Scheveningen – unser erstes Paeckchen

Irgendwie will der WInd nicht so wie wir wollen. Heute frueh um halb acht haben wir abgelegt und zuerst sah es auch ganz gut aus.  Nachdem der Wind zwar aus der Richtung kam, in die wir wollten, mussten wir kreuzen, aber wir wollten endlich segeln! Anfangs sind wir mal wieder gut voran gekommen, aber irgendwie haben wir die Stroemung vermisst. Und dann haben wir zu spaet beschlossen, dass das mit Segeln doch nicht klappt, wir kommen einfach zu langsam voran, um vor der Gegenstroemung in Scheveningen zu sein. Also sind wir mal wieder motort, mit Unterstuetzung unseres Grosssegels. Irgendwie geht das langsam ins Geld, bei dem, was wir an Diesel verbrauchen. Nur ist der Wetterbericht fuer die naechsten Tage nicht so, dass da Besserung zu erwarten waere…

Gestern haben wir dankenswerterweise von meinem Bruder Stefan noch Wettervorhersagen bekommen, und die waren sogar nicht mal so falsch. Zumindest fuer IJmuiden und Scheveningen. Das Gewitter mit entsprechenden Boeen dazwischen wurde leider nicht erwaehnt. So sind dann unsere Schwerwetterklamotten auch endlich mal bei schwererem Wetter als unserem Toern im Maerz zum Einsatz gekommen. Auf alle Faelle waren wir sehr froh, dass wir uns heute frueh fuer das kleinere unserer beiden angeschlagenen Vorsegel entschieden hatten, die Genua waere bei den Boeen zwischendurch dann doch zuviel Segelflaeche gewesen. Auch die Fock mussten wir irgendwann bergen.

In Scheveningen sind wir sehr gut un den Hafen reingekommen. Ein Problem hatten wir allerdings: man soll sich hier (und demnaechst noch in anderen Marinas) auf UKW-Kanal 31 anmelden, aber sowohl unser festeingebautes als auch das Handfunkgeraet lassen sich nicht auf Kanal 31 stellen. Hat da jemand einen Tipp? Der Hafen ist eigentlich recht schoen, alles noch ziemlich neu, nur sehr beengt. Dadurch kommen wir fuer heute nacht auch zu unserem ersten Paeckchen-Liegen mit Kassiopeia. Fuer die, die nicht wissen, was das ist: wir haben an einem anderen Segler, der am Steg festgemacht ist, uns festgemacht. Inzwischen haben wir auch noch einen weiteren Nachbarn bekommen. D.h. dann allerdings auch, dass der, der weiter aussen liegt, ueber alle anderen Boote drueber steigen muss, um an Land zu kommen. Was besonders zu bemerken ist: wir haben rueckwaerts im Paeckchen angelegt! Und jeder, der meint: na und? soll das mal mit einem Langkieler nachmachen! Was an der Marina noch sehr nett ist: zum Einkaufen bekommt man fuer eine Stunde gratis Fahrraeder ausgeliehen. Das haben wir natuerlich gleich genutzt und sind mal um die Ecke in den Supermarkt geduest. Und da wir die letzten Tage das Essen vernachlaessigt haben, gab es heute lecker „Runder-Borstlappen“aus der Pfanne.

zurückgelegte Strecke: 34sm, gesamt 243sm

IJmuiden

Heute haben wir sozusagen unsere Wundengeleckt. Nach der wilden Fahrt gestern hatten wir ueber den Ankerkasten doch etliches an Wasser ins Boot bekommen. Und das musste erstens raus und zweitens sollte in Zukunft kein neues mehr nachkommen. Aber bevor wir loslegen konnten, mussten wir uns noch in der Marina anmelden. Und wir sind immer mal wieder geschockt ueber die Preise verbunden mit der Leistung… (Ausnahme: Den Helder! War zwar nicht billiger, aber mit mehr Leistung und Freundlichkeit.) Hier zahlen wir fuer zwei Naechte (man muss die Nacht komplett bezahlen, auch wenn man erst um zwei Uhr ankommt) €46, allerdings ohne Internet (50min wuedern €6 kosten!), mit unpersoenlichem Service und zeitlich begrenzten Duschen.

Dann ging es an die Arbeit: der Ankerkasten musste geleert werden, also die ganze Kette raus, auch die Gasflaschen mussten kurzfristig weichen. Der Kette haben wir dann gleich eine Suesswasserdusche gegoennt (das im Preis inbegriffenen Wasser MUSSTEN wir nutzen!). Michl hat dann die bisherige „Abdichtung“ rausgepfriemelt und eine neue konstruiert. Aber vorher musste erstmal der Ankerkasten austrocknen. Waehrenddessen habe ich das Boot innen zerlegt und trocken gewischt, bzw. Wasser geschoepft. Klingt jetzt schlimmer als es war: in der Bugkabine sind drei Kammern, in denen Wasser stand. Und der Rest ist durch das Boot in die Bilge gelaufen, wie es ja auch sein soll.

 Nachmittags haben wir uns einen kleinen Spaziergang gegoennt, die Landschaft ist hier wirklich sehr schoen! Irgendwie schade, dass wir doch etwas unter Zeitdruck stehen und weiter muessen. Die Biskaya ruft schon. Aber irgendwann wird auch der Moment kommen, ab dem wir mehr geniessen koennen! Selbst den Spaziergang haben wir genutzt, um nach Ersatzteilen zu schaun. Der Feinfilter nahe der Treibstoffhandpumpe am Motor ist durch das viele Reinigen und Buersten langsam etwas mitgenommen und wir wollten beim Volvo-Fachhaendler einen enuen mitnehmen. Und der kannte diesen Filter nicht mal! Er wollte uns sogar weismachen, dass das gar kein Volvo-Teil ist. Naja… Nachmittags hat Michl mal wieder unseren Separ-Filter gereinigt. Durch das Geschaukel gestern und das lange Motoren hatte sich da wieder richtig viel Dreck angesetzt.

Inzwischen sitzen wir gemuetlich im Salon und sind kurz nach 10Uhr schon fast am Einschlafen. Irgendwie schlaucht das alles doch sehr. Ist also kein Urlaub (falls das irgend jemand gedacht hat) ! 😉

zurückgelegte Strecke: 0sm, gesamt 209sm

Sturm- und Gewitterfahrt

Heute beschlossen wir, erst nachmittags loszufahren, um die angesagte Stroemung mit auszunutzen und konnten so noch verschiedenes erledigen. Der Wasertank musste wieder befuellt werden, denn nach zwei Tagen vor Anker geht da schon einiges raus (zumindest wenn man nicht spart).

Ich versuchte mal wieder per KW-Funk mit den Funkfreunden in Wilhelmshaven Kontakt aufzunehmen, was leider nicht gelang. Sorry Uwe und Dieter, vielleicht habt ihr uns ja gehoert. Es lag sicher mal wieder an den Masten oder dem Marinestuetzpunkt der Niederlaender, dass wir keinen Empfang hatten.

Waehrenddessen versuchte Claudi nochmal das Segel zu flicken, denn das Kleben hat leider nicht gehalten. Doch nachdem gleich eine Nadel abbrach, haben wir beschlossen, das Grosssegel weiter im ersten Reff zu fahren bis wir es zu einem Segelmacher bringen koennen, der kann das sicher besser 🙂

Inzwischen lief die Yacht „Litorina“ ein, mit denen wir auch ins Gespraech kamen, es stellte sich heraus, dass die Schweden Monika und Patrik mit ihren beiden Kindern auch zu einer Weltumseglung unterwegs sind. Es folgte auch schnell ein Gedankenaustausch. Wie es doch oftmals so ist, vor kurzem haben wir uns noch gefragt, wann werden wir wohl das erste mal in einer Marina ein anderes Boot kennenlernen, das auch auf Weltumseglung unterwegs ist. Tja nun, heute 😉

Das ABlegemanoever klappte trotz heftigen Gegenwindes sehr gut. Wir sind halt auch ein gutes Team. Fuer heute war eine leichte Brise angesagt, mit Wind aus SSW, also nicht wirklich toll, aber mit der Stroemung sollten wir doch ganz gut vorankommen. Doch wir sollten jetzt auch mal sehen, wie weit man Wetterberichten trauen kann. Kaum waren wir draussen, wurde es stuermisch, wir mussten also kreuzen und von diesem angekuendigten Tiedenschub war nichts aber auch gar nichts zu spueren. Dafuer kam dann noch ein ausgewachsenes Gewitter und Regen dazu, also das ist die Nordsee! So wurden dann aus den geplanten 5h ganze 10,5h, wir waren mal wieder bei Nacht angekommen, ca. 1:40Uhr frueh legten wir in Ijmuiden an.

Doch ein Highlight hatten wir auch noch: ploetzlich schwammen zwei Delphine neben uns her. Einfach wunderschoen anzusehen und es entschaedigte uns doch ein wenig fuer die recht wilde Fahrt.

zurückgelegte Strecke: 43sm, gesamt 209sm (stimmt mit dem letzten Eintrag nicht ganz ueberein, wir hatten wohl einen Zahlendreher)

Den Helder

Wir sind gut in Den Helder angekommen! Davor stand allerdings noch die Fahrt dorthin, das heißt, früh erstmal ablegen. Als unser Wecker geklingelt hat, hat es heftig gepfiffen, der Ankerplatz war entsprechend unruhig. Um vier Uhr hat auch noch die Tide gedreht und wir wurden richtig durchgeschaukelt. Und irgendwie hat uns das beiden nicht so sehr viel Lust auf die Fahrt gemacht, wir hatten noch das letzte Geschaukel im Hinterkopf. Aber es half ja nichts, wir mussten los! Und es war eine gute Entscheidung! Den Anker haben wir völlig problemlos hoch bekommen, so eine elektrische Winsch hat schon was 😉

Wir hatten ganz gut Wind, auch noch aus einer passenden Richtung. Also Segel hoch und los ging es! Anfangs lief es auch wieder gut – bis die Tide gekippt ist und schon wieder der Wind eingeschlafen ist. Wir haben es dann noch eine Zeit lang probiert mit Segeln, aber wir mussten ja wieder vor ablaufendem Wasser in Den Helder sein. Also Motor an. Das Großsegel haben wir zur Stütze stehen lassen, es rollt dann doch deutlich weniger! Blöderweise haben wir irgendwann gemerkt, dass das Kleben des Loches doch nicht geholfen hat, also haben wir das zweite Reff eingebunden. Das wird dann wohl morgen noch genäht werden müssen…

Ansonsten sind unterwegs keine neuen und alten Schäden aufgetreten, trotzdem haben wir für morgen noch eine ToDo-Liste, bevor es voraussichtlich mittags weiter gen Süden geht. In der Marina (KMJC) hier lässt es sich gut aushalten. Gute Lage für den Absprung morgen, sehr nett, mit WLAN, sehr saubere Duschen und Strom und Wasser inklusive.

Ach ja, was uns heute beiden unterwegs noch so eingefallen ist: es ist ein wahnsinnig klasse Gefühl, vorne auf dem Bug zu stehen, während das Boot über die Wellen tanzt! (keine Sorge: wir machen sowas NUR mit Rettungskragen und mit den Safety-Lines eingepickt in die Life-Line, die fest mit Kassiopeia verbunden ist. Wir tun alles dafür, an Bord zu bleiben!)

zurückgelegte Strecke: 32sm, gesamt 181sm

Vor Anker

Freitag, 27.7.

Heute war unser erster Tag vor Anker. Und der war richtig schön! Allerdings kam zuerst die Nacht davor, die etwas unruhiger war. Der Wind war ja, zumindest für uns als „Ankeranfänger“, mit 5Bft nicht gerade wenig. Außerdem waren wir nicht allein am Ankerplatz und wir waren uns nicht sicher, wie weit uns die Tide dreht und wie sie das mit den anderen macht. Also waren wir fast die ganze Nacht wach und haben immer wieder unsere Position und die der anderen kontrolliert. Und was soll ich sagen: wir hätten uns genausogut auch schlafen legen können. Alles war bestens!

Früh fand ein Wechsel am Ankerplatz statt: die beiden Schiffe, die die Nacht über da lagen sind abgefahren, ein neuer kam dazu. Und der hat es ganz großartig gemacht! Ein riesengroßes, bis auf uns leeres Ankerfeld, und was macht der? Wirft seinen Anker praktisch direkt neben unserem. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht, dass wir kollidieren, wenn die Tide kippt, aber da ist er kurz zuvor weitergefahren. Ansonsten war der Tag sehr ruhig, jetzt abends sind wir völlig allein. Und natürlich wäre heute im Hafen noch Platz gewesen… Aber wir sind froh, dass wir da nicht reingefahren sind. Wir haben Geld gespart (die zwei halben Nächte in Borkum hatten uns über €40,- gekostet!) und das ruhige Liegen ohne jemand anders außenrum hat auch was!

Ein wenig was geschafft haben wir heute auch.

  • das Segel ist geflickt, wir hoffen mal, das hält mit Kleben!
  • außerdem haben wir im Cockpit den Schalter für die Ankerwinsch angeschlossen, somit sollten wir den Anker nicht mit der Hand hochziehen müssen.
  • wir wissen jetzt, wo wir unsere Solarpanele befestigen. Auf dem Dach über unserem Cockpit passen sie perfekt hin! Auch die Stromleitungen sind dafür lange genug.
  • wir haben weiter aufgeräumt… die Never-Ending-Story…
  • Michl hat nochmal nach der Logge getaucht. Sie sollte jetzt besser laufen, mal sehen.
  • die Hydraulik unserer Steuerung hatte sich gelöst, die ist jetzt wieder festgeschraubt. Allerdings müssen wir da eine Schraube noch besser fixieren.

Morgen früh geht es weiter nach Den Helder, vielleicht kriegen wir da die Stromkabel, die wir für unsere Cockpit-Steckdose noch brauchen.

Ansonsten versuchen wir gerade, mit Pactor den Blog zu aktualisieren, mal sehn, wann welcher Beitrag erscheint 😉

zurückgelegte Strecke: 0sm, gesamt 149sm

Abenteuerlicher Tag – Vlieland

Donnerstag, 26.7.

Der Tag hat wunderbar begonnen. Um etwa 5 Uhr mit Hochwasser sind wir losgekommen, der Plan war, abends mit auflaufendem Wasser in Vlieland einzulaufen. Der ist auch grundsätzlich so aufgegangen, nur kam irgendwie doch etliches anders als geplant. Anfangs war es ein sehr schöner Segeltag! Wir haben Großsegel und Genua gesetzt und konnten auch schon durch das Fahrwasser bei Borkum raussegeln. Und mit der Segelfäche haben wir auch richtig Tempo gemacht – über 7kn über Grund! Leider können wir nicht sagen, wieviel Fahrt durch´s Wasser wir gemacht haben, nach ca. 16sm hat unsere Logge den Dienst quittiert. Da wird sich wohl was festgewachsen haben.

So wunderbar wie am Anfang lief es leider nicht den ganzen Tag. Die See wurde unruhiger, es kam eine unruhige Kreuzsee mit bis zu 2m-Wellen auf. Das hat die ganze Sache langsam ungemütlich gemacht. Dazu kam, dass auf unserem Kurs die meisten Wellen von der Seite kamen. Wir hoffen mal, dass die nächsten 5 Jahre nicht so aussehen 😉

Dann später mussten wir den Kurs ändern und eine Halse fahren. Das haben wir auch gemacht, haben dabei allerdings bemerkt, dass das Großsegel auf der Höhe eines Reffs eingerisssen ist. Also haben wir das geborgen und sind nur mit Genua weitergefahren. Glücklicherweise haben wir erst letzte Woche noch Klebeflicken vom Segelmacher besorgt. Der meinte, das hält wie verschweißt und geht nie mehr ab. Na hoffen wir mal, dass das stimmt, morgen wird repariert. Weiter ging es nur noch mit Vorsegel. Das ging zwar immer noch recht flott (4-6kn), nur leider noch weniger stabil wie vorher, das Geschaukel wurde mehr.

Die Einfahrt nach Vlieland war etwas anstrengend durch recht viel Wind und Strömung. Und das Geschaukel wurde noch mehr, wir hatten Wind von vorne, mussten also auch die Genua bergen. Da der Hafen von Vlieland voll war, wir somit also nicht mehr einfahren durften, haben wir uns kurzentschlossen zu unserer ersten Anker-Nacht mit Kassiopeia begeben. Mal sehn, wie das wird. Wir machen das ja gleich mit Anspruch: im Tidengewässer mit 5Bft Wind. Nachts um 3 dreht die Tide, da werden wir spätestens mal rausschaun. Wenn wir überhaupt ruhig schlafen können, bei der Premiere 😉 Ach ja, und zur Belohnung dafür, dass der Motor der Winsch immer noch nicht endgültig angeschlossen ist, dürfen wir (mal sehn, wen es trifft) dann morgen die Kette mit der Hand hochziehen.

Wie es weter geht, wissen wir noch nicht, mal sehn, was der Wetterbericht so sagt. Eigentlich hatten wir etwas kürzere Tagestrips über die Nordsee geplant, aber je nach Wind wird es vielleicht doch ein Trip durch´s Ijsselmeer. Ach ja, und eine Sorge wird immer weniger: gestern hat Michl nochmal den Dieselfilter gereinigt und trotz Geschaukel ist der Motor astrein und völlig problemlos gelaufen!

zurückgelegte Strecke: ca. 72sm, gesamt 149sm

erste Etappe – Hooksiel bis Borkum

Wir haben es tatsächlich geschafft, früh um kurz vor vier den Wecker zu stellen und auch davon aufzuwachen. Allerdings haben wir ehrlicherweise die Nacht zuvor nicht soooo viel geschlafen. Um ein Uhr nachts war so ein Schwell, dass wir davon aufgewacht sind und dann beide nur noch so vor uns hingedämmert haben bis die Wecker geklingelt haben. Die Stimmung zum Aufstehen war richtig schön, es wurde langsam hell, das Licht war klasse. Nachdem wir abends schon alles soweit fertig gemacht hatten, konnten wir nach einem Morgen-Espresso recht schnell ablegen.

Es ging auch richtig gut los! Mit Genua und Großsegel haben wir trotz wenig Wind, allerdings mit Strömung, bis zu 8kn Fahrt über Grund geschafft. Leider hat das nicht recht lang angehalten und wir mussten den Motor dazu nehmen. Und den haben wir dann bis Borkum nicht mehr ausgemacht. Zwischendurch hatten wir zur Unterstützung zwar noch die Genua oben, aber so richtig viel hat das nicht gebracht. Es war einfach zuwenig Wind. Die Nordsee hatte eher Ententeich-Charakter, Wellenhöhe maximal 0,5m. Die Oberfläche hat irgendwie so gewirkt, wie das Folienwasser bei der Augsburger Puppenkiste. Und nein, eigentlich wollen wir uns nicht über den fehlenden Wind beschweren, das Wetter so ist uns lieber, wie wenn es stürmen würde. Aber zum perfekten Start hätten etwa 2 Windstärken gefehlt 😉

Die Fahrt verlief recht unspektakulär. Leider waren wir so spät dran, dass wir im Dunkeln anlegen mussten, und zwar im Burkana-Hafen auf Borkum. Aber damit haben wir auch das erste Nacht-Anlegen gut hinter uns gebracht. Der Sonnenuntergang zuvor war spektakulär, wir mussten uns allerdings so auf die Hafeneinfahrt konzentrieren, dass wir beide keinen Gedanken an den Foto hatten. Wird ja wohl nicht der letzte auf See gewesen sein 😉

Heute bleiben wir auf Borkum, tanken nochmal voll und planen die nächsten Etappen. Morgen früh geht es, wieder mit Hochwasser, weiter in Richtung Niederlande. Ein endgültiges Ziel haben wir noch nicht festgelegt, das kommt heute.

Letzter Tag in Hooksiel

Heute war es dann soweit, der wirklich letzte Tag in Hooksiel. Wir wollten heute noch so „Kleinigkeiten“ wie das Anschließen der el. Ankerwinsch, 12 V Steckdose im Cockpit, um unseren 100W Suchscheinwerfer Strom geben zu können. Hat alles nicht so geklappt. Bei der Ankewinsch hat es gebizzelt, bei der Steckdose fehlt uns 6qmm Kabel. Das war auf die schnelle nicht mehr zu bekommen. Also haben wir das auf unterwegs verschoben.
Nochmals Wasser gebunkert, frische Sachen wir Milch, Obst usw. besorgt. Noch eine herzliche Verabschiedung von Grete, Christina und Christian am Steg und los ging es zur Schleuse. Claudi ging noch zum Schleusenwärter hoch um unseren Schlüssel und die Stegkarte abzugeben.
Im Vorhafen machten wir dann an einem Baggerschiff fest. Beim Übersteigen aufs Baggerschiff um an Land zu kommen, fiel mir dummerweise mein Handy über Bord. Schöner Mist, ich hatte da natürlich jede Menge Nummern drinnen, die ich sonst nirgends gespeichet habe. Ich bin also nicht mehr erreichbar… BlubbBlubb.
Der Abend verging dann noch mit den Vorbereitungen für die frühe Abfahrt.

Kleinzeug und weitere Abschiede

Heute gönnen wir uns einen gemütlichen vor-uns-hin-arbeite-Tag. Früh stand allerdings noch der nächste Abschied an, meine Eltern sind mit Eva und Max aufgebrochen. Schön, dass sie noch einmal bei uns vorbeigeschaut haben!

Eine kurze Funkrunde hatte Michl heute auch schon: wir wurden bestens empfangen, leider haben wir nur schlecht gehört. Dies liegt aber wohl daran, dass hier zu viele Masten sind, die das Signal ablenken. Wenn wir draußen sind, machen wir den nächsten Test. Wir gehen davon aus, dass daran das Mail Senden über Pactor noch scheitert.

Vorhin war Michl im Wasser (es ist a-kalt), um unsere Logge wieder freizubekommen. Sie hat sich festgesetzt und wir können so keine Geschwindigkeit durch´s Wasser messen. Und ja, wir wissen, wir können die Logge auch von innen ziehen, aber wir wollten eh mal sehen, wie unser Unterwasserschiff aussieht.

Was wir gestern vergessen haben: dank unserer Väter haben wir einen vollen Tank, Danke für das Reinigen des Lüftungsrohrs, Papa!

Den Tag heute haben wir auch zum Wäsche waschen genutzt, so bleibt uns das die erste Zeit auch erspart. Den heutigen Abend werden wir gemütlich an Bord verbringen, morgen noch die restlichen Punkte erledigen und uns dann abends in den Vorhafen legen und Dienstag früh etwa 4:40 Uhr mit dem Hochwasser starten.

Wir wissen noch nicht, wie das die nächste Zeit mit Aktualisieren klappt, die Berichte werden wir notfalls nachreichen!

Feier und Abschied

Um es gleich vorweg zu nehmen: wir haben unsere Abfahrt verschoben. Durch die ungeplante 3-tägige Dieseltankreinigung sind wir im Zeitplan etwas zurückgeschmissen worden. Und wir wollten nicht gestresst und in Hektik aufbrechen. Ist aber alles kein Problem und nichts dramatisches, wir werden abfahren! Vielen, vielen Dank für die vielen guten Wünsche, lieben Mails und aufmunternden Nachrichten, die uns erreicht haben! Wir werden das dann einfach zur Abfahrt mitnehmen!

Aber nun zu den letzten beiden Tagen. Gestern war das Wetter erstmal alles, nur nicht freundlich… Früh waren noch Gewitter, abends sollte im Alten Hafen in Hooksiel eine Abschiedsfeier sein. Die hat dann auch stattgefunden, Petrus hat sich im Lauf des Tages erbarmt. Und es war eine SEHR schöne Feier! Viele Gäste waren da, viele aus Nürnberg und auch etliche von hier, die wir in den letzten eineinhalb Jahren kennenlernen durften. Sogar die Presse war da, im Jeverschen Wochenblatt erscheint nächste Woche ein Artikel über uns! Ein ganz riesengroßes Danke für die Vorbereitungen (wir hatten damit nichts zu tun!) an Sabine, Bernd, Grete, Sven, Christian, und alle, die wir vergessen haben. Sabine, Bernd: die Idee mit dem Alten Hafen war genial!

Vormittags hatten wir noch ein wenig weitergearbeitet:

  • ich war noch einmal in der Wilhelm-Werft und habe bestellte Ersatzfilter und Motorenöl  abgeholt. Außerdem wurden die Spibaum-Beschläge montiert.
  • ein T-Stück für unsere Handbilgepumpe habe ich auch bekommen.
  • Michl hat das Gestell für unsere Kuchenbude festgeschraubt. Der hintere Bügel war noch lose in der Halterung gesteckt.
  • eine Relingstütze musste auch noch befestigt werden.
  • nebenbei haben wir weiter radikal aufgeräumt. Im Salon hatte sich sehr viel Zeug angesammelt, das verstaut werden musste.

Heute

Heute war ja dann eigentlich Abfahrt angesagt. Gestern hatten wir aber schon überlegt, ob wir nicht vielleicht doch verschieben, vormittags haben wir das dann auch so entschieden. Ein paar wichtige Details sind noch nicht fertig (der Anschluss der Handbilgepumpe z.B.) und das wollten wir nicht erst unterwegs machen. Außerdem kamen wir bisher nicht wirklich zur genaueren Routenplanung, und das ist ja auch nicht ganz unwichtig! Der Plan ist jetzt, morgen oder übermorgen mit der letzten Schleuse in den Vorhafen zu gehen und dann am nächsten Tag früh mit Hochwasser abzulegen. Und das ganz entspannt.

Da aber die Sonderschleusung schon organisiert war, wollten wir natürlich auch ablegen und rausfahren. Bei uns war jetzt auch Platz, wir kamen ja wieder zurück, und somit hatten alle für einen kurzen Ausflug einen Platz auf einem Boot gefunden. Die Flotte bestand aus Gioia, Max, Cosmar und natürlich unserer Kassiopeia. Wir haben eine kurze Runde um die grüne Tonne gedreht und anschließend für ein Fischbrötchen im Vorhafen festgemacht. Wir denken, das war für alle ein sehr schöner Ausflug!

Tja, und im Vorhafen und auch danach am Steg standen natürlich auch die ersten Abschiede an. Ist nicht ganz einfach… Aber das gehört eben dazu. Und es ist ja auch irgendwie schön, Familie und Freunde zu haben, die man vermissen wird und die uns vermissen werden!

Ein Vorteil, dass wir nicht heute abgelegt haben, ist, dass wir nicht von allen auf einen Schlag Abschied nehmen mussten, sondern das Stück für Stück machen können. So konnten wir heute noch einen gemütlichen Grillabend mit Sabine, Bernd, Kilian, Florian und Max genießen.

Endlich Strom! und aufräumen…

Gestern

Gestern war es einfach zu spät, um noch zu schreiben, der Tag war sehr lang und anstrengend. Und eigentlich hatten wir nur ein Thema: endlich unsere Stromversorgung mit den neuen Batterien anschließen! Die Presse inklusive Kabelschuhe haben wir früh gleich geholt und los ging es. Einerseits ist es ja gut, dass wir die Geräte alle direkt nebeneinander angebracht haben, andrerseits macht es das auch schwierig, mit den 35qmm, schwer zu biegenden Kabeln kurze Strecken von A nach B zu verbinden. Außerdem waren noch etliche Knotenpunkte, an denen verschiedene Kabel gesammelt werden, nötig. Und das ist jetzt alles hinter der Lehne im Salon. So entstehen Designstudien 😉

Es war ein ziemlicher Akt, alle Kabel unterzubringen und auch die Starterbatterie, die unter dem Navisitz ist, mit Kabeln zu versorgen. Kurz bevor wir dachten, wir sind fertig, fiel uns auf, dass die Starterbatterie zwar geladen wird, von ihr aber kein Strom abgezogen wird. Vom Motor ging auch nur ein Kabel weg. Das fanden wir etwas merkwürdig, weil ja bisher die Lichtmaschine durchaus geladen hat und auch der Anlasser irgendwo seinen Strom her beziehen musste. Des Rätsels Lösung war, dass bisher das Kabel von der Lichtmaschine aus über den Anlasser in die Batterie zum Laden ging. Also mussten wir da auch neue Kabel reinziehen, Anlasser und Lichtmaschine landen jetzt an anderen Anschlüssen.

Irgendwann nachts waren wir dann soweit, auch die Batterien endlich mit anzuschließen. Und plötzlich war da wieder Strom 🙂 dachten wir zumindest auf den ersten Blick. Wir haben ein Sterling-Relais, das dafür sorgt, dass die Batterien nicht tiefenentladen werden. Und das hat es sehr gründlich gemacht! Es kam nämlich kein Strom raus, und zwar gar keiner! Auch das Einschalten des 220V-Ladegerätes und somit füttern der Batterien hat nichts gebracht. Da wir aber endlich ins Bett wollten und es schon 2 Uhr durch war, haben wir das Relais kurzentschlossen umgangen. Heute früh haben wir dann mithilfe eines Technikers rausgefunden, dass es wohl defekt ist. Wir kriegen somit ein neues. Hoffentlich kommt es noch rechtzeitig, sonst muss es uns hinterhergeschickt werden.

Heute

Heute war dann leider auch nicht an Ausschlafen zu denken: die Kabelpresse musste wieder zurückgebracht werden, außerdem haben wir immer noch eine langen ToDo-Liste bis Samstag zu erledigen. Und heute waren wir auch wirklich produktiv:

  • beim Segelmacher habe ich Flicken für unsere Segel mitgebracht. Das Großsegel ist inzwischen repariert. Leider konnten wir es aufgrund des Sturms heute nicht zusammenlegen.
  • die Halterung der Gasflaschen im Ankerkasten hat Michl verstärkt. An der dünnsten Stelle hätte sie nicht mehr so sehr lang gehalten.
  • wir haben jetzt zwei passende Matratzenschoner für unser Bett. Ich habe mich da für die Quick&Dirty-Lösung entschieden: die bestehenden abschneiden und mit Zickzack-Stich gegen ausfädeln schützen.
  • nebenbei haben wir unseren Wassertank gereinigt, nachgespült und für die Fahrt gefüllt.
  • den Motor haben wir (mal wieder) entlüftet und auch getestet, ob das mit dem Ladebooster so funktioniert, wie es soll. Und das tut es! Die Lichtmaschine lädt und der Strom wird über ein Relais gleichmäßig verteilt.
  • und ganz grundsätzlich haben wir heute aufgeräumt! Etliches hatte noch keinen festen Stauplatz, etliches war nur schlicht und ergreifend noch nicht dort, wo es hingehört. Nebenbei haben wir wieder einiges entsorgt. Es ist für uns immer wieder beeindruckend, wie viel sich auf so kleinem Raum ansammelt, was man wieder aussortieren kann.
  • und sicherlich, hab ich das ein oder andere vergessen…

doch kein Strom

Heute wollten wir eigentlich endlich unsere Batterien anschließen. Das ist dann aber an einer eigentlichen Kleinigkeit gescheitert: wir haben nicht genügend Kabelschuhe, um an alle Sicherungen und Geräte anzuschließen… Tja, schlecht geplant. Morgen früh können wir uns bei einem Elektro-Laden dann aber genügend Kabelschuhe inklusive Presse abholen, dann wird alles sauber bearbeitet. Zumindest haben wir jetzt schon einen Plan, wie wir verkabeln müssen!

  • früh waren wir noch kurz bei der Werft, Schlüssel abgeben und Idee zum Befestigen der Solar-Paneele abholen. Mal sehn, ob wir das noch umsetzen können.
  • zum Thema Sicherheit haben wir unsere Safety-Line an Deck befestigt. Jetzt können wir uns also auch einpicken, wenn wir unterwegs auf´s Vorschiff müssen.
  • unsere Ersatzanker haben wir gut in der Bugkabine verstaut. Wir hoffen, dadurch auch eine etwas bessere Gewichtsverteilung zu bekommen. Seit wir unsere Vorräte eingeräumt haben, haben wir etwas Schlagseite… 😉
  • das Relais für die Ankerwinde haben wir kontrolliert und alle Kabel überprüft. Jetzt wissen wir auch, welches wir wo anschließen müssen.
  • eigentlich wollten wir unser zweites Großsegel noch in der Bugkabine verstauen, aber beim Räumen aus der Backskiste haben wir ein kleines Loch entdeckt, das müssen wir morgen erst noch flicken.

Und da es schon recht spät ist, gehen wir jetzt ins Bett! Gute Nacht!

Amateurfunk und Mitschnitt

Das Wichtigste zuerst: wer letzten Freitag nicht live mitgehört hat und Interesse hat, die Mitschnitte von unserem Besuch bei Radio Gong sind jetzt verfügbar! Und zwar hier.

Heute war in erster Linie Amateurfunk angesagt. Uwe und Dieter kamen vorbei, um alles zu messen und ggf. einzustellen. Die Antennenabstimmung passt hervorragend, die Stehwelle ist gut, nur ist zur Zeit durch atmosphärische Störungen (Sonnensturm) keine ausreichende Verbindung möglich. Abends haben wir mit Dieter in Wilhelmshaven eine sehr gute Verbindung bekommen, mit der Saphira in Würzburg war leider nichts möglich. Aber wir werden das morgen oder übermorgen nochmal probieren.

Nachmittags hat Michl das Kabel für die neue NAVTEX-Antenne komplett verlegt, seitdem strömen die Nachrichten und Wettermeldungen nur so herein. Macht doch einen Unterschied, wenn man eine funktionierende Antenne hat und auch noch alle Verbindungen sauber sind!

Nebenbei saß ich am Rechner und habe unser zweites Netbook installiert. Leider ist da nicht alles soo richtig gut gegangen, ich habe die USB-seriell-Schnittstelle irgendwie nicht hinbekommen. Aber da kriegen wir ja vielleicht am Freitag noch Hilfe, gell Bruderherz? 😉

Motortest und Radar

Gestern hatten wir schon alles soweit fertig gemacht, dass wir zum Ablegen nicht mehr viel Aufwand hatten. Also haben wir uns noch ein kurzes Frühstück gegönnt, nochmal mit der Schleuse gefunkt, ob denn auch wirklich um 9Uhr geschleust wird (es wurde) und den Wetterbericht gehört. Die Windrichtung war wieder nicht so wirklich ideal, aber dafür nicht mehr so stark wie letzte Woche.

Ablegen hat gut geklappt, wir mussten uns nur von der Länge etwas umstellen, der neue Bugspriet steht ja doch ein wenig mehr vorne raus 😉 Auch die Schleuse – völlig problemlos! Inzwischen hatten wir uns dazu entschieden, nicht zu segeln, sondern lieber unseren Motor, bzw. die Dieselzufuhr einem Langtest zu unterziehen. Und er lief wirklich gut! Allerdings nicht perfekt, wir hatten trotz der Tankreinigungsaktion wieder zwei Aussetzer. Das wird wohl noch der letzte Rest Schmodder aus der hintersten Kammer gewesen sein. Der Plan dazu ist dann jetzt: volltanken, nochmal Grotamar dazu und neuen Separ-Filtereinsatz rein.

Nachdem wir in Hooksiel so gerade noch in die 11Uhr-Schleuse gekommen sind, konnten wir nachmittags noch richtig was arbeiten.

  • wir haben unser Radar installiert. Und es läuft 🙂 Bevor wir das Antennenkabel endgültig verlegt haben, hatten wir noch getestet, ob alles läuft, und das tat es auch nach der abgeschlossenen Installation noch. Jetzt müssen wir noch üben,wie wir das ablesen.
  • nachdem wir sowieso am Geräteträger gebastelt und Antennenkabel gefummelt haben, haben wir gleich noch die neue Navtex-Antenne festgeschraubt und Kabel durchs Deck gezogen.

Irgendwie haben wir während des Bastelns und Räumens das Essen vergessen… Aber glücklicherweise haben wir großartige Stegnachbarn, die an uns denken und uns zum Essen eingeladen haben. Christian, es war extrem lecker!

Wieder im Norden

Nach einer sehr schönen Feier mit leckeren Cocktails (danke für die Einladung, Bruderherz) wurde es ein wenig spät… Aber egal, das war es wert! Heute früh waren wir dann doch noch etwas verschlafen, als wir zu meinen Eltern zum Frühstück gefahren sind. Wie die ganzen Tage wurden wir wieder hervorragend verpflegt! Ein ganz besonderes DANKE unter anderem dafür an meine Mutter!

Nachdem wir noch die letzten Sachen aussortiert hatten, haben wir das Auto vollgepackt. Diesmal sind wir wieder mit unserem Auto gefahren, vielleicht können wir es hier im Norden besser verkaufen (falls jemand Interesse hat: ein scheckheft-gepflegter Toyota Corolla mit abnehmbarer Anhängerkupplung inkl. Fahrradständer uvm. steht zum Verkauf!).

Die Fahrt nach Norden verlief völlig staufrei, das war sehr erfreulich für die letzte Fahrt 🙂 Wir haben inzwischen noch die meisten mitgebrachten Sachen verstaut und jetzt geht es so langsam ins Bett. Irgendwie haben die letzten Tage doch sehr geschlaucht…

Ach ja, den Motor haben wir nochmal laufen lassen – und er schnurrt immer noch 🙂