Schnellstart

Die Fahrt nach Norden gestern war recht ereignislos, aber das hat ja auch was für sich: gleichmäßiges fahren ohne Stau. Als wir angekommen sind, haben wir Kassiopeia am Steg liegend gefunden, mit dem Kranen hat also alles bestens geklappt. Die erste Nacht im Wasser war auch wieder sehr angenehm. 🙂 Nachts war es recht kühl, was wir auch daran gemerkt haben, dass das ganze Deck mit Raureif überzogen war. Was ja eigentlich schön aussieht, aber das Laufen an Deck zu einer äußerst rutschigen Angelegenheit macht…

Heute dann gemütlich beim Frühstück hatten wir einen genialen Geistesblitz: obwohl wir letzte Woche die Info bekommen haben, dass die Seeschleuse von WHV um neun, um zwölf und nachmittags nocheinmal seewärts schleust, wollten wir doch nochmal direkt nachfragen. Die aktuelle Info war dann: heute nur eine Schleusung seewärts – und zwar in zehn Minuten! Also haben wir alles halbwegs seetüchtig gemacht, was wir noch gebraucht haben aus dem Auto geholt und die Leinen losgeworfen. Glücklicherweise war die Schleuse nicht weit. Als wir reingefahren waren, ging es auch direkt los, der Schleusenmeister hat freundlicherweise auf uns gewartet.

Was die Sache noch etwas erschwert hat (dazu, dass es mit kurz vor zehn noch früh am Morgen war), war, dass unsere Dieselpumpe offensichtlich ein Problem hat: irgendwas zieht nach dem Motorstart Luft. Somit sind wir stotternd vorangekommen und ich hab nebenbei am Motor noch mit der Hand die Luft rausgepumpt. In der Schleuse haben wir noch etwas kontrolliert und ohne Gang mit der Drehzahl gespielt und wundersamerweise lief er wie eine eins. Den kurzfristigen Gedanken, wieder umzukehren und direkt zurückzuschleusen, haben wir dann verworfen und uns auf den Weg gemacht.

Leider mussten wir durch den spontanen Aufbruch bis Hooksiel motoren, die Segel haben wir in der kurzen Zeit nicht klar bekommen. Zudem wäre etwas wenig Wind gewesen und wir mussten gegen die Strömung fahren, wäre also nicht sicher gewesen, ob wir da gegenan gegommen wären. Allerdings: der Motor lief! Er hat die ganze Fahrt nur so vor sich hingeschnurrt. Eine Sache haben wir fast ein wenig vermisst: unsere Schraube hat über den Winter eine „Antisingkante“ bekommen (bei einer gewissen Drehzahl konnte man den den hohen Sington nicht überhören) und ist jetzt leise.

Im Vorhafen angekommen hatten wir noch gemütlich Zeit für Fischbrötchen und Sahnehering, auch der Motor konnte wieder auskühlen. Das hat dann dazu geführt, dass er beim Einfahren in die Schleuse wieder gestottert hat, es war wieder Luft in der Leitung… Das müssen wir dringend lösen, so geht das nicht auf Dauer weiter! Trotzdem sind wir gut angelegt und auch wieder losgekommen. Inzwischen hatte der Wind kräftig zugenommen, wäre ja noch schöner gewesen, wenn das Anlegen in der Box ohne irgendeine Erschwernis gegangen wäre 😉

Inzwischen liegen wir gut festgemacht neben Toccata und planen die Reinigungsaktion der nächsten beiden Tage. Der Heizlüfter gibt sein bestes und wir haben einen gemütlichen Abend.