Ausgebremst

Das gute vorweg: das Wetter heute war traumhaft! Strahlender Sonnenschein schon beim Aufstehen und das hat den ganzen Tag angehalten. Die Nächte sind zwar schon kühl, aber sobald die Sonne raus ist, wird es richtig warm. Das richtige Wetter für kurze Hose und T-Shirt!

Ansonsten wurden wir heute ziemlich ausgebremst.

  • einmal beim Segelmacher: wir brauchen Verschlüsse für die Abdeckungen der Vorsegel und Nähgarn. Beides haben wir nicht bekommen, wir sollen Freitag nochmal wiederkommen, da ist der Chef da, der weiß, was das kostet. Also können wir auch noch nichts nähen.
  • dann waren wir in der Apotheke, unsere letzte Tollwut-Impfung ist fällig. Wir wollten wissen, was wir eventuell benötigen, um das Serum bestellen zu können. Das kriegen wir nur leider nicht in der Apotheke, wir müssen ins Gesundheitszentrum, das liegt etwas außerhalb. Also werden wir sehen, dass wir diese Woche noch mit dem Bus hinkommen, heute hätten wir es nicht mehr geschafft.
  • abends wollten wir grillen, wir hatten auch schon lecker Fisch eingekauft. Alles war organisiert und vorbereitet, Inge und Ralf sowie Elke und Bert hatten Würstchen und Fleisch besorgt, die Glut war schon am glimmen – da kam jemand von der Security und hat uns darauf hingewiesen, dass Grillen in der Marina verboten ist 🙁 Also haben wir eben alles in die Pfanne geschmissen und hatten einen richtig schönen „Grill“-Abend! Schade war es trotzdem, die Glut war richtig gut.

Action!

Wir sind sehr stolz auf uns: wir haben den ersten Punkt auf unserer ToDo-Liste erledigt. Dazu muss erwähnt werden, dass heute herrlicher Sonnenschein und äußerst angenehme Temperaturen waren. Und trotzdem haben wir etwas getan 😉 Die bereits genähte Tasche für unsere Kleinigkeiten im Salon hat noch eine Halterung gebraucht: wir haben einen Streifen zur Verstärkung und Druckknöpfe angebracht, jetzt hängt sie und wartet darauf, gefüllt zu werden. Außerdem war mal wieder Wäsche waschen dran. Zudem haben unsere Matratzen und die Bettwäsche aus der Bugkabine auch frische Luft schnuppern dürfen. Wir haben alles an Deck ausgebreitet und gründlich durchgelüftet.

Für einen Mittagssnack haben wir einen Tipp von Elke und Bert ausprobiert. Gleich neben dem Bahnhof ist eine Bar, in der es sehr leckeren frisch gegrillten Fisch gibt. Und das können wir bestätigen!

 

Sonntagsausflug

Da heute ja Sonntag ist, wollten wir nicht unbedingt mit unserer ToDo-Liste anfangen, das steht für morgen auf dem Plan. Heute sind wir ein Stück weit in Richtung Leuchtturm vor Lagos  an der Küste entlang gelaufen. Die Küste ist wunderschön, das Wasser klar und wir haben etliche geschützte Buchten gesehen. Für den ein oder anderen hat das Wasser noch Badetemperatur, uns war´s dann doch ein wenig kühl.

Zurück sind wir durch die Altstadt gelaufen und haben schöne Gassen gefunden. Auch in der Fußgängerzone war es heute schöner, durch zu laufen: die Geschäfte hatten geschlossen und es waren nicht so viele Menschen unterwegs wie sonst.

Ruhiger Samstag

Unsere Aktivitäten heute waren eher bescheiden.
Denoch klingelte, seit langem mal wieder, heute morgen um 8 Uhr der Wecker. Wir wollten auf den wöchentlichen Bauernmarkt gleich nebenan und Märkte besucht man möglichst früh, haben wir in Erfahrung gebracht. Es hat Spaß gemacht durch die engen Stände zu schlendern, zu schauen und hier und da was mit zu nehmen. Es gab alles! Zu den frisch gelegten Eiern konnte man auch gleich die Hühner (oder ähnliches Federvieh) mit dazu kaufen.
Am Ende konnten wir ein paar Taschen frisches Ost, Gemüse und Brot heimtragen. Ein kleiner Stand mit Jugendlichen verkaufte auch selbstgebackene portugiesische Schleckereien, die genau das richtige für unser 2. Frühstück waren.

Weiter war mal wieder Wäschewaschen nötig. Da es heute aber immer mal dunkle Wolken und manchmal auch Regen dazwischen gab, konnten wir zwecks Trocknung nur eine Ladung erledigen. Morgen oder übermorgen geht es weiter, je nach Wetter.

Dann hatten wir heute Abend Besuch von Elke und Bert von der AnjuliNui. In regelmäßigem e-mail Kontakt standen wir ja schon seit Jahren. Jetzt konnten wir uns endlich mal zusammensetzen. Es wurde ein schöner Abend mit vielen Geschichten und Erfahrungen von beiden Seiten.

Freitags in Lagos

Eigentlich hatten wir heute einen ganz gemütlichen Tag, aber dennoch produktiv. Angefangen haben wir gemütlich: als wir aufgewacht sind, hat es gewittert, also haben wir uns gleich nochmal umgedreht und weiter geschlafen. Später kam die Sonne raus, somit hatten wir den richtigen Moment zum Frühstück genau abgepasst. 🙂 Wenn hier die Sonne rauskommt, wird es auch gleich richtig warm – herrlich! Später sind wir los zum Segelmacher, wir wollen unseren Vorsegeln eine UV-beständige Abdeckung gönnen und brauchen dazu das Material. Den Segelmacher hatten wir gefunden, allerdings sollten wir nachmittags nochmal kommen, wenn der Chef da ist. Somit haben wir uns auf den Weg in Richtung Altstadt gemacht, da sollte laut google ein Kino sein. In der Touristeninformation haben wir dann erfahren, dass es leider nicht mehr existiert. Schade, wir dachten, wir könnten uns mal wieder einen Kinoabend gönnen. Auch zum Thema Fado wurden wir enttäuscht, da findet die nächste Zeit hier nichts statt. 🙁

Nachmittags ging es dann nochmal zum Segelmacher. Wir haben einen Stoff in herrlichem blau bekommen, sogar recht günstig und anscheinend in guter Qualität. Jetzt muss ich „nur“ noch nähen… Außerdem hatten sie noch Segelschoner für unsere Reling (das sind so eine Art Kunststoffringe, die an der Reling befestigt werden, damit das Segel nicht mehr über den Draht und die Relingsstützen scheuert). Der Preis war sehr günstig, somit haben wir da gleich welche mitgenommen.

Nebenbei hat Michl unser Klo repariert. Wenn nur alle Reparaturen so einfach wären! Die Handpumpe hat seit ein paar Tagen fürchterlich gequietscht. Wir hatten schon Angst, dass da irgendwann was abbricht. Die Lösung war eine gründliche Schmierung mit Pflanzenöl. Jetzt flutscht die Pumpe nur noch so durch.

Jetzt abends hatten wir Besuch von Inge und Ralf von der malwieder. Danke für den schönen Abend! Nebenbei haben wir einen Tipp bekommen, woran die immer noch gelegentlichen Aussetzer unseres Motors (der letzte kurz vor der Einfahrt hier…) liegen könnten. Näheres gibt´s, wenn wir das überprüft haben!

Erste Orientierung in Lagos

Gestern sind wir etwas früher ins Bett, wir waren von der Nachtfahrt zuvor doch noch etwas geschafft. Der erste Blick aus dem Fenster heute früh hat ergeben: wir haben strahlenden Sonnenschein! Also gleich raus aus dem Bett, frühstücken und los. Wir wollten zum Markt und waren tatsächlich noch rechtzeitig dran um auch etwas einzukaufen. Wir hatten kein frisches Obst mehr und haben uns gleich eingedeckt. Auch das Fischangebot haben wir uns angesehen – da werden wir auf jeden Fall noch zuschlagen die nächsten Tage. Vom Dach des Marktes haben wir dann noch ein wenig die Aussicht genossen.

Anschließend haben wir einen ersten Spaziergang durch den Ort unternommen. Lagos ist durchaus schön, allerdings auch sehr touristisch. Überall sind Souvenir-Läden und Restaurants mit Speisekarten in mehreren Sprachen. Wir sind mal froh, dass wir im November hier sind, jetzt ist es nicht mehr ganz so voller Menschen. Und das Wetter ist durchaus immer noch schön und warm genug für kurze Hosen und T-Shirt 🙂

Nachmittags haben wir den deutschen Bäcker in Lagos gesucht und gefunden. Das Brot ist schon nicht schlecht, aber an ein doppelt gebackenes Holzofenbrot aus Franken kommt es einfach nicht ran. Das werden wir wohl auch erst daheim wieder bekommen. Den Mohnkuchen (sehr lecker), den wir erstanden haben, haben wir direkt zu Elke und Bert von der AnjuliNui zum Kaffee mitgenommen. Nachdem wir schon seit Jahren per Mail in Kontakt sind, haben wir die beiden hier endlich auch persönlich kennengelernt.

Fahrt nach Lagos an der Algarve

Gestern haben alle Wettervorhersagen immer noch sehr gut ausgesehen, also sind wir in Richtung Lagos aufgebrochen. Praktisch noch in der Marinaausfahrt haben wir das Großsegel gesetzt, nachdem wir auf Kurs waren auch die Genua. Bis zum Cabo Vicente wurden angenehme Winde seitlich vorhergesagt und diesmal hat sich das Wetter auch daran gehalten! Wir konnten herrliche 100sm segeln. Zwischendurch war zwar mal ein wenig wenig Wind, aber der kam dann auch wieder. Recht viel mehr ist auf der Strecke bis dahin auch nicht passiert, es war einfach schön. Kurz nach Sonnenaufgang kam uns eine Delphinschule von bestimmt 30 Tieren entgegen. Leider sind sie nicht mit uns geschwommen, aber so viele Delphine auf einmal durch´s Wasser springen zu sehen war auch schon äußerst beeindruckend!

Laut Vorhersage mussten wir ab dem Cabo Vicente mit Motor weiterfahren: der Wind sollte praktisch einschlafen und wir nur noch ein laues Lüftchen auf die Nase bekommen. Auch das hat gestimmt! Aber natürlich gab es mal wieder etwas, was uns alle Vorhersagen verschwiegen haben: mit dem zwischendurch 3-4m hohen Schwell haben wir nicht gerechnet. Allerdings war dieser so langgezogen, das es durchaus erträglich war. Etwas unangenehm waren kleinere Wellen in Querrichtung zwischendurch, aber die Phase wurde uns von einem Besucher verkürzt. Sportlich war dann die Hafeneinfahrt: im Hafenhandbuch stand schon, dass bei viel Südostwind die Einfahrt schwellig sein könnte, wir hatten zwar keinen Wind, dafür aber immer noch den Schwell, und selbstverständlich aus Südost kommend. Durch brechende Wellen sind wir reingeschlittert, Michl hat grandios gesteuert.

Hier in der Marina liegen wir allerdings sehr ruhig, aber auch zentral! Morgen werden wir uns mal auf den Weg machen und unsere Umgebung erkunden und irgendwann geht es dann an die ToDo-Liste, die wir hier abarbeiten wollten. Wir werden wohl ein paar Tage bleiben.

zurückgelegte Strecke: 134,3sm, Gesamt: 1580,6sm

Weiter gehts…

Heute haben wir wieder mal die letzten Vorbereitungen für die Weiterfahrt getroffen. So wie Diesel- und Wassertank füllen, Einkäufe, Kuchen backen (perfekt für eine Nachtfahrt, hält aber nie bis zum nächsten Tag ;-), Nudelsalat gibt es morgen früh frisch), im Boot alles segelfertig gemacht. Wir wollen morgen vormittag nochmals Wetter abrufen und dann auch gleich los.
Wir hatten eine schöne Woche hier, mit Ausflügen nach Lissabon und Cascais. Es war toll und hat Spaß gemacht hier einen Stop eingelegt zu haben.
Aber so langsam stehen auch hier die Zeichen auf „Winter“. Die ersten Weihnachtsbäume stehen und manches ist auch schon vorweihnachtlich geschmückt.
Bevor uns der erste Kälteeinbruch ereilt, bekommen wir auch ein kleines Wetterfester gen Süden. Dort müssen wir verschiedenes am Boot reparieren, auskranen und so, dazu ist es uns hier zu kalt, 15°C 🙂 und für manches sind die Wege einfach zu weit. Außerdem freuen wir uns aufs Segeln…
Cascais verabschiedet uns mit einem herrlichem Sonnenuntergang. Da bleibt kein Auge trocken, schnief ;-).

Was wir noch kurz anschneiden wollen, warum wir weiter an der Küste gen Süden fahren, statt jetzt noch nach Madeira oder auf die Kanaren zu segeln. Während wir hier runter segelten, haben wir viele Crews mit Ihren Booten kennengelernt, die unter Zeitdruck standen, weiter zu müssen, weil sie Termine hatten. Sei es zur ARC, sei es weil sie in einem Jahr rund Atlantik wollen oder einfach noch in die Karibik. Alle hatten sie mehr oder weniger große Probleme mit dem Wetter. Wenn aus geplanten 7 Tagen dann 16 werden, weil plötzliche Wetteränderungen auftreten die umfahren werden müssen, macht das nicht wirklich Spaß.
Wir sind froh über unserem Zeitrahmen von 5 Jahren. Da ist der Druck des „unbedingt durchmüssens“, einfach nicht da!

ruhiger Sonntag

Nachdem wir gestern schon etwas genauer die Wettervorhersagen kontrolliert hatten, wussten wir, dass wir uns heute einen gemütlichen Tag gönnen können. Und das haben wir auch getan. Wir sind nochmal durch den Park geschlendert, haben unseren Milchvorrat aufgefüllt (das Einkaufszentrum hat auch Sonntags offen) und ansonsten viel gelesen. Wir hatten also einen richtig faulen, ruhigen Sonntag 🙂

unterwegs in Cascais

Der ursprüngliche Plan für heute war der Besuch des wöchentlichen Bio-Markts in Cascais. Nachdem für heute Regen vorhergesagt war, hatten wir uns auch nicht viel mehr vorgenommen. Aber oft kommt es ja anders als geplant, so auch heute. Erfreulicherweise hat sich das Wetter nicht an die Vorhersage gehalten – es war warm, trocken und zwischendurch sogar sonnig! Auf unserer Suche nach dem Markt waren wir zuerst im Leuchtturm-Museum gleich neben der Marina. Das war schonmal sehr interessant! Weiter ging es in Richtung Boca do Inferno – auch sehr schade, wenn wir das nicht gesehen hätten.

Dann ging es weiter in Richtung Markt, dazu mussten wir aber durch den Botanischen Garten „Jardim Marechal Carmona“. Und der war so schön, da wollten wir nicht durchhetzen! Zuvor haben wir noch das Museu Condes De Castro Guimarães entdeckt und angesehen. Allein das Gebäude war herrlich, wir waren beide sehr begeistert! Und die Terrasse… ein Traum! Leider war der Zugang nicht möglich. Dann endlich sind wir durch den Park geschlendert. Sehr schön gepflegt und mit unterschiedlichsten Pflanzen wie Strelitzien, verschiedenen Palmen oder Kakteen. Auf der Wiese waren Pfaue unterwegs und im Teich sind Schildkröten geschwommen, richtig paradiesisch.

Den Bio-Markt haben wir dann zwar auch noch gefunden, aber der war schon gar nicht mehr so das Highlight. Außerdem war er mit 4 Ständen doch auch sehr übersichtlich 😉

Lisboa die zweite

Heute früh ging es zum zweiten Besuch nach Lissabon, da war ja noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit, die wir beim ersten mal nicht besichtigt hatten. Diesmal sind wir ein paar Stationen früher ausgestiegen, wir wollten zum Entdeckerdenkmal und zum Torre de Belem. Das Entdeckerdenkmal, Padrão dos Descobrimentos, wurde vor gut 50 Jahren zum 500. Tod Heinrichs des Seefahrers erbaut und zeigt in Richtung Tejo. Es soll an das Zeitalter der Entdeckungen erinnern, weswegen auch unterschiedliche Entdecker abgebildet sind, nicht nur Seefahrer. Passend zu den Entdeckern steht in der Nähe ein Nachbau eines Fliegers, mit dem 1922 die erste Überquerung des Südatlantik in der Luft stattgefunden hat. Der Flieger ist nur ein kleines bisschen länger als Kassiopeia – sehr beeindruckend und mutig, wie wir finden!

Mit dem großen Touristenstrom  zusammen sind wir anschließend in Richtung Torre de Belem marschiert. Der hat auf uns jetzt eher klein gewirkt. Faszinierend allerdings, wie ein Turm, der so nah am Wasser steht (früher war noch nicht soviel Land aufgeschüttet, da war er sogar noch weiter im Tejo), das schwere Erdbeben 1755 so gut überstanden hat.

Anschließend sind wir noch in Richtung Belem marschiert, ein wenig geschlendert und mit der Straßenbahn weiter ins Zentrum gefahren. Von dort aus ging es zum Castelo de S. Jorge. Unterwegs haben wir noch in die Igreja de São Domingos einen kurzen Abstecher gemacht – die war das komplette Gegenprogramm zur Igreja de Sao Roque von vorgestern. Hat uns aber von der Wirkung her sehr beeindruckt. Vor etwa 50 Jahren wurde sie innen durch ein Feuer massiv zerstört und die Spuren davon wurden nur teilweise beseitigt. Weiter ging es zum Castelo! Die Aussicht belohnt auf jeden Fall für den Aufstieg, es geht schon gut steil den Berg hoch… Die Innenbesichtigung haben wir uns gespart, wir waren beide schon recht voll mit Kultur für heute.

Dann hat es zu regnen begonnen… Wir haben uns an den Abstieg und so langsam auf den Heimweg gemacht. Nachdem es inzwischen dunkel wurde, immer noch alles voller Menschen war (sind wir einfach nicht mehr gewohnt) und sich eingeregnet hat, wollten wir zurück nach Hause ins Boot.