Gestern musste noch Zeit für einen Ausflug sein! Marcio, der Schlagzeuger der Sonntagsabendkonzerte in der Marina, hat uns eingeladen, er wollte uns noch ein wenig mehr von João Pessoa zeigen. Naja, und da wäre es schon unhöflich gewesen, vorher abzulegen. Zwei interessante Orte hatte er sich herausgesucht: das Franziskanerkloster São Francisco und den Zoo. Mitgebracht hatte er seine Tochter Natalia, sie kann gut englisch und konnte somit einerseits übersetzen, andererseits ein wenig üben, nachmittags hatte sich noch eine Englisch-Prüfung.
Das Kloster war riesig, mit teilweise sehr alten, unrestaurierten Deckenmalereien, Fresken und Schnitzereien. Als portugiesisches Erbe sind auch viel Azulejos, bemalte Kacheln, zu sehen. Etliche Kapellen, die alten Zellen und auch vieles aus der Restauration konnten wir besichtigen. Anschließend ging es zum Zoo Bica. Und der war für uns eine echte Überraschung: mitten in der Stadt, in einem der ältesten Bereiche und absolut grün. Die Bäume sind riesig und wir sind teilweise durch regelrechten Dschungel gelaufen. Ein wirklich sehr, sehr schöner Ausflug, danke euch beiden nochmal!!
Wir hören immer wieder von unterschiedlichen Brasilianern, dass es hier so gefährlich ist. Unterwegs werden Autos geschlossen (beim Fahren Knöpfe runter), wir werden gewarnt vor Straßen oder Stadtvierteln, usw.. Dieselbe Warnung gestern auch von Natalia, daraufhin meinte ich, dass wir uns hier bisher immer sicher gefühlt hatten und nur gute Erfahrungen gemacht haben, selbst bei dem Menschenauflauf an Silvester am Strand. Ihre Antwort: „vielleicht liegt das daran, dass man sieht, dass ihr Fremde seid.“ Uns hat das ziemlich zu denken gegeben, insbesondere wenn wir hier über´s Internet so Sachen wie Pegida und ähnliches mitbekommen – schade, dass Fremde in Deutschland lange nicht so willkommen sind wie hier!
Tja, und eigentlich wollten wir heute endlich mal wieder sauberes Wasser unter dem Kiel haben und ablegen, nur hatte da leider die kurz-vor-Abfahrt-ToDo-Liste etwas dagegen. Die Muscheln und der sonstige Schmutz an den Mooringleinen erweisen sich als ziemlich hartnäckig, das Dinghi liegt noch am Steg und ein paar weitere Kleinigkeiten waren einfach nicht zu schaffen. Und wir haben ja immer noch Zeit 🙂