Gestern haben wir vom Nachbarboot ein kleines Geschenk bekommen. Nadia ist ständig am werkeln und basteln, wir sind nun in den Genuss ihrer Handfertigkeit gekommen. Darin war ein Zettel mit Kontaktdaten. Allein solche Kleinigkeiten machen es so schön, auf die Art zu reisen, wie wir es tun. Nadia und Dominique sind Franzosen, sie können ein wenig gebrochen englisch, wir ein wenig französisch. Verständigung ist trotzdem möglich, jeder versucht auch mit Händen und Füßen zu reden. Und es ist einfach toll, trotz der Sprach-Probleme sich für die Pläne und Vorhaben des anderen zu interessieren und sich darauf zu freuen, sich irgendwann und irgendwo auf der Welt wieder zu sehen!
Ansonsten gibt es ein paar Kleinigkeiten:
- das Wetter ist dämlich! Gestern wurden wir von Regen geweckt und letzte Nacht haben wir vor Kälte sogar wieder unsere dicke Decke gebraucht
- das Experiment mit der Petersilie in Öl aus Salé ist leider misslungen, ich hatte es aber schon fast befürchtet. Letzthin hatten wir sie probiert und gegorene Petersilie schmeckt nicht wirklich gut…
- es ist herrlich, sich entspannt einen ganzen Tag mit Lesen und Scrabble vertreiben zu können
- es gibt hier nur kalte Duschen. Als es letzte Woche noch wärmer war, war das schön erfrischend. Seit ein paar Tagen ist es kühler, da ist duschen dann schon eher mit Überwindung verbunden
- bevor wir herkamen, hörten wir alle möglichen Horrorgeschichten von wegen „man wird aus dem Hafen vertrieben“, „ohne Permiso geht gar nichts“ oder „unfreundliches Personal“ und weiteres. Wir können bisher nichts davon bestätigen.
- bisher haben wir ja nur zwei kleinere Solarpanele (je 65Wp), die auch noch teilweise je nach Sonnenstand vom Baum abgedeckt sind, für die Stromerzeugung. Nachdem wir hier keinen Landstrom haben, kriegen wir zum ersten mal mit, wieviel sie tatsächlich arbeiten. Und wir sind positiv überrascht! Trotz etlicher Wolken zwischendurch schaffen sie es, den Ladestand der Batterien nahezu aufrecht zu erhalten, als Großverbraucher haben wir den Kühlschrank und die gelegentliche Nutzung der Wasserpumpe. Dennoch werden wir da nachrüsten, auch den Windgenerator haben wir ja noch nicht angeschlossen.
- wir genießen hier so richtig die Ruhe und Beschaulichkeit der Insel. Sowohl in Lagos als auch in Salé hatten wir nicht so sehr weit entfernt Baustellen und das ist nunmal ständig irgendein Geräusch. Hier wachen wir früh auf und hören nichts. Herrlich!