Schokolade

Schon seit ein paar Tagen haben wir sehnlichst darauf gewartet – heute kam es endlich: das letzte Päckchen, das uns hier erreichen sollte. Und es war nochmal ein sehr leckeres! Wir haben hier bisher keine wirklich gute Schokolade gefunden. Daraufhin hat sich Sandra, Inhaberin vom Chocolat in Nürnberg, zusammen mit Lotte und Fred ein Herz gefasst und uns etwas geschickt. Wir haben eigentlich fast immer, wenn wir bummeln waren, einen kurzen Abstecher in den Laden gemacht, somit kannten sie auch unseren Geschmack. DANKE!! Wir werden es genießen! Noch dazu können wir jetzt endlich auch portugiesisch lernen. Wir hatten uns zwar auf verschiedene Sprachen vorbereitet, aber portugiesisch war dabei leider irgendwie unter den Tisch gefallen…

Dann sind wir auf der Suche nach einem Stoffladen (ein neuer Brotbeutel muss her) ein wenig durch Lagos geschlendert. Und immer wieder findet man dabei neue Ecken. Heute war es der Friedhof. Friedhöfe sind etwas faszinierendes, finden wir. Überall sehen sie anders aus, aber immer strahlen sie eine besondere Ruhe aus.

Ansonsten sind wir fleißig am Wetter beobachten. Letzte Woche war noch richtig viel (vielleicht etwas zu viel) Nordwind, inzwischen ist gar kein Wind mehr in Sicht (außer einer kurzen Phase aus der falschen Richtung morgen Nacht). Über dem Atlantik sind gerade zwei Tiefs, die wenn weg sind, bewegt sich anscheinend erstmal nicht mehr viel. Aber das ist dann schon die Vorhersage für eine Woche, und wie sicher so etwas ist, weiß ja jeder 😉 Wir werden geduldig weiter beobachten!

Cabo São Vicente

Da herrliches Wetter vorhergesagt war, haben wir heute einen Ausflug zum Cabo de São Vicente unternommen. Das ist der südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes und wir wollten ihn, nachdem wir ja schon daran vorbei gesegelt sind, jetzt auch von Land aus besichtigen. Wir sind mit dem Bus gefahren – eine knappe Stunde Busfahrt durch interessante Landschaft für €4,10, das ist OK, dachten wir. Die Landschaft hat uns besonders zum Schluss hin ein wenig an Australien erinnert: flach, karg, zwischndurch ein Busch und roter Sand.

Das Wetter heute war tatsächlich besser als Anfang November – wir hatten strahlenden Sonnenschein, blauen Himmel und ein leichtes Lüftchen wehte. Am Kap selbst gibt es außer dem Leuchtturm (der leider zu hatte) und der äußerst grandiosen Küste nicht sooo viel zu sehen. Naja, vielleicht ist die „letzte Bratwurst vor Amerika“ noch erwähnenswert. Zum Leuchtturm muss allerdings noch erwähnt werden, dass dies (laut Wikipedia) der mit der höchsten Reichweite in Europa ist, 32 Seemeilen also knapp 60km weit sieht man das Licht. Und den haben wir tatsächlich schon sehr bald gesehen, als wir um das Kap gefahren sind (wir hatten uns nachts angenähert).

Nach dem Kap sind wir noch nach Sagres, das ist der nächstgelegene Ort. Da wir schon einmal in der Nähe waren, wäre es doof gewesen, nicht noch einen Zwischenstopp einzulegen. Sagres ist im Sommer sicher proppenvoll mit Touristen, heute waren die Strassen ruhig und leer. Wir sind zum Fischerhafen marschiert und dann in Richtung Festung. Laut einer Sage (behauptet zumindest der Steinverkäufer am Kap) kann man das Jüngste Gericht leichter passieren, wenn man einen Stein aus Sagres dabei hat. Da ja nunmal demnächst der Maya-Kalender endet und man nie wissen kann, wollten wir zumindest auf Nummer sicher gehen und haben ein paar Steine eingesammelt. 🙂

Jetzt abends waren wir beim Singen. Wir haben zwar nicht jeden Ton getroffen, hat aber richtig Spaß gemacht 🙂 Es war eine lustige Mischung aus Schweden, Franzosen, Holländern, etlichen Briten und zwei Deutschen. Irgendwann um den Heilig Abend herum soll das ganze in verschiedenen Lokalitäten vorgeführt und dabei Geld für das Kinderheim vor Ort gesammelt werden. Wir finden das eine richtig gute Idee! Mal sehn, ob wir dann da noch da sind und das unterstützen können.

1. Advent

Obwohl heute Sonntag war, konnten wir uns davon überzeugen, wieder ein bisschen was zu erledigen. Eigentlich wollen wir tatsächlich noch bis zu den Kanaren weiter, da ist es doch etwas wärmer als hier. Hoffentlich kriegen wir ein passendes Wetterfenster. Nachts wird es inzwischen richtig kühl, knapp über 10°C sind irgendwie nicht mehr schön. Glücklicherweise gibt es ja Heizlüfter! Tagsüber, wenn die Sonne scheint, ist es herrliches T-Shirt-Wetter, aber wehe es kommt Wind auf und die Sonne ist weg, dann muss ein Pulli her. Aber da heute immerhin der erste Advent ist, wollen wir uns darüber mal nicht wirklich beklagen 🙂

Zwei Punkte konnten wir von unserer ToDo-Liste streichen: Badschränke ausräumen, aussortieren, putzen und logischerweise wieder einräumen, außerdem sind alle Stellen an Deck entrostet, nachpoliert und mit Ballistol eingeölt. Nebenbei haben wir mal wieder Wäsche gewaschen.

Jetzt abends haben wir uns für so viel Aktivität belohnt. Seit Juli fahren wir eine Packung echte Nürnberger Elisen-Lebkuchen durch die Gegend, heute waren sie fällig. Dazu haben wir uns zur Stimmung passend einen schön, schmalzigen Weihnachtsfilm angeschaut. Morgen geben wir´s uns dann richtig: es soll ein Chor gebildet werden mit allen Seglern an unserem Steg, geträllert werden Weihnachtslieder. Wir sind sehr neugierig!