Erstes Zurechtfinden

So, inzwischen haben wir uns ein wenig besser orientiert. Gestern abend waren wir noch im Ort, es gab Musik und Tanz. Dazu waren verschiedene Grill-Stände aufgebaut, bei denen es sehr leckere Spieße, Hähnchen, Bier und ähnliches gab. Es war unheimlich viel Leben und Stimmung, mit ganz gemischtem Publikum – gefällt uns 🙂

Heute vormittag sind wir zusammen mit René von der Yoyo (wir kennen uns schon aus La Restinga) zum Flughafen, haben uns mit Internet versorgt und sind anschließend in Espargos noch ein wenig herumspaziert. Während einer Pause in einem der Cafés am Platz haben wir uns köstlich über einen Hund und ein paar Kinder amüsiert. Die Kinder haben den Hund immer wieder geärgert, woraufhin er wild bellend den flüchtenden Knirpsen hinterher ist. Aber immer so, dass er kurz, bevor er sie erwischt hat, wieder abgebremst hat. Dann kamen die Kinder wieder und die Jagd ging von Neuem los 🙂 Das Ganze hat sich bestimmt eine halbe Stunde lang hingezogen. Angefangen hat das Spiel, als Michl die Kinder fotografiert hat und sie wohl den ein oder anderen Escudo als Bezahlung dafür einfordern wollten. Die Folge war der erste „Angriff“ des Hundes.

Mittlerweile gewöhnen wir uns auch ein wenig an den Kapverdischen Escudo, obwohl das beim Bezahlen munter gemischt wird. Ein Euro entspricht etwa 100 Escudo und Wechselgeld bekommt man auch gerne mal gemischt, bzw. es ist kein Problem, 700CVE in der Kombination 500CVE + 2€ zu bezahlen.

Heute abend gab es zum Essen zwei Fleckenbarsche, die wir frisch bei den Fischern bekommen haben. Sehr lecker, günstig, sehr frisch – das deutsche Gesundheitsamt hätte seine helle Freude an der Verkaufsstation, wir müssen da unbedingt noch Bilder nachliefern!

Die heutigen Bilder sind noch von der Fahrt.

Fahrt nach Palmeira, Sal, Kap Verden

Die Fahrt hierher war die für uns bisher längste am Stück. Wir haben uns drauf gefreut und wurden nicht enttäuscht. Am Anfang haben wir noch etwas mit den Selbststeueranlagen gekämpft, unsere Windfahne haben wir jedoch immer besser in Griff bekommen (ein wenig Luft nach oben haben wir aber noch ;-)). Wind hatten wir völlig unterschiedlichen, mal viel (gut 30kn), zum Ende hin etwas wenig (bis 2kn), allerdings immer aus einer passenden Richtung. Die Wellenhöhen haben sich zwischen etwa 4m und 1m bewegt, auch diese meist aus passenden Richtungen (anfangs ein wenig unangenehm seitlich mit etwa 3m Höhe). Insgesamt war es eine sehr abwechslungsreiche Fahrt, die von uns aus auch gerne länger hätte dauern dürfen. Kaum hatten wir uns richtig unterwegs eingelebt, waren wir auch schon da.

Unterwegs haben wir immer wieder Delphine gesehen, jedes mal ein beeindruckendes Erlebnis. Anfangs konnten wir sie fast neben uns in den noch etwas höheren Wellen geradezu surfend beobachten. Ganz oft gesehen haben wir bunte Quallen (wir vermuten zumindest, dass es Quallen waren), die sich mit einer Art Segel vorwärts bewegt haben. Das Segel war mal rot, blau, lila, etwa 10-20cm breit – zuerst dachten wir, es ist Plastikmüll, aber dazu waren es dann einfach zu viele ähnlich aussehende. Noch was uns unbekanntes haben wir entdeckt: kleine Blasen bzw. Kugeln, die aus lauter Luftbläschen bestanden haben. Ganz gleichmäßig – und es waren richtig viele auf einen Haufen, wir sind ein paar Minuten lang durch ein ganzes „Feld“ davon durchgefahren. Mal sehen, ob wir rausfinden, was das war.

Als wir gestern angekommen sind, waren wir zwar ein wenig geschafft, aber nicht übermüdet. Wir haben denselben Schlafrhythmus angewandt wie auch schon von Marokko nach Graciosa: wir schlafen nach Bedarf. Der erste, der abends müde ist, legt sich hin, schläft, bis er aufwacht und lässt dann den anderen schlafen. Und so wechseln wir uns unregelmäßig ab, jedoch wird niemand aus einer Tiefschlafphase geweckt. Falls derjenige, der wach ist, zu müde wird, muss er eben den anderen wecken. War jedoch nicht erforderlich.

Der Anker hat auf Anhieb gut gehalten, wir liegen sehr ruhig. Nachdem wir Kassiopeia dann auch wieder etwas auf- und umgeräumt hatten, Segel verstaut und eingepackt waren, die Bugkabine wieder wohnlich war, haben wir uns noch einen Happen zu essen gegönnt (die Vorräte sind unterwegs nicht merklich geschwunden) und auf die gute Fahrt angestoßen. Geschlafen haben wir auch sehr gut, endlich mal wieder im Bett und nicht auf der Salon-Bank 🙂

Ach ja, die Statistik zum Thema „Angelerfolg“ hat sich noch nicht verändert…

Im Moment sitzen wir am Flughafen, haben völlig problemlos einklariert (übrigens ohne Ausreisestempel von den Kanaren), schaun mal, was es so neues gibt und machen uns dann auf den Rückweg zu Kassiopeia

sechster Tag und Ankunft

Und der letzte Tag war nochmal sehr ruhig, leider auch windarm. Die letzte Nacht war eine wunderschöne: der Fast-Halbmond stand die halbe Nacht am Himmel, Sterne haben geleuchtet, als der Mond weg war auch die Milchstraße und das ganze zwischendurch begleitet von Delphinen.

Heute um 20:00UTC hatten wir den Anker eingefahren in der Bucht von Palmeira auf der Insel Sal, Kap Verden. Da das pünktlich zum Sonnenuntergang war, haben wir noch nichts weiter gesehen. Wir freuen uns auf morgen 🙂

Bilder und mehr gibt es, wenn wir Internet haben.

Position: 16°45.212’N, 22°58.774’W

von La Restinga gefahrene Strecke: 729,6sm, Gesamtstrecke: 3314,3sm

fuenfter Tag

Leider hat uns gestern abend das letzte bißchen Wind auch noch verlassen und wir laufen seitdem unter Maschine. Teilweise mit Vorsegel zur Unterstützung, alleine würde uns das bei dem Windhauch allerdings auch nicht voranbringen. Durch den Wellengang wäre es zu unruhig.

Es war heute sonnig, wir haben den Tag genossen, Michl hat den ersten Hefekuchen auf See gebacken, Claudi hat mit Häkeln begonnen und beide haben wir viel gelesen.

Befinden der Crew: einwandfrei

Position: 18°37.955’N, 22°10.808’W um 18:50UTC

vierter Tag

Heute haben wir unseren Schnitt von über 5 kn zerstört. Wir gönnen uns den Luxus, nach hoher Welle und heftigem Wind, bei 10 kn, herrlichem Sonnenschein und Leichtwindsegel mit lockeren 3-4 kn voran zu kommen.

Heute morgen, als wir Wasser machen wollten, streickte die neue Salzwasserpumpe. Das hieß, bei Seegang in die Backkiste, Pumpe zerlegen, Fehler suchen, zusammenbauen und sie läuft wieder. Außerdem stand heute Duschen auf dem Programm. 🙂

Befindlichkeit der Crew: wunnebar

Position: 20°28.407’N, 021°33.852’W um 18:00 UTC

Dritter Tag

Die letzte Nacht war holprig, wir hatten mit viel Wind und chaotischer Welle zu tun. Die Windfahne hat leider die Nacht nicht durchgehalten (im Gegensatz zum elektrischen Autopilot), heute früh haben wir herausbekommen, warum. Eine Mutter des Pendelruders ist baden gegangen, somit hat die Kraftübertragung auf die Pinne nicht mehr funktioniert. Seit heute morgen jedoch läuft sie tadellos, auch bei kräftigeren Böen. YEAH

Am Spätnachmittag haben wir eine Kursanpassung vorgenommen (wir schießen sonst so langsam aber sicher an den Kap Verden vorbei), was sich mit der abendlichen Wind- und Wellenauffrischung als schlechte Idee erwiesen hat. Haben das wieder geändert.

Befinden der Crew: 🙂

Position: 21°42.717’N, 21°06.788’W um 20:40UTC

Zweiter Tag

Die Windfahne läuft besser, die Pinne hatte etwas viel Spiel und wir haben nochmal an den Segeln gezupft – beides haben wir heute verbessert. Nachts sind wir deswegen mit dem elektr. Autopilot gefahren, der diesmal besser durchgehalten hat. Die Windfahne kommt „nur“ noch aus dem Kurs, wenn mal wenig Wind ist und ein paar hohe Wellen uns zu sehr auf die Seite versetzen.

Das Wetter ist gemischt – viele Wolken, so sehen wir den Sternenhimmel gar nicht und die Nacht ist stockdunkel. Die Wellen sind unruhig und hoch, kommen aber inzwischen mehr von hinten, gestern waren sie noch sehr seitlich.

Was wir gar nicht erwähnt hatten gestern: der Abschied aus La Restinga war sehr bewegend! Von überall kamen noch Rufe, viele haben gewunken oder sogar gehupt und selbst auf der Mole stand ein Abschiedskomitee.

Der Crew geht´s immer noch gut 🙂

Position: 23°57.244’N, 19°58.705’W um 15:30UTC

erster Tag

Mittag ging es gestern los, die Regatta war schnell vorbei, da alle zu unterschiedlichen Zeiten los sind. Gestern gab es etliche Segelwechsel: Groß vom 1. ins 2. Reff, Genua runter, Fock hoch, Genua ganz runter, kleine Fock angeschlagen, dann Fock runter, kleine hoch und später wieder zurück. Mit ausgebaumter Fock links und Groß im zweiten Reff rechts sind wir immer noch unterwegs.

Probleme macht uns unser Autopilot. Er hatte ein paar Aussetzer (die er früher nicht hatte) und seit heute früh versuchen wir unsere Windfahne zum Lenken zu bringen. Da gibt es aber noch ein paar Kommunikationsprobleme, die jedoch weniger werden.

Der Crew geht´s gut, wir schaukeln uns ein 🙂

Position: 25°47.229’N, 19°00.453’W um 15:40UTC

Weiter geht´s

Es hatte sich ja schon ein wenig angedeutet, jetzt ist es soweit – wenn nicht noch etwas völlig unvorhergesehenes passiert, legen wir heute mittag ab in Richtung Kap Verden. Wir freuen uns sehr auf die Fahrt und hoffen, dass der Wetterbericht sich halbwegs an die Vorhersage hält. yann-valerie-tore-miram-gubby-claudiIm Hafen wird es heute leer, insgesamt fünf Boote brechen auf in Richtung Süden bzw. Südwesten. Die ersten Meilen wird es also eine astreine Regatta geben. Mal sehen, wer die Nase vorne hat, bis alle auf den Gemütlichkeitsmodus umschalten 😉 Wir hatten zum Ende hier sehr schöne internationale Tage – britisch, halb-irisch, französisch, schwedisch, schweizerisch und natürlich auch deutsch. Den ein oder anderen werden wir wieder treffen, mal sehen wann und wo!

chuchi-katrin-chicasDie Zeit hier in La Restinga haben wir jede Minute sehr genossen, auch wenn es etwas länger war. Für manche Orte bracht man einfach mehr Zeit! Wir hatten viel Kontakt mit Seglern aber eben auch mit vielen am Ort. Inzwischen kennen uns wohl die meisten zumindest vom Sehen und wir wurden oft gegrüßt. Wir hörten auch Bezeichnungen wie „Residente“ oder „Herreño/a“ 😉 Mit dem ein oder anderen gab es intensiveren Kontakt, entsprechend schwer fällt uns der Abschied.

haltgriffeDie letzten Tage haben wir ja schon Verpflegung gebunkert, heute haben wir noch geräumt und gestern kurz vor Schluss einen Tragegurt für den Außenborder gebastelt. Alle Akkus sind geladen, die Kindle mit Büchern versorgt und unser Schlafplatz im Salon vorbereitet. Am Steg stand lieblingsbaralles unter dem Motto Aufbruch. Valérie und Yann wollten gestern eigentlich schon los, hatten sich dann aber doch dafür entschieden, vielleicht noch ihren Kühlschrank fertig zu basteln 😉 Somit konnten wir gestern abend alle miteinander noch einen lustigen Abend in unserer Stamm-Bar verbringen.

Für die Strecke in Richtung Kap Verden rechnen wir mit etwa einer Woche, mal sehen, wie schnell wir tatsächlich sind. Auf jeden Fall werden wir versuchen, über Funk den Blog und unsere Position, die auf der Startseite ist, zu aktualisieren.

windige Ecke

Also, dass La Restinga eine windige Ecke ist, wissen wir ja inzwischen. So langsam wäre es aber auch mal wieder gut… Letzte Nacht hatten wir (bzw. ein Stegnachbar) schon wieder 60kn Wind auf der Uhr. Ausschlafen ist da irgendwie nicht so einfach. Naja, soll am Wochenende wieder weniger werden, wir werden sehen. alt_neuSo nebenbei fliegt die Zeit mit Kleinzeug dahin: Wäsche waschen, Hosen flicken, Plausch mit anderen am Steg, vor dem Windgetöse in die Bar flüchten und so weiter. Außerdem haben wir unsere Nationale ausgetauscht, sie war inzwischen doch zu sehr zerfetzt… Zudem haben wir eine neue geschenkt bekommen – Danke René 🙂

bananenInzwischen haben wir Essen ohne Ende an Bord – OK, irgendwann wird es wohl zu Ende sein, aber bei der Menge ist das in ferner Zukunft 😉 Heute gab es auch noch eine Ration Bananen, die wohl ein paar Tage reichen dürfte. Muchas gracias, Katrin y Chuchi!! Ab sofort wird wohl öfter mal Banane im Essen enthalten sein 😉

alexander_v_hAch ja, und vor ein paar Tagen wäre fast was richtig Großes hier in den Hafen gekommen. Die Alex von Humboldt II hatte schon ihr Beiboot zum Tiefen messen vorausgeschickt, aber dann war es ihnen wohl doch zu eng und/oder zu flach und sie sind wieder abgedreht. Das Hafenmanöver hätten wir gerne gesehen. Vor allem waren wir gespannt darauf, wie sie in der für die Bootsgrößte doch recht engen Einfahrt mit ihren 65m Länge und 10m Breite (so lang ist Kassiopeia in etwa) rangiert hätten. Das wäre auf jeden Fall das größte Schiff gewesen, das jemals hier drin gewesen wäre. Schade, dass sie wieder weg sind!

PS: Weil wir immer wieder gefragt werden, wann wir denn weiter fahren: wir wissen das sicher in dem Moment, in dem wir ablegen. Vorher nicht und vorher sehen wir auch keine Notwendigkeit, darüber zu spekulieren.

11 Fragen – 11 Antworten – Best Blog Award

Kettenbriefe sind ja so eine Sache, und eigentlich sind wir keine Fans davon. Jetzt wurde uns aber die Ehre zuteil, eine Blogger-Auszeichnung in einer ähnlichen Form verliehen bekommen zu haben. Und darüber haben wir uns sehr gefreut! Es geht um den Best-Blog-Award, der von Bloggern an andere Blogger verliehen wird. staffelstabWir haben unseren von Andreas bei 12-mitsegeln.de bekommen, hier der Link dazu. Vielen Dank Dir nochmal 🙂

Der Best-Blog-Award funktioniert folgendermaßen: man bekommt elf Fragen gestellt, beantwortet diese im eigenen Blog und stellt dann elf neue Fragen an den oder die Nachfolger. Wird also weitergegeben wie ein Staffelholz 🙂 Die Fragen an uns sind folgende:

1. Warum heißt  Dein Blog so wie er heißt?

Wir wollen die Meere bereisen und den Blog nicht unbedingt nach dem Boot benennen – außerdem hatten wir Kassiopeia zu der Zeit, als der Blog-Name entstand, noch gar nicht.

2. Was war Dein ursprünglicher Antrieb, einen Blog zu schreiben?

Eigentlich haben wir angefangen, Tagebuch zu schreiben. Ein einzelnes Dokument war dann aber doch irgendwann unübersichtlich. Die endgültige Entscheidung zum Blog fiel dann mit der Begründung, dass wir so Familie, Freunde und Interessierte unterwegs auf dem Laufenden halten können.

3. Welches Deiner Bilder 2013 gefällt Dir am besten und wieso?

Eine sehr schwere Frage, da haben wir einfach zu viele gute gemacht. Wir hatten im letzten Jahr unheimlich viele tolle Erlebnisse und noch die entsprechenden Bilder im Kopf. Und jedes Bild verbindet man ja auch mit einem Erlebnis. Wir haben es uns ein wenig einfacher gemacht, indem wir uns für drei Bilder entschieden haben: eins von Claudi, eins von Michl und ein gemeinsames 😉

Claudis Bild ist ein Sonnenuntergang auf La Graciosa, einer kleinen Insel nordwestlich von Lanzarote. Ein ganz besonderes Eiland mit speziellen Menschen. Und der Himmel war einfach toll!

 sonnenuntergang

Michls Bild ist die Rückenflosse eines Delfines. Man sieht wunderbar die Zeichnung auf dem Rücken. Delfine unterwegs zu sehen ist ein ganz besonderes Geschenk, sie versprühen eine Leichtigkeit und Lebensfreude – es ist phantastisch, ihnen zuzusehen.

 delfin

Unser gemeinsames Bild steht für ein grandiose Zeit in Marokko Anfang des letzten Jahres. Wir waren für ein paar Tage mit dem Auto unterwegs und im Atlas-Gebirge auf einem Viehmarkt. Der Berber auf dem Bild hat uns zu einem Tee eingeladen und dadurch eine Gastfreundschaft ausgedrückt, die wir in der ganzen Zeit im Land immer wieder in unterschiedlicher Form erleben durften. Das hat uns völlig überwältigt!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

4. Was möchtest Du Dir in diesem Jahr unbedingt anschaffen?

Eigentlich wollen wir uns gar nichts groß anschaffen, denn das würde vermutlich heißen, dass etwas kaputt gegangen ist. Im Moment sind wir, wie wir hoffen, gut ausgestattet für längere Törns wie z.B. die Atlantik-Überquerung, die dieses Jahr ansteht. Sehr schön wäre eine Unterwasserkamera, mal sehen, was das Budget dazu sagt 😉

5. Welches Land würdest Du gerne länger bereisen und warum?

Das wird sich ergeben. Uns würde Südamerika sehr reizen, das ist dann allerdings gleich ein Kontinent. Es reizt uns wegen der vielen alten Kulturen, der Landschaft und weil wir einfach beide noch nie da waren. Wir lassen uns gerne treiben und wo es uns gefällt, da bleiben wir eben länger.

6. Worauf kannst Du verzichten?

Auf Stress 🙂 Aber ernsthaft – die Frage ist hier: worauf noch oder welcher Verzicht bisher ist kein Problem? Seit unserer Abreise verzichten wir z.B. auf einen Fernseher (fehlt gar nicht), auf  Wasch- und Spülmaschine (wäre zwischendurch schon schön), und was einem eben u.a. Küchengeräten den Haushalt erleichtert. Wir haben kein Handy mehr, sehen das aber nicht als Verzicht.

7. Wo möchtest Du in 10 Jahren sein?

Das wissen wir noch nicht. Wir haben so viel von der Welt noch nicht gesehen…

8. Wie schaut Dein perfekter Tag aus?

Die Sonne scheint, es ist warm, kein Wecker klingelt, auf der ToDo-Liste ist alles abgehakt und wir haben einfach nur Zeit, uns Land und Leuten zu widmen. Zwischendurch genießen wir lokale Spezialitäten und die tolle Landschaft. Und wie wir das so schreiben, fällt uns auf, dass wir (bis auf das mit der ToDo-Liste) schon den ein oder anderen Tag so genießen konnten 🙂

Alternativ dazu der perfekte Segeltag: etwa 15kn Wind, gleichbleibend von schräg hinten kommend, wenig Welle, die aber aus ähnlicher Richtung wie der Wind, Sonne, Delfine, Schildkröten, … Und vielleicht endlich mal ein leckerer Fisch an der Angel!

9. Wenn Du das Internet ändern könntest, was wäre dann anders?

Der Zugang wäre weltweit gratis und sicher möglich. Und es gäbe bessere automatische Übersetzungstools.

10. Beschreibe Dich mit nur maximal vier Wörtern.

Michl: optimistisch, unvernünftig, abenteuerlustig, hilfsbereit

Claudi: optimistisch, vernünftig, neugierig, genießerisch

11. Single Malt Scotch, Wein oder doch eher die Flasche Bier, doch zu welchem Ereignis nehmt Ihr was?

Zu passender Zeit kommt alles drei ins Glas, nur selbstverständlich nicht vermischt! Single Malt für Michl an einem besonderen Abend mit Freunden, Wein für uns beide zum Essen oder nach Laune, auf Bier müssen wir Durst haben, was aber nicht so sehr oft vorkommt. So ein richtig gutes, fränkisches, dunkles würden wir aber nur selten ablehnen 😉

So, das waren unsere Fragen mit Antworten, jetzt geben wir weiter! Unsere Fragen schreiben wir direkt auf englisch, wir geben weiter an Emma Jay Ashton – hört und schaut mal rein bei ihr!

  1. What´s your favorite song?
  2. What´s your favorite picture of last year?
  3. What´s your favorite dish?
  4. Why do you like travelling?
  5. What´s a perfect day for you?
  6. Fresh bread, cake, porridge or muesli – what do you have for breakfast?
  7. Where do the ideas for your songs come from?
  8. What was your biggest adventure?
  9. Which invention would be good?
  10. Who would you like to meet?
  11. What is indispensable to you?

We are looking forward to your answers, Emma 🙂

Einkaufsmarathon

einkaufsmarathonHier in La Restinga bekommt man eigentlich alles, was man so zum Leben braucht. Nur eben nicht immer die komplette Auswahl und gelegentlich ist auch mal was länger ausverkauft. Besser ist das in Frontera. Da wir und Emma und Phil uns ja dann doch so langsam aber sicher auf die Weiterfahrt vorbereiten, haben wir heute ein Auto geliehen und eine Einkaufstour gestartet. Gelohnt hat sich´s auf alle Fälle, Spaß hatten wir auch eine Menge 🙂 Insgesamt haben wir fünf Supermärkte, drei Ferreterías und noch den ein oder anderen sonstigen am Weg liegenden Laden abgeklappert. Ein wenig Sightseeing war auch dabei (vom Mirador de la Peña können wir einfach nicht genug kriegen, außerdem lag es am Weg), lecker Mittagessen und sogar einen Zahnarztbesuch (nein, diesmal nicht Michl, Phil war das Opfer) haben wir noch reingequetscht.

lichtspiel

Abendlicht im El Golfo-Tal

Ziemlich groggy sind wir bei stockdusterer Nacht wieder angekommen – nicht ohne noch einen Zwischenstopp zum Genießen des immer wieder überwältigenden Sternenhimmels einzulegen. Inzwischen ist alles im Boot, in unsere Stauliste werden wir alles erst morgen aufnehmen, für heute war´s genug. Mal sehen, wie lange uns all das Zeug reicht 🙂

Wir haben wieder Wind

Und das gleich in doppelter Hinsicht – heute pustet es mal wieder um die Ecke, diesmal in kräftigen Böen, abwechselnd mit relativer Windstille. Zudem haben wir Winddaten im Cockpit! Gestern war zwar gut Wind vorhergesagt, es war aber dann doch so wenig, dass Michl gleich mehrfach in den Mast steigen konnte: zum Abbaun, zum Kabel-neu-durchziehen und zum Anbau des neuen Gebers inklusive (hoffentlich) dichtem Verschließen des Steckers. instrumenteAnschließend haben wir das Kabel noch durch´s Boot gezogen, an den Server angeschlossen und seitdem erfreuen wir uns an den Daten, die wieder im Cockpit ankommen 🙂 Klingt alles sehr flott, war aber doch mit Werkzeg zurechtlegen, absturzsicher an Michl befestigen, Beiboot verschieben um gut ans Kabel zu kommen, innen halbes Boot zerlegen für das Kabel, wieder zusammenbaun, Kabel anschließen und Werkzeug wieder aufräumen eine fast tagesfüllende Aufgabe. Aber egal, Hauptsache, es funktioniert!

Heute sind wir auf Kassiopeia nur zu Kleinzeug gekommen, da wir Phil und Emma beim Mast-stellen geholfen hatten (seit Silvester waren sie zum Motorboot konvertiert) und später noch beim Umparken eines Katamarans geholfen hatten. Der musste ganz schön kämpfen, um gegen die natürlich zeitlich passenden Böen anzukommen. Wir hatten schon kurzfristig befürchtet, auf die Mauer gedrückt zu werden, aber alles ging gut.

Aprilwetter im Februar

Dieses Wochenende war das Wetter äußerst wechselhaft und so gar nicht das, was man sich unter kanarischem Wetter so vorstellt. Gestern Regen, viel Wind, bevorzugt in mal mehr, mal weniger heftigen Böen, zwischendurch Sonnenschein, heute „nur“ Wind und Sonne – nicht wirklich schön. Zumindest wurde uns durch das Wasser von oben das fällige Deck-Putzen abgenommen.ravioliUnd wir wollen uns auch gar nicht zu heftig beschweren – auf La Gomera hat es nämlich geschneit. Und so kalt ist es dann auch wieder nicht, obwohl es deutlich abgekühlt hat. Die Zeit haben wir uns gestern mit unseren ersten selbstgemachten Ravioli mit Kürbisfüllung vertrieben – sehr lecker!

so sieht der Stecker in neu aus

so sieht der Stecker in neu aus

Gestern haben wir noch Post bekommen. Beeindruckenderweise hat UPS sogar samstags unser Paket gebracht. Auf meine Frage, seit wann sie denn sogar am Wochenende zustellen, meinte der Mitarbeiter nur: das Paket war eben im Flieger und sein Kollege hat ihn gebeten, es mitzunehmen, Montag hat er schon so viel zu tun und da er in El Pinar wohnt, war der Extra-Weg nicht gar so groß. Und wieder sind wir beeindruckt vom Service 🙂 Übrigens auch von dem von Gotthardt, die uns flott und unkompliziert einen neuen Windgeber zugeschickt haben – den Stecker des alten haben wir trotz mehrfacher Versuche nicht dauerhaft davon überzeugen können, Daten in Richtung Cockpit weiterzuleiten.

Jetzt müssen wir „nur noch schnell“ 😉 bei passendem Wetter (also weniger Wind als heute) den neuen Geber befestigen und das Kabel durch Mast und Boot ziehen.

Wasser vom Wassermacher

Seit einer Weile läuft unser Wassermacher jetzt und wir produzieren auch fleißig fast täglich. Schon vor längerem aber auch jetzt aktuell nochmal bekommen wir immer wieder Diskussionen mit über die Qualität des Wassers. Und immer wieder hörten wir, dass wir dem Trinkwasser jetzt Mineralien zufügen müssen, da die ja alle durch die Umkehrosmose (das ist die Technik, mit der unser Wassermacher  das Meersalz aus dem Wasser entfernt) ausgespült werden. Da wir aber auch gehört hatten, dass es gar kein Problem ist, das Wasser auch über längere Zeit ohne Zusätze zu trinken, haben wir uns ein wenig schlauer gemacht.

Übereinstimmend sind die Infos, dass dem Wasser tatsächlich Mineralien entzogen werden. Dennoch ist es noch lange kein destilliertes Wasser, das ja auch ganz anders produziert wird. Jetzt ist es aber so, dass in Trinkwasser, falls überhaupt, „nur“ Mineralien enthalten sind, die vom Körper nur aufgenommen werden, wenn durch sonstige Nahrung nicht genügend geliefert wird. Jetzt enthält aber z.B. ein Glas Milch bereits mehr verarbeitbare Mineralien als etwa 20 Liter Trinkwasser (nicht das aus dem Wassermacher). Eine Möhre „entspricht“ in Bezug auf Mineralien dabei etwa 25 Litern Trinkwasser.

Das heißt für uns als Antwort an alle, die gefragt haben, welche Mineralien wir zusetzen: gar keine 🙂 Wir halten uns eher an frisches Essen.

Hier noch ein paar Links für Interessierte: