Segeln auf den Kanaren

Nun haben wir ja schon ein paar Inseln auf den Kanaren besucht. La Gomera – auch Aussteiger Insel genannt – ist irgendwie anders. Hier findet man keine typischen Pauschaltouristen oder hässliche Hotelklötze. Unberührte Natur, freundliche und entspannte Menschen und hier läuft alles ein wenig gemütlicher ab. Allein, dass die Busfahrer unterwegs die Zeit für einen Schwatz mit Freunden finden, ist klasse 🙂 Man trifft hier auf der Insel aber auch in den Marinas viele interessante Menschen, die hierher gekommen sind um ein anderes Leben, weg von Stress, Hektik und dem üblichen Alltagstrott zu führen. Wir sind immer noch glücklich, das Risiko eingegangen zu sein. Bisher bereuen wir es nicht. Im Gegenteil: auch wenn wir sparsam sein müssen und manches umständlicher oder aufwändiger ist als bisher, unsere Lebensqualität ist gestiegen (finden wir ;-)).

Für alle, die Lust bekommen haben, La Gomera oder auch die nähere Umgebung (sooo weit ist Teneriffa ja nun nicht) vom Wasser aus kennenzulernen, hätte über einen unserer Leser die Chance. Er hat ein extra-Angebot ausgearbeitet in Zusammenarbeit mit einer Segelschule hier vor Ort (wir gehen täglich an den Booten vorbei, falls sie gerade nicht unterwegs sind). Mehr Info gäbe es hier (und nein, wir kriegen keine Vermittlungsgebühr) – vielleicht ist´s ja für den ein oder anderen interessant. Das Wetter ist zumindest deutlich besser als aktuell in Deutschland, wir sind abends noch mit Flipflops unterwegs 😉

Stürmisch

Heute hatten wir richtig gut Wind hier in der Marina. Draußen hatte es zwar auch gepfiffen, aber durch das Tal, an dessen Ende wir liegen, und die dazu passende Windrichtung waren alle Schiffe am Tanzen. Böen von etwa 42kn hatten wir zwischendurch. Morgen soll es besser sein, irgendwann nervt das auch. Zudem kommt es im Moment auch von hinten, da haben wir die falsche Seite des Stegs erwischt… Und ja, wir wissen, dass das ein laues Lüftchen ist im Gegensatz zu dem Sturm in Nordeuropa – wir hoffen, dass niemandem etwas passiert ist und alle von größeren Schäden verschont wurden!

Stürmisch ist es im Moment auch beim TO, dem Trans-Ocean e.V.. Unser Appell an alle Mitglieder: geht zur anstehenden Jahreshauptversammlung – informiert euch über die anstehenden Themen, es stehen ein paar durchaus diskussionswürdige an – nutzt im Voraus so viele Quellen wie möglich zur Information – das interne Forum des TO kann da schon weiter helfen, mehr Info auch hier. Und informiert euch insbesondere über das Schicksal der Drifter-Crew, uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass hier ein guter Abschluss gefunden wird! Wir können leider nicht darüber abstimmen, da nicht anwesende Mitglieder keinerlei Stimmrecht haben.

2. Wanderung

Die gestrige Wanderung soll von Pajarito nach Playa Santiago gehen. Start war wieder in Pajarito, wohin wir, Uwe, Christian und ich (Michl) mit dem Bus fuhren (Claudi hatte sich für einen Tag abgeseilt). Busfahrten hier sind dazu einfach genial.

Diesmal war der Nebelwald wirklich ein Nebelwald. Die Wolken hingen recht tief, so dass alles ein wenig verwunschen aussah. Das Moos an den Bäumen hatte auch Feuchtigkeit aufgenommen und triefte beim Drücken. Ganz anders als bei unserer ersten Wanderung, als alles ausgetrocknet war. Von Pajarito aus ging es zuerst ca. 1km nach Osten bis zum Einstiegspunkt „Cassita Olsen“. Von dort aus durch den Lorbeerwald Richtung Imada, was wunderbar zu laufen war. Sobald sich der Nebel ein wenig verzog, konnten wir den Barranco Benchijiga und den Roque Agando sehen. Auch hier sah man noch überall die Spuren des Feuers vom letzten Jahr.

Musste man sich oben im Wald noch einen Pullover anziehen, so brannte jetzt die Sonne herunter. Der Abstieg nach Imada ging an Kakteenwäldern und Palmenoasen vorbei. In Imada stärkten wir uns erstmal mit einen Kaffee, bevor es dann weiter im Abstieg nach Guarimar und wieder hinauf nach Targa ging. Der Aufstieg war recht schweisstreibend und steinig, ging er doch teilweise in engen Serpentinen in der Felswand steil hinauf. Überall sieht man hier noch die steinernen Zeugen der vergangenen Wasserleitungen. Nach einer kurzen Verschnaufpause in Targa ging es dann wieder abwärts Richtung Antoncojo. Was hier wie überall auch auffiel, die Wasserrückhaltebecken waren fast leer, kein Bach führte Wasser, es fehlt einfach der Regen hier.

Von Antoncojo aus gingen wir jetzt doch das letzte Stück nur noch bis zum Flughafen. Weil wir unser ursprüngliches Ziel, Palma Santiago, wohl zeitlich nicht mehr geschafft hätten. Grob gerechnet hatten wir doch mit dem Rauf und Runter ca. 1.400 Höhenmeter hinter uns gebracht. So gönnten wir uns im Flughafen als Belohnung noch ein kühles Cerveza, das in eisgekühlten Gläsern serviert wurde. DAS schmeckte :-). Der Bus brachte uns dann am Ende noch direkt zur Marina. Danke für diese tolle gemeinsame Tour, Uwe und Christian.

mit dem Auto über die Insel

Gestern bekamen wir Gelegenheit, zusammen mit Bernd und Uwe mit einem Leihwagen über die Insel zu düsen. Wobei „düsen“ bei den Straßen hier relativ ist. Wir waren den ganzen Tag über einmal kurz im vierten Gang, mehr haben die geraden Stücke nicht hergegeben 😉 Das Wetter war ganz anders als Montag bei unserer Wanderung: windig, bewölkt und kalt. Hat auch so seinen Reiz, Sonne ist uns allerdings irgendwie dann doch lieber.

Der Vorteil am Mietwagen ist, dass man auch an den Miradores (Aussichtspunkten) anhalten kann, der Busfahrer hat dafür nichts im Fahrplan vorgesehen. Erster Stopp war „Degollada de Peraza“, von dem man bis San Sebastián und zum Felsen Los Roques sehen kann. Weiter ins Tal Richtung Playa Santiago – da waren wir auch mit dem Bus noch nicht. Irgendwann sind wir eine kleinere unbefestigte Straße Richtung Benchijigua abgebogen, Uwe war da schon öfter wandern. Ein herrliches Tal! Aber eine, sagen wir, ursprüngliche Straße. Zurück mussten wir einmal aussteigen, weil der Wagen aufgesetzt war 😉 Aber er hat´s tapfer die Serpentinen wieder nach oben geschafft. Ein kurzer Kaffeestopp in Playa de Santiago und weiter über Chipude und El Cercado zum späten Mittagessen nach Las Hayas. Dort hatten wir, nach Tipp der Carousel-Crew, ein Lokal gefunden, das typische Küche angeboten hatte. Almogrotte (ein Käse-Aufstrich), Gemüsesuppe, Gofio und zum Dessert Leche Asado. Sehr lecker!

Weiter ging es zum Mirador del Palmarejo mit einer grandiosen Aussicht ins Valle Gran Rey. Das Restaurant am Aussichtspunkt ist von César Manrique (yep, der aus Lanzarote) gestaltet, wir waren ja aber noch satt. Unser nächstes Ziel war dann Valle Gran Rey, dort haben wir den Sonnenuntergang genossen. Leider gab es keine Trommeln (wir hörten von verschiedenen Stellen, dass es das geben soll), aber der Anblick war toll! Abschluss des Tages war ein Konzert in einer Bar neben dem Strand. Schön 🙂

100.000 Besucher

100000Schon seit ein paar Tagen hatte es sich angedeutet, gestern war es soweit: wir hatten den 100.000ten Besucher in unserem Blog. WOW! Eigentlich hatten wir ein Dokument als Tagebuch angefangen, weil wir dachten, es könnte mal interessant sein sein, wann wir was in der Vorbereitung gemacht haben. Daraus  wurde irgendwann ein Blog und mit der Zeit kamen immer mehr Leser dazu. So eigentlich dachten wir ja, damit Familie, Freunde und eben die vereinzelten Interessierten damit auf dem aktuellen Stand zu halten. Aber dass so viele interessiert sind, hätten wir nicht gedacht!

Durch den Blog haben wir schon sehr viele kennengelernt, die uns angeschrieben haben, uns Tipps gegeben haben oder uns auch unterwegs getroffen haben. Und das finden wir grandios – Danke dafür!

Wir hoffen, ihr habt weiter so viel Spaß beim Lesen wie wir beim Reisen und Erkunden 🙂

und jetzt mit Bildern

Wie gestern angedroht kommt heute die Bilderflut unserer Wanderung.Wir sind mit dem Bus zum Ausgangspunkt gefahren, dann ging es erstmal stramm bergauf bis zum höchsten Punkt der Insel, dem Garajonay mit 1487m Höhe. Die Aussicht war außerordentlich! Wir konnten die Berge auf Gran Canaria erkennen, das ist von der Entfernung fast so weit wie Nürnberg – München. La Palma und El Hierro waren auch gut zu sehen, Teneriffa sowieso.

Ab da ging es hauptsächlich bergab. Zuerst, wie schon eine Stück aufwärts, entlang eines verbrannten Stück Waldes. Letztes Jahr hat ein Großfeuer auf etwa 40 km² gewütet und dabei auch viel des Lorbeerwaldes zerstört. Es kommt zwar von unten schon wieder grün nach, aber die Bäume stehen noch als tote Gerippe da. Irgendwann kamen wir in den intakten Teil des Waldes: angenehme Temperaturen, Lichtreflexe durch die Blätter, Flechten, Farne und Lorbeerbäume. Herrlich! Eigentlich handelt es sich um einen „Nebelwald“, der seine Feuchtigkeit mehr aus den Wolken zieht als aus Regen. Gestern war von Nebel allerdings nichts zu sehen. Für uns hat das schönes Wetter bedeutet, für den Wald ist das nicht so der Knüller, selbst die Flechten haben sich trocken angefühlt.

Nach einer kurzen Pause mit Aussicht auf Hermigua, unser Tagesziel, ging es weiter – und jetzt dann auch richtig bergab. Wir haben hauptsächlich auf unsere Füßen achten müssen, es ging schon steil runter. Gesehen haben wir das aber erst so richtig, als wir von unten mal die Felswand hochgeschaut haben! Naja, die 1200m Höhenunterschied auf 10km Strecke müssen ja irgendwann mal zurückgelegt werden 😉 Wir (Michl und insbesondere ich) haben das doch gut in unseren in letzter Zeit relativ ungeübten Seglerbeinen gespürt, Uwe war da schon geübter.

Am Ziel angekommen mussten wir noch ein wenig auf den Bus warten, leider haben wir keine Bar in der Nähe gefunden… So eine Cerveza zum Abkühlen hätten wir uns verdient gehabt 😉 Danke an Uwe für die Tour, alleine hätten wir uns die wohl nicht rausgesucht!

Wanderung

Blick zurück - da kamen wir runter

Blick zurück – da kamen wir runter

Die Wanderung heute war grandios! Wir sind zusammen mit Uwe von der Heavy Metal (er hatte auch die Route ausgesucht) über den höchsten Punkt der Insel, den Garajonay (auch gleichzeitig Name des Nationalparks), bis nach Hermigua gelaufen. Die Strecke war gut 10km lang, unterwegs haben wir über 1200 Höhenmeter überwunden, hauptsächlich bergab. Am Anfang hatten wir eine ungewöhnlich gute Aussicht, wir konnten bis Gran Canaria sehen – von Küste zu Küste sind das ungefähr 130km und wir standen etwa in Inselmitte. Die Landschaft war so abwechslungsreich, dass wir erstmal die über 300 Bilder aussortieren müssen… Deswegen ein Bild als Vorgeschmack, morgen kommt der Rest.

 

Guadalupe, Timple und El Silbo

Gestern war mal wieder ein wenig Kultur angesagt. Zuerst war nachmittags eine Prozession. Alle fünf Jahre wird La Virgen de Guadalupe, die Patronin von La Gomera, per Boot in mehreren Etappen um die Insel gefahren. Begleitet wird das alles von unterschiedlichen Festivitäten. Leider haben wir ihre Ankunft vor zwei Wochen verpasst, gestern die Abreise nach Santiago durften wir beobachten. Etliche geschmückte Boote haben sich auf den Weg gemacht und die Statue begleitet. Vor der Abfahrt gab´s im Hafen noch ein fröhliches Boote-treiben mit viel Stimmung und Party (das können sie hier).

Abends war dann Musik angesagt. Tagsüber hat ein Treffen verschiedener Timplistas stattgefunden, das sie abends mit einem Konzert abgeschlossen haben. Timplistas spielen die Timple, im Prinzip eine kleinere Gitarre mit nur fünf Saiten. Klasse, was man aus einem so kleinen Instrument für Töne rausholen kann! Das ganze Publikum war sehr begeistert.

Einer der Timplistas hatte sich mit einem Gomero zusammengetan mit dem Ziel, alte Kultur zu erhalten. Er hatte die Musik mit der gomerischen Sprache El Silbo kombiniert. El Silbo ist eine Pfeifsprache – sogar die lauteste Kommunikationsform, die ohne Hilfmittel auskommt. Wir hatten in Deutschland schon einen Bericht darüber gesehen und dachten, dass das wohl nicht mehr wirklich in Gebrauch ist, aber seit ein paar Jahren ist es sogar Pflichtfach in den Schulen. Und wir hören im Bus, auf der Strasse, einfach überall immer wieder das typischen Pfeifen.

Mit dem Bus nach Valle Gran Rey

Heute sind wir dann also mit dem Bus in die andere Richtung gefahren. So klein die Insel auch ist, so abwechslungsreich ist die Landschaft. Wieder sind wir die Serpentinen rauf und runter, an grandiosen Tälern entlang und vorbei, haben an den Berg geklatsche Häuser gesehn und die wunderbare Aussicht genießen können. Etwa eineinhalb Stunden hat der Bus für die etwa 60km gebraucht, die Fahrt hat somit mit Hektik wenig zu tun. Im Gegenteil: die Fahrer haben in beiden Richtungen bei Bedarf auch genügend Zeit für ein Schwätzchen zwischendurch gefunden 🙂

So sehr viele Bilder von der Fahrt konnten wir gar nicht machen, am meisten beeindruckt hat uns unterwegs der Nationalpark, der ein Stück weit auf der Route liegt. Es ist einer der ältesten Wälder der Erde (hier gab es keine Eiszeit) und wirkt dicht und wild bewachsen, die Bäume mit Flechten überzogen mit riesigen Farnen dazwischen. Wir freun uns schon sehr, wenn wir da nächste Woche wandern gehen!

Danke übrigens für das lecker Mittagessen auf der Dubhe im Hafen von Vueltas (ganz am Ende des Tals)! Nach der Stärkung sind wir noch ein wenig spazieren gegangen, haben uns den Ort angesehen (SEHR viele Deutsche) und uns gemütlich ein Eis gegönnt. Unser erster Eisbecher, seit wir unterwegs sind! Mit dem Abendbus sind wir wieder zurück und haben nochmal die Landschaft in der Abendsonne genossen.

ein Tag an Bord

Für heute hatten wir uns allerlei Kleinzeug an Bord vorgenommen. Die ToDo-Liste wurde nämlich schon wieder länger… Nichts dramatisches, aber irgendwie kommt für jeden gestrichenen Punkt gleich wieder ein neuer dazu. Einen konnten wir heute auf jeden Fall abhaken: überraschend schnell hat Rubén, der Segelmacher vor Ort, unser Großsegel heute früh abgerufen und wir haben es nachmittag schon repariert zurückbekommen. Hätten wir nicht gedacht, aber wir wollen uns mal nicht beschweren 😉

Dann war neben einkaufen, ein wenig nähen, aufräumen, Wäsche waschen auch mal wieder Socializing angesagt: zum Frühstück Besuch von Suuz und Kees, jetzt abends von Steph, Andrew und Marc zu Ziegengulasch. Wir wollten mal Ziege probieren – und das war richtig gut! Können wir nur empfehlen.

Morgen geht´s weiter mit Besichtigung, wir werden uns noch eine Bustour gönnen, diesmal in Richtung Valle Gran Rey. Die Fahrt geht ein Stück durch den Nationalpark, da sind wir besonders gespannt drauf.

erste Fahrt über die Insel

Gestern früh haben wir direkt mit dem Segelmacher gesprochen. Der Riss kann, wie wir uns gedacht haben, durchaus genäht werden, wir warten jetzt nur noch auf den Preis. Nächste Woche hätte er dann auch Zeit für uns. Anschließend haben wir uns einen gemütlichen Spaziergang durch San Sebastián gegönnt und dabei das ein oder andere entdeckt. Archäologisches Museum, Stoffladen, Supermarkt, … – so riesig ist es hier nicht, man bekommt schneller einen Überblick als in Las Palmas 😉 Nachmittags war Besuch an Bord – Suuz und Kees sind gerade auch auf der Insel und waren mit dem Auto unterwegs. Eine richtig schöne Überraschung!

Heute vormittag haben wir uns auf den Weg für die erste Inselerkundung gemacht. Das geht hier recht gut mit dem Bus, so können auch beide während der Fahrt entspannt die Landschaft genießen 😉 Und die Landschaft hat uns sehr gefallen! Die Straße geht von einem Tal zum nächsten die Serpentinen rauf und runter. Auf der ganzen Strecke ging es wohl keine 500m am Stück geradeaus. Die Ausblicke waren grandios! In Villahermoso, Endstation der Buslinie unserer Wahl, haben wir uns erstmal einen Mittagssnack gegönnt, sind ein wenig durch den Ort gelaufen und dann in Richtung Strand und Parque Maritimo. Wir dachten, das klingt interessant. Leider war da nicht wirklich ein Parque… Dafür eine herrliche Aussicht auf das „Castillo del Mar“, eine Festung von der aus mithilfe eines extra gebauten Kranes bis in die 50er Jahre Bananen zum Transport nach San Sebastián verladen wurden.

Zurück zur Bushaltestelle haben uns zwei deutsche Mädels im Auto mitgenommen – danke nochmal! Die Alternative wären 3,5km bergauf zu Fuß gewesen… Durch unbeabsichtigtes aber perfektes Timing haben wir sogar noch den Bus erwischt. Er war zwar schon unterwegs, der Busfahrer hat aber extra nochmal für uns angehalten. Entspannt und gemütlich ging es dann die gut 38km wieder zurück. Und unterwegs konnten wir sogar einen Blick auf La Palma im Dunst erhaschen. Bis auf El Hierro haben wir inzwischen somit alle kanarischen Inseln zumindest gesehen.

erster Eindruck von San Sebastián

Der erste Eindruck von gestern hat sich heute erstmal bestätigt. Nachdem wir gemütlich ausgeschlafen und gefrühstückt haben (ist ja Sonntag), haben wir einen ersten Erkundungsspaziergang gemacht. Sehr schöne Häuser, eine äußerst freundliche und hilfsbereite Dame in der Touristeninformation, eine schöne Bucht mit Strand und klasse Aussicht und einen sehr leckeren Mittagssnack in angenehmer Atmosphäre durften wir erstmal genießen.

Morgen geht´s zuerst mal in Richtung Segelmacher, dann werden wir uns einen Plan machen, was wir so alles erkunden wollen. Ein paar Ideen haben wir schon. Hat noch jemand irgendwelche Tipps?

Und hier die restlichen Bilder der Fahrt hierher:

Fahrt nach La Gomera

Früh waren wir im Büro beim Bezahlen – die Mitarbeiterin hatte wohl keinen schönen Abend. Zumindest fiel es ihr offensichtlich schwer, sowas wie ein freundliches Gesicht zustande zu bringen. Waren wir bisher von den Kanaren nicht gewohnt. Auf unsere Anmerkung, dass wir ja noch nicht mal duschen konnten, meinte sie nur, der Marinero hätte einen Schlüssel für uns gehabt (dem war aber sein Festivo wichtiger). Naja, der volle und nicht günstige Preis war trotzdem fällig. Also bezahlen und los.

Die Fahrt war ähnlich ereignisreich als die am Tag zuvor, den Unterschied hat diesmal das Großsegel gemacht – das haben wir uns nämlich gespart. Wind kam ziemlich von hinten und da läuft bei leichtem Wind unsere Dame nur mit der Genua schöner. Wenn denn Wind weht. Leider mussten wir wieder zwischendurch motoren, bei 7kn Puster kommt unsere Dame nunmal nicht in Schwung. Aus der Ferne konnten wir wieder Wale beobachten, diesmal deutlich größere Herden mit mindestens 15 Tieren. Leider haben wir nur gesehen, wie sie gemächlich durch´s Wasser gleiten aber nicht mehr erkennen können. Trotzdem toll!

Das Anfunken der Marina in La Gomera hat deutlich besser geklappt – wir haben sogar eine Antwort bekommen und wurden zu unserem Liegeplatz geleitet. Beim Anlegen bekamen wir Hilfe von der Crew der Carousel, die auch schon seit ein paar Tagen hier sind. Schön, die beiden wieder zu sehen 🙂 Auf den ersten Eindruck gefällt es uns hier richtig gut! Die Aussicht ist toll (Bilder folgen), der Ort nicht so riesig wie Las Palmas und am Steg sind eine Menge nette Menschen. Zwei Plätze weiter liegt eine dänische Rasmus 35, somit auch für Kassiopeia gute Gesellschaft 😉

zurückgelegte Strecke: 25,5sm, Gesamtstrecke: 2529,7sm, aktuelle Position: 28°05,364’N, 17°06,540’W

Schaukelige Nacht und Fahrt nach Teneriffa

Irgendeine höhere Macht hat ein Problem, wenn wir ankern… Der Anker hat bestens gehalten, aber vor lauter Schaukelei konnten wir beide erst gegen halb vier einschlafen. Da wurde es nämlich ruhiger. Ursprünglich hatten wir überlegt, noch einen Tag zu bleiben, aber auf noch so eine Nacht hatten wir gerade keine großartige Lust. Also haben wir uns mit Sonnenaufgang fertig gemacht und sind in Richtung Teneriffa aufgebrochen. Die Fahrtstrecke war relativ simpel: ablegen, Kurs anlegen und ca. 50sm später in die Marina einbiegen. Kurz nach dem Ablegen haben wir das Groß hoch, zwischendurch die Genua mal rauf (bei genug Wind) oder runter (bei zuwenig Wind) und vor dem Ziel das Groß wieder runter. Somit eine ereignislose Fahrt, wenn wir nicht zwischendurch Wale gesehen hätten 🙂 Drei davon waren ganz nah, sie sind unter Kassiopeia durchgetaucht. Wir wissen nicht, was es für welche waren, sie waren etwa 5m lang, einer war weiß. Ein fantastisches Erlebnis, direkt neben sich einen Wal blasen zu hören (so haben wir sie überhaupt erst bemerkt)!

Über Nacht sind wir in der Marina del Sur in Las Galletas auf Teneriffa. Es war grade irgendeine Festivität, weshalb auf Funk niemand geantwortet, uns dann aber in der Marina in Empfang genommen hat. Leider hat uns der Marinero etwas spät gezeigt, in welche Box wir sollen, somit, und bedingt durch „netten“ Wind von der Seite, war das Anlegemanöver Hafenkino… Naja, zum Schluß standen wir dann rückwärts (!) in der Box und wurden für alles weitere auf den nächsten Tag verwiesen. Wasser und Dusche für heute somit leider Fehlanzeige.

zurückgelegte Strecke: 50,1sm, Gesamtstrecke: 2504,2sm, aktuelle Position: 28°00,437’N, 16°39,604’W

Ankern vor Puerto Mogan

Gestern gab es dann doch noch ein wenig Urlaub: lesen, faulenzen – was man da eben so macht. Ach ja, ein wenig Sightseeing haben wir auch gemacht. Es gibt einen Mirador (Aussichtspunkt), von dem aus man einen grandiosen Blick über die Bucht hat. Allerdings muss man sich den Ausblick erarbeiten, es geht recht steil die Treppe hoch. Wir finden, die Anstrengung lohnt sich!

Heute vormittag waren wir noch kurz einkaufen, Michl hat Mike in seinen Mast geholfen (was sind wir froh, dass wir die Stufen haben, man kommt doch deutlich einfacher hoch!), wir haben bezahlt und sind zum Ankerplatz gefahren. Kurze Aufregung hatten wir noch, als ein Ausflugsboot an einer Boje festgemacht hatte. Wir waren etwas zu nah dran, zugegeben, aber der hat auch nicht geschaut, ob da vielleicht ein Hindernis im Weg ist… Naja, nachdem wir nochmal 10m Kette nachgegeben hatten, konnten wir die Kollision vermeiden… Danach haben wir uns ein Stück näher in Richtung Einfahrt verlegt und seitdem schaukeln wir vor uns hin. Wind und Welle haben abends wieder auf Süd gedreht, der Wind ist zwar inzwischen weg, die Wellen hat er dagelassen. Mal sehen, wie die Nacht wird 🙂

Auf jeden Fall durften wir einen richtig schönen Sonnenuntergang beobachten und vorher noch herrlich schwimmen. Den Anker haben wir auch abgetaucht – hat sich wunderbar verbuddelt 🙂