Regenwetter

Gestern abend hat es schon geregnet, da dachten wir noch, dass das wohl nur eine Regenwolke ist. Leider zieht sich die immer noch hin. Heute früh wurden wir von einem richtigen Wolkenbruch geweckt, wir konnten schon fast die Boot um uns herum nicht mehr erkennen. Die Nacht zuvor war auch schon nicht so der Brüller, der Ankerplatz ist ziemlich unruhig, letzte Nacht ohne Wind hat es noch mehr geschaukelt als in der ersten. Trotzdem haben wir uns heute auf den Weg zum Tanken gemacht, das viele Motoren hierher hat unsere Dieselvorräte doch ziemlich erschöpft.

Nachmittag sind wir hauptsächlich mit dem Bus durch die Gegend gefahren. Eigentlich wollten wir ja noch ins Internetcafe, aber das hatte erst spät aufgemacht und dann gibt´s da bei Regen kein Internet… Das mit dem Bus hier auf der Insel ist genial! Man kann eigentlich jederzeit und in jede Richtung einsteigen, irgendwann kommt man schon dort an, wo man hin will 🙂 Und man bekommt einen wunderbaren Überblick über die Insel.

kleines Resümee und erster Tag auf Fernando de Noronha

Eigentlich hatten wir uns unterwegs gedacht, wenn wir mal angekommen sind, schreiben wir noch ein richtig ausführliches Resümee über die Fahrt und haben auch schon fleißig dafür gesammelt. Aber irgendwie haben wir beschlossen, uns jetzt doch kürzer zu fassen. Also hier nur ein paar „Stichpunkte“:

  • zuerst ein riesiges Danke an unsere Wetterfee und Motivationsexpertin Andrea. Durch die täglichen Vorhersagen wußten wir ungefähr, was uns erwartet.
  • Dank auch an Claudia und Jona von der INTI. Wir fanden es klasse, mit euch zu segeln (auch wenn ihr uns abgehängt habt ;-)) und haben die täglichen Funkrunden genossen
  • wir haben unser Radar sehr zu schätzen gelernt. Beim Aufspüren und Umfahren von Squalls grandios! „Leider“ sieht man daran aber auch, wie lange man in so einem Squall festsitzen kann (die Großen waren gute 5sm lang)
  • es ist möglich, unterwegs Fische aus dem Wasser zu ziehen, die auch noch gut schmecken!
  • wir hatten zwar das ein oder andere technische Problem, konnten aber alle unserer Meinung nach gut und stressfrei beheben bzw. mit Provisorien überbrücken
  • es ist herrlich, ohne Zeitdruck entspannt langsam zu segeln
  • insbesondere ab etwa dem Äquator waren die Wolken grandios!

Das wären so unsere wichtigsten Punkte. Obwohl nicht alles schön war, haben wir die Fahrt insgesamt genossen. Im Nachhinein kommt sie uns inzwischen sogar schon recht kurz vor. Zumindest war es kurzweilig.

Heute waren wir dann beim Einklarieren. Wir hatten zuvor in einem Buch gelesen, dass für Brasilien hier die entspannteste aber auch teuerste Stelle dazu ist. Entspannt können wir bestätigen, teuer leider auch. Man geht hier in ein Häuschen direkt am Hafen. In einem kleinen Büro sitzen zwei Mitarbeiter der Hafenverwaltung, die sich um alles kümmern. Das heißt, sie rufen alle, bei denen wir uns melden müssen, an und bestellen sie ins Büro. Wartezeiten werden mit Kaffee oder auch Unterhaltungen über die Fußball-WM überbrückt. Insgesamt läuft alles sehr entspannt ab. Eine kurze Schrecksekunde („Where is your visa?“) wurde damit geklärt, dass wir ja aus Deutschland kommen und keines brauchen. Bis alle entsprechenden Formulare herausgekramt, ausgefüllt, kopiert und an die richtigen Leute verteilt werden, vergeht ein wenig Zeit, in der sich immer wieder etliche Leute im Büro (ca. 15qm groß) die Klinke in die Hand geben. Und alle lächeln uns an und sagen freundlich Bom Dia 🙂 Nachmittags müssen wir nochmal ins Büro, der Hafenmeister hatte vormittag keine Zeit. Da wir wieder ein wenig warten mussten, wurden wir nochmal mit Kaffee versorgt, anschließend kamen die nächsten Formulare. Insgesamt fanden wir die ganze Prozedur recht kurzweilig, insbesondere weil einfach eine entspannte Atmosphäre vorherrscht.

Ja, und jetzt zum Thema teuer: das Einklarieren selbst ist gratis, nicht wirklich günstig sind die Kosten für die unter Naturschutz stehende Insel und den Ankerplatz. Für uns sind das für fünf Tage etwa 577Reais, das sind so um die 190€. Unser Budget bedankt sich für unser kleines Boot, 10cm länger hätten wir deutlich kräftiger in die Tasche greifen müssen. Ach ja, und dabei ist noch nicht mal der Eintritt in den Nationalpark mit etwa 50€ pro Nase enthalten.

Den Rest des Tages haben wir mit Geld abheben, busfahren (eine Linie, die für wenig Geld überall hinfährt), ein wenig Bummeln und Fleisch (ein wenig trocken) und Salat (extrem lecker nach der Fahrt!) essen verbracht. Unser erster Eindruck ist richtig gut, alles wächst, gedeiht, blüht und grünt nur so. Und dazwischen sind kleine bunte Häuser – hier gefällt´s uns!