Erster Eindruck von La Paz

Nach einer recht kühlen Nachtfahrt (die Busse hier haben keine Heizung) sind wir heute früh in Nuestra Señora de La Paz, Sitz der Regierung Boliviens angekommen. Zuvor haben wir Gletscher aus der Ferne gesehen und einen grandiosen Blick auf das Tal, in das sich La Paz schmiegt, bei der Einfahrt auf die Schnellstraße. La Paz ist laut, ist voller Menschen, viel Verkehr – zwar „nur“ drittgrößte Stadt des Landes, mit komplettem Einzugsbereich allerdings die größte mit etwa 2 Mio Menschen. Und noch dazu mit einer Höhe zwischen 3200 bis 4100 m (wie gesagt, schmiegt sich in ein Tal) ist die Stadt der höchstgelegene Regierungssitz der Erde.

Und das mit der Höhe merken wir schon wieder, ist ganz schön anstrengend, hier die Gassen rauf und runter zu marschieren. Wir sind heute ein wenig rumspaziert, wie wir das mögen am ersten Tag in einer neuen Stadt. Dabei haben wir ein schweizer Cafe gefunden (lecker Frühstück um halb zwei nachmittags), das Coca-Museum und zum Schluß das Museo de Instrumentos Musicales.

Im Coca-Museum war es sehr interessant (wir haben sogar ein deutsches Skript bekommen), es ging um die Geschichte der Verwendung der Coca-Blätter bis sie von den Conquistadores erst verboten, dann, als sie die Nützlichkeit um die Arbeiter besser ausbeuten zu können erkannten, wieder erlaubt wurden (da hat allerdings die Kirche noch eine Steuer draufgeschlagen) bis zur beschlossenen Ausrottung der UN in den 60er Jahren. Das ist bekanntermaßen noch nicht umgesetzt. Selbstverständlich ging es auch um Kokain und seine Derivate, die ja auch heute noch in der Medizin eingesetzt werden. Die Inca haben übrigens die medizinischen Eigenschaften sehr früh erkannt, sie konnten schon Hirnoperationen unter Betäubung durchführen, als in Europa noch mit Holzhammer und Alkohol „Narkosen“ verabreicht wurden.