Sturm oder nicht Sturm…

… das ist die letzte Zeit hier die Frage. Dass blödes Wetter kommt, ist klar, nur wie blöd es wird, wissen wir wohl erst, wenn´s wieder vorbei ist. Die Vorhersagen schwanken ein wenig, bisher war allerdings zumindest der Hafenmeister noch ganz ruhig. Ein wenig Gedanken mach ich mir seit gestern, nachdem einer der Fischer nebenan gemeint hat, dass es schon gefährlich werden kann im Hafen – je nachdem, wo die Welle herkommt. Südwest ist blöde, und das können wir nicht wirklich ausschließen. Auf jeden Fall haben sich die weiter außen liegenden Boote heute umgedreht, die bekommen dann Wind und Welle eher von vorne. Wir bleiben so liegen, haben aber eine Mooringleine am Heck befestigt, so sind wir nach vorne besser gesichert. Außerdem haben wir unsere Festmacher noch etwas verstärkt. Vamos a ver – wir werden sehen.

fisch_gefangen fisch_filetiertGestern haben wir (bzw. Michl) übrigens unseren ersten Seehecht gefangen. Und das einfach so mit der Hand! Naja, vielleicht müssen wir fairerweise erwähnen, dass er wohl von einem Fischerboot gefallen war und im Hafenbecken herumtrieb… Michl hat sich gebückt und ihn vom Steg aus herausgezogen. Da seine Augen noch ganz klar waren, war er offensichtlich noch frisch. Filetiert und gedünstet auf Gemüsebett eine sehr leckere Angelegenheit, nur hat er Gräten unter der Haut, die sind etwas lästig beim Essen.

Heute nachmittag war Michl zusammen mit Andreas von dem Miepke2 von hier aus schnorcheln. Sie sind bis etwa 200m vor die Hafeneinfahrt und haben dort und auf dem Weg dorthin riesige Schwärme an Fischen, kopulierende Pulpos, Schildkröten usw. gesehn. Das Wasser ist ein Traum! Im Hafen ist es ja schon sehr klar, aber vor der Einfaht ist die Sicht nochmal deutlich besser.

Wurzel erfolgreich abgetötet

Der zweite Wurzelbehandlungstermin stand heute an, also sind wir mal wieder nach Frontera gefahren. Und immer wieder begeistert uns die Landschaft! Heute durften wir sie sogar noch jemand zeigen – Nana und Andreas von der Miepke2 haben uns begleitet. Sie wollten noch ein wenig von der Insel sehen und somit war das die Gelegenheit. Zuerst hat sich Michl jedoch seine Zahnwurzel behandeln lassen. Wieder waren wir beide (besonders Michl) sehr angetan von der sorgfältigen, gründlichen und schmerzfreien Arbeit! Und jetzt hoffen wir, dass der Zahn tatsächlich Ruhe gibt!

Nana und Andreas haben wir in Frontera wieder getroffen, sie haben inzwischen einen Spaziergang gemacht. Noch kurz was zum Mittagessen besorgen, dann sind wir in Richtung Westen gefahren. Mittagspause haben wir bei Pozo de la Salud im El Golfo-Tal wieder mal mit herrlichem Ausblick genossen! Eigentlich wollten wir dann um das westliche Ende herum wieder in Richtung La Restinga fahren, die Straße war nur leider noch durch den Regen Anfang der Woche verschüttet. Die anderen Straßen waren zwar freigeräumt, aber wir konnten deutlich sehen, wieviel überall von den Hängen herunter gespült wurde (anderer Nebeneffekt des Regens war, dass die Landschaft insgesamt grüner gewirkt hat). Also sind wir über Valverde und durch die tiefhängenden Wolken zurück. Abschluss des Ausfluges war in Cala de Tacoron, einer Badestelle an der Südwestküste. Diesmal hatten wir vom Tal aus eine ganz neue Sicht auf den Hang, den wir von El Julán aus schon von oben betrachten durften. Und nebenbei noch eine schöne Bade- und Schnorchelgelegenheit (bzw. die anderen, mir war´s zu kühl…).

Und Abschluss des Tages war ein gemütliches Abendessen mit Katja und Andreas von der Saphira, die heute abend noch angekommen sind. Schön, dass wir uns endliche wieder sehen, das letzte Mal war letztes Jahr vor unserer Abfahrt 🙂

Kommen und Gehen

Die französische Übermacht im Hafen schwindet so langsam. Eigentlich schade, die Stimmung war doch immer gut! Heute sind zwei in Richtung Kap Verden gestartet – wir hoffen, das Wetter wird für sie besser, als es die Vorhersage verspricht. Aber sie wollten einfach nicht mehr länger warten. Morgen wird es noch eins weniger, die MoraMora fährt in Richtung Teneriffa. Zum Austausch sind eine deutsche und eine österreichische Yacht seit gestern da, heute abend kamen noch zwei italienische (vermuten wir, die Flaggen waren nachts leider nicht zu erkennen). Schön, immer wieder neue Menschen zu treffen, aber auch jedes mal ein wenig traurig, andere ziehen zu sehen. Allerdings haben wir im Grunde alle eine ähnliche Route, es ist also nicht ausgeschlossen, dass wir uns wieder irgendwo sehen 🙂 Wäre schön!

boca-negraZum Abendessen gab es heute mal wieder Fisch, wir haben uns eine 1,4kg Bocanegra gegönnt. Sehr lecker! Eigentlich war die Empfehlung, sie im „horno“ zuzubereiten, aber da wir unserem Ofen soweit nicht trauen, haben wir sie filetiert und angebraten. Können wir auch sehr empfehlen! Dazu gab´s Gofio und Mojo Queso Herreño (Soße aus Ziegenkäse, Knoblauch, Öl, Paprika, … – Danke an Kathrin, wir brauchen unbedingt noch das Rezept) – sehr delikat!

Ansonsten bereiten wir uns seelisch und moralisch langsam auf die nächste Schlechtwetterphase vor. Anfang der Woche erwarten wir ein Tief, das wohl die andere Hälfte der Jahresregenmenge bringen wird, wenn nicht sogar ein wenig mehr. Das ganze diesmal kombiniert mit viel Wind und Welle. Bei uns liegt schon eine Mooringleine zur zusätzlichen Sicherung bereit, andere werden noch danach tauchen. Wir werden sehen, was dann so tatsächlich hier ankommt.

Starkregen in El Hierro

das war die Vorhersage - je grün desto Regen

das war die Vorhersage – je grün desto Regen

Gestern hat es geregnet, und zwar richtig viel. Wie besonders das war, wird uns nach dem Lesen von Berichten, Herausfinden der Regenmengen und Vergleichen der üblichen Werte so langsam bewußt. In El Pinar fielen laut canarias7.es über 213l/qm, das entspricht ungefähr der Hälfte eines Jahres. Weder der Hafenmeister noch die Damen im Supermarkt können sich hier an ähnlich heftigen Regen erinnern. Entsprechend sah es anschließend aus. Da es in La Restinga keine Straßenentwässerung gibt, ist alles, danachwas so über die Hügel kam, die Straßen bergab geflossen und hat sich mit allem, was so mitgeschwemmt wurde, ins Hafenbecken ergossen. Bzw. wurde auf den Weg zu den Stegen geschwemmt. Zum ersten Mal, seit wir hier sind, war auch das Wasser dreckig, man konnte kaum 10cm tief sehen (sonst sehen wir den Grund in 8m Tiefe).

Blick den Wolken hinterher

Blick den Wolken hinterher

Heute scheint wieder die Sonne, somit ist dann auch bei uns Aufräumen angesagt. Da wir nur das Bimini drauf haben, konnte der stundenlange Regen so langsam auch das Cockpit einweichen. Es hat zwischendurch recht gestürmt und der Wind hat alles, was so an Feuchtigkeit kam, von hinten reingedrückt. Somit sind wir heute am Backskisten ausräumen, Sachen trocknen und durchlüften. Also alles nichts wirklich schlimmes für uns, wir hoffen, dass der Regen auch auf der Insel keinen großen Schaden angerichtet hat, haben zumindest nichts darüber gefunden.

runder Geburtstag

Und das Geburtstagskind heißt Kassiopeia 🙂 40 Jahre alt ist sie geworden! Wir haben zumindest diesen Tag gewählt. Einmal haben wir sie heute vor 4 Jahren (so lang ist das schon her?) in Feucht in Empfang genommen und dann haben wir von Hallberg-Rassy die Info bekommen (ja, sie beantworten dort auch zu Booten in dem Alter noch Fragen), dass sie Ende des Jahres 1973 ausgeliefert wurde, nur leider hatten sie zu Kassiopeias Baunummer kein exaktes Datum mehr. Aber Ende des Jahres passt ja zum 1. Dezember 🙂 Angestoßen haben wir mit einer Flasche Sekt, eine große Feier war aufgrund des Regens fast den ganzen Tag lang nicht so wirklich drin.

stollenNebenbei haben wir passend zum ersten Advent für uns die Weihnachtszeit eröffnet. Das Beste daran: es gab die ersten Dominosteine, Lebkuchen und wir haben endlich den leckeren Stollen meiner Eltern angeschnitten. Die ersten Plätzchen haben wir auch gebacken.