Regenwetter

Dass es diese Woche viel regnen soll, wussten wir schon, aber so viel hätte es dann doch nicht sein müssen. Wenn wir mal vor die Tür gehen, dann nicht so sehr weit und nur unter vorheriger Beobachtung der Wolkenlage. Heute sind wir z.B. seit kurz nach Mittag wieder in der Unterkunft, gestern war es ähnlich. Zumindest regnet es warm… Und wir können trockenen Fußes aufs Klo und uns was zu essen machen, also verbringen wir eben die Tage lesend und im Internet surfend.

Ein wenig was haben wir in den Regenpausen unternommen, ein wenig Füße vertreten muss zwischendurch ja auch mal sein. Wir haben den Markt in Flores besucht und sind dort und hier auf der Insel einfach ein wenig durch die Straßen gebummelt. Einen Tagesausflug irgendwohin zu unternehmen macht aktuell keinen Sinn, es regnet einfach zu viel.

von San Ignacio nach Flores

Belize hat uns mit der Zeit immer besser gefallen. San Ignacio ist ein schöner, gemächlicher Ort von dem aus man etliches unternehmen kann. Hilfreich ist trockenes Wetter, da hatten wir leider kein großes Glück. Die ATM-Höhle fiel sprichwörtlich ins Wasser, das würden wir allerdings gerne noch nachholen. Mal sehen, wie unsere Tour hier weiter verläuft. Gestern war in San Ignacio Markttag, den wollten wir selbstverständlich nicht verpassen. Es war ein buntes Treiben mit allerlei unterschiedlichen Ständen – Obst, Gemüse, Handarbeiten, diverse Souvenirs und auch Essensstände. In kleiner ist der Markt die ganze Woche geöffnet, aber gestern waren schon deutlich mehr und auch andere Händler aus ländlicheren Regionen da. Herrlich, da mal wieder ausführlich drüber zu schlendern mit all den Gerüchen und dem Gewusel.

Die Menschen in Belize waren unheimlich freundlich, man bekommt unterwegs selbst vom Verkehrspolizisten ein fröhliches „Welcome in Paradise“ hinterhergerufen. Es ist ein kleines Volk (ganz Belize hat weniger Einwohner als Nürnberg), das aus einem ziemlichen Mischmasch besteht: Kreolen, Indigenas (hauptsächlich Maya), Garifuna (ehemalige Sklaven vermischt mit Kariben), Mennoniten und ein steigender Anteil an Chinesen. Auch sprachlich geht es recht bunt zu, englisch ist offizielle Landessprache, spanisch wird sehr viel gesprochen, Creole ebenso und an der Küste kommt noch Garifuna dazu. Die meisten Belizer sprechen so von Kindheit an schon zwei, viele auch drei Sprachen.

Heute sind wir dann wieder umgezogen, es ging über die Grenze nach Flores in Guatemala. Genauer gesagt sind wir auf der Isla de Flores, das ist eine kleine Insel im Petén-Itzá-See. Es ist sehr malerisch hier, aber auch recht touristisch. Dennoch aber auch ein Stück günstiger als Belize (obwohl wir uns erst noch an den Wechselkurs gewöhnen müssen. Der war in Belize mit 1US$=2BZ$ recht einfach). Wir hoffen, die nächsten Tage mal weniger Regen zu bekommen und uns dann Tikal ansehen können.

Cahal Pech

So ganz eigentlich wollten wir heute der ATM-Höhle einen Besuch abstatten, doch durch den Regen der letzten Tage und vor allem der letzten Nacht stand die Höhle unter Wasser. Während der Begehung muss man teilweise schwimmen um sie zu durchqueren und da das Wasser zu hoch stand, wurde sie gesperrt.

Als Alternative stand mit Cahal Pech eine weitere Maya-Stätte auf dem Programm. Da Claudi heute noch ein wenig was arbeiten musste, machte ich mich alleine auf den Weg. Wie fast jede Maya-Stätte befindet sie sich auf einem der höchsten Punkte der Gegend, das heisst bergauf 🙂 Die Stätte selbst liegt nur ca. 30Min. von unserer Unterkunft entfernt, also in Fusswegdistanz. Die Anlage ist um ein etliches kleiner als Xunantunich, sie war auch eher nur der Wohnsitz einer königlichen Familie. Doch trotzdem sehr interessant, wie ich finde. 

 

 

Xunantunich

Das Wetter spielt die letzten Tage nicht so sehr mit, die geplanten Touren mussten wir leider reduzieren. Vorgestern war das Wetter noch passabel, da haben wir die Gelegenheit ergriffen und eine Führung zu medizinischen Pflanzen gemacht. Wir hatten Glück und waren die einzigen Teilnehmer unserer Führung, so konnten wir auch das ein oder andere Blatt probieren. Ein wenig kannten wir noch von unserem Aufenthalt am Amazonas in Ecuador, ein wenig Neues kam auch dazu (wie z.B. dass Termiten nussig schmecken).

Unser Plan für gestern fiel ins Wasser, heute sind wir dann aber nach Xunantunich. Man kommt von San Ignacio aus gut mit dem Bus hin, noch kurz mit der Fähre über den Mopan übersetzen, knapp zwei Kilometer laufen und schon ist man da. Hier in Mittelamerika befinden sich etliche Maya-Ruinen („Steinhaufen“ ;-)) und da wollten wir natürlich nicht an allen vorbei fahren. Die Bedeutung von Xunantunich ist „steinerne Frau“. Die große Pyramide „El Castillo“ hat zwei Friese, die jedoch beide Replika sind. Die Originale sind noch dahinter erhalten.

Es ist eine ganz ruhige Atmosphäre, wenn man auf einem der Plätze steht. Viel dazu beigetragen hat wohl auch, dass nicht so sehr viel los war, aber die Bauten allein so im Wald sind schon beeindruckend. Und faszinierend, dass man selbst die große Pyramide nicht von unten aus sieht, obwohl man knapp dran vorbei geht.

San Ignacio

Und heute sind wir wieder ein Stück weiter gefahren, weg von der Küste in Richtung Grenze zu Guatemala. Gelandet sind wir in San Ignacio. Die Fahrt ging schon um 7 Uhr früh los und trotz zweimal umsteigen waren wir deutlich schneller als gedacht, kurz vor 11 Uhr vormittag waren wir schon in unserem Hostel, bzw. unserer kleinen Hütte. Somit hatten wir genug Zeit, uns gleich mal ein wenig umzusehen. Wir sind über den nebenan liegenden Markt geschlendert und ein wenig durch die Straßen. So sehr groß ist es nicht, also haben wir uns ein wenig Info-Material besorgt, was man hier so machen kann (ist eine ganze Menge) und sind dann nochmal los.

Und wir haben spontan gleich zwei „Führungen“ mitgemacht. Die erste, um noch ein wenig Zeit zu überbrücken, bis dann die zweite losging. 

Etwas, was in jedem Supermarkt und auf jedem Tisch im Restaurant oder Imbiss steht, sind Saucen von Marie Sharp. Es gibt scharfe und sehr scharfe, das in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Und wir haben ein schnelles Tasting dazu gemacht. Sehr lecker! ein paar der Saucen haben wir schon im Gepäck, das war keine schlechte Wahl. Was wir interessant fanden (es gab natürlich auch noch ein paar mehr Infos dazu): Belizer sind nicht sehr stolz auf eigene Produkte, sie bevorzugen importierte Waren. Was wohl auch daher kommt, dass meist Rohstoffe exportiert werden. Das erste richtige, fertige Produkt, das exportiert wurde und wird, sind die Saucen von Marie Sharp. Und darauf sind sie sehr stolz und macht sie zu etwas besonderem!

Als zweites haben wir uns eine Information über Schokolade gegönnt. Bei AJAW bekommt man eine tolle Einführung in die Herstellung und Bedeutung der Schokolade bei den Maya. Wir durften selbst Hand anlegen und auch probieren. Sehr fein! Übrigens: typischerweise trinkt man die Schokolade mit heißem Wasser, ohne Milch!

Und noch ein kleiner Nachsatz: heute haben wir Nachricht bekommen, dass Kassiopeia seit letztem Dienstag gut und sicher an Land steht. Sehr beruhigend!

Hopkins

Dienstag haben wir Caye Caulker verlassen, so richtig leid getan hat uns die Abreise nicht. Mit der Fähre sind wir zurück nach Belize City, von dort mit dem Bus in Richtung Süden nach Dangriga und für den letzten kleinen Hopser nach Hopkins haben wir uns mit anderen ein Sammeltaxi gegönnt. Hopkins ist ein ziemlich verschlafenes Nest, was uns im Moment sehr entgegen kommt. Der Plan war ja, anfangs erstmal ein wenig die Füße hochzulegen. Hier geht das. Zum einen, weil man tatsächlich nicht viel unternehmen kann, zum anderen, weil das Wetter nicht so der Knüller ist. Es ist kühl (nachts brauche zumindest ich zwei Decken), bewölkt und regnet gelegentlich. Aber um lesend in der Hängematte zu liegen, taugt das!

Endlich warm!

Seit Donnerstag sind wir schon in Belize, genauer gesagt Caye Caulker. Das ist eine kleine, vorgelagerte Insel hinter dem Riff. Wir dachten, das ist genau das richtige, um ein paar Tage die Füße hochzulegen. Und es ist auch wirklich sehr schön hier. Für uns jedoch trotzdem kein Paradies, es ist einfach zu voll und laut. Alles ist extrem touristisch und entsprechend teuer. Wenn man mal in einer Seitenstraße unterwegs ist, trifft man zwar immer auf äußerst freundliche Menschen, die schönen Ecken der Insel sind jedoch woanders. Im Hostel heben wir den Altersschnitt deutlich an – was nicht so schlimm wäre, wenn uns das Hostel an sich besser gefallen würde. 

Irgendwie ist das trotz der herrlichen Bilder und auch wirklich schönen Eindrücke nicht „unsere“ Insel. Deswegen geht es bereits Dienstag aufs Festland, wir hoffen mit der nächsten Unterkunft eine bessere Wahl getroffen zu haben.

Zum Füße hochlegen bzw. am Strand in den weißen Sand stecken kommen wir hier schon trotzdem. Wenn wir schon mal da sind… 😉

zurück aus der Kälte

Seit Vorgestern ist Michl wieder zurück von Kassipoeia. Der Wind hat erst deutlich nachgelassen und dann auf südliche Richtung gedreht, das heißt, es wird wärmer. Für Freitag sind sogar bis zu 15°C möglich, da sollte das Eis im Creek sich dann auch so langsam verabschieden. Kassiopeia steht nämlich immer noch nicht an Land, bisher wäre ein Eisbrecher nötig, um sie in die Kranbox zu ziehen. Wir fliegen dennoch morgen nach Belize, in der Werft kennen sie ja Kassiopeia und wir konnten oft genug beobachten, dass die Jungs dort wissen, was sie tun beim Boote heben und wieder absetzen. Wir sind gespannt, wann wir das Bild von Kassiopeia an Land bekommen und wo wir sie dann im Frühling wiederfinden.

Hier in Fredericksburg sind wir am Packen. Endlich mal wieder geht es in die Wärme, schön, wenn hauptsächlich Shorts, T-Shirts und Badesachen in die Rucksäcke wandern 🙂 Letzte Nacht bekamen wir noch einen kleinen Schrecken, vor Honduras gab es ein Erdbeben mit einer kurzfristigen Tsunami-Warnung auch für Belize, das war jedoch glücklicherweise eine Fehlwarnung.

Kältewelle

Nachdem ich nochmal die Leinen verstärkt hatte, haben wir den Wintersturm gut überstanden. Die Nächte waren zwar sehr kurz, weil an Schlaf bei dem Wind nicht wirklich zu denken war, Kontrolle ging vor. Doch das ist jetzt vorbei, obwohl doch noch ab und an gscheite Böen durchpfeifen. Dafür ist die Kälte da, letzte Nacht waren es -12°C und heute soll es noch mal ein paar Grad runtergehen. Meine beiden kleinen Heizkörperchen laufen auf Hochtouren, doch ist es immer wieder ein Vergnügen zu Kochen oder Wasser für Tee heiss zumachen, da das dann eine recht angenehme Temperatur bringt 🙂 

Morgen, Sonntag, soll der Wind dann auf Süd drehen, was warme Temperaturen bis zu +10°C mit sich bringt. Allerdings wird es wohl noch ein paar Tage dauern, bis das Eis soweit weggetaut ist, dass wir kranen können. Deshalb werde ich morgen nochmal Eis hacken, das wärmt :-), und dann zu Claudi und unseren Freunden düsen. Sollte es bis Mittwoch mit dem Kranen klappen, fahren wir nochmal hierher, ansonsten bereiten wir uns auf die wärmeren Gefilde vor 🙂

Eiseskälte

Der ein oder andere wird schon von der Kältewelle hier im Osten der USA gelesen haben. Wir hatten uns deswegen kurzfristig entschlossen, Kassiopeia allein zu lassen, unsere Sachen zu packen und zu unseren Freunden nach Fredericksburg zu ziehen. Der Plan war, nach den Feiertagen so schnell wie möglich Kassiopeia an Land zu holen. Das wäre in einem normalen Winter wohl auch kein Problem, dieses Jahr ist es etwas schwieriger. Michl fuhr heute allein nach Deltaville und hat Kassiopeia eingefroren vorgefunden. Der Kran wurde zwar heute mal kurz zum Laufen gebracht, für die Hydraulik ist es jedoch zu kalt. Und ohne Hydraulik kann kein Boot gekrant werden. Was nicht das einzige Problem ist, da Kassiopeia aufgrund des Eises gar nicht zum Kran gezogen oder gefahren werden kann.

Also opfert sich Michl und bleibt mit inzwischen zwei Heizlüftern an Bord und tut sein Möglichstes, dass unsere Dame nicht weiter einfriert und dabei Schaden nimmt. Für heute Nacht ist ein Schneesturm angekündigt, dann über das Wochenende wieder viel Wind aus Nordwest, der bringt um die -10°C. Könnte auch kälter werden.