Fécamp

Wir sind in “Boulogne sur mer” im Nebel angekommen und im Nebel Richtung Fécamp wieder losgefahren. Doch wir fühlten uns mittlerweile auch sicher, dank unserers Radars. Mit Strömung kamen wir dann auch sehr gut voran (6kn) mit Motor und Gross.
Irgendwann riss die Nebelbank dann ab, Wind kam auf und wir konnten sogar die Genua hochziehen, um mit max. 8,2kn unsere Spur durchs Wasser zu ziehen.

Etwa um 21 Uhr in Fécamp angekommen, ca. 1h vor Niedrigwasser reingerutscht. Haben im Päckchen festgemacht. Näherer Bericht folgt!

Dover Strait

Heute Morgen klingelte um 4 Uhr der Wecker und wir tranken noch schnell Kaffee und legten ab für die Fahrt durch die „Dover Strait“. Ein wenig Respekt hatten wir schon vor der engsten Stelle des Englischen Kanals, da doch recht heftige Strömungen vorkommen.
Alles lief aber bestens, dank der gut und richtig 🙂 voraus berechneten Strömung.
Zwei Dinge sind besonders schön, wenn man in der Nacht losfährt, einmal bewundern wir immer wieder das fluoreszierende Leuchten des Meeres (Krysya, das ist grandios!) in unserer Bugwelle und dann den magischen Moment des Sonnenaufgangs. Wenn der rote Ball so langsam aus dem Meer auftaucht und einen die ersten Sonnenstrahlen wärmen. Einfach nur schön.

So kamen wir mit bis zu 8kn unter Gross, Genua und mit Motor voran und erreichten das Cap Griz Nez schon um 10:45Uhr. Warum wir uns im Vorfeld Gedanken machten wegen des Caps, wissen wir mittlerweile allerdings nicht, denn alles war irgendwie, nun, „unspektakulär“.
Bis dahin hatten wir Sonne und klare Sicht, doch ab da verschlechterte es sich rapide, dichter Nebel zog auf (so konnten wir allerdings unser neues Radar testen) und Wind kam mit 5 Bft und Wellen natürlich von vorn (vorhergesagt war „so gut wie null“). Aber so ist es halt.
So können wir heute auch noch unsere erste Nebelfahrt unter Radar abhaken. 😉
So gegen 13:30Uhr machten wir in der Marina in „Boulogne sur mer“ fest.

Ein kleiner Spaziergang in die City war nicht sonderlich erquickend, das lag aber vielleicht auch daran, dass heute Sonntag ist und somit nicht wirklich viel los, außer einem Autorennen gleich gegenüber unserer Anlegestelle, da dröhnten die Motoren und Musik aus den Lautsprechern.
Mittlerweile sitzen wir im Cockpit, sind ein wenig müde und überlegen wie wir morgen weiter fahren.

 

gefahrene Strecke 46,4sm, Gesamt 331sm

Rechenfehler

Gestern abend hatten wir ja ausgerechnet, wann wir starten müssen um rechtzeitig an der Dover Strait zu sein. Und nachdem wir beide nicht wirklich gut geschlafen haben und noch dazu früh eine Eingebung hatten, sind wir um fünf Uhr aufgestanden und haben festgestellt, dass wir einen Rechenfehler hatten. An irgendeiner Stelle haben wir UTC und deutsche Zeit durcheinander gebracht. Das Ergebnis war, dass wir zu spät dran waren. Also haben wir uns kurz entschlossen wieder hingelegt und weiter geschlafen. Bringt wohl doch Unglück, zu früh seine Ziele zu verraten 😉 Somit sagen wir nicht, was wir für morgen planen!

Richtig begonnen haben wir den Tag heute mit einem Bummel über den samstäglichen Markt in der Innenstadt. Herrlich, wie haben wir das vermisst! Angeboten wurde alles mögliche, Obst, Gemüse, Fleisch, Brot, Kleidung, Süßigkeiten, … was das Herz begehrt. Alles umrundet von einem bunten Treiben ganz unterschiedlicher Menschen – einfach voller Leben.

Nachmittags waren wir dann sogar noch etwas aktiv: Michl hat die Fenster unseres Aufbaus abgedichtet, da kam an verschiedenen Stellen etwas Wasser durch. Außerdem hat er Hydraulik und Welle gefettet, irgendwie hat er den ganzen Nachmittag rumgewuselt. Und ich habe angefangen, mich über den Sonnenschutz zu machen. Die Vorderkante ist umsäumt und auch die Öse in der Mitte sitzt. Für alle weiteren Arbeiten müssen wir die Kuchenbude abbauen zum ausmessen, und da hatten wir dann heute irgendwie keine Lust mehr. Wir müssen nur nach der nächsten Fahrt dran denken, dass wir das machen, bevor wir sie wieder aufbauen.

fauler Tag

Heute haben wir uns einen richtig faulen Tag gegönnt. Da wir das inzwischen durchaus genießen, sollten wir aufpassen, dass wir das nicht zu sehr einreißen lassen, ein wenig weiter kommen sollten wir ja doch die nächste Zeit, unser Autopilot müsste schon bald in Fécamp sein und auf den Einbau warten. Und es ist auch nicht so, dass am Boot sonst gar nichts zu machen wäre 😉 Aber es war einfach schön, mal wieder längere Zeit am Stück in einem Roman zu lesen (Elke, danke für Elisabeth George, ist genau das richtige!) und es sich dabei bei schönem Wetter gemütlich zu machen.

Ein wenig aktiv waren wir aber doch: Wäsche waschen war mal wieder fällig, unsere Weinvorräte mussten aufgestockt werden und natürlich stand die Routenplanung an. Morgen wollen wir endlich weiter, durch die Dover Strait, also die Einfahrt in den Ärmelkanal. Das wird allein vom Verkehr her interessant, die Dover Strait gehört zu den Schifffahrtswegen mit dem dichtesten Schiffsverkehr. Da wird auf dem AIS wohl so einiges los sein. Nicht zu vergessen die Strömung, die an der engen Stelle sehr stark ist!

Muscheln

Schon gestern haben wir uns darauf gefreut, heute abend Muscheln zu essen. Die mussten wir natürlich zuerst einmal einkaufen. Also sind wir vormittags in Richtung Dunkerque losmarschiert. Und bevor wir in Richtung Muscheln sind, wollten wir noch einen Zubehörladen suchen. Das geht irgendwie gar nicht, mehrere Tage am Stück kein Bootszubehör durchstöbert zu haben 😉 Und natürlich haben wir was gefunden! Der Segelmacher neben dem Zubehörladen hatte Stoff für unseren Sonnenschutz, die Ösen dazu hatte der Zubehör. Jetzt müssen wir nur noch nähen.

Danach ging es weiter ins Zentrum. Wir sind ein bißchen gebummelt und haben uns einfach ein wenig umgesehen. Nach einem kurzen Snack haben wir dann irgendwann den Weißwein für den Sud, das obligatorische Baguette und natürlich die Muscheln besorgt.

Zurück bei Kassiopeia haben wir aber zuerst noch gemütlich Tee getrunken (haben wir uns seit Hooksiel angewöhnt – eine nachmittägliche Teepause hat was!) und den nächsten Angelversuch gestartet (der Erfolg bleibt noch immer aus… die Fische amüsieren sich vermutlich über uns). Dann ging es ans Muscheln vorbereiten: die meisten nicht geschlossenen konnten wir mit Klopfen zum Schließen animieren, die anderen wurden über die Reling in die Freiheit entlassen. Während ich den Sud vorbereitet habe, hat Michl unser Deck geschrubbt (wir haben zumindest optisch ein neues Boot!). Das Koch-Ergebnis konnte sich auf jeden Fall auch sehen lassen. Und sehr lecker geschmeckt haben sie auch 🙂

unterwegs in Dunkerque

Heute früh haben wir eine kleine Bustour unternommen. Einmal wollten wir etwas frisches Gemüse einkaufen (hier ist Feiertag, somit können wir nicht auf einen Markt hoffen), dann führt die Buslinie direkt am Strand entlang, und den wollten wir uns auch anschaun. Noch dazu ist der Bus gratis. Beim Supermarkt waren wir trotz Feiertag erfolgreich. Was so richtig klasse war, war die Busfahrt zurück. Der fährt DIREKT an der Strandpromenade entlang. Also dort, wo die Spaziergänger alle unterwegs sind, somit zwischen den Cafes durch. Man kann links und rechts auf die Teller und in die Tassen schaun 🙂

Nachmittags waren wir nochmal unterwegs, diesmal ins Zentrum. Eine Prozession zum heutigen Feiertag war angekündigt. Rund um das Hafenbecken hatten sich schon etliche Zuschauer versammelt, auch im Hafenbecken tummelten sich viele geschmückte Boote. Irgendwann kam dann die angekündigte Prozession und später ist die  Benediction de la Mer, ein Schiffskorso als Hommage an das Meer und in Erinnerung an die Seeleute, die auf See geblieben sind mit Kranzübergabe an das Meer gestartet. Es war richtig beeindruckend, wie da plötzlich das Wasser aufgewirbelt war von all den Booten, die auf einmal gestartet sind. Passenderweise hat es zeitgleich auch noch richtig zu stürmen angefangen.

  

Zurück bei Kassiopeia in der Marina haben wir alle Festmacher kontrolliert und einen verstärkt, durch Wind und den Schwell, den die vorbeifahrende Flotte verursacht hat, gab es ein heftiges Geschaukel. Aber alles ist gut gegangen, das hat wohl heftiger ausgesehen als es tatsächlich war.

Ach ja, und mit Angeln haben wir es wieder probiert. Michl hat Köder (nachdem das mit Fischköder nichts war, haben wir ein Stück leckeren Käse geopfert) gebastelt und rausgehängt…  ständig schwammen Fische vorbei. Dann haben wir Tee getrunken, plötzlich meinte ich, da hat was geplätschert, juhu denkt Michl…. glotzt uns doch so eine doofe Möwe an, als wollte sie sagen, „habe ich das nicht gut gemacht und mir noch mehr verdient?“ Ist dieses Vieh getaucht und hat vom Angelhaken den Käse geklaut… 😉

Wir sind in Frankreich!

Genauer gesagt in Dunkerque. Und wie wir eben beschlossen haben, werden wir hier auch noch etwas bleiben. Für morgen ist viel Wind vorhergesagt, 5Bft, was uns nicht hindern würde, die Richtung wäre auch nicht so verkehrt, allerdings steht als nächste Etappe die enge Einfahrt in den Ärmelkanal an und zur strömungstechnisch günstigen Zeit der Einfahrt dreht der Wind und steigert sich auf bis zu 7Bft. Also heißt es abwarten.

Heute früh haben wir uns einen relativ gemütlichen Vormittag gegönnt. Zwei Reservekanister wurden noch in den Tank gefüllt, dann konnte es losgehn. Aus unserer recht engen Box (vielleicht sollten wir aufhören, die Länge-über-alles von Kassiopeia abzurunden und auch mal den Bugspriet berücksichtigen, dann kriegen wir auch größere zugewiesen) in einer recht engen Boxengasse sind wir allerdings richtig gut rausgekommen!

Wind und Welle waren nicht vorhanden, als wir dann auf der Nordsee waren. Alles hat sehr unwirklich ausgesehen. Es war dunstig und der Horizont kaum von der Wasseroberfläche zu unterscheiden. Wir hatten noch überlegt, das Großsegel als Stütze zu setzen, aber es gab nichts, was hätte gestützt werden müssen. Glatte See und praktisch keine Wellen. Die 50cm Wellenhöhe aus der Vorhersage waren ziemlich übertrieben. Dank dessen hatten wir eine sehr ruhige und problemlose Fahrt, nur eben leider mal wieder unter Motor.

Die Einfahrt nach Dunkerque war relativ zu den letzten Einfahrten riesig, konnten wir also gar nicht verfehlen. Wir haben auch in unserer bevorzugten Marina einen Platz bekommen, auf den ersten Blick hat es schon nach Päckchen-liegen ausgesehen. Da wir wieder die Länge abgerundet hatten, gab es beim Anlegen vom Hafenmeister zwar bedenkliche Blicke (die Box ist mal wieder eng), aber wir sind sehr gut rein gekommen.

Die erste Aktion nach dem Bezahlen ging in Richtung frischer Fisch. Wir haben einen Tipp bekommen und sind sofort losmarschiert. Das Ergebnis waren leckere, gebratene Filets vom Cabillaud (Kabeljau) mit französischem Baguette und Wein. Sehr lecker!! Allerdings müssen wir am Filetieren wohl noch etwas üben…

gefahrene Strecke 17,8sm, Gesamt 284,6sm