Ankommen

Heute sind wir irgendwie erst so richtig hier angekommen, war doch schon etwas spät heute Nacht. Deswegen haben wir uns heute früh erstmal Ausschlafen gegönnt. Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir uns den Segelmacher angeschaut und ihm dann anschließend gleich unser Großsegel vorbeigebracht. Bis morgen mittag ist es repariert, meinte er. Wenn es beim abgemachten Preis bleibt (€20,-) und auch noch gut repariert wird, hat sich das Warten damit bis Cherbourg gelohnt.

Anschließend sind wir zu einem ersten Erkundigungsspaziergang aufgebrochen. Also mal ein bisschen schlendern und auch den angekündigten großen Supermarkt besuchen (das ein oder andere müssen wir inzwischen nachkaufen). Den Supermarkt haben wir gefunden – und der ist wirklich groß! Ein Riesen-Carrefour, der anscheinend nach Renovierung neu aufgemacht hat und jede Menge recht gute Angebote hat. So viel konnten wir gar nicht tragen, wie wir hätten kaufen können. Deshalb haben wir beschlossen, wir machen wir uns eine Einkaufsliste und nehmen dann überlegt und besonnen das mit, was wir brauchen und packen nicht einfach nach Herzenslust in den Einkaufswagen. 😉 Außerdem muss dazu noch der Transport organisiert werden.

Gestern auf der Fahrt hierher kam uns ein Gedanke, der sich so langsam bei uns im Kleinhirn festsetzt: wir sind am Überlegen, gleich von hier aus direkt in die Biskaya, also direkt nach Spanien, zu fahren. Und als wir noch überlegt haben, ob das jetzt eine völlig idiotische Idee ist, hat es am Boot geklopft. Wir bekamen Besuch vom Hersteller unseres Wassermachers, der zufällig seit gestern für zwei Nächte hier in der Marina ist und unser Boot entdeckt hatte. Ja, und mit der Biskaya hat das folgendes zu tun: er hat das schon so gemacht! Falls uns da sonst noch jemand einen Tipp dazu geben kann, immer her damit!

Cherbourg

Nachdem wir noch getankt haben (der günstigste Dieselpreis  seit wir unterwegs sind von 1,43€) haben wir kurz nach 9 Uhr Fécamp verlassen.
Es war das erste Drittel der Fahrt ein herrliches Segeln so mit 4-6kn, was für uns schnell war, da wir das Gross immer noch nur im ersten Reff fahren können und die Fock oben hatten.

Um 12:22,14 Uhr (10:22,14 UTC) überwandten wir dann den Nullmeridian. Am frühen Nachmittag schlief dann der Wind allerdings ein, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als den Motor dazu brummen zu lassen. Irgendwann mussten wir dann auch die Fock bergen, weil sie nur noch schlug.
Dann kam auch noch die starke Gegenströmung, die war so heftig, dass wir die Drehzahl erhöhen mussten um rechtzeitig bis zum Cap Lévi rumzukommen. Irgendwann fing es auch noch zum regnen und es wurde Nacht.
Doch wir schaften rechtzeitig rum zu kommen und rauschten dann mit über 9kn, mit Motor, Groß, ein wenig Wind und der starken Strömung, Richtung Cherbourg.
Bei der Geschwindigkeit mussten wir voll konzentriert durch die Nacht sehen um die wirklich schlecht beleuchteten kleinen Fischerboote nicht über den Haufen zu fahren ;-). Einen kleinen Segler sahen wir auch erst als er schon fast neben uns war.

Die Einfahrt bei Nacht in Cherbourg wurde mal wieder begleitet von einem Leuchten und Blinken einer großen Anzahl von grünen und roten Tonnen. Wir verschätzten uns gelegentlich damit, welches wohl unsere sein könnten. Doch letztendlich fanden wir sie mit Hilfe der Papierkarte, Open CPN und unseren Adleraugen. 🙂
Erst im doch recht großen Vorhafen, auch Stützpunkt der franz. Marine, bargen wir das Großsegel. Nach kurzem Durchfahren der Port Chantereyne Marina fanden wir eine freie Box und legten um 1:30 Uhr an. Noch schnell die Kuchbude aufziehen, es hat grade wieder das regnen angefangen, ein verdientes Glas Vino als Anlegerschluck und rein in die Koje. Endlich konnten wir auch seit 2 Nächten mal wieder gut schlafen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück, natürlich mit frischem Baguette, werden wir uns auf dem Weg machen, den Segelmacher suchen und uns ein wenig Cherbourg ansehen.

Gefahrene Strecke: 81,1sm, Gesamt: 504,2sm, Angelerfolg: 3xSeegras und Algen (irgendwann machen wir daraus entweder einen Salat oder trocknen es um eine Pfeife zu stopfen.)