Midelt, mitten im Atlas

Das war unser Ziel für heute und da sind wir auch gelandet. Die Fahrt hierher war beeindruckend schön, aber erstmal zurück auf Los. Ach ja: Bilder gibt es, wenn wir wieder zurück am Boot sind.

Mit unserem Gepäck, das gefühlt für mehrere Wochen reicht, haben wir früh im Nieselregen Kassiopeia allein gelassen. Und das ist ein echt doofes Gefühl gewesen. Seit wir unterwegs sind, haben wir ja noch nicht auswärts geschlafen… Aber Balu (der Hund von Suuz und Cees) passt sicher bestens mit auf 😉 Mit Tram und Taxi ging es zum Flughafen zur Autovermietung – die geschlossen hatte. Wir hatten uns schon gewundert, warum die für den doch recht kleinen Flughafen (Nürnberg kann da von der Größe her locker mithalten) gar so lange Öffnungszeiten haben. Die Lösung: sie machen extra für die Reservierungen erst auf. Und somit hat unserer mit ein paar Minuten Verspätung seine Tore geöffnet und uns eine kleine Rennsemmel (leider nicht mit einer Bergziege kombiniert) übergeben. Da wir das Auto mit leerem Tank bekamen, kamen wir mal wieder in den Genuß für knapp über einen Euro pro Liter tanken zu können.

Dann ging es los, zuerst über die Autobahn, weiter auf der Landstrasse in Richtung Atlas. Die ganze Strecke über haben wir immer wieder wechselnde Landschaften gesehen: sanfte, grüne Hügel, karge Hügel, Felsformationen, Zedernwälder, unterschiedliche Farben von gelb über braun oder rot. Anfangs noch mit Nebelschwaden durchzogen, später war die Luft dann sehr klar. Ständig hatten wir sehr viel Wind, wenn wir mal angehalten haben, hat es teilweise das Auto regelrecht durchgeschüttelt.

Die Tierwelt war unterschiedlich vertreten: noch ein Stück vor dem Atlas haben wir zwei Berberaffen gesehen, unterwegs dann Schafherden ohne Ende, unzählige Esel und ein paar Pferde und massenhaft Hunde an den Strassenrändern. Da waren wohl auch einige verwilderte dabei. Etliche der Esel wurden geritten oder als Packtier benutzt.

Zu mittag haben wir unterwegs in Timahdite angehalten, es gab sehr leckere Tajine. Dort war es allerdings auch immer noch so windig, dass es uns fast das Brot weggepustet hat.

Über den mittleren Atlas sind wir über zwei Pässe gefahren, der erste der Jbel Habri mit 1965m, das Schild für den zweiten haben wir leider erst zu spät gesehen. Unterwegs lag sogar noch Schnee! Die Hochebene hinter dem mittleren Atlas hat uns erstmal nur staunen lassen. Wir hoffen, wir können das dann mit den Bildern auch nur ansatzweise rüberbringen! Zwischendurch hat uns die Landschaft an eine Marslandschaft erinnert, wir haben schon nach dem Marsroboter Ausschau gehalten. Immer wieder war die Ebene von Flußläufen unterbrochen, die wohl mal mehr mal weniger Wasser führen. Desöfteren haben wir angehalten um die Eindrücke in uns aufzusaugen.

Gegen Abend kamen wir in Midelt an und haben uns ein Hotel gesucht. Es ist zwar nicht wirklich typisch marokkanisch (zumindest nicht traditionell), aber sauber und hat ein eigenes Bad. Nach einem Spaziergang durch den Souk sind wir im arabischen Souk (vergleichbar mit dem Chinesen in Portugal) gelandet, aber ein freundlicher Marokkaner hat uns noch zum Berber-Haus geführt. Dort gibt es erstmal Tee und dann wunderschöne, handgearbeitete Teppiche, Decken, Schmuck, Taschen und was das Herz begehrt. Unseres hat zwar eigentlich nichts begehrt, aber wir wurden trotzdem bei einer herrlichen indigo-blauen Decke schwach. Inzwischen sind wir auch ganz passabel mit Handeln, denken wir 😉