Sehr früh raus mussten wir heute, unser erster Punkt war der Sonnenaufgang, den wir auf dem Salar de Uyuni erleben wollten. Und das Aufstehn um fünf hat sich wirklich gelohnt! Wir haben ja jetzt schon den ein oder anderen Sonnenaufgang auf See erlebt und das ist bei passendem Wetter schon etwas besonderes. Bei der klaren Luft, ohne eine Wolke am Himmel und rundherum um uns nur die weiße Fläche (über 10.000km2, größer als Niederbayern) mit ein paar Bergen am Horizont war das allerdings ein für uns unübertroffen schöner Sonnenaufgang!
Anschließend sind wir weiter zu einer der 32 Inseln im Salar gefahren, zur Isla Incahuasi. Sie besteht aus Korallenblöcken (vor langer, langer Zeit war der Salar mal auf Meeresniveau), die von Kakteen bewachsen sind. Da sind ziemlich riesige darunter, und wenn man bedenkt, dass sie nur einen Zentimeter pro Jahr wachsen, hat die höchste mit 9 Metern, also 900 Jahren schon ein beachtliches Alter. Außerdem waren da drei halbwegs zahme Lamas, zumindest so zahm, dass wir mal ins Fell langen konnten – superflauschig! Inzwischen hatte Maura das Frühstück fertig vorbereitet, dazu war zuvor einfach keine Zeit.
Bevor wir den Salar wieder verlassen haben, haben wir nochmal mitten im Salz angehalten. Victor hat ein wenig erzählt, wie es zur Regenzeit ist (dann steht eine spiegelglatte Fläche von etwa 30cm Wasser auf dem Salz), dass die obere Salzschicht eben nur eine von etlichen Schichten ist und dass es in dem Salt, das ist der Wasserschicht darunter ist, perfekte quadratische Kristalle gibt. Außerdem meinte er noch, dass jedes Jahr ein paar Leute verloren gehen und mit Hubschrauber gerettet werden müssen. Wenn es regnet, sind die Berge am Rand nicht zu sehen und man hat keine Orientierung mehr. Wir haben noch ein wenig fotografiert und Salz eingesammelt, dann sind wir weiter.
Auf dem Weg rauswärts haben wir zwei Tandemfahrer überholt – ein kurzer Plausch hat ergeben, dass es eine französische Familie war, die Eltern hatten jeweils eins der Kinder mit auf dem Tandem. Alle zusammen fahren sie für ein Jahr die etwa 5000km von Lima nach Santiago de Chile. Klasse Projekt, wie wir finden!
Zum Abschluss der kompletten Tour waren wir beim Cemeterio de Tren (Einsenbahnfriedhof), auf dem etliche Tonnen Stahl so langsam vor sich hinrosten. Victor und Maura haben uns in Uyuni noch ins Hostel gebracht, dann waren vier wunderbare Tage tatsächlich vorbei.
Die Tour war ein für uns einmaliges Erlebnis! Sie war bestens organisiert, mit Victor hatten wir einen tiefenentspannten Fahrer, der noch dazu auf alle Fragen eine Antwort geben konnte. Maura hat uns die Tage immer mit frischem, leckerem Essen versorgt (heute stand sie zum Vorkochen bereits um drei Uhr auf, sonst zwischen vier und fünf!). Das Auto war gut in Schuss (nicht selbstverständlich, da waren auch welche in anderem Zustand unterwegs…) und die Unterkünfte einwandfrei. Dass die landschaftlichen Eindrücke unglaublich schön waren, muss ich wohl nicht mehr betonen 😉 Wer in der Nähe ist – auf gar keinen Fall verpassen!! Unsere Empfehlung: Los Salares Tours in Tupiza.
Übrigens haben wir dank Françoise und Danièl auch Bilder in guter Qualität, wir konnten ihre Kamera mitnutzen. Die ist deutlich besser, als unsere alte, die wir ansonsten immer noch nutzen.