wieder was geschafft!

Manchmal ist es doch schön, wenn man sich auf die Post (oder einen ähnlichen Lieferdienst) verlassen kann. Wie versprochen kam heute unsere neue AIS-Antenne an. Vielen Dank nochmal an Weatherdock für die schnelle und unkomplizierte Bereitstellung einer neuen Antenne! Somit konnten wir uns darüber machen, „mal schnell“ die alten Kabel raus und die neuen rein zu ziehen. Ich möchte gar nicht alle Schritte im Einzelnen aufzählen, aber wir mussten u.a. hinter einem vollen Bücherregal vorbei und durch unsere Steuerbordbackskiste… Und das logischerweise in beide Richtungen. Mit allem drum und dran dauert das zwar eine Weile, aber der Erfolg belohnt dann doch 🙂 Der AIS-Receiver gibt keine Fehlermeldung mehr aus und auch auf marinetraffic erscheinen wir wieder.

Und es ging weiter mit der Produktivität: nachdem wir ja nun endlich die Haltestange hatten, musste auch „nur“ noch das Solarpanel drauf befestigt werden. Da gab es zwar keine Hindernisse wie Bücherregale oder ähnliches, aber es war eben ein wenig Bastelarbeit. Aber auch diese ist erledigt und wir können auf unserer nächsten Fahrt Strom aus zwei Solarpanelen tanken. Jetzt muss dann nur noch die Sonne scheinen 😉

Als gestern die Taka Trois mit Debbie und Patrice abgelegt hat, haben wir noch schnell eine Wette abgeschlossen: wer bis Madeira den größten Tuna fängt, bekommt eine Flasche Champagner spendiert. Und jetzt haben die schon zwei gefangen! Eine echte Herausforderung für uns Seegrasfischer! 😉

grandiose Portugiesen!

Heute durften wir ein grandioses Beispiel an portugiesischer Gastfreundschaft erleben. Mittags wollten wir einkaufen gehen und sind kurz entschlossen noch schnell in ein Lokal gegangen, das uns schon reizt, seit wir hier sind. Täglich wird der Grill angeheizt und mit frischem Fisch bestückt. Innen und außen an den Tischen sitzen immer viele Portugiesen beim Essen. Also haben wir uns dazu gesetzt und Spieße mit Sepia bestellt. Sie waren absolut zart und lecker! Mit der Zeit sind wir mit unseren Tischnachbarn ins Gespräch gekommen. Insofern man das Gespräch nennen kann: es war ein Mischmasch aus portugiesisch, französisch, spanisch, englisch und deutsch – aber sehr unterhaltsam! Vielleicht lag das auch ein wenig am Wein und dem Hausschnaps, den der Wirt ausgegeben hat. Auf alle Fälle haben wir Mail-Adressen ausgetauscht und Berta wollte uns zwei Bilder schicken, die sie von uns gemacht hat.

Dann endlich auf dem Weg zum Supermarkt hält plötzlich ein Auto neben uns, Berta (unsere Tischnachbarin) springt raus und fragt , wo wir hinwollen. Auf unsere Antwort („zum Supermarkt“) hin hat sie uns direkt ins Auto verfrachtet und ihrem Freund die Order gegeben, Gas zu geben. Und los ging es über Autobahn und unbekannte Straßen direkt in ein Einkaufszentrum, in dem ein Riesen-Supermarkt war, der alles hatte. Berta hat gewartet, bis wir alles eingekauft haben und uns anschließend wieder zurück in die Marina gefahren. Und das alles nur, weil sie uns nett findet! Wir sind immer noch platt von so viel Gastfreundschaft!

Kleinzeug

So langsam stehen die Zeichen mal wieder auf Abfahrt. Wettertechnisch will uns Porto offensichtlich auch verabschieden, es war heute wieder grau in grau, außerdem wird es kühler. Zudem scheint es auch tatsächlich ab dem Wochenende ein passendes Wetterfenster zu geben, um einen guten Sprung in Richtung Süden zu machen. So langsam müssen wir deswegen auch mal wieder vorbereiten. Zumindest können wir jetzt auch das zweite Solarpanel anbringen – wir haben endlich ein Alu-Rohr bekommen! Zwar etwas teuer, aber immerhin im richtigen Durchmesser. Wir sind mal gespannt, wie das unterwegs energietechnisch hinhaut.

Dann haben wir unsere Steuerbordbackskiste ausgeräumt und das Regal darin mit Antirutschmatten ausgelegt. Bisher haben die Kisten zwar beeindruckend gut auch bei Seegang gehalten, aber so ein wenig Gerutsche war doch immer. Mal sehn, ob das jetzt besser ist. Weiter haben wir unser Vorwindsegel hochgezogen und dabei bemerkt, dass es etwas kürzer ist als das Vorstag. Ist aber nicht so dramatisch, wir haben noch einen Drahtvorlauf zum Verlängern, so kommt es auch über die Reling, was eh materialschonender ist.

Hat zwar nichts mit dem Text zu tun, aber wir wollten ihn einfach auch mal zeigen 😉

In der Hoffnung, nun doch endlich mal beim Angeln nicht nur Seegras, Algen oder ähnliches zu fangen, hat Michl einen Haken besorgt, mit dem das gefangene zukünftige Sushi einfacher eingeholt werden kann. Jetzt müssen nur noch die entsprechenden Fische anbeißen…

Heute gab es auch noch ein Wiedersehen: Ulrike und Matthias mit der Bella sind hier angekommen und haben uns somit tatsächlich wieder eingeholt. Wir sind mal neugierig, wo wir uns das nächste mal treffen und wer eher da ist 😉

Nebeltag

Auch hier scheint es so langsam Herbst zu werden. Heute war es den ganzen Tag neblig und es hat genieselt. Also so richtig graues, ekliges Wetter. Allerdings noch so warm, dass wir bis gerade eben in Shorts und T-Shirt draußen sitzen konnten. Irgendwie hat das Wetter zu nicht sehr viel Aktivität eingeladen, aber ein wenig was haben wir dann doch geschafft zwischen lesen, Tee trinken und ein wenig im Internet surfen (ist halt doch komfortabel und verführerisch mit WiFi an Bord ;-)).

Früh sind wir direkt zum Markt gestartet. Es waren nicht so viele Stände wie am Samstag, aber doch genug um unseren Frischevorrat aufzufüllen. Dann haben wir unsere Wäsche zum Waschen gebracht. Das ist hier, da die Marina noch Baustelle ist, ein wenig komfortabler als in anderen Marinas: Francesca und Claudia aus der Rezeption nehmen die Wäsche mit und bringen sie sauber wieder zurück. Den Service mussten wir natürlich ausnutzen! Animiert dadurch, dass es von oben nass kam, haben wir auch gleich mal unser Deck gründlich geschrubbt. Da im Moment Schorsch und die Segel nicht an Deck sind, konnten wir überall gut hinkommen.

Abends haben wir uns mal wieder etwas leckeres gekocht. In Muros hatten wir ein Rezeptheft gefunden und ein Gericht daraus hat mich besonders angelacht, weil Maronen dafür benötigt wurden. Und da hatten wir noch welche aus Deutschland dabei. Außerdem klang die Kombination aus Orange und Maronen sehr interessant. Und – es war sehr lecker!

Den Rest des Abends verbrachten wir zusammen mit Tanja und Mike bei Debbie und Patrice an Bord der Taka Trois. Vielen Dank für den sehr schönen Abend! Manchmal muss man ein paar Tage bleiben, um sich gegenseitig ein wenig besser kennen zu lernen! Und Danke für die vielen Tipps zu Trinidad – das hat die Vorfreude definitiv gesteigert!

fast wie Weihnachten

Heute war ein erfolgreicher Tag für uns. Es hat schonmal damit angefangen, dass das lang ersehnte Paket von meinen Eltern endlich da war 🙂 Das auszupacken, war ein bisschen wie Weihnachten (nur, dass wir hier noch andere Temperaturen haben). Neben den zwei nach Hause bestellten Sachen, einem WLAN-Antennenverstärker und Filter für unseren Wassermacher (danke für den Exzellenten Service an Aqua-Tec!), waren noch etliche andere Kleinigkeiten im Paket:

  • Kandis-Zucker! Unserer war alle und das war ein echtes Manko bei unserem täglichen Nachmittagstee
  • Hefe – haben wir bisher nirgends bekommen. Haben wir nicht richtig gesucht oder gibt´s die wirklich nicht zu kaufen?
  • einen Handbohrer – ein schönes, altes Teil. Bisher war immer der Akku vom Akkuschrauber leer, wenn wir ein Loch bohren mussten. Jetzt stört uns das nicht mehr 🙂
  • ein selbstgebackener Kuchen von meiner Mama. Er schmeckt auch nach der ganzen, langen Reise hervorragend!
  • weitere Verpflegung aus der Heimat: Nürnberger Lebkuchen und ein Glas Leberwurst 🙂 Da muss ich wohl nichts weiter dazu schreiben
  • und noch ein Buch zum Thema Segeln.

Vielen, vielen Dank, Mutti und Papa!!

Ansonsten waren wir heute noch weiter produktiv. Seit A Coruna hatten wir ein paar Probleme mit unserer AIS-Kombiantenne. Wir vermuten, dass eine der über unser Heck gehenden Wellen zuviel war. Heute haben wir mit Weatherdock telefoniert und auch da können wir nur danke für den tollen Service sagen: eine neue Antenne ist unterwegs und sollte am Freitag hier sein.

Und gleich nochmal toller Service: die Marina hier (Douromarina) ist grandios! Neben der Frühstücksbrötchen-Lieferung direkt auf´s Boot kümmern sie sich um alles, was man so braucht. Wir sind ja schon länger auf der Suche nach einem Alu-Rohr als Halterung für unser zweites Solar-Panel – sie besorgen uns eines. Tanja von der Stormsvale hat Klettband gebraucht – Francesca von der Marina hat einen Laden ausfindig gemacht und uns hingefahren (ich dachte mir, vielleicht find ich auch was ;-)). Zum Thema Wäsche waschen: die Marina ist noch nicht ganz fertig, also bringen sie die Sachen zum Waschen und holen sie getrocknet wieder ab – das ganze für €1,75 das Kilo Wäsche.

PS: ein bisschen geärgert haben wir uns heute dennoch. Die Treiber der WLAN-Antenne sind auf einer Mini-Disk. Jetzt haben wir hier aber nur ein Netbook mit externem Laufwerk und das kommt mit Mini-CDs nicht zurecht. Ohne eine gute Internetverbindung zum Download gehabt zu haben, könnten wir das Ding leider nicht benutzen. In den Karton hätte eine große CD locker reingepasst…

Wochenende

Insgesamt haben wir ein recht faules Wochenende verbracht. Gestern waren wir kurz am Markt um die Ecke, es gab mal wieder frisches Obst und Gemüse. Auch zwei getöpferte Schälchen haben wir uns gegönnt, irgendwann müssen wir ja mit den Souvenirs anfangen 😉 Ansonsten haben wir eigentlich nur Kleinzeug gemacht und viel gelesen. Das muss sich wieder ändern, wir haben uns bis zur Weiterfahrt auch schon eine ToDo-Liste gemacht. Aktuell sind wir auch am Wetterbeobachten, wir wollen ja doch so langsam mehr gen Süden. Eventuell geht es nächstes Wochenende weiter, bisher ist die Vorhersage noch etwas „sportlich“ mit bis zu 30kn Wind und 5m Wellenhöhe. Aber da kann sich ja noch viel ändern.

unsere Kleinigkeiten:

  • unsere Vorsegel wurden wieder gelüftet und in der Heckkabine verstaut
  • bei unserem Solarpanel kämpfen wir mit dem Regler. In A Coruna hat die Batterieanzeige irgendwas über 15V angezeigt, als es angeschlossen war, das bekommt den Batterien nun doch nicht so gut. Wenn wir segeln, dürfte das mit dem gleichzeitigen Verbrauch (AIS, Instrumente, Kühlschrank, …) dennoch kein Problem sein, aber mit angeschlossenem Landstrom oder laufendem Motor muss das nun nicht sein.
  • eindeutiger Nachteil all der Barbecues in den letzten Tagen: der Grill hatte sich eine Reinigung redlich verdient

Glücksmoment

Einen ganz besonderen Moment durfte ich heute genießen. Ich liebe Mango, und zwar seit ich einmal längere Zeit auf den Philippinen verbringen durfte. Also eben nicht die Art von halbreifer Mango, die auf dem Transport in den deutschen Supermarkt weiterreift und dort entsprechend hart und „unfertig“ ankommt, sondern die, die auf dem Baum reifen durften. Und genau so eine haben wir heute gegessen. Allein der Duft nach dem Aufschneiden war schon fantastisch, vom Geschmack ganz zu schweigen. Wir wussten zwar nicht, dass hier Mangos wachsen, aber sehr weit kann diese nicht transportiert worden sein. Wir sind sicher, dass wir noch weitere Genüsse dieser Art finden werden und freuen uns sehr darauf!

PS: Nein, es war keine Flugmango.

Sightseeing in Porto

Heute hatten wir uns vorgenommen, uns in aller Ruhe Porto in feinster Touristenmanier anzusehen. Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Um den Douro zu überqueren haben wir uns das Wassertaxi für 1,- Euro gegönnt, Fusswegentfernung ca. 10 Min. von der Marina aus. Ein altes Holzboot brachte uns dann über den Fluss.
Auf der anderen Seite angekommen sind es nur ein paar Meter per Fuss bis zur historischen Elektro-Tram. Man sollte es sich nicht entgehen lassen, damit zu fahren. Ein Highlight für jeden der so etwas genießen kann. Da kann man in aller Ruhe den Fluss, die Angler, alte Häuserzeilen an sich vorbei ziehen lassen. Zum Anhalten zieht man am Seil, das von der Decke hängt, wie in der „guten“ alten Straßenbahnzeit, und innen sitzt man auf rot bezogenen Lederstühlen, kann die Fenster öffnen und sich hinauslehnen.
Wir fuhren bis zur Endhaltestelle „Altstadt“, liefen von dort aus an der R. Cais Liberia entlang bis zur Brücke Ponte Dom Luis, die neben der Ponte Maria Pia von Gustave Eiffel, eine von 2 Stahlbrücken, die den Douro überspannen, liegt. Beeindruckend.
Und da wir uns auf touristischen Pfaden befanden, fuhren wir, nein – wir liefen nicht, mit der Bergbahn nach oben. Von dort aus ging es kreuz und quer durch die engen Gassen wieder nach unten, wir kamen so unter anderem an der „Igreja de Santo Ildefonso“ aus dem 18. Jahrhundert und der „Catedral“, deren Bau im 12. Jahrhundert begonnen wurde und die seit 1996 Weltkulturerbe der UNESCO gilt (konnten wir wegen einer Hochzeit leider nicht besichtigen) vorbei, gingen da in eine kleine Kaffeebar für einen Café und gönnten uns in einer dieser kleinen Gassen ein Mittagsmenue mit Bacalahu (Stockfisch). Dann dachten wir uns so, es ist an der Zeit, uns der Geschichte des Portweins zu widmen. So ging es dann über die Brücke Ponte Dom Luis, an den Rabelo-Booten (die transportieren die Portweinfässer) vorbei. Wir suchten uns den „NOVAL“ aus und wurden nicht enttäuscht. Unter fachkundiger Beratung probierten wir einen „Fine White Porto“ und einen „10 jährigen TAWNY Porto“ – alle beide schmeckten uns so gut, dass wir uns je eine Flasche mitnahmen und uns dann auf den Nachhauseweg machten.

Denn wir hatte für heute Abend noch 2 Verabredungen, einmal um 19:00Uhr UTC ein Funktest mit dem Seelotsen in Erlangen und eine Einladung zum Essen auf der „Stormsvale“.
Zum Funken: es klappte wunderbar mit Verbindungen nach Erlangen, Kiel und mit Ferdinand auf Lanzarote.
Der Abend auf der „Stormsvale“ war einfach schön, Essen, lecker Vino und Unterhaltung, was meinem Englisch sehr gut tut.

Chill Pill

So recht viel lässt sich über den heutigen Tag gar nicht sagen. Wir haben so vor uns hingebastelt, den ein oder anderen Plausch gehalten und insgesamt einfach einen relativ gemütlichen Tag verbracht. Nachdem die nächsten Tage der Wind drehen soll und somit aus der für uns ungünstigen südlichen Richtung bläst, werden wir wohl ein paar Tage hierbleiben und können das somit auch genießen. Das Wetter ist schön, die Temperaturen nachts sind angenehm – es könnte uns somit schlimmer ergehen.

Michl hat unsere Windfahne Susi noch ein wenig zerlegt und nachgefettet, jetzt ist sie absolut leichtgängig und wartet sehnsüchtig auf ihren ersten Einsatz. Ich habe zwischendurch mit Isabel genäht, sie wollte es ausnutzen, dass wir eine Nähmaschine an Bord haben. Abends war wieder Barbecue angesagt, Michl und Mike haben spontan von einem Fischer einen Berg frischen Fisch für wenig Geld angeboten bekommen und konnten nicht widerstehen. Und Sardinen schmecken nunmal am besten, wenn sie frisch vom Grill kommen. Also haben wir auf der Stormsvale und der Kassiopeia alles zusammengekratzt, woraus man Salat machen kann und genossen den Abend.

Orientierungstag

Heute haben wir uns nach dem Frühstück erstmal orientiert. Übrigens: es gab tatsächlich eine Lieferung mit Brötchen. Als wir aufgestanden sind, lagen sie schon im Cockpit. Nachdem wir ein bisschen Frisches (Obst, Gemüse, Milch,…) gebraucht haben, sind wir erstmal zum Supermarkt gelaufen. Hier um die Ecke, bzw. den Berg hinauf, ist ein richtig großer! Da er etwas schwer zu finden war, ist Isabel von der Stormsvale mitgekommen. Und sie war auch beim Einkaufen eine Hilfe! Besorgt haben wir unter anderem Fisch, wir wollten heute abend grillen. Die Verkäuferinnnen waren extrem freundlich! Sie haben sogar an einer Sardine gezeigt, wie wir sie nach dem Grillen ausnehmen sollen (hat später nicht ganz so geklappt, war aber sehr lecker!)

Zurück am Boot waren wir dann noch fleißig:

  • Schorsch musste mal wieder runter vom Deck, wir haben auch endlich die Paddel so modifiziert, dass man sie einhaken kann.
  • unser Außenborder John Wayne wollte auch endlich mal was tun, und das hat er! Zwar waren wie üblich die Zündkerzen feucht, aber nachdem das behoben war, lief er einwandfrei.
  • Joe kam nochmal vorbei und hat uns mit der Windfahnensteuerung ein paar Tipps gegeben. Die Leinenführung passt, jetzt brauchen wir „nur“ noch segelbaren Wind, dann kann sie mit der Arbeit loslegen.
  • nebenbei haben wir Salat für heute abend vorbereitet, Tanja kam mit den Kindern zum Grillen herüber. Es war ein richtig schöner, gemütlicher Abend im Cockpit.

Fahrt nach Porto

Gestern um 11Uhr sind wir aufgebrochen in Richtung Porto. Nachdem wir bei der Einfahrt in den Ría Muros deutlich gegen die Strömung ankämpfen mussten, wollten wir das gerade noch ablaufende Wasser ausnutzen und mit rausrutschen. Das hat auch wunderbar geklappt. Was ein wenig mager war, war der Wind. 3-4Bft aus segelbarer Richtung waren vorhergesagt, die kamen dann irgendwann nachmittags. Da konnten wir dann tatsächlich 4 Stunden lang segeln, vorher und nachher war praktisch kein Wind, den Rest mussten wir leider komplett motoren. Zwischendurch hatten wir tatsächlich 0kn Wind, da gab es dann wieder das Augsburger-Puppenkisten-Wasser (sieht einfach aus, wie mit Folie überspannt). Das Großsegel haben wir zur Stütze stehen lassen, aber selbst dafür war der Wind teilweise nicht wirklich ausreichend.

Was uns sehr beeindruckt hat, war die Welle. Obwohl, kann man eigentlich gar nicht Welle nennen, das war eher Dünung: wir wurden immer wieder bestimmt 2-3m angehoben und sanft wieder heruntergelassen. Das ganze bei einer Dünungslänge von vielleicht 50m. Teilweise haben wir es gar nicht direkt gemerkt sondern nur daran gesehen, dass Boote oder auch Lichter an Land plötzlich verschwunden waren, dann aber wieder aufgetaucht sind. Und Boote hatten wir diesmal etliche zu sehen! Sehr viele Fischerboote waren unterwegs, die auch ziemlich knapp an einem vorbeirauschen. Da ist man auf einem großen Ozean unterwegs, und die halten grad mal gefühlte 100m Abstand 😉

Trotz vieler Motorstunden hatten wir wieder das ein oder andere Erlebnis zum Neidischwerden: gestern, während wir gesegelt sind, hat uns wieder eine Delphinschule besucht. Wir könnten da beide stundenlang zusehen, so schön ist das (auch wenn wir das schon mehrfach geschrieben haben – wir können nicht genug davon bekommen). Das leichte Spiel mit der Bugwelle, immer wieder springen und abtauchen und das alles so nah am Boot, dass ich Gischt vom Abblasen an der Sonnenbrille hatte. Von den vereinzelten nächtlichen Besuchen ganz zu schweigen. Und die Sonnenauf- und untergänge sind einfach traumhaft schön auf See – auch wenn die Bilder den ein oder anderen Kitschpreis gewinnen würden. Von dem Mondaufgang, bei dem der Fast-Vollmond goldgelb hinter den Bergen hervorkam möchte ich gar nicht so ausführlich schreiben. Als er dann komplett aufgegangen war, hatte er die ganze Nacht einen Ring um sich. Bei der Sonne heißt das Phänomen Halo, keine Ahnung, wie man das beim Mond nennt. Auf jeden Fall sieht es toll aus.

Es gibt aber durchaus auch etwas, was uns nicht so gut gefallen hat: es ist nachts einfach sehr kühl. Wir wollen endlich mal eine Nachtfahrt machen, bei der wir nicht unsere Skiunterwäsche anziehen müssen! Mit all den Schichten Klamotten übereinander fühlen wir uns wie Michelin-Männchen, die sich auf engem Raum bewegen müssen. (Und ja, wir wissen es: Jammern auf hohem Niveau ;-))

Pünktlich wie geplant zum Sonnenaufgang sind wir vor der Hafeneinfahrt gewesen. Man muss in den Douro einfahren, es war recht wellig mit etlichen Strömungsstrudeln, wir würden hier nicht nachts ankommen wollen. Nachdem die Marina sehr neu ist (die Gebäude sind noch Baustelle), hatten wir auch kein Kartenmaterial, wo sie genau zu finden ist. Aber sie war nicht zu verfehlen! Außerdem wurden wir sogar mit einem Motorboot vor der Marina empfangen und zu unserer Box geleitet. In Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft beim Anlegen stehen die Portugiesen bisher den Spaniern in nichts nach (und das will was heißen!). Wir haben allerdings inzwischen die Box gewechselt – wir liegen wieder wie schon in A Coruna neben Tanja und Mike mit der Stormsvale. Gute Nachbarschaft muss man pflegen 😉

Recht viel haben wir heute sonst nicht mehr gemacht: einen kurzen Spaziergang durch den Ort, Dusche, Essensversorgung von der Stormsvale, einen netten Plausch mit Joe aus Freemantle (wir werden wohl unsere Route um Australien nochmal überdenken – gell Andrea, Pläne können sich ändern ;-)) und jetzt einem gemütlichen Ausklang im Cockpit. Wir sind auf morgen früh gespannt – angeblich gibt es hier sogar einen Brötchenservice, das wäre tatsächlich eine Steigerung im Vergleich zu Spanien.

zurückgelegte Strecke: 107,1sm, Gesamt: 1269,8sm