Xunantunich

Das Wetter spielt die letzten Tage nicht so sehr mit, die geplanten Touren mussten wir leider reduzieren. Vorgestern war das Wetter noch passabel, da haben wir die Gelegenheit ergriffen und eine Führung zu medizinischen Pflanzen gemacht. Wir hatten Glück und waren die einzigen Teilnehmer unserer Führung, so konnten wir auch das ein oder andere Blatt probieren. Ein wenig kannten wir noch von unserem Aufenthalt am Amazonas in Ecuador, ein wenig Neues kam auch dazu (wie z.B. dass Termiten nussig schmecken).

Unser Plan für gestern fiel ins Wasser, heute sind wir dann aber nach Xunantunich. Man kommt von San Ignacio aus gut mit dem Bus hin, noch kurz mit der Fähre über den Mopan übersetzen, knapp zwei Kilometer laufen und schon ist man da. Hier in Mittelamerika befinden sich etliche Maya-Ruinen („Steinhaufen“ ;-)) und da wollten wir natürlich nicht an allen vorbei fahren. Die Bedeutung von Xunantunich ist „steinerne Frau“. Die große Pyramide „El Castillo“ hat zwei Friese, die jedoch beide Replika sind. Die Originale sind noch dahinter erhalten.

Es ist eine ganz ruhige Atmosphäre, wenn man auf einem der Plätze steht. Viel dazu beigetragen hat wohl auch, dass nicht so sehr viel los war, aber die Bauten allein so im Wald sind schon beeindruckend. Und faszinierend, dass man selbst die große Pyramide nicht von unten aus sieht, obwohl man knapp dran vorbei geht.

San Ignacio

Und heute sind wir wieder ein Stück weiter gefahren, weg von der Küste in Richtung Grenze zu Guatemala. Gelandet sind wir in San Ignacio. Die Fahrt ging schon um 7 Uhr früh los und trotz zweimal umsteigen waren wir deutlich schneller als gedacht, kurz vor 11 Uhr vormittag waren wir schon in unserem Hostel, bzw. unserer kleinen Hütte. Somit hatten wir genug Zeit, uns gleich mal ein wenig umzusehen. Wir sind über den nebenan liegenden Markt geschlendert und ein wenig durch die Straßen. So sehr groß ist es nicht, also haben wir uns ein wenig Info-Material besorgt, was man hier so machen kann (ist eine ganze Menge) und sind dann nochmal los.

Und wir haben spontan gleich zwei „Führungen“ mitgemacht. Die erste, um noch ein wenig Zeit zu überbrücken, bis dann die zweite losging. 

Etwas, was in jedem Supermarkt und auf jedem Tisch im Restaurant oder Imbiss steht, sind Saucen von Marie Sharp. Es gibt scharfe und sehr scharfe, das in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Und wir haben ein schnelles Tasting dazu gemacht. Sehr lecker! ein paar der Saucen haben wir schon im Gepäck, das war keine schlechte Wahl. Was wir interessant fanden (es gab natürlich auch noch ein paar mehr Infos dazu): Belizer sind nicht sehr stolz auf eigene Produkte, sie bevorzugen importierte Waren. Was wohl auch daher kommt, dass meist Rohstoffe exportiert werden. Das erste richtige, fertige Produkt, das exportiert wurde und wird, sind die Saucen von Marie Sharp. Und darauf sind sie sehr stolz und macht sie zu etwas besonderem!

Als zweites haben wir uns eine Information über Schokolade gegönnt. Bei AJAW bekommt man eine tolle Einführung in die Herstellung und Bedeutung der Schokolade bei den Maya. Wir durften selbst Hand anlegen und auch probieren. Sehr fein! Übrigens: typischerweise trinkt man die Schokolade mit heißem Wasser, ohne Milch!

Und noch ein kleiner Nachsatz: heute haben wir Nachricht bekommen, dass Kassiopeia seit letztem Dienstag gut und sicher an Land steht. Sehr beruhigend!

Hopkins

Dienstag haben wir Caye Caulker verlassen, so richtig leid getan hat uns die Abreise nicht. Mit der Fähre sind wir zurück nach Belize City, von dort mit dem Bus in Richtung Süden nach Dangriga und für den letzten kleinen Hopser nach Hopkins haben wir uns mit anderen ein Sammeltaxi gegönnt. Hopkins ist ein ziemlich verschlafenes Nest, was uns im Moment sehr entgegen kommt. Der Plan war ja, anfangs erstmal ein wenig die Füße hochzulegen. Hier geht das. Zum einen, weil man tatsächlich nicht viel unternehmen kann, zum anderen, weil das Wetter nicht so der Knüller ist. Es ist kühl (nachts brauche zumindest ich zwei Decken), bewölkt und regnet gelegentlich. Aber um lesend in der Hängematte zu liegen, taugt das!

Endlich warm!

Seit Donnerstag sind wir schon in Belize, genauer gesagt Caye Caulker. Das ist eine kleine, vorgelagerte Insel hinter dem Riff. Wir dachten, das ist genau das richtige, um ein paar Tage die Füße hochzulegen. Und es ist auch wirklich sehr schön hier. Für uns jedoch trotzdem kein Paradies, es ist einfach zu voll und laut. Alles ist extrem touristisch und entsprechend teuer. Wenn man mal in einer Seitenstraße unterwegs ist, trifft man zwar immer auf äußerst freundliche Menschen, die schönen Ecken der Insel sind jedoch woanders. Im Hostel heben wir den Altersschnitt deutlich an – was nicht so schlimm wäre, wenn uns das Hostel an sich besser gefallen würde. 

Irgendwie ist das trotz der herrlichen Bilder und auch wirklich schönen Eindrücke nicht „unsere“ Insel. Deswegen geht es bereits Dienstag aufs Festland, wir hoffen mit der nächsten Unterkunft eine bessere Wahl getroffen zu haben.

Zum Füße hochlegen bzw. am Strand in den weißen Sand stecken kommen wir hier schon trotzdem. Wenn wir schon mal da sind… 😉