Nach unserem Start gestern mittag in Figueira da Foz sind wir heute früh kurz nach 9Uhr endlich gut in Cascais angekommen. „Endlich“, weil die Fahrt (mal wieder) nicht so wirklich ein Vergnügen war. Wir hatten ja schon ein paar Tage die Vorhersagen verfolgt und gestern als Abfahrtstag hatte sich so langsam herauskristallisiert. Wir hatten es auch noch kurz mit einem holländischen Paar darüber, die meinten auch, die Vorhersage sieht doch klasse aus. Insbesondere die Wellenvorhersage war uns sehr sympathisch. Wir sind zwar davon ausgegangen, dass wir relativ viel motoren müssen, aber das war uns lieber als die seitliche Welle, die wir auf der Fahrt nach Figueira da Foz hatten.
Der Abschied von Figueira da Foz ist uns doch schwer gefallen. Die zwei Wochen haben uns sehr gut gefallen, wir haben uns in dem Ort, der Umgebung und der Marina sehr wohlgefühlt! Alle waren äußerst freundlich – und wo bekommen wir so schnell wieder eine Bar, in der wir nicht mal mehr bestellen müssen?
Anfangs war recht wenig Wind – also wie vorhergesagt. Somit noch alles bestens 🙂 Irgendwann hat der Wind dann zugenommen, wir konnten zusätzlich zum Groß, das wir zur Stütze schon gesetzt hatten, die Genua hochziehen und den Motor ausschalten. Herrliches Segeln war zumindest für ein paar Stunden angesagt. Ein kurzes Motorintermezzo aufgrund Windmagel hatten wir war, aber bis etwa Peniche, knapp über die Hälfte unserer Strecke, lief es sehr schön.
Halt, eine Begegnung dürfen wir nicht vergessen: irgendwann haben wir bemerkt, dass ein Fischerboot direkt auf uns zugehalten hat. Wir waren unter Segeln, der hätte also ausweichen müssen. Nur hatte er uns anscheinend nicht gesehen. Also haben wir zum ersten mal unsere Tröte zum Einsatz gebracht. Und er hat uns tatsächlich gehört! Als er vorbeigefahren ist, hat er nur freundlich rübergewunken… Übrigens war das das einzige Boot, das uns auf der Fahrt begegnet ist, wär schon blöde gewesen, mit dem dann auch noch zusammenzustoßen 😉
Bei Peniche haben wir (mal wieder) ein Kap hinter uns gelassen und mussten unseren Kurs ein Stück weiter südlich anpassen. Mit dem Wind, den wir zuvor hatten, wäre das auch nicht das Problem gewesen, aber er hat plötzlich zugenommen und sich ein Stück gedreht. Also runter mit der Genua, Reff ins Großsegel und Maschine an, der Wind kam inzwischen fast von vorne. Vorhergesagt waren für die ganze Strecke Windstärken von maximal 12 Knoten in Böen, wir kamen gemessen auf 25-30 Knoten. Entsprechend des Windes hatten sich inzwischen auch Wellen aufgebaut, die kamen natürlich auch von vorne, genau gegenläufig zur Dünung, die wir mit uns hatten. Die Mischung hat die zweite Hälfte unseres Trips ziemlich ungemütlich gemacht, immer wieder ist der Bug in die Wellen eingetaucht und hat unserem Cockpit eine Salzwasserdusche zukommen lassen.
Um kurz nach neun kamen wir dann recht geschafft hier in der Marina an und haben uns, nach einer wohlverdienten Süßwasserdusche für Kassiopeia, zuerst einmal schlafen gelegt. Recht viel mehr haben wir heute auch nicht mehr gemacht, morgen oder übermorgen geht es nach Lissabon, es steht mal wieder Sightseeing an.
zurückgelegte Strecke: 105,4sm, Gesamt: 1446,3sm