Atlantik zum Vierzehnten

Heute nur ganz kurz: bis mittag schönes Segeln, dann kam immer mehr böiger Wind und hackige Welle. Nicht schön. Die Nacht hat zwar ruhiger angefangen, aber da ist noch viel Potential, bis es angenehm wird. So schön der erste Part des Törns war, so nervig wird der zweite so langsam. Zumindest keine neuen Notreparaturen!

P.s. Nachtrag kurz nach Mitternacht, es ist ruhiger geworden.

Position: 1°33.644’S, 30°57.109’W um 21:45utc

Atlantik zum Dreizehnten

Nach einer ereignislosen Motor-Nacht war heute richtig Abwechslung angesagt. Zuerst mal ging es vormittag über den Äquator. Vorher hatten wir schon ein wenig Wind, so dass wir darüber segeln konnten. Nach der Taufe durch Neptun, der mal kurz vorbei geschaut hat, haben wir erstmal darauf angestoßen! Wow, jetzt sind wir auf der Südhalbkugel 🙂

Dann kam mehr Wind, aber auch mehr Welle, und da wir nun gegenan müssen, kommt das alles ein Stück weit von vorne. Die Welle war auch recht hackig und genau in so einer Phase ist uns aufgefallen, dass die Feststellschraube vom Windgenerator sich gelöst hatte. Also haben wir ihn „mal eben“ etwas besser fixiert, anders kommen wir im Moment nicht ran. Um dem Tag noch die Krone aufzusetzen, hat sich kurz vor Sonnenuntergang die Hydraulik-Steuerung verabschiedet. Der Autopilot wollte extrem einlenken, aber das ging nicht, somit ist durch den Druck ein Nippel von einem Schlauch weggeflogen und Hydraulik-Öl ausgetreten. Das Ruder war so nicht mehr funktionsfähig. Den Nippel konnten wir wieder fixieren, inzwischen mussten wir über Pinne am Heck sitzend steuern. Wir sind heilfroh, dass wir einmal die Pinne haben und auch, dass wir Kassiopeia im Detail so gut kennen, so konnten wir das recht flott inkl. Nachfüllen mit Hydraulik-Öl beheben.

Zum Abschluss des Tages haben wir uns unsere Äquator-Zigarre genehmigt, dazu gab es den Rest vom vormittäglichen Franken-Äquator-Sekt (Danke Thomas, der war dem Anlass angemessen!) und wir haben uns gemütlich im Cockpit Gedanken zu allem Möglichen gemacht. Ein wenig beschwipst sind wir jetzt auch 🙂

Position: 0°21.275’S, 30°24.361’W um 20:30utc

Atlantik zum Zwoelften

Leider haben wir immer noch keinen Wind. Zumindest aber hatten wir, vom Motorengeräusch abgesehen, eine ruhige Nacht. Mit einer besonderen Unterbrechung: wir haben den ersten Angelerfolg zu verzeichnen! Ein 90cm-Hecht hat sich in Michls Spezial-Köder mit Brigitte-Bardot-Kussmund verbissen und somit heute den Speiseplan bestimmt. Sehr lecker! Wir gehen einfach mal davon aus, dass das nur der Anfang war 😉

Heute tagsüber haben wir es immer wieder mal mit Segeln probiert, aber der Wind reicht einfach nicht. Unser „bester“ Versuch hat damit geendet, dass wir zwar mit der Nase gen Süden standen, laut GPS aber nach Norden gefahren sind. Da war wohl mehr Strömung als Vortrieb… Wir hoffen mit dem Wind auf diese Nacht, Passatwölkchen waren heute schon zu sehen.

Befinden der Crew: schon wieder deutlich besser als gestern, mit segelbarem Wind wäre es noch besser

Position: 0°38.322’N, 29°55.583’W um 20:30utc

Atlantik zum Elften

Die Regenfront von gestern abend hat uns noch die ganze Nacht begleitet. Es gab zwar keinen Wind, aber Kassiopeia ist jetzt wieder mal richtig mit Süßwasser geduscht. Irgendwann kam dann Wind, was bedeutet hat, dass wir kräftig gegenan durch die Wellen stampfen mussten. Später konnten wir noch ein Stück gut segeln, leider hat uns der Wind schon wieder verlassen und die Maschine läuft. Wir hatten auf dem Trip schon schönere Tage.

Position: 1°50.324’N, 29°38.004’W um 20:30utc

Atlantik zum Zehnten

Die letzten 24 Stunden waren recht abwechslungsreich, hier ein paar Stichworte:

Kurs gewechselt auf weniger Wackeln, kurz nach Mitternacht der erste Squall, der über eine Stunde gedauert und uns 5sm nach Westen versetzt hat, währenddessen hat sich eine junge Möwe (?) an Deck verirrt. Gustav, die Möwe, war recht fertig und wir haben uns die Nacht über um ihn gekümmert. Zwischendurch der nächste Squall, diesmal zeitgleich mit dem Sonnenaufgang. Entschluss: Maschine an und ab durch die Mitte – wir waren von Regenwolken komplett umringt und wollten zumindest in die richtige Richtung. Danach wunderschöne Wolken, Regenbogen, wir konnten auch wieder segeln. Gustav hat sich wieder verabschiedet. Irgendwann nachmittag war mit Wind wieder Schluss und wir sind durch ein Regenfeld motort. Leider immer noch kein Wind, wir tuckern in die Nacht.

Befinden der Crew: nach einer Dusche im Regen sauber und gut

Position: 2°49.058’N, 29°24.332’W um 20:30utc

Atlantik zum Neunten

Anscheinend ging es uns hier zu gut und wir hatten uns zu sehr an das gemütliche Dahindümpeln gewohnt, da hat sich Neptun gedacht: denen schick ich Wind – und Welle noch dazu! Folge des Ganzen war, dass wir letzte Nacht noch unsere Leichtwindbesegelung in Fock und Groß getauscht haben und nun in den Windpausen mehr wackeln, mit Wind ein wenig weniger. Allerdings sind wir gut vorangekommen, das ist also schon auf hohem Niveau gemosert.

Seit heute wissen wir auch wieder was Regen ist, blöderweise bleibt dabei der Wind dann fast ganz weg. Das waren bisher aber auch nur drei kurze Phasen, mal sehen, wie sich das entwickelt.

Der Crew geht´s trotz Wackelei immer noch wunnebar 🙂

Position: 3°57.010’N, 28°50.580’W um 20:00utc