Recoleta und Kreditkartenfiasko

Fangen wir gleich mit dem Fiasko an: ich hab meine Kreditkarte verloren… blöde Sache, ist nunmal passiert. Die Karte ist inzwischen gesperrt und eine Emergency-Card ist unterwegs hierher ins Hostel. Leider kann man mit dem Ding nicht bezahlen sondern nur Geld abheben, aber immerhin. Michl hat ja noch eine zweite Karte! Genauer gesagt – hatte! Und zwar exakt so lange, bis sie heute abend beim Geld abheben nicht mehr aus dem Automaten gekommen ist… Jetzt hoffen wir, dass wir die am Montag in der Filiale wieder bekommen, sonst haben wir ein  Problem. Drückt uns die Daumen!

Der Rest des Tages war richtig gut! Schon wieder traumhaftes Wetter, ideal um die Stadt zu erkunden. Mit der Subte (U-Bahn in Buenos Aires) sind wir losgedüst und direkt ein wenig durch die Straßen geschlendert. Erinnert uns bisher ganz stark an Paris! Viele Menschen, viel Verkehr – ganz viel Leben. Nachdem wir ein wenig ziellos herumgelaufen sind, haben wir uns auf den Weg zum Friedhof in La Recoleta gemacht. Er ist umgeben von hohen Mauern und innen drin kommt man sich plötzlich wie in eine andere Zeit versetzt vor – außen die großen Glaspläste, innen alte, teilweise verfallene Gräbstätten. Die eben aus ganz anderen Epochen stammen und durch die man gemütlich flanieren kann. Staunend sind wir von einem zum anderen marschiert – manche sehr gut erhalten, manche schon ziemlich heruntergekommen, manche pompös, andere unscheinbar, bei etlichen konnten wir auch die Särge sehen. Zu den unscheinbaren Mausoleen zählt das einer der berühmtesten Argentinierinnen: Eva Perón, bekannt als Evita. Noch dazu war das nicht leicht zu finden, da sie in der Gruft der Familie Duarte liegt.

Im Park direkt neben dem Friedhof war ein Markt mit allerlei Kunsthandwerk, den wir natürlich nicht einfach so unbeachtet links liegen lassen konnten… Wunderschöne Sachen gab es da teilweise, aber wir müssten das ja alles noch eine ganze Weile mit uns herumschleppen, da fällt das Verzichten dann etwas leichter 😉 Zurück in Richtung Hostel sind wir ein Stück entlang der Avenida 9 de Julio gelaufen – eine Prachtstraße mit 5-6 Spuren in jede Richtung. Weiter ging es in Richtung Florida, einer Einkaufsstraße, in der unter anderem private Geldwechsler, bei denen man einen richtig guten Kurs bekommt, unterwegs sind. Und irgendwie müssen wir da nochmal in Ruhe durchschlendern, heute hat uns die Kreditkarte ein wenig auf den Magen geschlagen…

Der Tag hat dann allerdings im Hostel noch einen sehr versöhnlichen Abschluss gefunden – mit Gesprächen über Reisen, karibische Lebensart und verschiedene Arten von Kunst. Das ganze in einer kolumbianisch-israelisch-argentinisch-deutschen Mischung. Dazu gab es selbstverständlich auch noch den ein oder anderen Wein (und der ist hier so richtig gut, günstig außerdem).