Cabo São Vicente

Da herrliches Wetter vorhergesagt war, haben wir heute einen Ausflug zum Cabo de São Vicente unternommen. Das ist der südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes und wir wollten ihn, nachdem wir ja schon daran vorbei gesegelt sind, jetzt auch von Land aus besichtigen. Wir sind mit dem Bus gefahren – eine knappe Stunde Busfahrt durch interessante Landschaft für €4,10, das ist OK, dachten wir. Die Landschaft hat uns besonders zum Schluss hin ein wenig an Australien erinnert: flach, karg, zwischndurch ein Busch und roter Sand.

Das Wetter heute war tatsächlich besser als Anfang November – wir hatten strahlenden Sonnenschein, blauen Himmel und ein leichtes Lüftchen wehte. Am Kap selbst gibt es außer dem Leuchtturm (der leider zu hatte) und der äußerst grandiosen Küste nicht sooo viel zu sehen. Naja, vielleicht ist die „letzte Bratwurst vor Amerika“ noch erwähnenswert. Zum Leuchtturm muss allerdings noch erwähnt werden, dass dies (laut Wikipedia) der mit der höchsten Reichweite in Europa ist, 32 Seemeilen also knapp 60km weit sieht man das Licht. Und den haben wir tatsächlich schon sehr bald gesehen, als wir um das Kap gefahren sind (wir hatten uns nachts angenähert).

Nach dem Kap sind wir noch nach Sagres, das ist der nächstgelegene Ort. Da wir schon einmal in der Nähe waren, wäre es doof gewesen, nicht noch einen Zwischenstopp einzulegen. Sagres ist im Sommer sicher proppenvoll mit Touristen, heute waren die Strassen ruhig und leer. Wir sind zum Fischerhafen marschiert und dann in Richtung Festung. Laut einer Sage (behauptet zumindest der Steinverkäufer am Kap) kann man das Jüngste Gericht leichter passieren, wenn man einen Stein aus Sagres dabei hat. Da ja nunmal demnächst der Maya-Kalender endet und man nie wissen kann, wollten wir zumindest auf Nummer sicher gehen und haben ein paar Steine eingesammelt. 🙂

Jetzt abends waren wir beim Singen. Wir haben zwar nicht jeden Ton getroffen, hat aber richtig Spaß gemacht 🙂 Es war eine lustige Mischung aus Schweden, Franzosen, Holländern, etlichen Briten und zwei Deutschen. Irgendwann um den Heilig Abend herum soll das ganze in verschiedenen Lokalitäten vorgeführt und dabei Geld für das Kinderheim vor Ort gesammelt werden. Wir finden das eine richtig gute Idee! Mal sehn, ob wir dann da noch da sind und das unterstützen können.