haben wir entsalzt, Vorschot und gerade nicht benötigte Festmacher gewaschen und unter Deck noch ein wenig aufgeräumt. Zwischendurch haben wir unseren Stegnachbarn bemitleidet, der an einer gebrochenen Welle laboriert. Und das ist so richtig blöde!

Gestern waren wir zur ersten Erkundung der Gegend schon in einer Richtung unterwegs, heute in der anderen. Heute haben wir dabei auch den Busbahnhof gefunden, wir wollten herausfinden, wie wir Montag zum Flughafen kommen. Alles Wichtige an Info haben wir von einer sehr freundlichen und hilfsbereiten Dame im dortigen Büro bekommen. So wie wir übrigens bisher nahezu überall auf unserer Reise mit freundlichen, hilfsbereiten Menschen zu tun hatten!

Und vorgestern hat Radio Gong mal wieder über uns berichtet, Anlass war der Tag der Seefahrer 🙂 Hier der Mitschnitt: 20130625_Radio_Gong

Wilder Ritt nach Las Palmas

texten_am_ankerplatzDas mit dem sanft in den Schlaf schaukeln war leider nur ein frommer Wunsch, der uns nicht erfüllt wurde. Kassiopeia hat die ganze Nacht so gerollt, dass wir fast kein Auge zugetan haben. Wir hätten uns wohl ein Stück näher in Richtung Land legen sollen, auch ein wenig mehr in Richtung Bucht wäre nicht so verkehrt gewesen. Allerdings lag ein anderes Segelboot weiter drinnen auch nicht so wirklich ruhig. Lag wohl mit an dem etwas westlichen Wind, der ein Stück weit die Wellen in die Bucht getrieben hat. Auf jeden Fall waren wir so genervt, dass wir uns das keine weitere Nacht antun wollten, wir wollten ja auch eh spätestens Mittwoch auf Donnerstag nach Las Palmas weiter fahren, in der Nacht war somit auch nicht viel Schlaf zu erwarten.

ankerfeldsonnenaufgangNoch dazu hatte unser Anker so etwas wie Magnetismus entwickelt: ein Kat meinte, unbedingt in unmittelbarer Nähe ankern zu müssen und ein kleines Ausflugsboot ebenso. Also haben wir spontan beschlossen, eben einen Tag früher abzulegen. Der Wetterbericht war für beide Tage etwa gleich, also war das egal. Da wir hier gerne bei Tageslicht ankommen wollten, sind wir mittags los. Der Kurs ist recht einfach, wir konnten nach dem Segel setzen fast direkt Kurs auf Las Palmas setzen. Ein bißchen nördlich mussten wir bleiben, da kurz vor Las Palmas ein Verkehrstrennungsgebiet ist, da hätten wir senkrecht durchfahren müssen und damit einen größeren und wind-ungünstigeren Weg nehmen müssen.

Blick auf Fuerteventura

Blick auf Fuerteventura

Anfangs hatten wir noch nicht so sehr viel Wind, das hat sich aber bald gesteigert. Bis 20kn seitlich hatten wir fast durchgehend, gelegentlich etwas mehr, eigentlich wunderbar. Kassiopeia ist nur so geflitzt, so schnell waren wir noch nie unterwegs. Zwischendurch hatten wir sogar 7kn geschafft, das mit kleinem Vorsegel und Reff im Groß! Hat wohl das Reinigen vom Unterwasserschiff was gebracht 😉 Ziemlich ungemütlich waren die Wellen. Vorhergesagt waren 1-2m seitlich, und es waren sicher auch Wellen dabei, die nur 1m hoch waren… Die Mehrheit war eher so zwischen 2-3m und hat uns kräftig durchgeschaukelt. So wirklich angenehm war die Fahrt dadurch nicht. Aber schnell!

Kurz vor Las Palmas ging die Sonne auf, bzw. es wurde hell. Durch die Wolken kam nicht viel durch. Der Puerto de la Luz, der Hafen von Las Palmas, ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, hier kommen Containerschiffe und Passagierschiffe an. Entsprechend ist der Verkehr. Das war dann bei der Einfahrt ein wenig spannend, hatten wir doch auch schon lange nicht mehr mit anderem Schiffsverkehr zu tun (und dann gleich diverse Tanker und Frachtschiffe um uns herum).marine Wir sind ganz gut reingekommen, hatten kurz vor der Einfahrt ein kurzes Kräftemessen mit einem Marine-Boot, das wir gewonnen haben (respektvoll hat der Kapitän sein Horn sprechen lassen und den Rückwärtsgang eingelegt) und haben mit einem perfekten Anlegemanöver bei über 20kn vor der Rezeption der Marina festgemacht. Das war übrigens, soweit wir uns erinnern, unsere erste Fahrt, bei der wir nur zum Ablegen und Anlegen den Motor gebraucht haben.

Ziemlich geschafft haben wir den Tag heute etwas ruhiger angehen lassen. Ein kurzes Nickerchen, ein kleiner Spaziergang durch Las Palmas, Verpacken der Segel und wieder die Sachen im Boot verteilen, die wir in der Bugkabine hatten für die Fahrt, und schon ist der Tag rum. Nebenbei haben wir noch diverse Termine für unseren Heimaturlaub ausgemacht, die Zeit ist jetzt schon ganz gut verplant 🙂 Wir freuen uns sehr darauf!

zuletzt gefahrene Strecke: 97,9sm, gesamt zurückgelegte Strecke: 2407,7sm

Ankern

Nachdem wir uns gestern ja schon vor Anker legen wollten, war es heute soweit. Die Süßwasserduschen haben wir alle drei genossen. Wobei wir erwähnen müssen, dass die Duschen mit zu den besten gehören, die wir bisher hatten! Allerdings ist Marina Rubicon preislich auch unter den Favoriten… Also heute vormittag nochmal kurz einen Schwatz mit Martina von der MaRe gehalten, ins Cafe zum Mail abrufen und schaun, was es sonst so neues auf der Welt gibt, bezahlen und los.

Der Weg war nun nicht so sehr weit, wir liegen direkt vor dem Eingang zur Marina und ankern auf gut 8m und Sandgrund. Der Anker hat sich direkt eingegraben und selbst bei Böen bis knapp über 20kn bewegt sich da nichts. Durch vorbeifahrende Fähren, eine doofe Schwellrichtung, etliche Bananaboote, die um uns herumschwirren, und das ein oder andere Motorboot liegen wir nicht so richtig ruhig. Wir hoffen mal, dass wir dennoch sanft in den Schlaf geschaukelt werden.

Ach ja, und ein weiteres unverhofftes Wiedersehen gab es: Angelika und Bodo mit der Fürrit sind am Ankerplatz eingetroffen, kurz nachdem wir unseren Anker eingefahren hatten. Zum Anlegerwein sind sie dann zu uns rüber gekommen und haben von ihren Marinaerlebnissen auf Fuerteventura erzählt. Es scheint wohl nicht einfach zu sein, einen geschützten Platz zu finden, wo man seinen Kat auch eine Weile liegen lassen kann.

Wind Acceleration Zone

Wir wußten zwar schon, was das ist, heute haben wir gelernt, wie sich das anfühlt. Aber dazu später mehr. Heute stand der nach Wetterbericht entspannte Kurztrip an die Südküste Lanzarotes an. Es wurde dann doch ein wenig abwechslungsreicher. Mittags haben wir abgelegt. Der Wind war eigentlich angenehm, so 10-15kn aus der richtigen Richtung, Welle war durchaus passabel. Auf den nicht mal 15sm bis zum Punta Papagayo haben wir dreimal die Genua hoch und runter gezogen, da zwischendurch der Wind weg war.

Arrecife_RubiconUnd kurz vor dem Punta Papagayo ging es dann plötzlich los mit der Wind Acceleration Zone. Das sind Bereiche, in denen der Wind um 10-15kn zunimmt. Wir sehen das inzwischen als unteren Wert an. Kurz vor dem Punta Papagayo hatten wir schon überlegt, nochmal aus Windmangel die Genua runter zu nehmen, plötzlich hatten wir zwischendurch deutlich über 30kn Wind. Also tatsächlich schnell das Segel weg, der Wind kam nämlich auch noch aus der Richtung, in die wir mussten. Und mit der Segelfläche hart am Wind bei 7Bft – das muss nun nicht sein. Inzwischen kamen auch die Wellen von vorn – schön kurz, so dass sie sich besser über unser frisch gereinigtes Deck ergießen können. Michl wurde vorne beim Segel einholen gut nass 😉

So ganz eigentlich wollten wir heute ankern. Aber Wind und Seegang waren vor der Marina einfach noch zu ungemütlich. Außerdem hat sich Kassiopeia heute die Süßwasserdusche gründlich verdient! Allerdings eine sehr teure Dusche, Marina Rubicon kommt an französische Preise ran…

Schöne Erlebnisse hatten wir aber auch. Von dem herrlichen Segeln am Anfang mal abgesehen haben wir etliche Delfine beobachtet. Die hatten zwar anscheinend alle etwas anderes vor, als mit uns zu schwimmen, aber wir durften doch viele beim Springen bewundern. Michl hat noch ein besonderes Highlight gesehen: der erste Wal! Zuerst sah er einen großen Rücken und hat sich schon über den Riesen-Delfin gewundert, dann wurde der Rücken noch größer und hat eine Fontäne ausgestossen. Leider war er danach wieder weg.

zuletzt gefahrene Strecke: 21,3sm, gesamt zurückgelegte Strecke: 2309,8sm