zweiter Tag der Tour

Die Nacht war kühl, aber wir waren durch etliche Hinweise darauf gut vorbereitet – Ski-Unterwäsche ist halt was feines, auch zum Schlafen 🙂 Früh ist es übrigens generell ziemlich frisch, so um die null Grad! Die Häuser haben weder Doppelverglasung noch Wärmedämmung, Heizung ist auch eher Luxus. In der Sonne wird es zwar schnell richtig warm, da ist dann die Jacke schon zuviel, aber im Schatten oder wenn´s windet bleibt´s frisch.

Heute standen ein paar Lagunen auf dem Programm. Zuerst die Laguna Hedionda auf 4600m mit den ersten Flamingos von etwas näher. Wir waren beide schon vor der Tour überrascht, dass es in den Anden Flamingos gibt, wir hatten die bisher immer eher in so Gegenden wie Florida verfrachtet… Aber in der Tat gibt es hier in der Gegend sogar richtig viele Flamingos! Toll, sie in freier Wildbahn zu sehen!

Auf dem Weg zur Laguna Verde (=grüne Lagune, Magnesium, Calciumcarbonat, Blei und Arsen, 17km2 groß) konnten wir ganz unterschiedliche Bergformen und -farben betrachten, weite Ebenen, immer wieder kleine Flußläufe und für die Einöde beeindruckend viele Tiere: Enten, Lamas, Flamingos, Vikunjas und etliche kleine Vögel. Außerdem kamen wir an der Desierto de Dalí vorbei. Ihren Namen hat die Wüste von den Steinformationen, die in ihr verteilt sind.

Die Farben der Cordilleras, der Hänge und der unterschiedlichen Lagunen kommen von Mineralien. Die Berge sind vulkanisch, aktive oder nicht aktive (= muertos, bzw. gestorbene) und durch die aus unterschiedlichen Zeiten herrührende Aktivität haben sich die Mineralien eben so durchaus ansehnlich verteilt.

Die Heißen Quellen bei der Laguna Blanca, wo wir Mittag gegessen haben, haben wir uns nur angesehen, bei dem eisigen Wind hatte zumindest von uns keiner Lust, ins warme Wasser (sehr angenehm warm!) zu hupfen. Wir sind lieber weiter zu ein paar Geysiren gefahren und haben uns die etwas näher angesehen. Aus einem Loch kam pfeifend heißer Dampf, in anderen hat eine graue Masse vor sich hingeblubbert, etwas unangenehm gerochen hat es auch. Der Boden hat sich richtig warm angefühlt – beeindruckend in einer Höhe von über 4000m!

Kurz nach den Geysiren haben wir unseren höchsten Punkt der Tour erreicht – 5000m ü. NN. Da sind wir aber nur vorbeigedüst, wir wollten noch zu Laguna Colorada. Dort sind die meisten Flamingos versammelt, so um die 4.000 – spätestens wenn die anderen Lagunen zufrieren, kommen sie alle aus der Gegend. Laguna Colorada ist die einzige Lagune, die nicht zufriert. Die Wasserfarbe entsteht durch Mikroorganismen, von denen die Flamingos sich auch ernähren. Der Boden ist hier so warm, dass das Wasser bei durchschnittlich nur einem halben Meter Wassertiefe immer warm genug gehalten wird.