Im Wald der Riesenfarne

Eigentlich heißen sie ja Baumfarne, aber sie sind wirklich riesig! Hat aber ein wenig gedauert, bis wir welche gesehen haben. Zuerst sind wir von Samaipata aus gestartet, es ging knapp eine Stunde bergauf und bergab, wir schätzen mal so in etwa 20km weit. Zusammen mit zwei jungen Holländern und unserem Guía (dessen Namen wir peinlicherweise vergessen haben) sind wir losmarschiert. An einer Abzweigung durften wir entscheiden, ob wir den leichten oder schweren aber interessanteren Weg nehmen wollen – natürlich haben wir den anspruchsvolleren genommen. Zwischendurch dachte ich schon, was das mal wieder für eine doofe Idee war, das hat aber schon gepasst. Wir mussten zwar doch ein wenig rauf und runter klettern und die Bezeichnung „Weg“ war an mancher Stelle doch leicht übertrieben, die Aussicht und Pflanzen und was wir sonst noch gesehen haben, haben das vielfach wieder gutgemacht!

Die Lage von Samaipata ist in Südamerika etwas Besonderes, hier treffen sich die drei großen Landschaftsformen des Kontinents: der Chaco, der sich über Paraguay bis Argentinien hinzieht, die Anden mit der Hochebene und die Amazonasregion. Entsprechend versammeln sich verschiedene Pflanzenarten, die sonst nur in einer der Regionen zu finden sind. Heilpflanzen aus dem Hochland und dem Chaco, Bambus aus der Amazonasregion und noch etliches mehr. Vor der Zeit der Conquistadores war die Region ein Handelsplatz, an dem die Waren von überallher getauscht wurden.

Gesehen haben wir immens große Farne, bis etwa 10m hoch. Da sie pro Jahr etwa einen Zentimeter wachsen, sind sie auch entsprechend alt. Und zwar gibt es da nicht ein paar Farne, sondern der Wald besteht daraus. Außerdem waren unheimlich viele, auch unterschiedliche Schmetterlinge unterwegs, ein paar Vögel haben wir gehört. Eine giftgrüne Schlange haben wir in ihrer Siesta gestört, die ist abgehauen, bevor wir die Kamera zücken konnten. Aber gleich daneben war ein riesiger Schmetterling, bestimmt 13-14cm groß, der sich nicht aus der Ruhe bringen lassen hat. Und an etlichen Quellen sind wir vorbeigekommen, eine sehr fruchtbare Gegend!