windige Ecke

Also, dass La Restinga eine windige Ecke ist, wissen wir ja inzwischen. So langsam wäre es aber auch mal wieder gut… Letzte Nacht hatten wir (bzw. ein Stegnachbar) schon wieder 60kn Wind auf der Uhr. Ausschlafen ist da irgendwie nicht so einfach. Naja, soll am Wochenende wieder weniger werden, wir werden sehen. alt_neuSo nebenbei fliegt die Zeit mit Kleinzeug dahin: Wäsche waschen, Hosen flicken, Plausch mit anderen am Steg, vor dem Windgetöse in die Bar flüchten und so weiter. Außerdem haben wir unsere Nationale ausgetauscht, sie war inzwischen doch zu sehr zerfetzt… Zudem haben wir eine neue geschenkt bekommen – Danke René 🙂

bananenInzwischen haben wir Essen ohne Ende an Bord – OK, irgendwann wird es wohl zu Ende sein, aber bei der Menge ist das in ferner Zukunft 😉 Heute gab es auch noch eine Ration Bananen, die wohl ein paar Tage reichen dürfte. Muchas gracias, Katrin y Chuchi!! Ab sofort wird wohl öfter mal Banane im Essen enthalten sein 😉

alexander_v_hAch ja, und vor ein paar Tagen wäre fast was richtig Großes hier in den Hafen gekommen. Die Alex von Humboldt II hatte schon ihr Beiboot zum Tiefen messen vorausgeschickt, aber dann war es ihnen wohl doch zu eng und/oder zu flach und sie sind wieder abgedreht. Das Hafenmanöver hätten wir gerne gesehen. Vor allem waren wir gespannt darauf, wie sie in der für die Bootsgrößte doch recht engen Einfahrt mit ihren 65m Länge und 10m Breite (so lang ist Kassiopeia in etwa) rangiert hätten. Das wäre auf jeden Fall das größte Schiff gewesen, das jemals hier drin gewesen wäre. Schade, dass sie wieder weg sind!

PS: Weil wir immer wieder gefragt werden, wann wir denn weiter fahren: wir wissen das sicher in dem Moment, in dem wir ablegen. Vorher nicht und vorher sehen wir auch keine Notwendigkeit, darüber zu spekulieren.

11 Fragen – 11 Antworten – Best Blog Award

Kettenbriefe sind ja so eine Sache, und eigentlich sind wir keine Fans davon. Jetzt wurde uns aber die Ehre zuteil, eine Blogger-Auszeichnung in einer ähnlichen Form verliehen bekommen zu haben. Und darüber haben wir uns sehr gefreut! Es geht um den Best-Blog-Award, der von Bloggern an andere Blogger verliehen wird. staffelstabWir haben unseren von Andreas bei 12-mitsegeln.de bekommen, hier der Link dazu. Vielen Dank Dir nochmal 🙂

Der Best-Blog-Award funktioniert folgendermaßen: man bekommt elf Fragen gestellt, beantwortet diese im eigenen Blog und stellt dann elf neue Fragen an den oder die Nachfolger. Wird also weitergegeben wie ein Staffelholz 🙂 Die Fragen an uns sind folgende:

1. Warum heißt  Dein Blog so wie er heißt?

Wir wollen die Meere bereisen und den Blog nicht unbedingt nach dem Boot benennen – außerdem hatten wir Kassiopeia zu der Zeit, als der Blog-Name entstand, noch gar nicht.

2. Was war Dein ursprünglicher Antrieb, einen Blog zu schreiben?

Eigentlich haben wir angefangen, Tagebuch zu schreiben. Ein einzelnes Dokument war dann aber doch irgendwann unübersichtlich. Die endgültige Entscheidung zum Blog fiel dann mit der Begründung, dass wir so Familie, Freunde und Interessierte unterwegs auf dem Laufenden halten können.

3. Welches Deiner Bilder 2013 gefällt Dir am besten und wieso?

Eine sehr schwere Frage, da haben wir einfach zu viele gute gemacht. Wir hatten im letzten Jahr unheimlich viele tolle Erlebnisse und noch die entsprechenden Bilder im Kopf. Und jedes Bild verbindet man ja auch mit einem Erlebnis. Wir haben es uns ein wenig einfacher gemacht, indem wir uns für drei Bilder entschieden haben: eins von Claudi, eins von Michl und ein gemeinsames 😉

Claudis Bild ist ein Sonnenuntergang auf La Graciosa, einer kleinen Insel nordwestlich von Lanzarote. Ein ganz besonderes Eiland mit speziellen Menschen. Und der Himmel war einfach toll!

 sonnenuntergang

Michls Bild ist die Rückenflosse eines Delfines. Man sieht wunderbar die Zeichnung auf dem Rücken. Delfine unterwegs zu sehen ist ein ganz besonderes Geschenk, sie versprühen eine Leichtigkeit und Lebensfreude – es ist phantastisch, ihnen zuzusehen.

 delfin

Unser gemeinsames Bild steht für ein grandiose Zeit in Marokko Anfang des letzten Jahres. Wir waren für ein paar Tage mit dem Auto unterwegs und im Atlas-Gebirge auf einem Viehmarkt. Der Berber auf dem Bild hat uns zu einem Tee eingeladen und dadurch eine Gastfreundschaft ausgedrückt, die wir in der ganzen Zeit im Land immer wieder in unterschiedlicher Form erleben durften. Das hat uns völlig überwältigt!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

4. Was möchtest Du Dir in diesem Jahr unbedingt anschaffen?

Eigentlich wollen wir uns gar nichts groß anschaffen, denn das würde vermutlich heißen, dass etwas kaputt gegangen ist. Im Moment sind wir, wie wir hoffen, gut ausgestattet für längere Törns wie z.B. die Atlantik-Überquerung, die dieses Jahr ansteht. Sehr schön wäre eine Unterwasserkamera, mal sehen, was das Budget dazu sagt 😉

5. Welches Land würdest Du gerne länger bereisen und warum?

Das wird sich ergeben. Uns würde Südamerika sehr reizen, das ist dann allerdings gleich ein Kontinent. Es reizt uns wegen der vielen alten Kulturen, der Landschaft und weil wir einfach beide noch nie da waren. Wir lassen uns gerne treiben und wo es uns gefällt, da bleiben wir eben länger.

6. Worauf kannst Du verzichten?

Auf Stress 🙂 Aber ernsthaft – die Frage ist hier: worauf noch oder welcher Verzicht bisher ist kein Problem? Seit unserer Abreise verzichten wir z.B. auf einen Fernseher (fehlt gar nicht), auf  Wasch- und Spülmaschine (wäre zwischendurch schon schön), und was einem eben u.a. Küchengeräten den Haushalt erleichtert. Wir haben kein Handy mehr, sehen das aber nicht als Verzicht.

7. Wo möchtest Du in 10 Jahren sein?

Das wissen wir noch nicht. Wir haben so viel von der Welt noch nicht gesehen…

8. Wie schaut Dein perfekter Tag aus?

Die Sonne scheint, es ist warm, kein Wecker klingelt, auf der ToDo-Liste ist alles abgehakt und wir haben einfach nur Zeit, uns Land und Leuten zu widmen. Zwischendurch genießen wir lokale Spezialitäten und die tolle Landschaft. Und wie wir das so schreiben, fällt uns auf, dass wir (bis auf das mit der ToDo-Liste) schon den ein oder anderen Tag so genießen konnten 🙂

Alternativ dazu der perfekte Segeltag: etwa 15kn Wind, gleichbleibend von schräg hinten kommend, wenig Welle, die aber aus ähnlicher Richtung wie der Wind, Sonne, Delfine, Schildkröten, … Und vielleicht endlich mal ein leckerer Fisch an der Angel!

9. Wenn Du das Internet ändern könntest, was wäre dann anders?

Der Zugang wäre weltweit gratis und sicher möglich. Und es gäbe bessere automatische Übersetzungstools.

10. Beschreibe Dich mit nur maximal vier Wörtern.

Michl: optimistisch, unvernünftig, abenteuerlustig, hilfsbereit

Claudi: optimistisch, vernünftig, neugierig, genießerisch

11. Single Malt Scotch, Wein oder doch eher die Flasche Bier, doch zu welchem Ereignis nehmt Ihr was?

Zu passender Zeit kommt alles drei ins Glas, nur selbstverständlich nicht vermischt! Single Malt für Michl an einem besonderen Abend mit Freunden, Wein für uns beide zum Essen oder nach Laune, auf Bier müssen wir Durst haben, was aber nicht so sehr oft vorkommt. So ein richtig gutes, fränkisches, dunkles würden wir aber nur selten ablehnen 😉

So, das waren unsere Fragen mit Antworten, jetzt geben wir weiter! Unsere Fragen schreiben wir direkt auf englisch, wir geben weiter an Emma Jay Ashton – hört und schaut mal rein bei ihr!

  1. What´s your favorite song?
  2. What´s your favorite picture of last year?
  3. What´s your favorite dish?
  4. Why do you like travelling?
  5. What´s a perfect day for you?
  6. Fresh bread, cake, porridge or muesli – what do you have for breakfast?
  7. Where do the ideas for your songs come from?
  8. What was your biggest adventure?
  9. Which invention would be good?
  10. Who would you like to meet?
  11. What is indispensable to you?

We are looking forward to your answers, Emma 🙂

Einkaufsmarathon

einkaufsmarathonHier in La Restinga bekommt man eigentlich alles, was man so zum Leben braucht. Nur eben nicht immer die komplette Auswahl und gelegentlich ist auch mal was länger ausverkauft. Besser ist das in Frontera. Da wir und Emma und Phil uns ja dann doch so langsam aber sicher auf die Weiterfahrt vorbereiten, haben wir heute ein Auto geliehen und eine Einkaufstour gestartet. Gelohnt hat sich´s auf alle Fälle, Spaß hatten wir auch eine Menge 🙂 Insgesamt haben wir fünf Supermärkte, drei Ferreterías und noch den ein oder anderen sonstigen am Weg liegenden Laden abgeklappert. Ein wenig Sightseeing war auch dabei (vom Mirador de la Peña können wir einfach nicht genug kriegen, außerdem lag es am Weg), lecker Mittagessen und sogar einen Zahnarztbesuch (nein, diesmal nicht Michl, Phil war das Opfer) haben wir noch reingequetscht.

lichtspiel

Abendlicht im El Golfo-Tal

Ziemlich groggy sind wir bei stockdusterer Nacht wieder angekommen – nicht ohne noch einen Zwischenstopp zum Genießen des immer wieder überwältigenden Sternenhimmels einzulegen. Inzwischen ist alles im Boot, in unsere Stauliste werden wir alles erst morgen aufnehmen, für heute war´s genug. Mal sehen, wie lange uns all das Zeug reicht 🙂

Wir haben wieder Wind

Und das gleich in doppelter Hinsicht – heute pustet es mal wieder um die Ecke, diesmal in kräftigen Böen, abwechselnd mit relativer Windstille. Zudem haben wir Winddaten im Cockpit! Gestern war zwar gut Wind vorhergesagt, es war aber dann doch so wenig, dass Michl gleich mehrfach in den Mast steigen konnte: zum Abbaun, zum Kabel-neu-durchziehen und zum Anbau des neuen Gebers inklusive (hoffentlich) dichtem Verschließen des Steckers. instrumenteAnschließend haben wir das Kabel noch durch´s Boot gezogen, an den Server angeschlossen und seitdem erfreuen wir uns an den Daten, die wieder im Cockpit ankommen 🙂 Klingt alles sehr flott, war aber doch mit Werkzeg zurechtlegen, absturzsicher an Michl befestigen, Beiboot verschieben um gut ans Kabel zu kommen, innen halbes Boot zerlegen für das Kabel, wieder zusammenbaun, Kabel anschließen und Werkzeug wieder aufräumen eine fast tagesfüllende Aufgabe. Aber egal, Hauptsache, es funktioniert!

Heute sind wir auf Kassiopeia nur zu Kleinzeug gekommen, da wir Phil und Emma beim Mast-stellen geholfen hatten (seit Silvester waren sie zum Motorboot konvertiert) und später noch beim Umparken eines Katamarans geholfen hatten. Der musste ganz schön kämpfen, um gegen die natürlich zeitlich passenden Böen anzukommen. Wir hatten schon kurzfristig befürchtet, auf die Mauer gedrückt zu werden, aber alles ging gut.

Aprilwetter im Februar

Dieses Wochenende war das Wetter äußerst wechselhaft und so gar nicht das, was man sich unter kanarischem Wetter so vorstellt. Gestern Regen, viel Wind, bevorzugt in mal mehr, mal weniger heftigen Böen, zwischendurch Sonnenschein, heute „nur“ Wind und Sonne – nicht wirklich schön. Zumindest wurde uns durch das Wasser von oben das fällige Deck-Putzen abgenommen.ravioliUnd wir wollen uns auch gar nicht zu heftig beschweren – auf La Gomera hat es nämlich geschneit. Und so kalt ist es dann auch wieder nicht, obwohl es deutlich abgekühlt hat. Die Zeit haben wir uns gestern mit unseren ersten selbstgemachten Ravioli mit Kürbisfüllung vertrieben – sehr lecker!

so sieht der Stecker in neu aus

so sieht der Stecker in neu aus

Gestern haben wir noch Post bekommen. Beeindruckenderweise hat UPS sogar samstags unser Paket gebracht. Auf meine Frage, seit wann sie denn sogar am Wochenende zustellen, meinte der Mitarbeiter nur: das Paket war eben im Flieger und sein Kollege hat ihn gebeten, es mitzunehmen, Montag hat er schon so viel zu tun und da er in El Pinar wohnt, war der Extra-Weg nicht gar so groß. Und wieder sind wir beeindruckt vom Service 🙂 Übrigens auch von dem von Gotthardt, die uns flott und unkompliziert einen neuen Windgeber zugeschickt haben – den Stecker des alten haben wir trotz mehrfacher Versuche nicht dauerhaft davon überzeugen können, Daten in Richtung Cockpit weiterzuleiten.

Jetzt müssen wir „nur noch schnell“ 😉 bei passendem Wetter (also weniger Wind als heute) den neuen Geber befestigen und das Kabel durch Mast und Boot ziehen.

Wasser vom Wassermacher

Seit einer Weile läuft unser Wassermacher jetzt und wir produzieren auch fleißig fast täglich. Schon vor längerem aber auch jetzt aktuell nochmal bekommen wir immer wieder Diskussionen mit über die Qualität des Wassers. Und immer wieder hörten wir, dass wir dem Trinkwasser jetzt Mineralien zufügen müssen, da die ja alle durch die Umkehrosmose (das ist die Technik, mit der unser Wassermacher  das Meersalz aus dem Wasser entfernt) ausgespült werden. Da wir aber auch gehört hatten, dass es gar kein Problem ist, das Wasser auch über längere Zeit ohne Zusätze zu trinken, haben wir uns ein wenig schlauer gemacht.

Übereinstimmend sind die Infos, dass dem Wasser tatsächlich Mineralien entzogen werden. Dennoch ist es noch lange kein destilliertes Wasser, das ja auch ganz anders produziert wird. Jetzt ist es aber so, dass in Trinkwasser, falls überhaupt, „nur“ Mineralien enthalten sind, die vom Körper nur aufgenommen werden, wenn durch sonstige Nahrung nicht genügend geliefert wird. Jetzt enthält aber z.B. ein Glas Milch bereits mehr verarbeitbare Mineralien als etwa 20 Liter Trinkwasser (nicht das aus dem Wassermacher). Eine Möhre „entspricht“ in Bezug auf Mineralien dabei etwa 25 Litern Trinkwasser.

Das heißt für uns als Antwort an alle, die gefragt haben, welche Mineralien wir zusetzen: gar keine 🙂 Wir halten uns eher an frisches Essen.

Hier noch ein paar Links für Interessierte:

Ruta del Agua

Es ist ja fast schon peinlich. Jetzt sind wir doch seit ein „paar“ Tagen auf einer Wanderinsel und haben heute unsere erste Wanderung unternommen. Es stehen etliche Ruten zur Auswahl, wir haben uns für die „Ruta del Agua“ entschieden. Eigentlich ist das ein Rundweg von San Andrés aus, wir wollten nur die Hälfte zwischen Valverde zurück nach San Andrés gehen. In der Info in Valverde haben wir noch kurz nach dem Beginn des Weges gefragt, dann sind wir los. Und anfangs hab zumindest ich mich gelegentlich gefragt, was das denn für eine doofe Idee war – es ging teilweise nämlich richtig steil hoch. Eigentlich auch kein Wunder, dass es bergauf ging, Valverde liegt auf 571m, San Andrés auf 1045m.

Im Prinzip hat das aber schon gepasst so. Teilweise waren die Wege recht glitschig und das ist dann aufwärts angenehmer zu gehen als runter. Außerdem sind wir so vom Nebeldunst in Valverde in die Sonne gelaufen. Die Landschaft war äußerst abwechslungsreich und hat nach jeder Ecke, auf jeder Lichtung, durch jedes Waldstück anders ausgesehen. Obwohl es schon seit etlichen Tagen nicht mehr geregnet hatte, war alles saftig grün und feucht. Die Pflanzen und der Boden holen sich die Feuchtigkeit aus den Wolkenschwaden, die über die Hänge ziehen, und das machen sie gut und gründlich. Irgendwann kamen wir auf unserem Weg am Arbol Garoé vorbei, den hatten wir Ende November schonmal besucht. Und da dachten wir, es ist grün in der Gegend 🙂 Jetzt ist es grün – herrlich! Was uns auch sehr gefallen hat: wir waren ziemlich allein unterwegs. Auf den gut acht Kilometern ist uns ein Wanderpaar, ein Schäfer mit Herde und ein Mitarbeiter beim Garoé über den Weg gelaufen. In den Wäldern und drumherum konnten wir die Stille absolut genießen!

Mit dem Bus zurück hatten wir dann richtig Glück, wir mussten ganze zehn Minuten warten (er fährt so etwa alle zwei Stunden). Zurück in La Restinga haben wir schnell unsere Sachen auf´s Boot, uns von den Wanderschuhen und Socken befreit und schon ging es weiter. Wir hatten eine Einladung von Kati und Chuchi, ihre Finca zum Gemüseanbau zu besichtigen. Das wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Und wir sind beeindruckt, was da so alles in der vermeintlichen Pampa wächst – von verschiedenen Obstbäumen über Kartoffeln, Auberginen, Erdbeeren, Kürbis über Kräuter, Paprika, Tomaten und noch viel mehr. Ein richtiges, „kleines“ Paradies! Vulkanerde ist eben fruchtbar. Danke euch nochmal für die Versorgung 🙂

Impeller und so

Nachdem Andreas von SY Akka im TO-Forum eine Frage über die Lebenserwartung und Pflege von Impellern gestellt hat und unserer jetzt 470h auf dem Tacho hat und drei Winter an Land stand, ist eine Kontrolle sicher kein Fehler.

Impellerpumpen werden insbesondere für die Kühlung von Motoren eingesetzt. Seewasser wird angesaugt und bei unserem Motor mit Zweikreiskühlung durch einen Wärmetauscher gepumpt. Das Kühlwasser wird dann über einen Schlauch zum Wassersammler transportiert und tritt über den Auspuff wieder aus. Da es für mich das erste Mal war, schaute mir René von der SY YOYO dabei über die Schulter und hatte auch den einen und anderen Tipp parat und außerdem einen Abzieher, der noch in unserem Werkzeugsortiment fehlt (steht mittlerweile auf der neuen Einkaufsliste).

ImpellerDen Deckel abschrauben war kein Problem, das im Schlauch stehende Wasser lief in die Bilge. Schon von außen konnte man erkennen, dass alles ok war. Doch wollte ich den Impeller noch auf Risse kontrollieren. gehaeuseDas hieß, den Impeller rausnehmen, was per Hand leider nicht ging, deshalb holte René seinen Abzieher. Damit ging es recht einfach. impellersetDoch auch hier waren keine Risse oder ähnliches zu sehen, also schmierte ich den Impeller mit Glyzerin ein (das hält ihn geschmeidig), setzte ihn ein und verschraubte ihn wieder. Noch ein paar Liter Wasser in den Wasserfilter, Motor an und Wasseraustritt kontollieren. Alles lief perfekt. Danke für Deine Unterstützung, René.

Weil ich gerade dabei war, bekam auch noch gleich unsere Schraubenwellenabdichtung ihr Fettpäckchen ab. Somit sind alle Arbeiten bei Motor und Welle erledigt.

Warum es uns auf El Hierro so gut gefällt

Wir sind ja jetzt doch schon wieder ein Weilchen hier, teilweise unfreiwillig verzögert, genießen es jedoch immer noch sehr. Hier ein paar Gründe dafür:

  • die Menschen hier. Insgesamt ist die Stimmung sehr entspannt und freundlich. Die einzige Hektik geht von gerade angekommenen Urlaubern aus 😉 Wir werden gegrüßt, es ist auch immer mal Zeit für einen Plausch. Obwohl wir Touristen sind, fühlen wir uns sehr gut aufgenommen, integriert und auch willkommen.
  • selbstverständlich ist das Wetter nicht so ganz unwichtig. Da wir hier im tiefsten Winter immer noch barfuß unterwegs sind, fast jeden Tag die Sonne scheint und wir meist deutlich über 20°C haben, genießen wir sehr.
  • die_bankjeden früh, mittags und auch abends ist die Bank, die zum Hafen runterzeigt, mehr oder weniger voller Menschen (fast ausschließlich Männer, Frauen sind aber nicht unerwünscht), die dasitzen, schauen, das Tagesgeschehen kommentieren und alle, die vorbeigehen, begrüßen.
  • der Fischfang wird sehr moderat betrieben. Es gibt keine großen Schleppnetze, somit keinen Beifang, sondern es wird geangelt. Die Fischer werden vielleicht nicht reich, grillfisch_frischkönnen aber dennoch passabel davon leben. Der komplette Fang wird über die Cofradía verkauft, in der man den für uns bisher besten Fisch bekommt – und zwar absolut frisch!
  • die Insel ist wunderschön! Obwohl die kleinste der Kanaren empfinden wir sie als die abwechslungsreichste. Sie ist grün, vulkanisch karg, mit steilen Hängen, einsamen Stränden, wilden Felsküsten, ruhigen Buchten, dicht bewaldet, hügelig und noch vieles mehr. Unsere Bilder bisher dürften das ein wenig ausdrücken.
  • lebendkoederdie Wasserqualität ist toll. Im Hafen können wir bei 8m Wassertiefe auf den Grund sehen. Es schwimmen ums Boot herum Schildkröten, Fischschwärme, Pulpos, Barracudas und ein paar Touristen. Im Vorhafen und weiter draußen ist es noch besser, von Tauchern hören wir immer wieder, dass es im Hafen ja trüb ist im Gegensatz zu draußen.
  • ebenso besonders erwähnenswert ist die Postzustellung. Über die „normale“ Post haben wir zwei Pakete und eine Karte bekommen – der Mitarbeiter kennt seitdem bis heute unsere Namen. Heute hat er uns auf der Straße angehalten um zu fragen, ob wir jemanden kennen, dessen Brief er nicht zuordnen kann. Wir sind uns sicher, er wird so lange fragen, bis er denjenigen findet! Auch der UPS-Lieferservice hat durchaus extra Mühen auf sich genommen, um zu uns auf den Steg zu kommen (er musste sich erst am anderen Ende des Hafens einen Schlüssel für die Zugangstür besorgen).

Ferretería-Besuch und Frühling

Heute waren wir mal wieder in Valverde in der Ferretería und hatten dabei ein ganz besonderes Erlebnis: wir haben alles, was auf unserer Liste stand, bekommen! Auch der Verkäufer hat sich mit uns gefreut, wir waren nicht immer so erfolgreich 🙂 Und noch etwas besonderes haben wir in Valverde erlebt – Sonnenschein! Ganz oft hatten wir bei den letzten Besuchen Nebel, Dunst, sogar Regen und mindestens aber deutlich kühlere Temperaturen.

Was bei der Fahrt über die Insel im Moment so richtig schön ist, ist, dass alles blüht und grün ist. Die Landschaft wirkt ganz anders, so saftig ist alles. Wenn der Nebel über die Hügel zieht, sieht man richtig, wie die Pflanzen und die ganze Umgebung die Feuchtigkeit aus der Luft ziehen. Uns gefällt es jedesmal aufs Neue! Auf besonderen Wunsch heute mal Frühlingsbilder 🙂

es kommt keine Langeweile auf!

Druckanzeige und Durchflussmesser

Druckanzeige und Durchflussmesser

Zuerst noch der Nachtrag zum Wassermacher: alle Filter sind inzwischen dicht (kaum nimmt man die passenden Einsätze…) und wir produzieren täglich munter drauflos und haben sehr leckeres Trinkwasser. Einen passenden Schalter haben wir hier leider nicht bekommen, da muss die Notlösung wohl noch halten, bis wir einen finden. Wie ja allgemein bekannt ist, hält nichts so lang wie ein Provisorium 😉

Und was wir noch gar nicht erwähnt hatten, war die letzte Kalibrierungs-Fahrt. Irgendwann dachten wir, wir besorgen uns ein Permiso um diesmal legal die Angel rauszuhängen, aber bei unseren bisherigen Erfolgen haben wir das dann doch sein lassen 🙂 Dazu hätten wir zudem extra nach Valverde gemusst. Also „mal schnell“ kalibrieren. Das ist von der Vorbereitung ein wenig ein Aufwand. Da wir ja auf dem Boot leben (und keine Ordnungsfanatiker sind), steht immer mal was rum. Was im Hafen kein Problem ist, unterwegs schon eher, selbst wenn wenig Seegang zu erwarten ist. Also erstmal alles auf- und wegräumen. Unsere Kisten unter dem Tisch fixieren, Cockpittisch wegräumen, Kuchenbude abbauen, Wäscheleine abnehmen, … Die Fahrt selbst ist dann eher entspannend 🙂 Kompass und Autopilot kalibrierenOLYMPUS DIGITAL CAMERA hat geklappt und nachdem ich gestern den Support noch ein wenig belegt hatte, waren auch vorübergehend alle Fehlermeldungen weg. Vorübergehend deswegen, weil jetzt die Werte vom Windgeber nicht mehr im Cockpit ankommen. Da haben wir jedoch schon den Übeltäter: der Stecker ist leicht ankorrodiert. Also gehen wir morgen auf die Jagd nach Kontaktspray und hoffen, das damit beheben zu können.

gfk1 bierpauseUnd weil uns mit all dem Hin und Her und gelegentlichem Auf-den-Mast-steigen (was sind wir froh über die Stufen!) sonst am Ende gelangweilt hätten, hat Michl noch bei unseren Nachbarfischerboot geholfen. Die stehen gerade an Land und verkleiden es von außen mit GFK. Und sie konnten weitere zwei Hände, die wissen, was sie tun, sehr gut brauchen. Hat aber auch Spaß gemacht!

 

Wasser Marsch

Phil und Michl - die Helden der Membran

Phil und Michl – die Helden der Membran

Es hatte sich ja nun seit einem Weilchen hingezogen, aber seit heute läuft er, unser Wassermacher! Und das haben wir uns hart verdient! Nachdem wir ja eine Weile nach den Dreiwegehähnen gesucht hatten, hatte uns noch ein Schlauchanschluss gefehlt. Da wir endlich alles beisammen und auch zusammengebaut hatten, fehlte „nur“ noch die Membran. Das war gestern noch ein mittelschwerer Kampf – als sie endlich im Gehäuse war, hatte sich eine Dichtung verschoben. Also musste sie wieder raus… Phil und Michl haben gut geackert und irgendwann saß sie so, wie sie sollte. Nach Michls Check-Dive wollten wir dann „noch schnell“ (wir lernen´s einfach nicht ;-)) das erste Süßwasser selbst produzieren. Einen Strich durch die Rechnung hat uns da ein Fischer gemacht – irgendjemand hatte eine Menge Diesel im Hafen verteilt und der verträgt sich nicht mit Filtern und Membran. Also dachten wir, wir machen das heute, wenn wir eh zum Kalibrieren fahren (das ist eine eigene Geschichte). also nach dem Kalibrieren Autopilot eingeschaltet, Michl ist in die Backskiste verschwunden und wir haben zuerst mal die Vorfilter voll laufen lassen. Blöderweise waren sie undicht. Und wir haben sie unterwegs auch nicht dicht bekommen. Zurück im Hafen war der Diesel inzwischen nicht mehr erkennbar, also konnten wir loslegen. Das ein oder andere Problemchen hat sich noch ergeben:

  • die Vorfilter haben wir bis zum Schluß noch nicht dicht bekommen. Da brauchen wir noch Teflon-Band und werden morgen nachbessern
  • der noch in Deutschland extra bestellte 20A-Schalter für die Hochdruckpumpe hat keine 20A ausgehalten. Glücklicherweise hatten wir einen anderen gefunden und konnten den provisorisch einsetzen
  • der ein oder andere Schlauch war nicht so ganz fest angebracht. Das war teilweise aber auch erst unter Druck zu sehen

prost2prost1Und irgendwann lief es dann, das Wasser! Zuerst kam es noch recht gelb aus der Leitung, aber nach zehn Minuten haben wir bestes Süßwasser produziert. Ein paar Hausaufgaben haben wir noch zu machen, sind aber grundsätzlich schon mal sehr zufrieden!