Guten Rutsch!

Auf dem Bild ist das Feuerwerk in Sydney zum Jahreswechsel 2006/2007 zu sehen. Wir waren dort und hatten eine wunderschöne Zeit in Australien. In diesem Urlaub ist die Idee zu unserer Reise entstanden. Wir sind sehr glücklich, dass dieser Traum Wirklichkeit wird.

Wir wünschen allen erstmal einen Guten Rutsch und ein fantastisches Jahr 2013!

Habt Träume, setzt sie um – es lohnt sich!

Feliz_Ano_Novo

Segeln!

Maenner_ToernWir saßen heute früh noch beim Frühstück und haben überlegt, was wir so unternehmen, da kam Julie und meinte, Hans geht gleich segeln, ein Männertörn (Rod, Les und Bob the dog waren auch dabei). Somit war schon mal geklärt, was Michl macht. Wir hatten zwar noch kurz unsere Witze gemacht, wie sie wohl segeln wollen, nachdem so gar kein Wind war, aber Hans wollte auf jeden Fall sein Boot bewegen. Naja, im Notfall holen sie sich alle einen Sonnenbrand und haben Spaß dabei 😉 Doch sie konnten tatsächlich segeln! Zwar ohne wirklichen Geschwindigkeitsrausch (Tempo zwischen 0,3 und 4,3kn mit voller Besegelung), aber es war ein schöner, gemütlicher Nachmittag.

StrandYogaIch dachte mir inzwischen: klasse, sturmfreie Bude 🙂 Und habe etwas gemacht, was ich schon seit unserer Abfahrt vor mir hergeschoben habe: ich hab mir endlich mal wieder Zeit für Yoga genommen. Mit Strandtuch bin ich zum Strand marschiert, habe mir einen schönen Platz gesucht und ein paar Übungen gemacht. Das hat richtig gut getan! Insbesondere, weil ich immer noch etwas Muskelkater vom Volleyball hatte…

Wir haben inzwischen auch den Silvester-Abend verplant, wir freuen uns auf einen sicher interessanten und lustigen Abend. Näheres dazu dann nächstes Jahr 😉

 

Abdichten, Beachvolleyball und ein neues Paket

Gestern haben wir mal wieder ToDo-Liste gekürzt. Auf der Fahrt nach Cascais haben wir relativ viel Wellen von schräg vorne bekommen und irgendwie haben die den Weg in die Decke über unserer Sitzecke gefunden. Wir vermuteten unter der Fußleiste zwischen den beiden GFK-Schalen eine undichte Stelle, vielleicht hat sich ja in irgendeinem Bohrloch mal über Winter Wasser gesammelt und hat sich so langsam durchgefressen. Jetzt sind auf jeden Fall rundum die Holzleisten nochmal sauber und dick mit Sika abgedichtet. Bei der Gelegenheit hat Michl auch gleich den kompletten Rumpf gereinigt. Also blitzt Kassiopeia wieder 🙂

Heute wollte ich dann die Fußleiste wiedermal mit Teaköl einpinseln, aber da kam was dazwischen. Vormittags hat Julie geklopft und gefragt, ob wir Lust auf Beachvolleyball hätten. Naja, und da man ja immer im Leben Prioritäten setzen muss und die Fußleisten auch morgen noch da sind (wer weiß das vom blauen Himmel!), sind wir natürlich mitgegangen. Hat sehr viel Spaß gemacht, der Sand hat nur so gestaubt. Das Wetter war auch einfach perfekt dazu heute. Nach fast zwei Stunden waren wir alle völlig platt und hatten wohl auch genug Sonne abbekommen. Es war auf jeden Fall klasse, sich mal wieder sportlich zu betätigen! Mal sehen, ob wir morgen Muskelkater haben 😉

weihnachtspaket_scherneck bratwurstAuf dem Rückweg in die Marina haben wir unser nächstes Paket abgeholt. Sozusagen verspätete Weihnachten 🙂 Diesmal kam es von Michls Eltern. Danke für alles!! Heute abend gibt es gleich Coburger Bratwürste mit Sauerkraut und Kartoffelbrei, sehr lecker 🙂

Hier wird es übrigens gelegentlich auch richtig kühl. Heute früh hatte ein Boot an einem anderen Steg Rauhreif an Deck. Wir haben glücklicherweise lang genug geschlafen, das war schon alles weg, als wir aufgestanden sind. Wir werden das dann wohl auch so beibehalten und nicht früher aufstehen.

Weihnachten mal anders

Bob, der Weihnachtshund

Bob, der Weihnachtshund

Zumindest für uns war es ganz anders als bisher! Aber es war auch eine sehr schöne Zeit, mal mit deutlich weniger Stress aber durchaus auch Weihnachtsstimmung, trotz des ungewohnten Wetters. Dazu beigetragen hat vielleicht auch die Musikauswahl unseres Radiosenders: es kamen ausschließlich Weihnachtslieder, und das gestern und vorgestern. Keine Ausnahme! Aber es waren auch durch die Bank schöne Lieder mit sehr wenigen Wiederholungen. Hätten wir vorher nicht gedacht, dass uns das gefällt 🙂

Ursprünglich dachten wir ja, wir bekommen mehr vom landestypischen Weihnachten mit, aber das ist in einer Marina wohl eher generell schwierig. Portugiesen sind hier nunmal keine vertreten, dafür umso mehr Engländer und Holländer. Was wir rausgefunden haben, ist, dass der 25. Dezember der eigentliche Feiertag ist, da sind auch alle Geschäfte geschlossen (von wenigen Bars abgesehen), heute, am 26. ist wieder alles normal. Nur die Post hat noch frei (logisch, wir warten ja nur noch auf ein Paket und der Wind wird so langsam besser…).

4. Advent

An dem Tag standen zwei Ereignisse an: vormittags waren wir zu einer original holländischen Appeltaart eingeladen. Yvonne hatte Geburtstag und wir somit einen holländischen Vormittag (wir waren die einzigen nicht-holländischen Gäste). Nachdem wir ja doch eine Weile in Stellendam waren und holländisch zumindest ein wenig ähnlich ist wie deutsch, haben wir doch das ein oder andere verstanden! Wir sind beide immer wieder beeindruckt, wie man sich doch in andere Sprachen „reinhören“ kann und zumindest mit der Zeit Brocken versteht. Danke für den schönen Vormittag und auch die leckere Appeltaart!

weihnachtsbaum_ohne_rudolfNachmittags war es sprachlich etwas einfacher: die Crews der deutschen Boote (leider nicht alle) haben sich auf der malwieder zum Adventskaffee getroffen. Ein schöner, lustiger Nachmittag mit leckeren Plätzchen 🙂

Abends haben wir noch unseren Baum geschmückt. Ging irgendwie schneller als bisher immer. Ob das an der Größe liegt? Auf jeden Fall ist er bunter als unsere früheren Bäume!

Heilig Abend

weihnachtssnackVormittag haben wir noch schnell die letzten Sachen besorgt und Geschenke eingepackt. Der Tag war insgesamt sehr gemütlich. Wir hatten viel weniger zu tun als bisher immer und so konnten wir uns die Zeit auch gemütlich machen. Welch ein Luxus! Nachmittags haben wir uns gemütlich etwas zu Essen gemacht, wir wollten nicht hungrig zum Weihnachtssingen (wir hörten, dass vorher die Stimme kräftig geölt wird…). Nachdem wir dann mit meiner Familie und Michl´s Tochter telefoniert hatten, konnte es zum Singen gehen.

Ein Glas Glühwein (lecker! nicht so süß wie daheim) zum Ölen und die ersten Lieder haben wir gleich in der Bar gesungen. Dann sind wir weiter gezogen. Erst über alle Stege, was schon sehr besonders war. Wir waren etwa 14 Erwachsene, und wenn die alle zusammen über die Stege gehen, kommt da ganz schön was ins Schwanken. Glücklicherweise hatten wir noch nicht wirklich viel Glühwein! Anschließend in die geöffneten Bars in der Marina und zum Schluss wieder in die erste. Überall haben wir zwei/drei Lieder zum Besten gegeben und alle, die wir erwischt hatten, „durften“ auch spenden. Es sind immerhin über €350,- für das Kinderheim zusammengekommen. Ein tolles Ergebnis eines sehr schönen Abends! Danke an alle, die ihn vorbereitet und daran teilgenommen haben!

 

weihnachtstischWir haben uns dann nicht mehr soooo lang aufgehalten, unsere Geschenke haben noch auf uns gewartet! Die Engländer packen erst am 1. Feiertag aus, die Holländer bereits am 5. Dezember. Und dafür, dass wir uns ein sehr enges Budget vorgegeben hatten, waren es zwar keine riesigen, aber sehr schöne Geschenke. Mit zwei warmen Strickpullies hatten wir uns schon vor ein paar Tagen beschenkt, die sind richtig kuschelig.

1. Weihnachtsfeiertag

Früh stand der nicht so angenehme Part an: Weihnachtsschwimmen! Bei 17°C Wassertemperatur (freundlich geschätzt). Aber der Glühwein danach will ja verdient sein! Also haben sich früh um kurz nach 10Uhr etliche Unerschrockene und ihre nicht ganz so unerschrockenen Begleiter (das waren die, die nur zugeschaut haben) auf den Weg zum Strand gemacht. Also noch schnell sich gegenseitig gut zureden bzw. überreden, Klamotten runter und rein ins äußerst kühle Nass. Zuerst war es gar nicht soooo kalt, aber nach nicht so sehr langer Zeit hatte zumindest ich Frostbeulen an den Füßen und bin wieder raus gesprintet. Andere (z.B. Michl) waren mutiger und sind tatsächlich ein wenig länger drin geblieben. Anschließend gab es den wohlverdienten „Mulled Wine“ (Glühwein) und Plätzchen. Danach noch schnell zum Duschen, wir waren mittags zum Christmas-Lunch angemeldet.

Den haben wir zusammen mit Julie und Rod genossen, draußen in der Sonne sitzend! Glücklicherweise hatte das Wetter ein Erbarmen und es war wirklich herrlich. Das Essen war gut und wir haben viel gelacht und wichtige 😉 Vokabeln in deutsch und englisch gelernt (leider wissen wir nicht mehr alle, wir hätten sie aufschreiben sollen). Auf jeden Fall haben wir sehr viel gelacht. 🙂

Lunch_with_julieandrod weihnachtsmenü waiting_for_dinner

Abends wollten wir uns eigentlich einen gemütlichen Film-Abend machen, haben aber zusammen mit noch zwei weiteren Crews einen Zwischenstopp auf der Rojo eingelegt. Zu einem gemütlichen Plausch mit Champagner, Knabbereien und weiteren Stories segelnder Engländer konnten wir nicht nein sagen! Unseren Film-Abend haben wir ganz einfach auf danach verschoben, es war noch genug Zeit.

springende Fische

fischWir haben heute offiziell die Fischfangsaison begonnen. Allerdings haben wir so direkt nicht viel dazu beigetragen. Auch über die Wahl des geeigneten Köders können wir nicht viel sagen. Ein offensichtlicher Selbstmörder hat sich über Nacht in unser Dinghi in der Nachbarbox gestürzt und somit sein Leben geopfert. Aber zumindest können wir jetzt sagen, dass wir schon einen Fisch gefangen haben 🙂
Größe: etwa 8-10cm, Gewicht: ca. 50-70g
Wir haben ihn wieder seinem Element übergeben.

Das Thema „springende Fische“ haben wir noch gar nicht erwähnt. Manchmal ist es recht lustig, wenn man den richtigen Moment erwischt und hinschaut, kann man hüpfende Fische beobachten. Einige machen direkte mehrere Sprünge hintereinander, die meisten drehen sich in der Luft dabei. Leider haben wir natürlich genau dann keinen Foto bei der Hand. Was uns dabei wundert, ist, dass die doch vielen Möwen und Reiher bei der Gelegenheit nicht zuschnappen sondern da sitzen und zu gucken. Oder wir haben es schlicht und ergreifend noch nicht mitbekommen, dass sie zugreifen.

merkwürdiges Wetter + Kabel verlegen

nebeltag_1 nebeltag_2Als wir heute aufgestanden sind, war es richtig neblig. Das war vor ein paar Tagen schon mal so, aber da hatte sich das alles schnell verzogen. Heute war es den ganzen Tag irgendwie diesig, wir hatten teilweise das Gefühl, mitten in einer Wolke zu sitzen. Allerdings gab es zwischendurch auch herrliche, warme Sonne. Selbst hier ist das Wetter also ungewöhnlich für dieses Jahr, wir durften schon eine „Beschwerde“ über das langweilige Wetter im letzten Winter anhören: „ständig nur Sonne und blauer Himmel!“ Naja, wir würden uns da jetzt nicht wirklich wehren…

So sah das vorher aus

So sah das vorher aus

... und so sieht es jetzt aus.

… und so sieht es jetzt aus.

Gestern und heute waren wir mal wieder fleißig! Die Kabel unserer Solar-Panele hingen bisher provisorisch mit Klebestreifen befestigt im Cockpit. Nachdem ja nichts so lange hält wie ein Provisorium, hatten wir fast schon angefangen, uns daran zu gewöhnen, aber es war wirklich nicht schön! Also ist Michl gestern los und hat einen Kabelkanal besorgt, heute gleich noch einen zweiten. Und die beiden hat er heute durch´s Cockpit verlegt und darin die Kabel versteckt. Sieht gleich viel sauberer und ordentlicher aus! Die Arbeit hat sich wirklich gelohnt.

Dann haben wir noch eine USB-Steckdose zum Laden von z.B. unseren ipods eingebaut. Sie kam in die Verkleidung, in der unsere Instrumente am Navitisch sind. Wir haben die Steckdose jetzt schon ziemlich lang durch die Gegend gefahren, weil wir beide irgendwie keine Lust hatten, die Verkleidung auszubauen. Das heißt nämlich, bei allen Instrumenten die Stecker abnehmen, abschrauben und dann die Wand vorziehen. Was ein ziemliches Gepfriemel ist, weil ein paar Kabel trotzdem dran bleiben und da nicht wirklich viel Platz ist (ist irgendwo viel Platz auf einem Boot?). Und was soll ich sagen: manchmal gehen Sachen auch einfacher als gedacht! Wir mussten die Verkleidung gar nicht wegnehmen, wir haben alle erforderlichen Kabel inkl. der Steckdose auch so dort hinbekommen, wo wir sie gebraucht haben 🙂 Nur blöd, dass die Instrumente schon abgebaut waren…

Abends haben wir uns Essen auswärts gegönnt – das hatte sich hier noch gar nicht oft ergeben, aber irgendwie wollten wir uns nach dem arbeitsreichen Tag belohnen. Dorade aus dem Ofen mit Gemüse und Kartoffeln gab es, sehr lecker! Und weil wir abends dann anscheinend doch noch nicht genug gemacht hatten, haben wir nochmal Pasteis Nata gebacken. Seit einer Weile sammeln wir immer die Aluförmchen, wenn wir uns nach dem Einkaufen ein Pasteis mit Espresso gönnen und schon konnten wir die Stückzahl erhöhen.

Ansonsten: heute war ja glücklicherweise kein Weltuntergang, dafür aber der kürzeste Tag im Jahr. Das heißt, die Tage werden länger, es geht mit großen Schritten auf den Sommer zu 🙂

Socializing

Dass wir die letzten Tage nichts geschrieben haben, heißt nicht, dass uns langweilig ist. Wir hatten, seit wir unterwegs sind, noch nie wirklich Langeweile. Es gibt immer etwas zu tun, zu lesen oder einfach „nur“ Socializing. Das „nur“ deswegen in Anführungszeichen, weil wir das als einen sehr wichtigen Punkt ansehen, der aber nunmal nicht produktiv ist. Wir müssen ja aber auch nicht ständig produktiv sein, was ein durchaus angenehmes Gefühl ist 🙂 Und ja, wir wissen, dass das neben anderen Punkten zum Luxus auf unserer Reise gehört! Wir genießen es auch entsprechend!

Ein wenig produktiv waren wir aber doch:

  • abdeckungen die Abdeckungen für Außenborder und Ankerwinsch sind endlich fertig. Die für den Außenborder ist zwar etwas groß geworden, aber besser so als zu klein 🙂
  • unser Großputz an Bord ist ein deutliches Stück weiter gekommen. Es fehlen nicht mehr viele Stellen, die noch nicht geschrubbt sind. Und wir sind immer wieder auf´s neue beeindruckt, wie viel Staub sich auf so einem Boot ansammelt…
  • wir haben Weihnachtsgeschenke für uns gefunden! Ist gar nicht so einfach, wenn man sich ein knappes Budget vornimmt und keinen Platz für irgendwas „unnützes“ hat…
  • nachdem die gebackenen Kokosmakronen schon verspeist sind, haben wir mit Heidesand nachgelegt.

Was wir an anderen Orten schon bemerkt haben und hier wird es uns gerade wieder deutlich: erst wenn man eine Weile an einem Ort ist, lernt man manches und manchen kennen. Und das macht es durchaus auch angenehm! Montag nach dem Weihnachtslieder üben waren wir noch bei Julie und Rod auf der Rojo. Ein sehr schöner Abend, danke nochmal!

Gestern waren wir dann zusammen beim Weihnachtskonzert der Sociedade Filarmónica  Lacobrigense 1º Maio, einem Philharmonischen Orchester mit Musikern zwischen 8 und 60 Jahren. Und es war wieder ein richtig gutes Konzert! (Wer Interesse hat, hier gibt es verschiedene Stücke zum Nachhören, allerdings keines von den gestern gespielten) Bevor es los ging haben wir noch Riet und Rutger getroffen, anschließend haben wir alle den Abend bei uns an Bord ausklingen lassen. Und schon wieder ein schöner Abend 🙂

Heute abend hatten wir den nächsten Besuch an Bord und direkt kam die Gegeneinladung zum Geburtstags-Apfelkuchen am Sonntag. Wir freuen uns drauf!

Stollen und Außenborder

Zur Feier des dritten Advent haben wir heute zum Frühstück endlich den Weihnachtsstollen meiner Mutter angeschnitten. Und er schmeckt, wie nicht anders zu erwarten, sehr lecker! Glücklicherweise ist er groß genug, dass wir noch ein paar mal was davon haben 🙂

Frisch gestärkt haben wir das heute wieder schöne Wetter (gestern war es trüb und grau) genutzt und waren ein wenig produktiv. Michl hat sich unseren Außenborder vorgenommen. Die Zündkerzen und Brennkammern waren die letzten Tage schon gereinigt, heute sollte er endlich mal wieder zum Laufen gebracht werden. Was spontan daran gescheitert ist, dass sich ein Kabel vom Zündkerzenstecker gelöst hatte… Nachdem das neu angelötet war, musste John Wayne nur noch kurz überredet werden und schon lief er. Nach der Testrunde durch die Marina kam er wieder an seinen Platz an der Reling und hat noch eine Pflege der beweglichen Teile bekommen. Der Ganghebel und die Steuerung waren etwas zu schwergängig.

 

im Zeichen der Nähmaschine

Die letzten beiden Tage haben wir die Nadel glühen lassen. Es war wirklich eine großartige Entscheidung, die Nähmaschine mitzunehmen. Es macht auch immer mehr Spaß, etwas selbst zu nähen (außerdem klappt es immer besser ;-)). Eine externe Festplatte und Michl´s Grafik-Tablett wollten wir ein wenig besser schützen, da mussten zwei Taschen her. Nachdem wir den Stoff besorgt hatten, hab ich mich an die Arbeit gemacht. Die eine wurde gestern fertig, die andere dann heute.

Zwischendurch habe ich noch die beiden Abdeckungen für Außenborder und Ankerwinsch angefangen zu nähen. Gerade die für die Ankerwinsch war etwas tricky, der Stoff ist sehr steif und ich musste eine Rundung nähen, aber das Ergebnis passt schon. Bei beiden Abdeckungen müssen wir noch etwas kürzen, das konnten wir heute leider nicht machen – es hat fast den ganzen Tag zumindest genieselt. Zum Kürzen nehmen wir für UV-beständigen Stoff den Heißschneider, dann sind auch die Kanten gleich versiegelt.

Den Stoff für die Abdeckung unserer Luke in der Bugkabine (da regnet es sonst rein, wenn sie offen ist) haben wir direkt beim Segelmacher in der passenden Größe mitgenommen. Die Kanten mussten dennoch umgenäht werden, Michl hatte gestern alles abgesteckt, heute ging es ans Nähen. Nachdem wir die Ösen in die Ecken gehämmert hatten, haben wir es direkt befestigt und werden heute Nacht sehen, ob wir trocken bleiben.

Bootspflege geht weiter

Bei herrlichem Sonnenschein ging es heute weiter mit allerlei Arbeiten am Boot (gestern auch schon, aber da gab es keinen so wunderbaren Sonnenschein).

  • Schorsch, unser Beiboot, musste mal wieder seinen Platz am Vordeck verlassen und wollte in Wasser. Zuvor gab es noch eine gründliche Reinigung inkl. einer Politur der Schläuche. Inzwischen liegt er in seiner eigenen Box nebenan.
  • somit war am Vordeck wieder Platz um es komplett vom Dreck der letzten Zeit zu befreien. Selbst, wenn da immer durch Schorsch abgedeckt ist, kommt eine Menge Dreck hin.
  • der Außenborder und die Ankerwinsch werden mit einer Abdeckung versehen, dafür haben wir Maß genommen und heute die entsprechenden Einzelteile mit dem Heißschneider ausgeschnitten. Soweit möglich ist auch alle schon vorgesteckt, morgen kommt mal wieder die Nähmaschine zum Einsatz.
  • unser Bugspriet wurde gründlich soweit möglich zerlegt und entrostet. Bei der letzten Aktion haben wir ihn vernachlässigt, jetzt hat er auch die erforderliche Pflege bekommen.

Von der Windfront gibt es nichts neues zu berichten – außer, dass sich der Hoffnungsschimmer für nächste Woche anscheinend wieder verzogen hat. Aus dem Wind wurde ein laues Lüftchen und irgendwann unterwegs würde (nach aktuellen Daten) der Luftzug (Wind scheint bei der vorhergesagten Stärke als Bezeichnung übertrieben) irgendwann auf Gegenwind drehen. Und das muss selbst bei wenig nicht sein. Blöd ist, dass sich nichts andeutet, was nur ansatzweise konstant wäre…

Bootspflege

Heute haben wir uns mal etwas der Pflege unserer Kassiopeia gewidmet. Es gibt ja so ein paar Dinge, die regelmäßiger Zuwendung bedürfen.

  • alle Kugelhähne an den Seeventilen sind neu geölt und bewegt worden. Sie müssen leichtgängig sein, das haben wir überprüft und entsprechend gepflegt.
  • unser Motor hat mal wieder einen Testlauf machen dürfen. Er geht immer noch wunderbar bei Drehzahländerungen mit. Dabei wurde auch etwas sandiges Kühlwasser aus dem Kreislauf gespült.
  • auch der Gaszug hat eine Schmierung abbekommen
  • dabei haben wir auch mal wieder den Dreck beseitigt, der sich im Cockpit so unter den Brettern ansammelt. Es ist beeindruckend, wie schnell das geht…
  • beim Kühlschrank war auch mal wieder eine gründliche Reinigung fällig.
Ansonsten verbringen wir im Moment auch recht viel Zeit mit ganz normalen Durchschnittsaktionen wie Wäsche waschen, Kochen, Spülen, Einkaufen – eben ganz normaler Haushaltsarbeit. Was vielleicht nicht ganz alltäglich ist, ist der regelmäßige Blick auf die Grib-Files, also die Windvorhersagekarten. Nächste Woche könnte sich tatsächlich etwas tun, es ist Nordwind in Sicht. Wie lange der aber anhält ist noch nicht abzusehen, wir brauchen ja doch für ein paar Tage passenden Wind. Auch die Wellen- und Schwellentwicklung wird für uns spannend.

Passend zu den Proben für das Weihnachtssingen (diesmal hab ich sogar die Flöte mitgenommen), ist an immer mehr Booten in der Marina Weihnachtsdeko zu sehen. Teilweise sehr einfach und schön, manche geben sich aber auch richtig Mühe, den von der Marina ausgeschriebenen Deko-Wettbewerb zu gewinnen.

Backstube Kassiopeia

Schon seit einer Weile haben wir ein Rezept für Pasteis Nata, die Puddingtörtchen, die es zum Espresso gibt, herumliegen und heute haben wir es endlich einmal ausprobiert. Die letzten Male, die wir im Supermarkt unser Menu genossen haben, haben wir die Aluförmchen aufgehoben, zusammen mit unseren Muffinförmchen hatten wir genug Behältnisse. Und die Teile sind sehr lecker geworden! Die restliche Füllung haben wir uns mit frischen Croissants schmecken lassen. Wir haben schon überlegt, das nächste mal das Backen weg zu lassen…

Da beim dem Rezept etliche Eiweiß übrig bleiben, haben wir gleich auch eine Ration Kokosmakronen gebacken. Michl, der Held, hat das Eiweiß nur mit dem Schneebesen perfekt hinbekommen! Und auch mit unserem Backofen haben wir uns inzwischen anscheinend angefreundet, das Backergebnis ist klasse geworden. Toll, wenn es im Boot so lecker duftet 🙂

Nach der ganzen Backerei und einem deutlichen Zuckerüberschuss vom Probieren haben wir uns nochmal auf den Weg zum Weihnachtsmarkt gemacht. Gestern waren wir schon mit Ralf und Inge dort, heute wollten wir uns die Füße vertreten und dachten, da schaun wir einfach gleich nochmal vorbei. Und haben uns gleich zu Beginn als Kontrast zu dem ganzen Zucker heute einen Monster-Hotdog genehmigt! Sehr lecker, allerdings etwas schwierig zu essen. In einer Ebene einer Tiefgarage war die „Feira de Artesanato“ mit bestimmt 100 Ständen aufgebaut. Das Angebot war ganz vielfältig: Kuchen, sonstiges Gebäck oder ähnliche Süßwaren, Likör, sehr viel unterschiedlichen Schmuck, Taschen, Schuhe, usw., sehr viel davon Handarbeiten. Wir haben sogar jeder eine Kleinigkeit zu Weihnachten für den anderen gefunden. Zum Abschluss gab es noch eine richtig gute Folklore-Tanzvorführung, dann ging es wieder heim.

Die Tage plätschern dahin

Und das gestern und heute im wahrsten Sinne des Wortes, es hat nämlich geregnet. Heute zwar nur vormittags, aber gestern war es zumindest gefühlt richtig herbstlich. Allerdings bei angenehmeren Temperaturen so um die 18°C. Und irgendwie hat der Schlendrian eingezogen bei uns. Wir haben ja noch eine ToDo-Liste, aber wenn man eh weiß, dass man noch eine Weile hier festhängt, dann motiviert das irgendwie so gar nicht zum Arbeiten. Einerseits blöde, aber andererseits genießen wir es auch, richtig viel zu lesen, gemütlich und entspannt zum Kaffee-trinken und Kuchen-essen (sehr lecker! Danke nochmal) bei Elke und Bert auf der Anjuli Nui zu sitzen und und uns einfach Zeit lassen zu können bei allem, was wir so machen.

Und zum Thema Weiterfahren mussten wir uns zwangsweise Gedanken machen. Wir haben heute einen Monat in der Marina voll und kommen so quasi in den Genuss des vergünstigten Tarifs. Und als ich zahlen wollte, wurde ich dann eben gleich gefragt, ob wir nicht den noch etwas günstigeren Tarif für 90 Tage abschließen wollen. Das hieße, wir bleiben bis zum 6. Februar nächstes Jahr hier. Ein wenig Geld sparen wäre schon reizvoll, aber wir haben uns dann doch dagegen entschieden. Falls wir bis dahin noch ein Wetterfenster bekommen, würden wir es doch sehr bedauern, es nicht zu nutzen. Und falls keines kommt, zahlen wir eben ein paar Euro mehr. Das ist uns die Flexibilität einfach wert!

Ein bisschen was haben wir allerdings doch geschafft:

  • nachdem wir vorgestern ja schon den Stoff besorgt hatten, habe ich gestern einen neuen Brotbeutel genäht. Unser alter war leider nicht mehr wirklich appetitlich, nachdem darin etwas geschimmelt war.
  • wir wollen endlich unser Funkgerät mit dem GPS verbinden. Blöderweise haben wir irgendwann einmal den dazu nötigen Stecker aussortiert und wir sind seit einer Weile auf der Suche nach einem neuen. Ein Anfrage beim Hersteller hat ergeben, dass ja beim Kauf einer in der Packung beiliegt… ah ja… Aber wir haben auch einen Tipp bekommen, welche Pins die entscheidenden sind und werden wohl diese mit dem Datenkabel verlöten.
  • und zwar mit dem Datenkabel, das wir hier nach langer Suche endlich bekommen haben! Die Werft um die Ecke hat eine richtig gute Auswahl, aber günstig ist was anderes… Naja, 2m-Kabel waren noch im Budget.

Einkaufen in Portugal

Schon seit einer Weile wollten wir mal etwas zum Thema „Einkaufen in Portugal“ schreiben. Mit der Zeit sammeln sich da etliche Erlebnisse und Erfahrungen, die wir in Deutschland bisher so nicht gemacht haben.

Chinesen in Portugal

Wenn man irgendeine Kleinigkeit braucht, die man bisher in keinem Laden finden konnte, dann geht man zum Chinesen. Der hat alles. In Portimao haben wir einen Chinesen gefunden, der hatte über Deko-Artikel, Auspuffe, Töpfe, Pfannen, Klamotten, Grillzubehör, Strickwolle, Werkzeug, Schuhe, usw. einfach alles. Und das auf einer für die Auswahl relativ kleinen aber durchaus übersichtlichen Ladenfläche. Das alles ist natürlich auch noch billigst, allerdings darf man keine herausragende Qualität erwarten.

Die Chinesen sind in Portugal einerseits geliebt (die Auswahl und der Preis macht´s), auf der anderen Seite dann aber auch doch nicht so. In Porto haben wir erfahren, dass (aus welchem Grund auch immer) Chinesen ihre Geschäfte eine bestimmte Zeit steuerfrei führen dürfen, somit natürlich auch ihre Waren günstiger anbieten können als andere. Wenn die Frist vorbei ist, wird das Geschäft eben auf ein Familienmitglied übertragen und fängt neu an. Das kommt natürlich zum Thema Soziales nicht so grandios an…

Kopfsalat

Wir essen sehr gerne grünen Salat. So eine Schüssel grüne, knackige Blätter ist einfach was feines! In Portugal haben wir uns anfangs allerdings davon ferngehalten – uns war ein Kopf mit etwa €1,50 schlichtweg luxuriös teuer. Irgendwann gab es ihn dann mal im Angebot, „nur“ €1,30 – wir dachten, den leisten wir uns jetzt mal. An der Kasse haben wir große Augen gemacht als der Salat auf die Waage gelegt wurde. Grüner Salat hat hier einen Kilo-Preis, keinen Stück-Preis! Seitdem gibt es das wieder öfter bei uns… Und was haben wir daraus gelernt: immer auf die Einheit achten, auf die sich der Preis bezieht!

Kaffee bzw. Café

Wir trinken ja beide gerne guten Espresso. In Deutschland ist es teilweise etwas schwer, an einen guten Espresso zu kommen, wenn man ihn bezahlbar haben will, wird es nicht einfacher. So gesehen sind wir hier im Paradies. Weder in Spanien noch in Portugal haben wir bisher schlechten Espresso bekommen. Wenn wir uns in Spanien schon über den Preis gefreut haben (etwa €1,-), dann ist es in Portugal Euphorie. Ein Euro wäre schon teuer, oft zahlen wir nur 60-70ct. Im Supermarkt hier um die Ecke gibt es eine Bar, da bekommt man ein Menu für 80ct, enthalten ist ein Espresso und ein Pasteis Nata (ein Puddingtörtchen mit Blätterteig). Und es ist schwer, da ohne Anhalten vorbeizukommen!

Lebensmittelpreise

Etliches ist günstiger als in Deutschland, besonders Fisch. Vor einer Weile wollten wir ja mal grillen und hatten dazu insgesamt 6 kleinere Fische auf dem Markt gekauft. Es war ein knappes Kilo und komplett mit Ausnehmen und Reinigen hat uns das keine zwei Euro gekostet. Das ist allerdings auch für hier untere Grenze.

Gemüse schmeckt intensiver (bilden wir uns, denken wir zumindest, nicht nur ein) und ist auch günstiger. Die (roten) Paprika sind riesig und delikat. Auch sonst sind die Lebensmittelpreise durchaus annehmbar und die Qualität passt. So Dinge wie z.B. Nutella sind andererseits eher teurer.

Die Weinpreise sind gefährlich verführerisch. Wir haben ja zuhause auch schon des öfteren Wein im Schlauch gekauft, das hat sich hier auch als sehr praktisch erwiesen. Wir haben so weniger Gewicht an Bord, auch können die Flaschen leichter kaputt gehen. Zudem gibt es den 5-Liter-Schlauch wirklich guten Trinkweins für knapp sieben Euro. Das erklärt dann auch, warum man in der Bar für ein Glas nur €1,00-1,50 bezahlt.

Märkte

Etwas ungewohnt war es am Anfang für uns doch, inzwischen finden wir es klasse: an den Marktständen bekommt man Tüten in die Hand gedrückt und darf selbst aussuchen. So können wir die Tomaten, Zwiebeln oder sonstiges nehmen, welche uns gefallen und müssen nicht erklären, ob wir mehr große oder kleine oder die links oben oder rechts unten wollen. Um einfacher rechnen zu können (die wenigsten haben da einen Taschenrechner oder gar eine elektronische Waage), wird dann schon mal ein Teil raus genommen oder mit dazu gelegt um auf ein rundes Gewicht zu kommen, aber das passt dann schon irgendwie.