Schonzeit vorbei

Seit wir Ende Februar nach Deutschland gekommen sind, hatten wir eigentlich keinen Grund über das Wetter zu klagen. Die Temperaturen waren für die Jahreszeit durchaus angenehm, es gab viel Sonne und wenig Regen. Vielleicht wollte sich das Wetter bei uns einschmeicheln… Hat es geschafft! Die letzten Tage allerdings sieht es nicht mehr so sehr gut aus – Sturm, Regen und gestern sogar Schnee! Michl hatte sich ja gewünscht, wenn er schon in Deutschland ist, doch auch Schnee zu Gesicht zu bekommen. Ich distanziere mich ausdrücklich von diesem Wunsch!

Gestern habe ich meine Eltern besucht und musste vor dem Heimweg doch tatsächlich Schnee vom Auto räumen und das dichte Schneegestöber auf der Autobahn hätte wegen mir nicht sein müssen 😉 Und nachdem sich der April jetzt an seinen zwei ersten Tagen schon richtig ausgetobt hat, könnte er nun eigentlich wieder zum Frühling übergehen! Und wir glauben mal, wir sind nicht die einzigen, die sich das jetzt wünschen 😉

Ostermarkt

Gestern haben wir uns einen kleinen Bummel über den Ostermarkt in Nürnberg gegönnt. Immerhin Nürnbergs ältester Markt! Zu kaufen gibt es alles Mögliche von Geschirr über Körbe, Dekoartikel, Gewürze und sonstige Leckereien. Irgendwie haben wir die letzten gut zweieinhalb Jahre allerdings unser Konsumverhalten deutlich geändert, so dass es tatsächlich nur ein Bummeln war. Wir hätten wohl sonst leichter bei der ein oder anderen unnützen Kleinigkeit zugeschlagen 😉 Nicht widerstehen konnten wir ganz am Anfang bei Oxfam – mal sehen, wann wir die Keramikbecher das erste Mal einsetzen!

Freundschaften

Die sind, insbesondere wenn man weit weg von zuhause ist, ein ganz wichtiges Thema. Für uns zumindest. Jetzt entwickeln sich Freundschaften ja mit der Zeit sowieso – die einen werden intensiver, andere verlaufen sich. Dann gibt es aber auch welche, bei denen man auf die Entfernung gar nicht mehr soooo viel Kontakt hat, die aber dennoch nicht „aufhören“. Das äußert sich dann, wenn man sich doch mal wieder sieht oder einfach mal Kontakt hat (auf welche Art auch immer). Mit richtig guten Freunden ist es dann so, als ob es keine Zeit zwischen dem letzten Kontakt gegeben hat. Wir finden, das ist etwas ganz spezielles und sind in der glücklichen Lage, ein paar solcher Freunde zu haben. Und im Moment sind wir in der noch glücklicheren Lage, genau solche Freunde auch mal wieder von Angesicht zu Angesicht zu treffen.

Dazu gekommen sind bei uns in der letzten Zeit ganz andere Freundschaften: einmal zu anderen Seglern, dann aber auch zu Menschen vor Ort. Bei manchen Seglern stimmt auf Anhieb die Chemie und da ist es dann besonders schön, wenn man sich wieder trifft, vielleicht sogar unverhofft. Die Kommunikation, wenn man nicht gerade in derselben Bucht oder Marina liegt, ist dann wie mit den Freunden zuhause – sporadisch, aber sehr schön, wenn man mal gleichzeitig Internet hat!

Über Freundschaften mit Menschen vor Ort freuen wir uns auch sehr. Kommen wir doch als Tourist in ein fremdes Land mit teilweise ganz anderen Kulturen und Lebensweisen, finden wir es schon ganz speziell, dass sich über alle Grenzen und gelegentlich Sprachbarrieren hinweg Freundschaften bilden und auch halten können!

Freundschaften werden aber nicht nur mehr, sondern die ein oder andere löst sich auch auf. Die Frage ist, ob das dann tatsächlich irgendwann mal als Freundschaft bezeichnet werden durfte. Aber manchmal täuscht man sich eben leider auch, wir sehen das als Lernprozess. Eine wie wir finden ganz, ganz wichtige „Eigenart“ langfristiger Freundschaften, besonders über große Entfernungen, ist die Ehrlichkeit und Offenheit miteinander. Das kann nicht jeder und somit trennt sich auch gelegentlich die Spreu vom Weizen, in zwei Fällen mussten wir das leider lernen.

Bleibt uns nur noch ein monstermäßiges DANKE an alle unsere Freunde, die das auch über größere Entfernungen bleiben!!

und schon wieder eine Woche rum

Die Zeit verfliegt ziemlich schnell! Leider nicht nur die Arbeitswoche sondern auch das Wochenende. Nach fünf Tagen mit Überstunden und Aufstehen schon um kurz vor fünf Uhr früh hatten wir es uns jedoch redlich verdient! Aber wir wollen nicht jammern, dafür gibt es nicht den geringsten Grund. Der Frühling naht unaufhaltsam, kalendarisch ist er ja bereits da. In Brasilien hätten wir jetzt Herbst – wer will das schon 😉

Über eine Bilderauswahl werden wir uns machen, da haben wir inzwischen aus unterschiedlichen Richtungen schon den Wunsch danach zu hören bekommen. Das wird nur nicht so ganz kurzfristig möglich sein – ein paar Tausend Bilder müssen wir da durchgehen und die schönsten rausfinden. Und es soll ja auch nicht langweilig werden. Wir werden uns bemühen!

Eine sehr schöne Begegnung hatten wir diese Woche. Eigentlich wollten wir nur mal kurz vorbeischaun in unserem Lieblings-Schokoladen-Laden, aber daraus wurde dann gleich ein leckerer Espresso mit einem sehr angenehmen Plausch mit Sandra, der Inhaberin. Wie es der Zufall so will, hatte sie gerade eh öfter an uns gedacht, vielleicht hat das auch noch als Magnet gewirkt 😉

eingewöhnt

Wir denken mal, wir haben uns inzwischen so halbwegs wieder eingewöhnt. Es ist ja auch nicht so, dass wir hier in einem für uns völlig fremden Kulturkreis sind 😉 Was wir sehr vermissen, sind die Temperaturen, obwohl es so laaaangsam Frühling wird, ist es früh doch noch recht kühl. Und wir sind ja immerhin schon kurz vor sieben Uhr früh (mitten in der Nacht also) unterwegs, kriegen das also live mit.

Worüber wir uns immer noch freuen:

  • man kann hier an einen beliebigen Geldautomaten einer willkürlich gewählten Bank gehen und bekommt mit der Kreditkarte Bargeld ausgezahlt (in Brasilien mit unserer nur bei zwei Banken und da auch nicht immer)
  • die Auswahl im Supermarkt ist unglaublich. Es ist nicht so, dass es woanders in der Welt kein gutes Essen gibt, aber eine solche Auswahl zu den Preisen ist inzwischen ungewohnt für uns.
  • man hat Rechte als Fußgänger und Fahrradfahrer! Ein tolles Gefühl, wenn Autofahrer beim Abbiegen warten. Da werden wir uns wieder umgewöhnen müssen!
  • das Bier schmeckt immer noch 🙂
  • zurück auf Kassiopeia werden wir uns erstmal schmerzhaft wieder an andere Internetgeschwindigkeiten gewöhnen müssen…

Den Blog werden wir wohl, solange wir in Deutschland sind, nicht ganz so oft aktualisieren, wir wollen niemanden mit Neuigkeiten aus dem Arbeitsleben langweilen. Aber da wir das ja nicht nur machen und auch ein wenig Nürnberg und Franken genießen wollen, werden wir da wohl gelegentlich was schreiben und fotografieren. Außerdem sind wir am Überlegen, ob wir mal irgendwo eine Bilderauswahl zeigen. Gibt es da Interesse?

Wochenende!

Und schon ist es wieder vorbei, unser erstes Wochenende seit Längerem als Mitglieder der arbeitenden Bevölkerung. Und wir haben uns nicht nur auf die faule Haut gelegt, sondern es uns richtig gegeben: IKEA am Samstag, zusammen mit vielen, vielen anderen! Wir haben noch ein wenig was an Kleinzeug gebraucht, um unsere aktuelle Bleibe ein wenig auszustatten. Etliches haben wir auch aus den Kartons bei meinen Eltern gefischt, inzwischen sind wir richtig gut ausgestattet. Sogar unsere Fahrräder haben wir wieder aktiviert, auf die haben wir uns sehr gefreut.

Tja, und wie schmeckt das Arbeitsleben? Bassd scho, würden wir als Franken so sagen. Klar wäre es auf Kassiopeia angenehmer, insbesondere, weil wir ja nun doch schon in Suriname angekommen sein müssten, aber manchmal kommt es eben einfach anders. Gelegentlich wurden wir schon gefragt, wie denn das gar so schnell geklappt hat, so kurzfristig und einen begrenzten Zeitraum eine Arbeit zu bekommen. Wir hatten Glück und auch zur richtigen Zeit die richtigen Kontakte genutzt. Somit haben wir beide etwas gefundrotesen, ich warte noch auf eine (hoffentlich) Zusage, dann kann auch der Zweit-Job beginnen.

Aber die Zeit verbringen wir auch durchaus mit Angenehmem: leckeres Bier mit guten Freunden, feines Essen bei Muttern und noch weitere Treffen mit Freunden in den nächsten Tagen. Unser Kalender füllt sich so langsam, und das ist durchaus schön! Außerdem merkt man schon den Frühling kommen, heute waren die Temperaturen bereits äußerst angenehm.

Gut gelandet

Vorgestern früh sind wir gut in Frankfurt gelandet, pünktlich zum Mittagessen waren wir dann zuhause bei meinen Eltern in Wendelstein. Das Wetter war zwar schön sonnig, aber die Temperaturen doch noch ein wenig ungewohnt – von 34° runter auf 7° – brrrrr. So langsam haben wir uns ein wenig akklimatisiert, unsere Füße murren aber noch bei Socken und Stiefeln. Wir hoffen auf einen baldigen Frühling (wie vermutlich viele andere auch).

Seit Mittwoch haben wir ein wenig organisiert, ab Montag beginnt das Arbeitsleben. Wir wollen die Zeit ja  nutzen, um unsere Kasse aufzubessern, glücklicherweise klappt das auch ohne große Anlaufzeit. Michl hat dann damit zum ersten Mal seit gut 15 Jahren Anspruch auf Urlaub, ein ganz neues Gefühl 😉anna

Ein ganz besonderes Gefühl war der erste Bissen in ein richtig gutes Brot, der erste Schluck fränkischen Bieres und einfach eine leckere Brotzeit. Ist schon beeindruckend, wie lecker sowas eigentlich einfaches sein kann. Das lässt einen doch dann auch kurzfristig die Temperaturen vergessen.

Abflug

Inzwischen sitzen wir in Recife am Flughafen und warten darauf, einsteigen und abfliegen zu können. Unsere Ausreisestempel haben wir beide bekommen, ich sogar ohne Strafe, Michl hatte ja ein wenig mehr überzogen und muss bei der nächsten Einreise Strafe bezahlen. In Erwartung der kalten Temperaturen in Nürnberg haben wir uns gestern noch gründlich mit Vitamin C(aipi) gedopt. Hoffentlich hilft das gegen die aktuelle Grippewelle 😉

Kassiopeia haben wir gut verpackt, Artillo und der Rest in der Marina werden ein sorgsames Auge auf sie haben, sie ist da sehr gut aufgehoben. Vermissen werden wir sie trotzdem sehr! Heute früh sind wir extra nochmal bald aufgestanden, um zum Schwimmen zu gehen – so herrliche Temperaturen haben wir dann hoffentlich im Sommer in Deutschland wieder.

Vorbereitungen

Die letzten Tage haben wir hauptsächlich mit Vorbereitungen für unsere Reise nach Deutschland verbracht. Wir hatten ja eigentlich Vorräte besorgt und nicht alles davon hält sich, bis wir wieder zurück kommen. Also haben wir einen Teil hier unters Volk gebracht und verkauft (unter anderem 10kg Müsli…), einen Teil nehmen wir aber einfach mit. Wir müssen in der Heimat ja auch etwas essen, also warum nicht was aus Brasilien. Dann sind wir am Überlegen, was wir an Kleidung mitnehmen. Wir fliegen ja in den Winter, werden aber bis zum Sommer bleiben. Und viele unserer T-Shirts sind so ausgeblichen, dass sie wohl nicht mehr deutschen Standard entsprechen. Morgen wird gepackt, wir werden die Rucksäcke schon mit irgendwas füllen!

Nebenbei findet natürlich auch noch ein wenig soziales Leben statt. Wir waren zu Besuch auf der Youmin bei Valerie und Benoit, Marcio war mit der kompletten Familie bei uns an Bord, sie hatten noch nie ein Segelboot von innen oder auch nur vom Cockpit aus gesehen. Und auch sonst findet sich immer mal Zeit für einen Plausch.

Und den ein oder anderen Punkt auf Kassiopeia haben wir auch noch zu erledigen. Seit gut zwei Jahren fahren wir z.B. einen Trennschalter für den Anlasser durch die Gegend, den wir jetzt eingebaut haben. Endlich kann man also nicht mehr wie bisher ohne Schlüssel einfach den Motor anlassen und losfahren.

Behörden und Pläne

geburtstagUnseren ersten brasilianischen Geburtstag durften wir gestern mitfeiern. Marcio hat Freunde, Segler und Nachbarn eingeladen und hier in der Marina gefeiert. Es gab leckeres Essen, schöne Gespräche und alle haben ein wenig was vom Anderen gelernt. Es ging z.B. um die kälteste je erlebte Temperatur. Bei Natalia waren das 20°C, plus wohlbemerkt. Sie fand das schon ziemlich kühl. Dasselbe unter Null war da schon fast unvorstellbar kalt!

Wir werden demnächst (hoffentlich) nicht ganz so kalte Temperaturen erleben, auf jeden Fall wird es jedoch kühler als hier werden, wir fliegen nämlich nächste Woche nach Deutschland. Da wir noch ein bestimmtes Ersatzteil benötigen und die Post hierher ziemlich dauern kann (Freunde haben mit Priority-Mail und garantierten 10 Tagen Lieferzeit etwas herschicken lassen – nach drei Monaten war es da), haben wir beschlossen, das Teil direkt abzuholen und die Gelegenheit zum Aufstocken der Ersparnisse zu nutzen. Das wäre zwar noch nicht wirklich nötig, aber irgendwann wäre es soweit gewesen. Also freuen wir uns auf einen hoffentlich schönen Sommer in der Heimat und bei Rückkehr auf ein komplett neues Visum in Brasilien.

Bei der Receita Federal haben wir heute Kassiopeias Aufenthalt verlängert, nach der Capitania dürften wir ja eh noch nicht auslaufen. Der einzige, der gezickt hat, war der bei der Policia Federal. Mal sehen, was nächste Woche die Beamten am Flughafen sagen.

Testfahrt

Da der Motor am Steg immer noch läuft und wir den Autopiloten auch nur unterwegs so richtig testen können, stand eine Probefahrt auf dem Plan. Bei Niedrigwasser haben wir abgelegt und sind ein Stück weit den Fluß entlang gefahren. Zuerst haben wir zur Sicherheit den Kompass neu kalibriert, anschließend Dori (unseren Autopiloten) steuern lassen. Und sie hat das einwandfrei gemacht! Wir hoffen, dass der Zustand so anhält, letzthin kam die Fehlermeldung ja auch erst nach einer ganzen Weile. Der Dauertest kommt dann beim nächsten Ablegen.

Der Motor ist wunderbar gelaufen, auch mit dem Gas spielen unter Belastung war kein Problem. Sein einziger Mucker war wieder beim Einlegen des Rückwärtsganges, aber wir haben im Moment auch das Standgas sehr niedrig eingestellt, das lag wohl daran. Zumindest ist er sofort wieder angesprungen!

Carnaval em Olinda

Wenn wir hier eh schon festsitzen,  können wir uns auch den Karneval in Brasilien gönnen, dachten wir uns. Festsitzen, da inzwischen Kassiopeia von der Capitania als nicht auslaufsicher bestimmt wurde. Erst, wenn alles wieder zuverlässig funktioniert und von uns und der Capitania als für gut befunden wurde, dürfen wir los. Und solange noch Karneval ist, passiert da sowieso nix. Also sind wir gestern mit dem Bus mit nach Olinda gefahren, dort ist einer der ältesten und originalsten „Carnavals“ Brasiliens. Und das hat mit den bekannten Paraden in Rio nicht das geringste zu tun.

Olinda bietet schonmal eine wunderschöne Kulisse, das Wetter war herrlich und so konnten wir brasilianisches Flair genießen. Es waren etliche Gruppen unterwegs, die nicht in einem Zug sondern einzeln durch die Straßen ziehen. Wenn eine vorbei kommt, tanzt man mit, geht ein Stück mit oder bleibt stehen, auf jeden Fall fängt man irgendwann an, mindestens im Takt mitzuwippen. So viel Rhythmus ist da um einen herum, das geht gar nicht anders. Zwischen durch war es recht voll, dann wabert man mit der Menge mit, es gab aber auch Lücken, wo wir uns etwas freier bewegen konnten.

Teilweise haben wir sehr originelle Kostüme entdeckt, was gefällt, ist erlaubt. Ziemlich originell fanden wir die leere Klopapierrolle, die Damendusche (selbstverständlich von einem Mann verkörpert) oder das Che-Guevara-T-Shirt. Auch toll geschminkte Gesichter haben wir entdeckt, leider haben wir nicht bei allen den Foto schnell genug gezückt.

viel Papierkram

So gelegentlich haben wir die letzten Tage schon überlegt, ob das eine gute Idee war, unsere Rückkehr am Freitag Nacht legal zu machen. Wir haben den ein oder anderen Tipp bekommen, doch einfach illegal hier zu bleiben, bis wieder alles läuft. Da wir nicht wissen, wie lange das ist und wir von so illegalen Aufenthalten auch nicht viel halten, kämpfen wir uns eben durch die Ämter. Und dabei haben wir mit durchaus wohlwollenden und hilfreichen Beamten zu tun! Beim Zoll gibt es nur ein kleines Problem: Kassiopeia darf so lange bleiben, wie das Visum vom Captain läuft. Und das endet heute. Die Verlängerung, die wir für unsere Südamerika-Reise bekommen haben, gibt es nur, wenn man vorübergehend ohne Boot das Land verlässt. Tja, somit muss nun Kassiopeia von der Capitania für nicht auslauffähig erklärt werden, dann kann alles andere weiter gehen.

Und alles andere läuft tatsächlich so nebenbei weiter: das Thema Verkabelung sollte erledigt sein (ein besonderes Vergnügen: bei 38°C Kabel durch die Backskiste zu ziehen), nur um die Instrumente zu vervollständigen, warten wir noch auf eine Antwort vom Händler in Deutschland. Der Windgeber hat, soweit wir testen konnten, seine Kündigung eingereicht. Einen Ersatz können wir nur aus Deutschland bekommen. Außerdem sind noch ein paar Fragen und Unklarheiten zum Autopiloten offen.

wieder drin

Seit gestern sind wir offiziell wieder eingereist, bei Kassiopeia ist das etwa zeitaufwendiger, ist aber schon am Laufen. Wir haben beide neue Stempel in die Pässe bekommen, Michl für drei Tage, ich für sieben. Falls wir länger als die drei Tage bleiben, ist das kein wirkliches Problem, dann kostet es eben eine Strafe von gut acht Reais pro Tag. Eine Visumsverlängerung über die 90 Tage hinaus ist eben einfach nicht möglich.

Wir haben inzwischen ein Ersatz-Datenkabel gefunden, auch ein Relais, das wir in die Stromleitung vom Autopiloten einbauen sollen. Morgen ist dann großer Kabelverlegetag. Den Windgeber haben wir kurz vor Sonnenuntergang abgebaut, den testen wir morgen als erstes. Hier hoffen wir auf ein Kabelproblem, das ließe sich vor Ort lösen.

Und übrigens: der Motor (er heißt übrigens Karl) läuft immer noch!

Er läuft!

Michl liegt im Motorraum

Michl liegt im Motorraum

Heute nach einem gemütlichen Frühstück haben wir (bzw. Michl) uns nochmal in aller Ruhe um den Motor gekümmert. Ein Röhrchen und ein Schlauch sind gestern um die Reinigungsaktion herum gekommen, heute wurden auch die durchgepustet. Und bevor wir uns an weitere Ursachenforschung gemacht haben, wollten wir einfach mal testen – und er ist angesprungen! stueck_fuer_stueckBeim ersten Versuch zwar noch etwas zögernd, aber er lief wunderbar gleichmäßig, nach einer Weile haben wir nochmal gestartet und wie gewohnt hat er sofort losgeschnurrt. Ein schönes Geräusch 🙂 Mehr und weniger Gas, auch Gang einlegen vorwärts und rückwärts waren überhaupt kein Problem, wie es scheint, haben wir das Problem behoben!

Jetzt geht es ans nächste: das Thema Autopilot und Hydraulikpumpe. Wir hatten schon gelegentlich eine Fehlermeldung beim Autopilot, bisher war jedoch nie die Lenkung blockiert und das wollen wir auch nicht mehr haben. Also müssen wir den Fehler beheben und der deutet auf irgendein defektes Kabel der Navi-Instrumente irgendwo im Boot hin. Somit haben wir beschlossen, die Verkabelung komplett zu erneuern. Damit sollten wir auch unseren Windgeber aus dem Urlaub zurück holen können, der liefert nämlich seit etwa einer Woche keine Werte mehr. Also werden wir uns erstmal auf die Suche nach passenden Kabeln machen…

Was uns heute abend sehr gefreut hat: als wir zum üblichen Sonntagskonzert kamen, waren fast alle schon richtig neugierig, ob wir vorangekommen sind. Schön, wenn sich andere mit einem freuen 🙂