Lisboa die erste

Heute nach dem Frühstück sind wir direkt nach Lissabon aufgebrochen. Das ist von hier aus tatsächlich sehr einfach und schnell mit dem Zug! Die Verbindung ist gut und nach einer Fahrt entlang der Küste kommt man auch ziemlich zentral an. Wir haben uns erstmal auf die Suche nach einer Touri-Info gemacht und mit Stadtplänen ausgestattet, dann ging es los zum Bummel durch die Stadt. Zuerst sind wir durch die Baixa geschlendert, durch die Fußgängerzone vorbei an großen und kleinen Geschäften. Einen Mittagssnack haben wir uns an für uns völlig ungewohnter Stelle gegönnt: wir waren im Hardrock-Cafe. Aufgrund der Preise da drin wird das wohl auch eine einmalige Angelegenheit gewesen sein…

Nach dem Essen sind wir weiter durch die Straßen geschlendert, mit der Straßenbahn ins Barrio Alto gefahren und dort weiter gebummelt. An der von außen völlig unscheinbaren Igreja de Sao Roque von 1566 wären wir fast vorbei gelaufen, sind dann aber doch rein. Und das war beeindruckend! Beim Erdbeben 1755 wurde sie nicht wie der Großteil von Lissabon zerstört, somit ist all die Pracht noch erhalten (laut Wikipedia eine der prächtigsten Kirchen der Welt). Unbeschreiblich, welch ein Reichtum in dieser Kirche steckt.

Danach sind wir eigentlich nur noch weiter geschlendert und haben die Stadt auf uns wirken lassen. Wir haben den sehr beeindruckenden Hauptbahnhof entdeckt, den Aufzug „Elevador de Santa Justa“, eine sehr nette Bäckerei, verschiedene Straßen und Plätze und zum Schluss noch einen Bootsausstatter! Bei dem werden wir bei unserem nächsten Besuch einen Stopp einlegen, Freitag wollen wir nochmal nach Lissabon. Es gibt da doch noch das ein oder andere, was wir heute nicht gesehen oder erlebt haben.

Cascais, gleich neben Lissabon

Gestern und heute früh haben wir mal wieder Pläne gemacht, die wir aber inzwischen über den Haufen geworfen haben. Wir hatten überlegt, den morgigen, voraussichtlich windstillen Tag zu einer Fahrt nach Sesimbra zu nutzen und dann von dort aus Lissabon unsicher zu machen und das nächste Tief abzuwarten. Hätte den Vorteil gehabt, dass wir dann für den nächsten Trip schon ein paar Seemeilen geschafft hätten. Hätte aber auch den Nachteil gehabt, dass wir dort nicht wissen, wie wir nach Lissabon kommen (angeblich fährt ein Bus…) und dass wir auch nicht wissen, wie geschützt wir dort liegen. Also haben wir uns für den im Moment gemütlicheren Weg entschieden und bleiben hier, bis wir ein Wetterfenster möglichst bis an die Algarve haben.

Nachmittags sind wir noch ein wenig durch Cascais geschlendert. Ein sehr schöner Ort, allerdings auch sehr touristisch. Auf der Terrasse des Einkaufszentrums neben dem Bahnhof haben wir uns einen kleinen Snack gegönnt und die Aussicht genossen. Die war grandios! Wie es aussieht, werden wir noch mehr Gelegenheit haben, Cascais zu erkunden, am Wochenende ist das nächste Tief angekündigt.

Wettervorhersagen…

Nach unserem Start gestern mittag in Figueira da Foz sind wir heute früh kurz nach 9Uhr endlich gut in Cascais angekommen. „Endlich“, weil die Fahrt (mal wieder) nicht so wirklich ein Vergnügen war. Wir hatten ja schon ein paar Tage die Vorhersagen verfolgt und gestern als Abfahrtstag hatte sich so langsam herauskristallisiert. Wir hatten es auch noch kurz mit einem holländischen Paar darüber, die meinten auch, die Vorhersage sieht doch klasse aus. Insbesondere die Wellenvorhersage war uns sehr sympathisch. Wir sind zwar davon ausgegangen, dass wir relativ viel motoren müssen, aber das war uns lieber als die seitliche Welle, die wir auf der Fahrt nach Figueira da Foz hatten.

Der Abschied von Figueira da Foz ist uns doch schwer gefallen. Die zwei Wochen haben uns sehr gut gefallen, wir haben uns in dem Ort, der Umgebung und der Marina sehr wohlgefühlt! Alle waren äußerst freundlich – und wo bekommen wir so schnell wieder eine Bar, in der wir nicht mal mehr bestellen müssen?

Anfangs war recht wenig Wind – also wie vorhergesagt. Somit noch alles bestens 🙂 Irgendwann hat der Wind dann zugenommen, wir konnten zusätzlich zum Groß, das wir zur Stütze schon gesetzt hatten, die Genua hochziehen und den Motor ausschalten. Herrliches Segeln war zumindest für ein paar Stunden angesagt. Ein kurzes Motorintermezzo aufgrund Windmagel hatten wir war, aber bis etwa Peniche, knapp über die Hälfte unserer Strecke, lief es sehr schön.

Halt, eine Begegnung dürfen wir nicht vergessen: irgendwann haben wir bemerkt, dass ein Fischerboot direkt auf uns zugehalten hat. Wir waren unter Segeln, der hätte also ausweichen müssen. Nur hatte er uns anscheinend nicht gesehen. Also haben wir zum ersten mal unsere Tröte zum Einsatz gebracht. Und er hat uns tatsächlich gehört! Als er vorbeigefahren ist, hat er nur freundlich rübergewunken… Übrigens war das das einzige Boot, das uns auf der Fahrt begegnet ist, wär schon blöde gewesen, mit dem dann auch noch zusammenzustoßen 😉

Bei Peniche haben wir (mal wieder) ein Kap hinter uns gelassen und mussten unseren Kurs ein Stück weiter südlich anpassen. Mit dem Wind, den wir zuvor hatten, wäre das auch nicht das Problem gewesen, aber er hat plötzlich zugenommen und sich ein Stück gedreht. Also runter mit der Genua, Reff ins Großsegel und Maschine an, der Wind kam inzwischen fast von vorne. Vorhergesagt waren für die ganze Strecke Windstärken von maximal 12 Knoten in Böen, wir kamen gemessen auf 25-30 Knoten. Entsprechend des Windes hatten sich inzwischen auch Wellen aufgebaut, die kamen natürlich auch von vorne, genau gegenläufig zur Dünung, die wir mit uns hatten. Die Mischung hat die zweite Hälfte unseres Trips ziemlich ungemütlich gemacht, immer wieder ist der Bug in die Wellen eingetaucht und hat unserem Cockpit eine Salzwasserdusche zukommen lassen.

Um kurz nach neun kamen wir dann recht geschafft hier in der Marina an und haben uns, nach einer wohlverdienten Süßwasserdusche für Kassiopeia, zuerst einmal schlafen gelegt. Recht viel mehr haben wir heute auch nicht mehr gemacht, morgen oder übermorgen geht es nach Lissabon, es steht mal wieder Sightseeing an.

zurückgelegte Strecke: 105,4sm, Gesamt: 1446,3sm

museu municipal Santos Rocha

An unserem voraussichtlich letzten Tag in Figueira da Foz nahmen wir uns am Nachmittag endlich mal die Zeit für einen Museumsbesuch. Und der hat sich wirklich gelohnt. Denn wir hatten die Gelegenheit, mehrere Ausstellungen zusammen anzusehen und viel über das Land und die Geschichte Portugals zu erfahren.

  1. „130 AÑOS (Jahre) Figueira da Foz“: Gezeigt wird in einer Fotoausstellung die Historie und Entwicklung der Stadt, die schon immer von Fischfang, der Herstellung des portugiesischen Stockfisches „Bacalhau“ und Badenden geprägt war. Fotos von C. Relvas, Manuel dos Santos, A. Cruz und J. Dias, zeigten, verglichen und  erzählten.
  2. „Sergio Godinho zeigt 40 seiner Illustrationen“.
  3. Große Kunstausstellung von verschieden Künstlern der Region.
  4. Eine Sammlung der archäoloigischen Funde von „António dos Santos Rocha“ (einer der Pioniere der wissenschaftlichen archäologischen Forschung in Portugal). Es werden in einer wirklich beeindruckenden Art und Weise archäologische Funde gezeigt, die die Geschichte der Gegend von der frühesten Besiedlung an um Figueira da Foz zeigen. Was wir am beeindruckensten fanden, waren zwei Steingräber, die mit den Gebeinen ausgestellt werden, gruselig und faszinierend zugleich.
  5. „African Ethnography“ zeigt einen Einblick in die Kolonien Afrikas

Ansonsten deckten wir uns auf dem Markt noch mal mit frischem Obst und Gemüse ein, füllten den Wasser- und Dieseltank auf, reinigten den Dieselfilter, backten Kuchen.
Am Abend gönnten wir uns ein Hähnchen von „Churrasqueria Julius“. Das wird über einen offenen Holzfeuer gegrillt und schmeckt sowas von genial.

Wir können sagen, die Zeichen stehen sowas von auf Aufbruch 🙂

Heimarbeit

Der heutige Tag war mit Heimarbeit gefüllt. Nachdem wir den Stoff jetzt schon eine Weile herumliegen hatten, habe ich die „Leesegel“ für unsere Ablage im Salon und die Heckkabine fertig genäht und Michl hat sie auch schon befestigt. Wir hoffen mal, dass jetzt die Wasserflaschen in der Heckkabine dort bleiben, wo wir sie platzieren. Außerdem hat sich dadurch ungeplanterweise direkt ein Sichtschutz ergeben, es sieht gleich viel ordentlicher aus 🙂 Im Salon sollten jetzt die Bücher und das Kleinzeug, was wir auf der Ablage haben, auch besser gesichert sein. Und weil noch Stoff übrig war, haben wir eine Tasche genäht, die wir noch an der Wand befestigen, da kriegen wir noch das ein oder andere Kleinzeug oder Unterlagen unter, die bisher auch nicht so wirklich gesichert waren.

Wetterabwarten

Aktuell warten wir mal wieder das Wetter ab. Aber es ist Licht am Horizont: wie es aussieht, können wir am Wochenende weiter fahren. Der Wind dreht auf weniger Südanteil und wie es scheint, dreht auch die Wellenrichtung in unserem Sinne. Zumindest sagen das seit ein paar Tagen alle Wettervorhersagen, die wir so fragen. Somit gehen auch mal wieder die Vorbereitungen voran: unser Wasservorrat ist aufgefüllt und morgen früh geht es nochmal zum Markt für Fahrtverpflegung. Mal sehn, wie weit wir fahren, bis nach Madeira oder gar zu den Kanaren ist auf auf jeden Fall kein Wetterfenster in Sicht. Somit wird es die Küste entlang gehen.

Ansonsten vertreiben wir uns die Zeit recht gemütlich. Abends sitzen wir gern in der Hafenbar, bei insgesamt €3 für zwei sehr volle Glas Wein und Oliven und guten Internetempfang kann man sich auch gut den Abend vertreiben. Außerdem konnten wir die beiden letzten Abende sogar noch Fußball sehen 🙂 Was wir hier auch sehr angenehm finden: ein Cafe (also Espresso) ist überall sehr günstig und vor allem hervorragend schmeckend zu bekommen! Hier in der Bar für 70ct, im Supermarkt mit Pastéis de Nata zusammen sogar nur 80ct. Da könnte man öfter schwach werden!

Waschtag

Heute haben wir den Waschtag an Bord eingeführt. Bei herrlichem Sonnenschein (22°C, Wind aus Süd) kramten wir unseren „Wascheimer“ aus der Backskiste und an Bord und am Steg wurde kräftig geknetet und gespült. Nun ja Claudi erledigte das mit Bravour, ich hatte den schwierigen Part, das auf einem Foto fest zu halten. 🙂

Man kann noch so oft in diesen Ort gehen, man entdeckt immer wieder was neues. Sei es immer noch blühende Blumen/Sträucher, besprühte Holzwände, neue kleine Gassen… es ist einfach immer wieder schön nur zu schlendern.

Mehr haben wir dann heute auch nicht gemacht, außer Wetter abgerufen, die Route diskutiert. Nach dem Essen, es gab heute Spaghetti mit Zucchini/Knoblauchgemüse, setzten wir uns in die Kaffeebar tranken ein Glas Vino, aßen Oliven dazu und schauten uns das Fussballspiel Barcelona:Celtic an.

Cabo Mondego

Heute haben wir das schöne Wetter genutzt und einen Spaziergang (teilweise mit Busunterstützung) zum Cabo Mondego gemacht. Das ist das letzte Kap, an dem wir vorbei gefahren sind. Direkt am Kap ist es wunderschön. Allerdings darf man, wenn man so am Strand entlang schlendert, nicht zu sehr in Richtung Land sehen, da stehen doch etliche Wohnbunker für die Touristen, die hier wohl im Sommer einfallen. Auf alle Fälle haben wir die Sonne, die heutige Wärme, den Sand zwischen den Zehen und den leeren Strand genossen.

Pläne und Überlegungen

Wir werden immer wieder gefragt bzw. darauf hingewiesen, dass wir doch schon recht spät dran sind. Es ist ja auch nicht so, dass wir das nicht wissen 😉 Allerdings hatten wir inzwischen doch etliche Törns, bei denen die Bedingungen alles andere als angenehm waren (und zwar nicht nur für uns, auch für´s Material) und das macht auf Dauer einfach keinen Spaß. Und ja, wir wissen, dass wir nicht immer die idealen Bedingungen haben werden und dass es wohl zwischendurch noch deutlich unangenehmer werden wird. Aber wir wissen auch, dass es keinen Grund gibt, solche Situationen bewusst zu suchen.

Wir haben wir uns seit unserer Abfahrt so viele Pläne gemacht, wann wir wo sein wollen oder sein sollten und fast alle haben wir wieder geändert. Langfristige und kurzfristige. Und das ist doch das eigentlich Schöne an unserer Tour, wie wir finden: wir haben keinen festen Termin, wir richten uns nach dem Wetter und unseren Befindlichkeiten. Pläne kommen und gehen, und sich immer wieder auf neue Umstände einzustellen finden wir sehr spannend.

Für die nächste Zeit, bzw. den Winter haben wir somit aktuell keine festen Pläne, wir haben verschiedene Optionen. Welche es werden wird, wissen wir nicht, das wird auch für uns spannend, es herauszufinden. Wir werden den Winter dann wohl entweder auf Madeira, auf den Kanaren, den Kap Verden, der Karibik oder dem europäischen Festland verbringen. Jede Option hat für uns ihren Reiz – wir warten, wohin uns das Wetter so führt 🙂 Und wer weiß, welche sich vielleicht auftut, von der wir noch nichts wissen.

Wetter…

Gestern schon haben wir hin und her überlegt, was wir machen, wenn wir ein Wetterfenster von einem Tag hätten. Wir würden nicht bis Lissabon kommen, nur bis Nazaré oder Peniche. Der Liegeplatz in Peniche soll sehr unruhig sein und in Nazaré ist es angeblich ein Stück bis zum nächsten Ort und somit zur nächsten Einkaufsgelegenheit. Und ob beides stimmt, wollten wir eben nicht ausführlicher erkunden. Hätten wir aber tun müssen, wenn wir heute gefahren wären. Weil nämlich für morgen nachmittag von allen Vorhersagen Gegenwind angekündigt wurde, und zwar bis voraussichtlich Donnerstag oder Freitag. Somit haben wir gestern entschieden, dass wir bleiben.

Man beachte die Bohrmaschine als Antrieb

Heute haben wir die Zeit dann auch gleich genutzt, ausführlicher über den Markt zu schlendern. Und am Samstag vormittag ist da doch auch gleich viel mehr los als unter der Woche. Alle Stände hatten geöffnet und hatten die unterschiedlichsten Waren anzubieten. Herrlich 🙂 Eine Konstruktion hat uns fasziniert (Papa, hattest du da was mit zu tun?): für die hier typische Kohlsuppe Caldo Verde wird der Kohl direkt dünn geschnitten verkauft und dazu gibt es die entsprechenden Schneidemaschinen, teilweise eben auch mit individuellem Antrieb.

Nachmittags waren wir noch Stoff kaufen. Wir wollen für unsere Wasser- und sonstigen Vorräte in der Heckkabine ein Leesegel nähen. Etliches haben wir auf den Polstern liegen und bei Seegang wie beim letzten mal bleibt nichts dort, wo wir es hingelegt haben. Auch die Bücher im Salon wollen wir ein wenig besser sichern dadurch.

Ausflug nach Coimbra

Heute früh war das Wetter zwar auch nicht so prickelnd, aber es hat nicht geregnet! Es war kühl und neblig, aber kein Wetter, das uns von Coimbra abgehalten hätte. Die Zugfahrt war richtig schön (und günstig! €10,20 für uns beide zusammen, hin und zurück)! So haben wir endlich auch mal ein wenig Landesinneres gesehen. In Coimbra haben wir zuersteinmal nach einer Touristeninfo gesucht, wir hatten noch keinen Stadtplan und wollten uns auch informieren, was es alles zu sehen gibt. Die Info haben wir zuerst zwar nicht gefunden, aber wir haben es geschafft, ziemlich zielsicher in Richtung Universität und der dort befindlichen Biblioteca Joanina zu marschieren. Eine Touri-Info haben wir dann dort auch gefunden. Die Universität ist eine der ältesten Europas und die älteste in Portugal (Quelle: Wikipedia), es sind auch immer noch sehr viele Studenten unterwegs. Die Bibliothek hat mich bereits vor über 20 Jahren, als ich mit Interrail hier war, begeistert und begeistert mich noch! Wir hätten uns beide am liebsten hingesetzt und in einem der Bücher gemütlich geblättert, dazu einen Tee aus den Silberservicen, die auf den Tischen standen – das wäre genial gewesen! Wir haben uns den ganzen Komplex angesehen, absolut beeindruckend, was davon noch erhalten ist und in welch tollen Gemäuern die Studenten hier studieren dürfen! Leider darf man darin nicht fotografieren.

Anschließend sind wir in die Kathedrale und durch all die kleinen, engen Gassen den Berg herauf und hinunter marschiert und haben uns einfach ein wenig umgesehen. Schön war es! Coimbra hat uns sehr gut gefallen. Ach ja, und im Markt waren wir noch, leider erst nachmittags, da waren die meisten Stände schon zu. Aber wir konnten immer noch die Größe mitbekommen. Wenn alles geöffnet ist und voller Menschen, muss da ein unglaublicher Trubel herrschen. Das wäre sicherlich auch interessant gewesen.

Auf der Heimfahrt waren wir dann fast schon etwas müde (das viele Laufen wird langsam ungewohnt ;-)), aber der beeindruckende Himmel hat uns wach gehalten. In Richtung Landesinnere waren sehr viele und auch dunkle Wolken, in Richtung Meer herrlicher blauer Himmel. Da in dieser Richtung auch Sonnenuntergang ist, konnten wir wunderschöne Regenbogen sehen, einer etwas abgeschnitten aber dafür 3fach!

graues Wetter

Gestern hat es schon immer wieder geregnet, heute ist es nicht viel besser. Deswegen haben wir heute nach dem Aufwachen spontan den Ausflug nach Coimbra auf morgen verschoben, da soll es zumindest trocken sein. Bei Regen durch eine neue Stadt laufen macht nuneinmal nicht so wahnsinnig viel Spaß. Gestern haben wir noch verschiedene Wetterquellen abgerufen und alle sind sich einig: so richtig schön wird das nicht die nächsten Tage. Wenn die Wellen nicht wären, würden wir wohl bis Lissabon unter Motor fahren (Wind aus der passenden Richtung ist aktuell nicht abzusehen), aber die Vorhersage mit 2-4m seitlichen Wellen ist eben nicht so wirklich prickelnd und reizvoll.

Ansonsten lassen wir es uns gut gehen und kuscheln uns ins Boot. Es gibt frisch gebackenes Brot, heute steht auch noch ein Kuchen an. Wir lesen viel und genießen trotz des Wetters die Zeit.

Heute früh und jetzt gerade kurz vor Sonnenuntergang haben wir uns die Wellen nochmal live angesehen. Irgendwie klingt das mit 3-4m zwar immer sehr viel, aber die Wellenhöhe wirkt zumindest von Land aus viel harmloser. Vorhin sind dann zwei Tanker rausgefahren und das hat nun doch beeindruckt! Die sind bei der Ausfahrt kräftig durchgeschaukelt worden, und das bei der Größe!

Figueira da Foz

Da wir heute sicher wussten, dass wir nicht weiter fahren, haben wir zuerst einmal ausgeschlafen und uns ein gemütliches Frühstück gegönnt. Vorräte haben wir genug, wir hatten uns ja eigentlich noch für die Fahrt nach Madeira eingedeckt… Anschließend sind wir zum Markt spaziert. Wir hatten gelesen, dass er sehr schön sein soll und wir wollten endlich mal wieder frischen Fisch zum Essen (wenn wir schon keinen fangen können dann eben gekauften). Und der Markt ist wirklich nicht schlecht! Es gibt praktisch alles, was man zum Leben braucht: Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Kleidung und noch sonstigen Kleinkram.

Nebenbei sind wir ein wenig durch den Ort geschlendert und finden, dass wir es hier durchaus aushalten können, bis wir wieder den richtigen Wind haben. Was noch ein wenig dauern kann – wir haben nochmal Wetterdaten angesehen und irgendwie ist das nicht so wirklich schön, auch der Wellengang kommt aus einer blöden Richtung. Und da sind wir nach der letzten Fahrt nicht so wirklich scharf drauf.

Einen der nächsten Tage werden wir auf jeden Fall nach Coimbra fahren (möglichst an einem Nicht-Regen-Tag), die Zugverbindung haben wir heute schon nachgesehen. Außerdem gibt es hier auch viel zu sehen, wir werden uns sicher nicht langweilen die nächsten Tage. 🙂

Einen Nachtrag zu gestern haben wir noch: die Fahrt hierher hatte sogar etwas Positives – es war bisher die Strecke mit dem größten Segelanteil! Von der 18-stündigen Fahrt hatten wir 15 Stunden lang keinen Motor laufen.

Fahrt nach Figueira da Foz

Endlich konnten wir uns von Porto lösen ;-). Nein, wir mussten ja noch auf unsere am Freitag ankommende AIS-Antenne und Segelwind warten. Außerdem waren Porto und die Marina auch wirklich schön.
Nachdem wir am Sonntag morgen noch mal die Wetterberichte per WLAN einholten und ich beim Seelotsen über Funk auch noch einen bekam, stand unserer Losfahrt nichts im Wege. Wind 14-18kn und annehmbare Welle waren angesagt. Also noch die letzten Vorbereitungen getroffen, wie Verpflegung, heißes Wasser für Kaffee und Diesel Tanken.

Kurz bevor wir starten wollten, kam noch Bernd mit seinem Kat rein. Wir mussten zu dritt helfen, damit er in die Box kam, so stark war mittlerweile der Wind. Er meinte nur, draußen geht es heftig zu, bei mir hat es das Achterliek ausgerissen. Na toll!
Wir überlegten uns kurz, ob wir raus sollten oder nicht, doch der Wille endlich loszukommen war stärker. Schon beim Ablegen hätten wir merken können, was auf uns zu kommt. Wir kamen zwar aus der Box raus, doch wir hatten keine Chance, unseren Langkieler mit Bug voraus in die Boxengasse zu drehen. Aber schnell kam die Hilfe in Form eines Mitarbeiters der Marina, der uns mit seinem Schlauchboot eindrehte.
Die Ausfahrt durch den Douro war schon stark schwellig und Gischt spritzte von außen nur so die Wellenbrecher hoch. Draußen setzten wir dann die Fock, die große Genua ließen wir erst mal unten, machten nach kurzer Zeit die Maschine aus und fuhren mit 6kn dahin. Irgendwie kam es mit dem Wetter halt wieder anders als angekündigt.
Der Wind war nach 2h schon bei bis 20-24kn und als es dunkel wurde gar bis 30kn und die Wellenhöhe stieg auf auf 3-4m von der Seite. Alles was nicht niet- und nagelfest war flog im Boot rum. Der Plan war ja eigentlich bis nach Lissabon durch zu fahren. Doch irgendwann nachts schmissen wir diesen Plan um und beschlossen, bei der ersten Möglichkeit bei Tageslicht rauszufahren. Früh ließ dann der Wind auch nach und es gab nur noch Welle. So kamen wir im Dunkeln um kurz nach 7 Uhr in Figueira da Foz an und machten davor extra langsam, so dass wir bei Tageslicht einlaufen konnten. Dort noch schnelle eine Box ausgesucht und ab in die Koje. Nach 3h Schlaf ging Claudi zum Anmelden und ich zum Brötchen holen, dann gab es erstmal Frühstück.
Den Rest des Tages haben wir dann damit verbracht, das Boot aufzuräumen und es vom Salzwasser zu befreien, also ihm (uns später) eine Süßwasserdusche zu gönnen und etwas zu entspannen.
Abends dann hatten wir noch kurz Skypekontakt mit der Stormsvale von Tanja und Mike die etwa 1h vor uns aufgebrochen sind und auch bis Lissabon durchfahren wollten. Sie sind etwas weiter südlich in Peniche raus weil nichts mehr ging. Ihnen ist sogar das Ruderblatt Ihrer Windfahne gebrochen.
Aber so ist es halt, „es ies wies ies“. So haben wir die Gelegenheit uns hier ein wenig umschauen, es soll einen supertollen Markt geben, und um nach Coimbra fahren. Dort gibt es eine geniale Bibliothek, in der Claudi vor Jahren schon mal war und immer davon vorschwärmte.
Denn Wind zum Weiterfahren gibt es vielleicht am Freitag für einen Tag wieder, bevor die nächste Sturmfront kommt. Aber diesmal werden wir genauer auf die Wellenvorhersage achten.
Das erste Mal bekamen unsere Batterien auch Ladestrom von unseren beiden Solarpanels und zwar so gut, dass trotz el. Autopiloten, Radar (Nachts), Kühlschrank, Instrumente, GPS, Laptop fast keine Entladung festzustellen war. Das freut uns besonders.

zurückgelegte Strecke: 71,1sm, Gesamt: 1340,9sm

Vorbereitungen

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Vorbereitungen für die Weiterfahrt. Wir wissen noch nicht genau, wie weit wir fahren und wohin, das entscheiden wir morgen früh bzw. unterwegs. Der ursprüngliche Plan war, direkt nach Madeira zu segeln, aber da wir dafür mindestens 6 Tage rechnen müssen, sollte der Wetterbericht auch einigermaßen stabil sein. Und die Daten heute sind nicht mehr so ganz grandios, zwei Tiefdruckgebiete, deren Auswirkungen wir spüren würden, haben sich nacheinander angekündigt. Allerdings ist aber auch die Frage, wie zuverlässig ein Wetterbericht für eine ganze Woche ist… Wir werden sehen. Auf jeden Fall geht es morgen erstmal weiter!

  • unsere Vorsegel sind wieder dort,wo sie hingehören, dadurch haben wir in der Heckkabine endlich auch aufräumen können.
  • heute früh waren wir am Markt und haben Obst und Gemüse gebunkert. Das musste natürlich alles gewaschen und verstaut werden. Dabei haben wir auch gleich noch ein wenig um- und aufgeräumt.
  • die Seekarten für die nächste Strecke haben wir herausgekramt und dabei bemerkt, dass wir doch etliche schon nicht mehr brauchen 🙂
  • wir haben weiter ausgemistet. Es ist einfach beeindruckend, wie viel sich auch auf engem Raum so ansammelt…
  • der Wassertank ist wieder voll

Jetzt abends setzen wir uns nochmal mit Tanja und Mike zusammen, da steht morgen ein Abschied an. Mal sehen, wo wir uns wiedersehen, sie wollten eigentlich auch nach Madeira, müssen aber auf jeden Fall rechtzeitig zur ARC auf den Kanaren sein. Und diesen Termin haben wir ja nicht.