Zurück bei Kassiopeia

Heute hat uns sozusagen der Alltag wieder. Mittags sind wir nach dem Aufräumen des Schiffes und Verteilen der restlichen Lebensmittel direkt nach Wilhelmshaven zu Kassiopeia aufgebrochen. Kommende Woche sollte ja gekrant werden, also müssen wir zuvor noch das Antifouling vollenden und die Durchbrüche setzen. Ach ja, und die neue Front für die Instrumente einbauen, da kommt das Schaltpanel für den Motor rein.

Und was soll ich sagen: wir sind fertig geworden! Wir mussten uns auch tatsächlich noch richtig reinhängen, wie es aussieht, haben wir für morgen schon den Krantermin. Da unser Antifouling nochmal angeschliffen werden muss, meinte der Chef hier, das sollen wir selber machen und dann schiebt er uns eben schnell dazwischen. Dann sehen wir zumindest morgen noch selbst, ob die neuen Durchbrüche dicht sind 😉

Inzwischen liegen wir eingekuschelt in unserer Koje und hören den Wind durch die verschiedenen Masten (auch unseren) pfeifen. Irgendwie sind wir ganz froh, ab morgen nicht mehr an Land zu stehen, das wackelt und vibriert schon alles sehr heftig…

Schweres Wetter und Manöver

Heute gab es endlich den schwer ersehnten Wind. Nach einem gemütlichen Frühstück brachte uns Claudi um 11 Uhr durch die Schleuse Harlingen nach draußen und da wehten uns satte 6 Bft um die Ohren. Manöver bei einem solchen Wetter zu fahren macht ungleich mehr Spass. So standen da heute Boje über Bord, beigedreht liegen, treiben unter top und takel, 2 Möglichkeiten einen Treibanker auszubringen. Die Krängung bei Halbwindkurs schaffte es dann auch, dass die Süllkante unter Wasser stand. Doch werden wir später dann eher etwas materialschonender unterwegs sein. Nun ja… ab und an geht da sicher mal was … 😉 Am Ende brachte uns Kerstin dann sicher durch Ijsselmeer.

So gegen 17 Uhr legten wir in Stavoren vor der Tankstelle an, nur hatte die leider schon zu, so dass wir heute nicht mehr in mehr in die Box fuhren, sondern da liegen blieben.

Wir konnten endlich wieder Duschen, was wir auch ausgiebig taten. Abends gingen wir dann mit den anderen Crews noch zum Essen in den alten Hafen. War superlecker und ein schöner Abschluss. Ich bekam dann noch ein Kompliment für mein tolles Niederländisch 😉 Ich glaube aber, „verdammt legger“ klingt in fränkisch und niederländisch recht gleich. 🙂

Ankern, zweite Nachtfahrt und Manöver

Wir waren etwas nachlässig und haben gestern gar nichts geschrieben…

Dienstag

Allerdings sind wir auch erst gegen 23Uhr angekommen, somit stand die zweite Nachtfahrt an. Diesmal durch´s Watt. Von Oudeschild nach Makkum im Ijsselmeer. Wir haben diesmal gesagt, wir schaun uns das mit der Navigation mit an und konzentrieren uns mal auf den Ausguck und das Erkennen von Tonnenkennungen, war aber diesmal aus anderen Gründen schwierig: im Unterschied zu der Fahrt einen Tag vorher waren da ja quasi keine Tonnen und andere Lichter…

Aber von Anfang: Zuerst war noch ein wenig Lernen angesagt, wir wollten mal den Anker werfen. Michl und ich hatten ja noch nie geankert und somit stand das auf unserer Wunschliste. Und wenn das immer so einfach und problemlos funktioniert wie gestern, dann ist alles gut 🙂 Wir haben den Anker geworfen und uns zuerst von der Strömung (wir waren ja im Wattenmeer) mitziehen lassen und dann noch mit Rückwärtsgang den Anker festgezogen. Anschließend haben wir Kontrollpeilungen gemacht, also den Winkel zu festen Objekten an Land oder Bojen genommen und überprüft, ob diese Peilungen nach einer gewissen Zeit noch dieselben waren. Sie waren es und somit konnten wir davon ausgehen, dass der Anker fest saß. Eine Stunde später ist die Tide gekippt und somit die Strömung in die andere Richtung gegangen. Es war richtig interessant zu beobachten, wie die Strömung uns langsam in die andere Richtung gedreht hat. Ankerauf gehen war dann etwas anstrengend (zumindest für Michl): da keine Ankerwinsch am Boot ist, mussten wir (Michl) ihn selbst hochziehen. Glücklicherweise hat er sich gut gelöst!

Dann ging es los zur zweiten Nachtfahrt. Wir mussten einem betonnten Fahrwasser folgen. Da etliche Tonnen unbeleuchtet waren, sind wir zickzack von einer Seite zur anderen, somit von roten zu grünen gefahren, somit kamen wir da nicht in deren Nähe. Was das ganze deutlich vereinfacht hat, war einmal, dass der Wind aus der anderen Richtung kam, dann war kein weiteres Schiff zu sehen und es waren praktisch auch nur die nötigen Tonnen zu sehen und fast nichts außenrum. Am Ende der Fahrt stand auch die erste Schleusenfahrt bei Nacht an. Eines ist hier in den Niederlanden sehr angenehm: es wird (zumindest bei den Schleusen, durch die wir bisher sind) nach Bedarf geschleust, auch für nur ein Boot, und es kostet nichts. Was unangenehm ist: wir sind zu früh, es ist noch keine Saison und fast keine Marina hat offen. Das macht das Thema „Duschmöglichkeit“ und „Toilettengang“ zumindest schwierig.

Mittwoch

Heute war dann nur eine relativ kurze Fahrt angesagt. Es ging nach Terschelling. Allerdings durften wir nicht zu spät los, wir wollten nicht gegen die Tide anfahren. Die Windrichtung hat gepasst und durch die mitziehende Strömung sind wir gut vorangekommen.

Bevor es in den Hafen ging stand allerdings noch Manövertraining an: verschiedene Kurse am Wind fahren, unter Segel anhalten, über Bord gegangene Bojen retten (das dann mit Motor) und jede Menge Tipps. Dies müssen wir allerdings noch mit unserem Boot bis zu Perfektion bringen. Da jeder mal dran war, haben wir dabei auch eine ganz gute Zeit verbracht. Recht viel mehr war heute dann auch gar nicht mehr los: das ein und andere Ankommerbier in der Kneipe (das Bier war alle), ein kurzer Einkauf (jetzt ist wieder Bier da), Abendessen und jetzt sitzen alle gemütlich rum und unterhalten sich, lesen oder schreiben Tagebuch.

Morgen werden wir nochmal Manöver üben und auch mal den Treibanker werfen. Wir sind schon neugierig, wie sich der so auswirkt. Ach ja, und wie er sich bei richtig schwerem Wetter auswirkt (was wir die ganze Woche noch nicht haben, wir sind froh, dass wir zwischendurch überhaupt Wind haben), wollen wir am liebsten gar nicht rausfinden müssen 😉

Nachtfahrt und Nachtansteuerung

Gestern sind wir gar nicht mehr zum Schreiben gekommen, es war einfach zu spät. Der Tag war auf jeden Fall ereignisreich, aufregend und extrem lehrreich! Aber von Anfang: kurz vor mittag haben wir im Sixhaven abgelegt und sind den Kanal nach Ijmuiden motort. Das war noch einfach. Ach ja, das Wichtigste hatte ich fast vergessen: wir waren mit der Navigation dran! Somit unsere erste navigierte Nachtfahrt mit Hafenansteuerung.

Durch die Schleuse sind wir auch völlig problemlos gekommen, wir sind ja alle geübt im Schleusen. Dann wollten wir eigentlich Richtung Norden fahren, blöderweise kam genau da das bißchen Wind her, das wir hatten. Von Schwerwetter würden wir immer noch nicht ernsthaft reden, höchstens Kaltwetter ;-). Naja, aufgrund der Windrichtung mussten wir kreuzen, konnten also nicht den direkten Weg fahren. Somit wurde die Strecke deutlich länger als ursprünglich geplant war. Aber wir wollten ja eh nachts ankommen 😉

Ungefähr zum Sonnenuntergang bekamen wir noch eine Showeinlage: der Zoll kam an Bord und hat Pässe und Schiffspapiere kontrolliert. Das war richtig beeindruckend: in voller Fahrt sind sie mit einem Motorboot längsseits gegangen, bevor wir groß gucken konnten, waren zwei schon an Bord. Nachdem sie unsere Papiere kontrolliert hatten, waren sie dann auch schon wieder weg. Das ging richtig flott! Solche Routinekontrollen können jederzeit passieren, wir sind mal froh, dass wir das Prozedere zumindest mal mitgemacht haben.

Spannend wurde es dann zur Einfahrt ins Seegatt. Glücklicherweise hatten wir eine klare Nacht, so waren alle Lichter erkennbar. Allerdings sind das dann auch gleich sehr viele Lichter! Ich saß zwischendurch am Navitisch und habe versucht, die Tonnen zu finden, die mir zugerufen wurden. Jede beleuchtete Tonne hat eine bestimmte Kennung (mit Farbe, Dauer und Art des Lichtsignals zu unterscheiden), wodurch man sie nachts eigentlich auch gut unterschieden kann. Von allen an Deck kamen Infos über unterschiedliche Tonnen, die dann wieder korrigiert wurden, aber nur leider alles etwas durcheinander. Irgendwann waren das zuviele Informationen und ich musste mich erstmal wieder resetten. Ich bin so gesehen sehr froh, dass wir nur zu zweit fahren!

In Kombination mit GPS, eingetragener Position in der Karte, anzupeilenden Bojen und sich daraus ergebendem gewünschtem Kurs über Grund sind wir dann noch gut nach Oudeschild auf der Insel Texel eingefahren. Um halb eins nachts waren wir im Hafen und haben die Maschine ausgemacht. Ich war völlig fertig, musste meinen „Systemoverload“ erstmal noch verarbeiten. Inzwischen geht´s wieder. Heute steht eine Wattennachtfahrt an, Christoph ist am Planen, ich wollte mir das heute mal aus „neutralerer“ Position mit ansehen, aber natürlich auch alles mitverfolgen unterwegs! Danke an Thomas, unseren Skipper, für die gute Unterstützung!

Unterwegs nach Amsterdam

Heute ging es direkt nach dem Frühstück los. Wir wollten bis Amsterdam kommen (was wir auch geschafft haben). Zuerst gab es eine kleine Einführung in „Treiben unter Top und Takel“. Selbst da ist das Boot tatsächlich in einem gewissen Winkel noch manövrierfähig. Zwar hat man da ja keine Segel gesetzt, aber Mast, Aufbau und Rumpf bieten auch eine Angriffsfläche. Wir müssen das mit Kassiopeia auf jeden Fall mal ausprobieren, wie sich das bei uns in Kombination mit dem Langkieler auswirkt.

Da wirklich wenig Wind war, haben wir anschließend den Spinnaker gesetzt. Zuerstmal musste alles aufgebaut werden, verschiedene Blöcke und Schoten an Bord verteilt und der Spibaum mit Niederholer montiert werden. Dann konnten wir ihn hochziehen. Was bei dem Wind zwar auch nicht für sehr viel mehr Tempo gesorgt hat, aber doch auch mal interessant war. Michl hat gesteuert und sich mit der Zeit richtig gut auf den Spinnaker eingestellt. Auch da sind wir neugierig, wie sich Kassiopeia verhalten wird. 🙂

Wir mussten unter einer Brücke durch und eine Schleuse passieren bevor wir so gegen 18Uhr im Sixhaven in Amsterdam angekommen sind. Zu essen gab es extrem lecker Chillie von Daniels Frau Nicole. Danke nochmal für´s Vorkochen! Zuvor haben wir noch die Gezeitenplanung für die nächsten Ziele gemacht: es geht raus auf die Norsee und dann ins Wattenmeer. Da wir hier die Strömung berücksichtigen müssen, ist es wichtig Hochwasserzeiten und Strömungskarten zu beachten. Für uns wird das insbesondere bei unserer Fahrt durch den Kanal zwischen England und Frankreich wichtig werden! Nachdem hier ein paar Meter Tidenhub sind, herrscht auch eine entsprechende Strömung. Und da wollen und können wir nicht gegenan fahren.

Zum Abschluss des Tages sind wir noch zu einem Nachtspaziergang durch Amsterdam aufgebrochen. Beeindruckend, wieviel Leben hier noch abends um 10 ist. Allerdings schätzen wir auch den Touristen-Anteil eher hoch ein 😉 Beeindruckt haben uns auf jeden Fall die kleinen Kanäle und die schönen, schmalen Häuserfronten. Jede ein bißchen anders, die meisten nicht breiter als ein Zimmer.

erster Tag

Um 7:30Uhr war die Nacht vorbei und nach der üblichen Morgentoilette machten wir eine kleine Ortsbesichtigung auf der Suche nach einen Bäcker. Nach dem Frühstück gab es eine Sicherheitseinweisung auf der „Lucky Spirit“. Dies ist üblich auf Charterbooten, da die Crew einfach auch die verschiedensten Punkte wissen muss, wie z.B. wie verhalte ich mich bei Feuer, Wassereinbruch, Motorproblemen und vieles mehr. Vor allem auch wo sind die dazu nötigen Mittel. Um ca. 13:30 ging es dann endlich los. Nach dem Segelsetzen fuhren wir zwar nicht in Schwerwetter, aber doch bei mehr Wind als befürchtet los.

Zuerst lernten wir alle das Boot unter Segeln kennen. Wir wunderten uns, wie leichtgägnig und direkt das Ruder wirkt, im Gegensatz zu unserer Kassiopeia wo alles ein wenig verzögerter reagiert. Mit guten 6-7 Knoten kamen wir sehr gut voran. Dann lernten wir das „sanfte“ Halsen kennen. Das geht ja wirklich ganz wunderbar, man muss da nur das Boot langsam in den Wind drehen bis das Vorsegel zum schlagen beginnt, dann das Groß und auf die andere Seite bringen, danach dann das Vorsegel rüberholen. Jeder konnte das bis, sagen wir mal, fast zur Perfektion üben. ;-). Dann ging es in Eukhuizen ans Schleusen und wir machten die Erfahrung, wie einfach und völlig komplikationslos das sein kann. Schleuse rein, festmachen, Schleuse raus und das alles in 5 Minuten. Dann nahm der Wind auch zu und wir schoben ordentlich Lage. Unser Schiff ist auch getunt wie Tom uns erklärte, also da geht richtig was 🙂

Jetzt sind wir auch froh, uns Thermounterwäsche besorgt zu haben und auch anhaben. Es ist richtig kühl geworden. Um 19:00 Uhr legten in „Hoorn“ an, unseren ersten Stadthafen in den Niederlanden. Machten unser Anlegerbier auf und verbrachten einen ruhigen Abend an Bord. Fortsetzung folgt.

Anfahrt zum Schwerwettertörn

Heute hatten wir mal eine ganz ungewöhnliche Zeit zum Start: wir sind direkt nach einem gemütlichen Frühstück aufgebrochen. Es ging nach Stavoren, wo wir zusammen mit Kerstin, Christoph und Daniel einen Schwerwettertörn gebucht haben. Die Fahrt war diesmal nicht soooo der Knüller, die zwei Staus rund um Köln hätten nicht sein müssen. In den Niederlanden hat es uns dann fast umgehaun, als wir die Spritpreise gesehen haben: bei 1,84€ pro Liter kann man sich schon fast über die Preise in Deutschland freuen…

Bei herrlichstem Sonnenschein sind wir dann nach über 8 Stunden Fahrt angekommen. Unser Boot ist eine Bavaria 38. Alles, was wir so an Proviant (der würde auch locker für zwei Woche reichen) und Gepäck dabei haben, haben wir gerade so untergebracht.

Recht viel mehr haben wir dann heute auch nicht mehr gemacht: gemütlich Abend gegessen, Thomas, unser Skipper, hat noch ein wenig über das Wetter der nächsten Tage erzählt (es bleibt wohl ein Schönwettertörn) und wir haben uns alle zusammen ein paar Gedanken gemacht über das Programm der kommenden Woche. Inzwischen liegen wir auch schon in der Koje, irgendwie war die letzte Woche anstrengend.

„Schwer“wettertörn

Also eigentlich ist ja ab morgen eine Woche Schwerwettertörn mit Start im Ijsselmeer geplant. Nach dem Wetterbericht können wir wohl eher mit einer Woche Schönwettertörn rechnen… Aber wir werden´s einfach genießen, eine Woche mit Freunden am Boot zu sein 🙂

Heute geht es noch daran Verpflegung zu besorgen und wir werden abends wohl mal wieder unser Auto volladen. Nach dem Törn werden wir ja zu Kassiopeia weiterfahren und die ersten Sachen wieder einladen.

Und um unterwegs möglichst einfach Blog und facebook zu aktualisieren, haben wir alles so eingerichtet, dass wir von unserem Netbook per Mail Artikel versenden können. Wenn wir auf Kassiopeia unsere Kurzwellenanlage mit Pactor-Modem komplett eingerichtet haben, können wir das dann auch ohne Internetverbindung machen.

– Nachtrag –
Geht leider zumindest bei fb doch nicht so einfach wie gedacht, da wird nur der Betreff übertragen… Da müssen wir uns noch was einfallen lassen!

letzte Arbeiten und Heimfahrt

„Letzte Arbeiten“ heißt hier nicht, dass jetzt alles am Boot bereit zur Abfahrt ist, das wäre schön :-). Heute haben wir nur die letzten unaufschiebbaren Arbeiten noch erledigt. Und irgendwie meint es der Wettergott mit uns beim Streichen nicht wirklich gut. Nachdem es schon beim Antifouling in Feucht geregnet hat, fing es heute kurz vor dem Streichen an. Und natürlich ist das Wasser aus den Lenzrohren direkt über die zu grundierende Stelle am Kiel gelaufen. Also hat Michl eine Konstruktion gebaut, die das Wasser umleitet. Leider haben wir vergessen, das zu fotografieren… Würde zwar keinen Schönheits- aber Funktionspreis gewinnen!

Dann haben wir schweren Herzens ein Loch in den Rumpf gebohrt, der Tiefenmesser kann beim nächsten Mal gesetzt werden. Die beiden Löcher haben wir mit Epoxidharz versiegelt, so sollte das GFK hier kein Wasser ansaugen (Danke für den Tipp, Frank). Heute wollten wir die Geber nicht mehr einsetzen, weil es doch noch etwas kühl und auch feucht war. In zwei Wochen nach unserem Schwerwettertörn sind wir wieder bei Kassiopeia und werden das dann machen.

Inzwischen hab ich den Plexiglas-Spritzschutz für den Ofen und die Aufkantung für die Herdabdeckung zurechtgesägt. Hier müssen wir noch die Kanten abrunden und uns für den Spritzschutz eine Halterung überlegen.

Durch das, sagen wir mal, nicht so „ideale“ Wetter sind wir heute sehr früh losgekommen. Wenn wir so gut durchkommen wie auf der Hinfahrt, sind wir rechtzeitig zum Abendessen daheim. Und freuen uns schon sehr auf die Dusche, wir haben den Arbeitsdreck der letzten Tage an uns kleben.

zweiter Arbeitstag und Wiedersehen

Heute sind wir wieder ganz gut vorangekommen, sind aber natürlich noch lange nicht mit allem fertig. Ein wenig hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gestern war es schon nicht so schön wie anscheinend im Rest Deutschlands, heute war es leider nicht viel besser. Wir hatten nur etwa maximal 14°C, und das aber nicht den ganzen Tag. Am Spätnachmittag hat es sogar ein wenig geregnet.

Trotzdem gibt es Erfolge zu vermelden:

  • alle Kabel der alten Instrumente sind rausgezogen. Nachdem sie gleichmäßig verteilt durchs ganze Boot verlaufen sind, mussten wir fast überall Bodenbretter, Matratzen und Sitze anheben und Kabel durchfädeln. Der Instrumente-Kasten sieht jetzt allerdings deutlich übersichtlicher aus.
  • die gestern gespachtelten Stellen sind geschliffen und mit einer ersten Schicht grundiert, die zweite kommt morgen früh.
  • sehr gefreut haben wir uns mal wieder über die von der Werft äußerst sauber eingebauten Filter! Ein Sepa-Filter mit Wasserabscheider und ein Seewasserfilter fürs Kühlwasser.
  • im Baumarkt haben wir eine neue Front für die Instrumente sägen lassen. Die muss noch lackiert werden, außerdem kommen die Aussparungen für die Instrumente noch rein. Das machen wir aber daheim (da wollen wir uns ja auch nicht langweilen ;-))

Sehr lange haben wir überlegt, wie wir das mit dem Durchbruch für den Geber des Tiefenmessers machen. Das alte Loch ist zu groß, das können wir nicht nehmen. Und zum Laminieren um das Loch zu verkleinern reicht uns leider die Zeit nicht mehr bzw. es ist gerade einfach zu kühl dafür. In Feucht hätten wir dazu gemütlich Zeit gehabt… Also müssen wir ein neues Loch bohren. Was wir sehr ungern machen, aber manchmal geht es eben nicht anders. Wir setzen jetzt den neuen Geber gegenüber vom alten, morgen früh wird gebohrt (bzw. mit der Lochsäge gesägt).

Zu den Überlegungen mit dem Geber kam auch der Entschluss, wo wir den Server für unsere Nexus-Instrumente einbauen. Nachdem wir daran ein USB-Kabel anschließen können (um alle Instrumenten-Werte am Rechner zu sehen), muss er in die Navi-Ecke. Das Kabel vom Server ist lang genug, um von dort in den Instrumenten-Kasten im Cockpit geführt zu werden. Der Server hat übrigens nicht die Größe eines „typischen“ Servers, wie man ihn aus der EDV so kennt, er ist ungefähr postkartengroß und kann einfach an die Wand geschraubt werden. Fertigstellen werden wir die Instrumente wohl erst in Hooksiel, die ganze neue Verkabelung ist ein ziemliches Stück Arbeit. Außerdem fehlt noch der Windgeber im Mast, an Land stehend wollten wir da nicht hochklettern.

Wiedersehen gab es mit einem Teil von Steg 1, Krystyna und Frank waren mit Jan heute hier zum Arbeiten und Sabine hat was abgeholt, was wir aus Nürnberg mitgebracht haben. Wir freun uns schon sehr auf das nächste Wiedersehen am Steg! Auf der Durchreise nach Hause kam Bernhard vorbei. Wir haben uns vor einer Weile in Nürnberg kennengelernt, er interessiert sich auch für eine Rasmus. Jetzt konnte er unsere auch in Live sehen. Hat uns auch sehr gefreut!

Heute mittag haben wir uns ein Highlight gegönnt: wir waren an der Schleuse in Hooksiel beim Backfisch Essen. Sehr lecker, können wir jedem, der in der Nähe ist, nur empfehlen. Inzwischen sitzen wir im Schein unserer neuen Sturmlampe im Cockpit, genießen noch ein Glas Wein und lassen den Abend ausklingen.

Arbeitstag der erste

Nachdem wir gestern noch unseren Ankommerwein im Cockpit getrunken haben, sind wir erst etwas später ins Bett gekommen. Trotzdem waren wir schon früh wach. Nach einem Frühstück bei Sonnenschein im Cockpit haben wir auch direkt losgelegt und die ersten Punkte unserer Liste angegangen bzw. erledigt.

  • Ruder und Kiel sind geschliffen und gespachtelt
  • was wir auf unserer Liste vergessen hatten: „Matten“ zur Lüftung von unten für unsere Matratzen sind zugeschnitten und eingelegt. Wir hoffen damit, Stockflecken vorzubeugen.
  • die Relingsdrähte sind gekürzt und richtig straff angezogen.
  • der Durchbruch für die Logge ist vorbereitet: den alten Geber haben wir entfernt (war sehr gut eingeklebt!) und das Loch vergrößert. Für den Tiefenmesser müssen wir ein neues bohren, das alte ist zu groß.
  • die Blende mit den alten Instrumenten ist abgeschraubt, die Kabel teilweise entfernt.
  • ein wenig Kleinzeug lief so nebenbei mit

Bilder zu allem kommen nächste Woche. Zum Abschluss haben wir uns noch ein lecker Matjes-Essen im Nassau-Hafen gegönnt. Sehr lecker! Morgen ist die Fischbude an der Schleuse in Hooksiel dran! 🙂 Nach dem doch etwas anstrengenderen Tag heute liegen wir inzwischen in der Koje und gehen nochmal die ToDo-Liste für morgen durch.

Endlich wieder zu Kassiopeia

Inzwischen sind wir schon wieder auf der A7 in Richtung Norden. Das Auto ist voll beladen, recht viel mehr hätten wir nicht mitnehmen können. Mal sehen, was wir alles schaffen von unserer ToDo-Liste. Es stehen an:

  • Einbauen der neuen Geber für die Instrumente, hoffentlich in die Löcher der alten (die natürlich in dem Fall erst ausgebaut werden müssen)
  • eine neue Front für die Anzeigen der Instrumente im Cockpit basteln
  • das alles (Instrumente) muss logischerweise auch verkabelt werden
  • unter dem Kiel ist noch eine Stelle, an der wir bisher kein Antifouling streichen konnten. Die muss abgeschliffen, grundiert und gestrichen werden
  • ein paar andere Stellen am Rumpf müssen mit Antifouling ausgebessert werden
  • unsere Relingsdrähte sind etwas zu lang, deswegen müssen wir an einem Ende nochmal neue Terminals aufpressen. Sonst könnten wir sie nicht wirklich spannen. Dankenswerterweise hat uns Reiner vom SeglerService in Feucht die mobile Presse dazu mitgegeben.
  • am Ruder sind ein paar Stellen zu spachteln, zu grundieren und natürlich mit Antifouling zu streichen.

Und sicherlich wird uns die ein oder andere Kleinigkeit auch sonst noch begegnen 😉

Spannung und Temperaturen …

… sind am Steigen. So wie es momentan aussieht, die Vorhersagen liegen bei mind. 15°C dieses Wochenende, können wir endlich wieder aktiv werden. Um Grundierung und Antifouling zu streichen, was erst mal das wichtigste ist um wieder ins Wasser zu können, sind diese Temperaturen einfach nötig. Auch unsere Instrumente können wir dann ruhigen Gewissens einbauen und die evtl. nötigen Durchbrüche setzen.
Es wird auch langsam Zeit, denn wir haben noch richtig viel zu tun und es sind nur noch 130 Tage bis zu unserem festgelegten Starttermin. 🙂 Wir merken auch an uns, dass die Spannung so langsam steigt.

Die Woche drauf findet unser Schwerwettertörn statt. Wir hoffen, dass es da ordentlich kachelt, damit wir auch was davon haben :-). Von Freitag bis Freitag werden wir von Stavoren aus erst ins Ijsselmeer und dann in die Nordsee segeln. Als Boot haben wir mit  Freunden zusammen eine Bavaria mit Skipper gechartert. Das wird sicher ein spannende Woche werden. Und … endlich weht uns wieder der Wind um die Nase und besonders freuen wir uns auf unsere erste Nachtfahrt.

Dann haben wir am Wochenende die erste Trennung vollzogen, unsere beiden Wellensittiche haben ein neues Zuhause gefunden. Wir finden, ein schönes und glauben, dass sie sind sehr gut untergekommen sind. Nur bei uns ist es plötzlich so ungewohnt ruhig. Wir wurden halt doch 18 Jahre mit wechselnder Besetzung unterhalten.

 

RK-Textil

Heute waren wir bei unserem Partner RK-Textil. Seit einer Weile schon hatten wir einen Katalog hier liegen, aus dem wir uns verschiedene Shirts, Jacken usw. aus der Auswahl an ökofairen Textilien ausgesucht haben. Jetzt werden die Sachen bestellt, dann gibt es noch eine Anprobe und anschließend wird alles mit unserem Logo bestickt 🙂 Wir freuen uns schon sehr auf die Sachen!

RK-Textil ist als erste deutsche Textildruckerei/-stickerei zertifiziert nach GOTS (Global Organic Textile Standard) und IVNbest. Das bedeutet, dass von der Herstellung der Farben, Garne und Hilfsmittel über die Verarbeitung bis zur Entsorgung von Reststoffen und Abwasser darauf geachtet wird, dass in allen Produktionsstätten ökologisch und sozial gearbeitet wird. Wir sind sehr froh, damit einen Partner gefunden haben, dem die Umwelt, die wir ja auf unserer Weltumseglung genießen wollen, genauso wichtig ist wie uns.