So viel Weihnachtsdeko wie in Deutschland gibt es hier ja nun nicht. Ein wenig was hängt inzwischen schon auch verteilt, besonders in den Geschäften, aber von übertrieben darf man nicht wirklich sprechen. Wir wollten aber für uns doch trotzdem die Weihnachtszeit beginnen. Und was gibt es geeigneteres, als als Nürnberger den Prolog vom Christkind zur Eröffnung des Christkindlesmarktes anzuhören? Stimmt – nichts! Glücklicherweise gibt es Webradio und so konnten wir bei ca. 17° und Sonnenschein zu Vanilleeis mit Obstsalat dank Gong 97.1 live dem Prolog lauschen. Schee wars 🙂 Aber irgendwie auch merkwürdig, ich glaube, ich war noch nie so weit weg von zuhause zu Beginn der Weihnachtszeit. Und an Weihnachten selbst wird das wohl auch ein ganz neues Gefühl werden. Wir werden sehen. Ausklingen lassen wir den Abend ganz stilecht mit heißer Schokolade mit Rum und den ersten Dominosteinen der Saison.
Archiv für den Monat: November 2012
unser Freund der Segelmacher
Gestern war Michl noch beim Segelmacher, wir hatten nicht genug Ösen für unsere Segelabdeckungen. Da sie aber nicht dieselbe Größe hatten wie unsere und somit unser Werkzeug nicht passt, haben sie gesagt, wir sollen doch einfach mit den Abdeckungen kommen, dann stanzen sie die Löcher vor und machen auch gleich die Ösen rein. Das Angebot haben wir natürlich gerne angenommen! Zusätzlich haben wir auch noch die Löcher für die Klipse an der Unterseite gestanzt bekommen, jetzt sind wir endlich fertig mit den Abdeckungen! Und weil wir gar so begeistert sind, haben wir gleich noch neuen Stoff mitgenommen, die Ankerwinsch und unser Außenborder bekommen auch eine Haube.
Nachmittags ging es an Reinigen und Puzzeln. Die Winsch war genug eingeweicht, alle Einzelteile (und das sind etliche!) wurden säuberlich abgebürstet und gründlichst gereinigt. Anschließend hat alles eine Fettschicht abbekommen und wurde von Michl fachmännisch wieder zusammengesetzt. Sie läuft jetzt so leicht, sie winscht praktisch von selbst. Und auch noch in die richtige Richtung (da hatten wir bei der an der Steuerbordseite ein klitzekleines, seit einer Weile gelöstes Problemchen).
Entsalzen und Entrosten
Früh gleich sind wir zur Post gegangen, wir hatten noch ein „Gegen-Care-Paket“ nach Deutschland abzuschicken. Die Paket-Live-Verfolgung in Portugal ist übrigens schneller und detaillierter als die von DHL, dafür ist auch das Paket teurer… Am Rückweg konnten wir im Marina-Büro gleich unser nächstes in Empfang nehmen: diesmal bestellte Ersatzteile.
Und weil wir grad beim Reinigen waren, hat sich Michl noch über unsere Backbord-Winsch im Cockpit hergemacht. Die haben wir bisher sträflichst vernachlässigt und noch nie gereinigt (die auf der Steuerbordseite hatten wir in Feucht noch zerlegt, ist auch schon eine Weile her…). Aber eben deswegen soll sie eine gründliche Kur bekommen: alle Einzelteile wurden zum Entfetten über Nacht in Diesel eingelegt, morgen geht es weiter.
Zum Essen haben wir uns abends Wachteln gegönnt. Wir hatten beim Metzger und im Supermarkt schon öfter welche liegen sehen, heute mussten sie dran glauben. Wir hatten sie uns schon mit lecker Füllung und Speckummantelung vorgestellt – doch dann kam der Metzger dazwischen. Ganzes Geflügel wird hier an der Brust gespalten um es platt braten oder grillen zu können. Wir kannten das bisher schon von Hähnchen (ist viel besser beim Grillen!!), hatten es aber noch nicht auf Wachteln übertragen. Und die Dame beim Metzger war mit dem Zerlegen so schnell, dass wir gar nicht reagieren konnten. Also keine Füllung, sondern kross anbraten und eine Soße dazu. War auch lecker!!
Nachwirkungen
Heute durften wir ein weiteres Paket im Marina-Office abholen. So konnten wir zum Frühstück nebenbei Stollen, Lebkuchen, Dominosteine, mehrere Tüten Fertigsauerteig, Marmeladen und diverse Wurstgläser aus den vielen Papierschnippseln fischen. Bei uns herrscht allerdings die eiseren Regel, Weihnachtsleckereien werden nicht vor dem 1. Advent genascht. Aber dann … 😉 Vielen Dank Caro und Rainer, wir werden uns alles schmecken lassen.
Die Tollwutimpfung von gestern hat Claudi heute ein wenig außer Gefecht gesetzt. Was aber durchaus normal ist. So hielten sich unsere Aktivitäten heute ein wenig in Grenzen. Ich war noch mal alleine am Strand unterwegs um ein wenig Strandgut zu besorgen.
Dies habe ich dann mit Süßwasser gespühlt, um es für die Weihnachtsdeko verwenden zu können.
Noch den defekten „Remote Control“ ersetzt, Kabel neu verlegt und das kaputte Teil für Rückweg nach Deutschland verpackt. Weihnachtskarten gemalt, geschrieben und mit verschiedenen Leckereien eingetütet. Alles zusammen dann in einen großen Karton verpackt, der geht dann morgen auf die Reise nach Deutschland.
Heute kamen dann doch leider wieder die Wolken zurück, die allerdings auf eine sehr beeindruckende Weise.
Zielscheibe
Der Vormittag war heute verregnet, deshalb erledigten wir nur ein wenig Kleinkram. Wir suchten schon seit geraumer Zeit nach einem Reinigungsmittel um Roststellen auf Edelstahl zu entfernen, Elke und Bert gaben uns den Tipp, uns nach „Desoxydante“ umzusehen. Vorab konnten wir das Mittel auch testen. Mehr durch Zufall fanden wir dann einen Metall- und Schlüsselladen der es hatte. So gelangten dann 2 Flaschen für je 3,- Euro in unseren Besitz.
Am frühen Nachmittag dann schritten wir zur Tat. Wir mussten uns ja noch die unter erschwerten Bedingungen erstandene Tollwutimpfung verabreichen. Wir gingen da Schritt für Schritt vor.
- die benötigten Utensilien zusammensuchen
- das Serum mischen
- gegenseitiges, lehrbuchmäßiges Aufmalen der Zielscheiben
- Spritze aufziehen
- Desinfizieren der Oberarme
- zielen, stechen (nicht werfen), spritzen
- alles ist gutgegangen, es gab keine unnötigen Verletzungen dabei
- Teetrinken (wir mussten ja wieder so langsam runterkommen, denn das erste Mal, ohne ärzliche Aufsicht sich gegenseitig zu spritzen war für uns doch ein wenig aufregend)
Nach Impfungen soll man sich ja bekanntlich schonen. Deshalb gingen wir nur noch kurz Einkaufen und versorgten uns mit portugiesischem Vinho Tinto und Vinho Branco.
So langsam verschwanden dann auch die Wolkenbänke, die seit ein paar Tagen über uns hingen. Es sah schon beeindruckend aus, als sich langsam, wie auf einer Linie, der blaue Himmel unaufhaltsam näher schob. Jetzt haben wir so eine sternklare Nacht wie lange nicht mehr.
Strandspaziergang
Jetzt sind wir schon über zwei Wochen hier und waren noch nicht am Strand! Zumindest nicht an dem langen, berühmten Meia Praia mit dem feinen Sand. Das haben wir heute nachgeholt. Das Wetter war gemischt: durch den Südwind der letzten Tage zwar warm, aber bewölkt und klamm. Für einen Strandspaziergang aber durchaus passend! Der Strand war schön, aber irgendwie sind wir nicht die Fans von langen Sandpisten. Für einen Spaziergang jedoch durchaus sehr gut geeignet!
Zum kulinarischen Teil des Tages gibt es zu berichten: Lecker Kaffee und Kuchen auf der malwieder, abends unseren ersten eigenen Versuch mit Bacalhau. Wir haben nicht das Rezept aus dem Kochkurs gemacht sondern mit Bohneneintopf – auch sehr schmackhaft!
Fado und Superman
Der Tag heute war recht ruhig. Wir haben ein wenig vor uns hingebastelt, Kleinigkeiten erledigt und uns einen recht angenehmen Tag gemacht. Abends stand dann Kultur auf dem Programm. Wir hatten in einem Flyer gesehen, dass heute im Centro Cultural das Orquestra de Sopros do Algarve spielt und dachten uns, das wollen wir sehen. Und es wurde ein sehr sehens- und vor allem auch hörenswerter Abend!
Laut dem Flyer konnten wir uns auf ein Klassik-Konzert freuen, wir hatten nur keine Ahnung, welches Programm gespielt werden sollte. Und das war ein ganz bunt gemischtes:
- die Filmmusik zu „Superman“ von John Williams – wir haben ihn fliegen sehen! Und haben uns ein wenig an die Zeit der Klassik-Openairs in Nürnberg zurückversetzt gefühlt, da kam auch immer was von John Williams
- „Paradiso“ von John W. Smith – sehr opulent
- dann kamen wir doch noch, unverhofft, endlich zu Fado: „Tudo isto é Fado“ mit der Solistin Ondina Santos – tolle Stimme
- etwas munterer, immer noch portugiesisch: „Uma Casa Portuguesa“ mit derselben Solistin
- „Fate of the Gods“ von Steven Reineke – wieder sehr opulent
- und zum Abschluss zwei völlig andere Stücke mit Beteiligung von Beto Kalulu: „Mama Makudile“ und „Praia do Carvoeiro“ – sehr fetzig, viel Rhythmus, hat einfach Spaß gemacht!
Anschließend hatten wir noch einen schönen Spaziergang durch´s nächtliche Lagos. Obwohl im Moment keine Saison ist und es auch ein wenig geregnet hat, war in manchen Bars noch etliches los.
Ende einer Odyssee
Wir können heute das Ende einer Odyssee feiern! Der Impfstoff für die Tollwut-Auffrischung liegt in unserem Kühlschrank und muss nun nur noch gespritzt werden. Den Arzt, der uns hier ein Rezept geschrieben hat, haben wir nicht gefunden. Den einen gibt es schon seit zwei Jahren nicht mehr, die andere war regelrecht entsetzt über unsere Anfrage. Dank unserem Hausarzt Georg Rössler, der uns heute schnell und unbürokratisch per Fax an die Marina geholfen hat, konnte ich in der Apotheke endlich die beiden Spritzen bestellen und später abholen. Da musste ich zwar auch ein wenig überreden (sie wollten mich wieder ins Centro de Saude schicken…), aber letztendlich liegen sie nun im Kühlschrank und warten auf ihren Einsatz!
Während ich in der Apotheke war, hat Michl den Motor probelaufen lassen. Das Wasser war inzwischen wieder klar (naja, nicht erst seit heute) und somit konnte es losgehen. Und er läuft einwandfrei. Auch abrupt von Vollgas auf Standgas hat er problemlos mitgemacht, da gab es bisher gelegentlich Murren. Ob das mit dem Schlauch tauschen tatsächlich die Lösung war, werden wir wohl erst nach den nächsten Langzeittests wissen, also wenn wir viel motort sind. Und eigentlich wollen wir das so schnell gar nicht mehr, wir haben ja ein Segelboot 😉
Und da unsere ToDo-Liste anscheinend noch nicht lang genug ist, haben wir noch einen Punkt ergänzt. Allerdings ist er auch schon erledigt! Unsere Handpumpe an der Spüle hat in letzter Zeit immer irgendwoher Luft angesaugt und wir konnten es uns nicht erklären. Heute haben wir rausgefunden, dass der Schlauch am Anschluss etwas geknickt war. Jetzt ist er neu angeschlossen und die Pumpe geht wieder wie gewohnt.
Buchbinder Wanninger
So langsam fühlen wir uns wie der Buchbinder Wanninger, wenn es um unsere Tollwut-Impfung geht. Letzte Woche in der Apotheke haben sie uns ja erzählt, dass wir dazu ins Centro de Saude (Gesundheitszentrum) in Lagos müssen. Dort haben sie uns ins Centro de Saude von Portimao (sehr modern und bestens organisiert!) geschickt und die haben uns heute erzählt, dass wir in der Apotheke den Impfstoff besorgen müssen. Also wieder zurück auf Los. Aber erst müssen wir zum Arzt, der uns ein Rezept dafür ausstellt. Somit werden wir morgen sehen, ob wir einen Arzt finden, der uns das gewünschte schreibt, sonst müssen wir unseren alten Hausarzt aktivieren. Wir sind schon neugierig 😉
Bei der Gelegenheit haben wir uns auch Portimao ein wenig angesehen. Die Marina ist ein wenig günstiger als hier und da kommt man schon auf den Gedanken, eventuell ein Stück weiter zu fahren. Aber irgendwie hat zumindest uns nichts wirklich gereizt an Portimao. Man muss weit laufen, um ins Zentrum zu kommen, in der Marina sind wenig Segelboote und noch weniger sehen bewohnt aus (so ein bisschen Kommunikation ab und an muss schon sein) und das Flair hier in Lagos gefällt uns einfach besser.
Als wir wieder zurück waren, haben wir an der Rezeption noch ein Paket abgeholt. Meine Eltern haben mal wieder ein Care-Paket geschickt, diesmal aufgrund der Jahreszeit unter anderem mit Weihnachtsstollen und Früchtebrot (selbstgebacken!). Sehr lecker! Das Früchtebrot haben wir zur Tea-Time schon probiert, der Stollen soll noch zwei Wochen liegen. Ob wir das durchhalten… das wird schwer! Sehr gefreut haben wir uns auch über ein nachträgliches Halloween-Päckchen von Eva, Kassiopeias Taufpatin. DANKE für alles 🙂
portugiesischer Kochkurs
Für heute hatten wir uns zu einem Kochkurs angemeldet. Wir waren sehr neugierig, wie das wohl abläuft, wenn sie 10 Leute in einer Restaurant-Küche mit den Messern wirbeln lassen. Und die haben das ganz schlau gemacht: der Chefkoch hat vorgekocht und alles erklärt, wir haben Zutatenlisten bekommen mit Platz für eigene Notizen. Zeit für Fragen war auch, also alles entspannt und locker. Jeden Gang, der fertig war, durften wir dann probieren, es hat auch noch alles sehr lecker geschmeckt.
Unser Menü (was das jeweils war, sieht man ja auf den Bildern ;-)):
- Vorspeise: Cenoura Algarvia
- Hauptgang: Acorda de Bacalhau
- Nachspeise: Aletria
Segelabdeckungen
Einen weiteren Punkt in unserer Liste können wir zumindest fast abhaken. Eigentlich wollten wir ja nach Portimao fahren wegen unserer Tollwut-Impfung, das Wetter war dann aber so passend, dass wir unsere Vorsegel zum Trocknen hochziehen konnten. Also wollten wir sie danach auch direkt in die neue Persenning einpacken. Somit ging es wieder an die Nähmaschine. Nachdem die Vorderseite fertig war, haben wir für die Länge Maß genommen, mit dem Heißschneider abgeschnitten, die restlichen Kanten eingefasst und wollten zum Finale die neu erworbenen Klipse befestigen. Und daran sind wir gescheitert, weil wir schlicht und ergreifend kein passendes Werkzeug hatten, um die Löcher dafür zu stanzen. Da die Segel aber so schön gelüftet und trocken waren, wollten wir sie trotzdem einpacken, wir haben dafür eben vorübergehend zwei Pakete an der Reling geschnürt. Das Vordeck sieht gleich aufgeräumter aus! Das passende Werkzeug zum Stanzen werden wir irgendwo finden, dann können wir das auch noch vollends abschließen.
Heute mit Video
Das Highlight heute vorab! Bei unserer Einfahrt hier nach Lagos dachten wir uns das erste mal, dass wir das gerne von außen beobachtet hätten. Und prompt bekamen wir am Tag danach eine Mail von Henning, der an der Einfahrt stand, spontan seine Kamera gezückt und uns gefilmt hat. Er hat uns im Internet gesucht, gefunden und den Film zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür nochmal!! Und hier kann es jetzt jeder sehen:
- als mp4-Datei (Dank an Ursula für die Überarbeitung!): Kassiopeia in Lagos Nov 12
- Link auf youtube (Komplettversion): Einfahrt nach Lagos
Trotz Sonntag waren wir dann noch ein wenig produktiv. Ich habe endlich mit den Segelabdeckungen angefangen. Leider konnten wir zum Weitermachen nicht mehr genau Maß nehmen, es war bis Sonnenuntergang immer noch zuviel Wind. Aber zumindest die Vorderseite ist eingefasst und der erste Schritt ist getan. Nebenbei hat Michl unsere Leinenkiste ausgeräumt, ausgemistet, sauber gemacht, wieder eingeräumt und das Angelzubehör darin sortiert. Außerdem haben wir nach dem schlechten Wetter der letzten Tage heute einfach ein wenig die Sonne genossen 🙂
Tankentlüftung
Das Wetter hat heute etwas freundlicher ausgesehen als gestern, es hat zumindest nicht geregnet. Naja, nicht den ganzen Tag. Zwischendurch kam auch immer mal wieder die Sonne raus. Vormittags waren wir wieder am samstäglichen Bauernmarkt und haben uns mit Obst und Gemüse für die kommende Woche versorgt. Wir genießen es einfach, zwischen den Ständen zu schlendern und sich bei den teilweise originellen Verkäufern einzudecken. Da wird schon auch mal eine Zwiebel dazu- oder weggenommen um auf ein rundes Gewicht zu kommen 😉
Nachmittags waren wir wieder ein wenig produktiv. Wir hatten ja schon vor ein paar Tagen von Ralf einen Tipp für unseren Motor bekommen. Dass er in unregelmäßigen Abständen immer wieder mit der Drehzahl runter geht, könnte daran liegen, dass beim Tank die Anschlüsse für Rücklauf und Entlüftung vertauscht sind. Und die Pusteprobe hat ergeben: die bisherige Entlüftung geht tief in den Diesel (beim Reinblasen hat es kräftig geblubbert), der Rücklauf nicht. Das muss wohl beim Einbau des neuen Motors vor ein paar Jahren vertauscht worden sein. Michl hat die beiden Anschlüsse gewechselt, dazu musste er mal wieder unter den Motor kriechen. Außerdem war einer der beiden Schläuche zu kurz, also mussten wir „mal schnell“ die eine Backskiste ausräumen für ein längeres Stück und natürlich in gekrümmter Haltung alles neu anschließen. Einen Probelauf vom Motor konnten wir heute aber leider nicht machen. Noch immer ist das Wasser hier in der Marine verschlammt und dreckig, das wollen wir nicht durch unsere Motorkühlung spülen.
Wir stellen uns heute auf eine stürmische Nacht ein, es soll bis morgen früh heftig blasen. Jetzt abends haben wir zwischendurch 6, teilweise sogar 7Bft gemessen. Gestern sollen es bis 8Bft hier in der Marina gewesen sein. Wir sind sehr froh, dass wir hier äußerst geschützt liegen. Außerdem sind bei diesem Wetter ständig Mitarbeiter der Marina unterwegs und kontrollieren die Leinen und ob alle Boote noch sicher sind.
Gewitter
Gestern Abend kontrollierten wir noch mal alle Leinen, da es heute heftigen Wind geben sollte. Geweckt wurden wir allerdings von einem Gewitter, Starkregen und Sturm. Dies hielt dann bis heute Nachmittag an.
Woher die Heftigkeit kam, darüber klärten uns dann Claudias Eltern auf. In Deutschland kam in den Nachrichten ein Bericht über einen Tornado an der Algarve. Nicht weit von uns weg schlug er eine Schneise, entwurzelte Bäume, wirbelte Autos durch die Luft etc. . Wir können nur sagen, wir haben Glück gehabt!
Man sieht es auch am Wasser hier in der Marina, es ist eine einzige schlammige Brühe.
Als dann der Regen eine Pause machte, nutzten wir die Möglichkeit um beim Segelmacher vorbei zu sehen. So konnten wir die MINAX-Verschlüsse für unseren Vorsegelschutz und salzwasser- und UV-beständiges Garn abzuholen. Jetzt steht dem Nähen nichts mehr im Wege.
Da es gerade auch Hochwasser war, schlenderten wir noch die Promenade zur Einfahrt vor. Es kamen durch den Wind recht ordentlich Wellen rein. Wir vermuten mal, dass das auch die Auswirkungen des Tornados waren.
Doch gab es auch eine Gruppe, die dieses Wetter genoss. Die Wellenreiter! Schade, dass wir auf der anderen Seite des Strandes waren. Von hier aus sahen wir nur Ihre schwarzen Köpfe aus dem Wasser ragen, bis dann die richtige Welle kam und sie aufs Brett sprangen und die Welle ritten. Geil… irgendwann mal… 🙂
Den Rest des Tages verbrachten dann im Boot mit Teetrinken, Artikel schreiben und lesen. Was sollte man sonst bei solch einem Wetter machen.
kleine Schritte
Wir wissen ja inzwischen (schon seit einer ganzen Weile), dass unterwegs alles ein wenig länger dauert. Das hat unserer Meinung nach zwei Hauptgründe: einmal muss man sich ja überall erst zurecht finden bzw.durchfragen und dann gibt es auf dem Boot „mal schnell“ gar nicht (wir haben ja Zeit). Also „mal schnell“ ins Gesundheitszentrum zum Tollwut-Impfen hat bis heute nachmittag gedauert, geimpft sind wir trotzdem nicht. Dazu müssen wir nämlich einen Ort weiter nach Portimao (wir hoffen, dass wir dort wirklich die Impfung bekommen ;-)). Die Hinfahrt ging noch recht flott, die Aussage, dass wir hier nicht geimpft werden auch, auf dem Rückweg haben wir allerdings an einer Haltestelle auf den Bus gewartet, die leider nicht bedient wurde (obwohl zwei Linien angeschrieben sind). Tja, und das hat dann eben gedauert, aber wir haben ja Zeit 😉
Gestern abend sind wir nochmal in Richtung Fußgängerzone gelaufen und haben uns einen zusätzlichen Ofen für den Herd geleistet. Wir hatten schon einen, von dem wir sehr begeistert sind und hier gibt es für relativ günstiges Geld das gleiche System in etwas größer. Wir können jetzt also größere Brote backen, was wir heute auch gleich gemacht haben. Diesmal kein Sauerteig sondern ein Ciabatta-Rezept – auch sehr lecker!
Weiterhin haben wir für unsere Segelabdeckungen auf der Suche nach bezahlbaren Klipsen zum Verschließen bei der Werft nebenan mal nachgefragt, da bekommen wir morgen Preise. Naja, vielleicht erledigt sich das ja, wenn wir beim Segelmacher die gewünschten Teile direkt bekommen.
Ansonsten waren wir recht viel zuhause, auch hier in Lagos kann es regnen! Und das hat es den ganzen Nachmittag getan. Für die nächsten beiden Tage sind die Aussichten auch nicht viel besser, wir trösten uns damit,dass es trotzdem immer noch knapp 20°C sind.