Inka-Trail und Maragua-Krater

Gestern kamen wir recht spontan auf die Idee, einen Ausflug zum Maragua-Krater zu machen. Heute früh um kurz nach acht wurden wir am Hostel abgeholt und los ging es zuerst noch über geteerte Straßen, anschließend über Schotterpiste. Mit einem Bus übrigens. Der Jeep von unserer vier-Tages-Tour war ein wenig besser geeignet für solche Strecken, aber ging schon 🙂

Unser erster Stopp war an einem Amphi-Theater, an dem sich am 15. August regelmäßig viele Menschen aus der Gegend versammeln, um zu tanzen, essen und zu feiern. Angeschlossen ist auch eine Kapelle, die Spanier haben während der Eroberung ganz Arbeit geleitet – ganz Bolivien ist katholisch. Allerdings ist Pachamama, wie ja auch bei den Minenarbeitern, mindestens gleichwertig. Also gibt es z.B. hier eine Seitenkapelle mit einem kleinen Altar, auf dem Pachamama, also Mutter Erde, Coca-Blätter, Kerzen, Zigaretten und ähnliches geopfert werden können. Bei größeren Vorhaben, wie z.B: Häuserbau, ist es immer noch üblich, auch größere Opfer wie beispielsweise Lama-Föten darzubringen.

Vom Amphi-Theater aus sind wir den Inka-Trail Chataquila entlang marschiert. Wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Berge gab es zwischendurch! Und obwohl es „nur“ bergab ging, waren wir alle nach den gut vier Kilometern doch froh, wieder im Bus zu sitzen. Nach dem Mittagessen (generell gaaaanz wichtig und reichlich in Bolivien) sind wir mit dem Bus weiter gerumpelt in Richtung Maragua-Krater. Acht Kilometer im Umfang mit beeindruckenden Farben und Formen konnte bis heute nicht endgültig geklärt werden, wie er entstanden ist: entweder durch zwei Vulkane in seinem Inneren und einen See, der das Gestein ausgewaschen hat oder einen Meteoriten-Einschlag. Wir konnten uns auf jeden Fall an den Farben nicht sattsehen. Leider war es recht bewölkt, mit Sonne hätte alles wohl noch schöner geleuchtet.

Nächster Stopp war Niñu Mayu, bzw. ein Stück davor. Wir mussten nämlich wieder ein Stück laufen, eigentlich kein Problem, aber irgendwie mochte mein Knie nicht mehr so viel bergab. Also bin ich wieder umgedreht und Michl ist mit den anderen weiter zu den Dinosaurier-Fußabdrücken. Wie sich die da so gebildet haben und vor allem geblieben sind, weiß man nicht, sie sind aber echt. Und da wir ein volles Programm hatten, ging es direkt weiter nach Maragua, dort konnten wir einer der Frauen beim Weben zusehen. Unfassbar, wie genau und fein die Arbeiten sind, die man natürlich auch kaufen kann. Die sind ihr Geld allerdings aber auch wert! Etwa 300 Bolivianos (~33€) muss man für eine mittelgroße Arbeit rechnen, dafür braucht die Weberin etwa zwei Monate und man bekommt ein Unikat.

Letztes Highlight des Ausfluges war die Garganta del Diablo (unsere insgesamt dritte Schlucht des Teufels) – ein wunderschöner Wasserfall, der sich grün und idyllisch ins Tal stürzt. Das hätten wir in dem Krater nicht mehr erwartet!

Zurück kamen wir erst bei Dunkelheit, der Tag war so vollbepackt, dass es doch ein wenig länger dauert hat als angekündigt. Aber wir wollen uns da nicht im Ansatz beschweren, war ein sehr schöner Tag! Die Gruppe, mit der wir unterwegs waren, hat auch gepasst, wir sind dann gleich noch alle zusammen was essen gegangen.