ein halbes Jahr

Gestern war es ein halbes Jahr, dass wir unterwegs sind. Bzw. ein halbes Jahr seit dem letzten Ablegen aus Hooksiel. Sehr viel ist passiert in diesem halben Jahr, sehr viel hat sich für uns geändert. Aber eigentlich war das vor einem halben Jahr gar nicht der Anfang der Reise, das war mehr ein schleichender Übergang zwischen Plan fassen, erste Schritte zur Umsetzung, ernstere Schritte zur Umsetzung, immer mehr Stress in der Umsetzung, Ablegen und schließlich vorerst hier bis Lagos kommen. Zu unserer Abfahrt wussten wir nicht immer, wo uns der Kopf steht vor lauter Stress. Kassiopeia stand schon ein gutes Jahr in Hooksiel, also 700km entfernt von zuhause und wir sind jedes zweite Wochenende nach Norden gefahren. Nebenbei haben wir natürlich noch Geld verdienen müssen, die Jobs durften möglichst nicht darunter leiden. Langer Rede kurzer Sinn: wir waren nicht wirklich entspannt, als es los ging.

Anfangs dachten wir, wir MÜSSEN weiter, wir müssen doch durch die Biskaya, wir können uns keine Zeit lassen. Wir mussten uns regelrecht zur Entspannung zwingen, Danke nochmal für die Mails und Kommentare dazu, die Unterstützung war sehr wichtig für uns!!!! Schritt für Schritt haben wir uns entschleunigt und uns immer mehr auf das Wetter eingelassen. Das Wetter hat es uns allerdings nicht einfach gemacht, irgendwie war wohl dieses Jahr der Wurm drin (was übrigens auch andere mit mehr Erfahrung übereinstimmend festgestellt haben ;-)). Andererseits hat uns gerade das Wetter somit dazu „gezwungen“, Geduld zu lernen und entspannt zu bleiben, auch wenn es mal nicht so vorwärts geht, wie wir das gerne hätten. Und es tut gut, diesen Lernprozess durchzumachen!

Wir sind inzwischen deutlich entspannter als zur Abfahrt (wäre ja wohl auch tragisch, wenn das anders wäre) und können einfach genießen. Früher, schon vor all den Vorbereitungen, war immer zuviel Stress und einfach zu wenig Zeit und Muse für uns, zum Lesen, zum Socializing (gibt´s da auch ein deutsches Wort?), zum Kochen, zum Genießen, ganz einfach: zum Leben! Wir danken allen, die geholfen haben (es auch immer noch tun!), uns diese Reise jetzt zu ermöglichen! Wir hätten es allein nicht geschafft. Ein großer Teil von euch fährt mit uns mit, wir haben beide Bilder aufgehängt und immer im Sichtfeld 😉

Wir freuen uns auch immer noch über alle Unterstützung, sei es ein unerwarteter Film von uns, Postkarten oder Pakete von zuhause, der Kontakt mit Bloglesern per Mail oder auch mit neuen und alten Freunden über die Welt verstreut über Skype, Mail oder fb, der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt.

Bisher können wir nur sagen: das alles war den Stress vorher wert!

Die Bilder können nur einen geringen Teil unserer Eindrücke wiedergeben, trotzdem hier ein kleiner Überblick über das bisher unterwegs erlebte.