Happy Thanksgiving

Thanksgiving ist in den USA einer der Feiertage, die mit Familie und viel Essen verbracht werden. Und es ist einer der wenigen Tage im Jahr, an dem die meisten Geschäfte geschlossen haben – die, die öffnen, machen das früestens am Nachmittag. Der Tagesablauf ist wohl bei den meisten recht einheitlich: vormittags wird gekocht, nebenbei läuft die Parade von Macy’s im Fernsehen (die wir uns selbstverständlich auch angesehen haben, unser „Weihnachtsfilm“ ist „Das Wunder von Manhattan„). Und natürlich haben wir auch gekocht (bzw. das meiste hat Randy gemacht): Kartoffelsalat, deviled eggs (Russische Eier), Rote Bete Salat, Mais, Hawaiian Diner Rolls (sowas wie Brot), Shrimp, Brokkoli-Salat und den obligatorischen Truthahn (Dank Kundenkarte zum Spezialpreis von 0$) mit Füllung nach deutscher Art (Danke für das Rezept, Mutti!).

Das Essen war sehr lecker – und wir wissen auch, was es die nächsten Tage gibt: nicht schwer zu erraten – Reste. Und zwar reichlich davon. Wir gehen mal davon aus, dass ein Teil vom Fleisch im Tiefkühler landen wird, 18 US-Pfund (~8kg) waren für fünf Personen dann doch ein wenig viel. Den Rest des Tages wird verdaut, Football geschaut, Pumpkin Pie gegessen und einfach ein gemütlicher Tag verbracht.

American Pale Ale

Für uns als Franken ist es natürlich immer interessant, wie lokales Bier in anderen Ländern schmeckt. Hier in Virginia bei Braumeister Randy wurden uns sogar die gar nicht so geheimnisvolle Kunst des Bierbrauens gezeigt. 

Wasser, Hopfen, Malz und Hefe sind die Zutaten. Also nichts anderes als in Franken auch, aber, die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, haben es allerdings in sich  🙂 Heute haben wir ein „American Pale Ale“ gebraut. Dazu werden zuerst mal 11 Gallonen, gute 40l Wasser auf 165°F (73°C) erhitzt. Das Wasser wird dann wieder auf 153°F (67°C) runtergekühlt und die Hälfte davon unter Rühren in ein Braufass mit frisch gemahlenem Getreide (hier 5,1kg American two-row Malt, 340g Munich Malt und 227g wheat Malt) langsam eingefüllt. Temperaturen sind beim Bierbrauen sehr wichtig, wenn das Wasser zu kalt ist, kann sich die Hefe nicht entfalten, wenn zu heiss gerinnen die wertvollen Enzyme. Das „Malt“ lässt man dann 1h15min quellen und die Stärke wird dabei in Zucker umgewandelt. Die dadurch gewonnene heiße Maische wird in dann zum erneuten Erhitzen umgefüllt.

Nun wird die zweite Hälfte des Wassers langsam ins Braufass eingefüllt. Zwischendurch muss man immer wieder probieren und die Maische testen bis die Stärke vollständig „vermaischt“ ist. Die wird dann wieder auf 215°F (102°C) erhitzt und dabei wird der Hopfen dazugegeben. Wir hatten in dem Fall „Horizon Spicy“, „Cascade Grapefruit“ und „Centennial lemon“. Jede Art muss zu einer bestimmten Zeit reingegeben werden. Nach einer Stunde wird die Maische dann wieder auf 70°F (21°C) abgekühlt und in einen Gäreimer umgefüllt. Als letztes wird jetzt langsam die Hefe dazugegeben. Im Eimer oben ist ein Röhrchen mit Wasser gefüllt, damit keine Luft rein, jedoch die Kohlensäure entweichen kann. Das Ganze muss jetzt zwei Wochen stehen und gären, bevor es in Flaschen umgefüllt werden kann. Nach weiteren zwei Wochen können wir die ersten Flaschen öffnen 🙂 Dann hoffen wir auf ein leckeres Pale Ale mit 5,7% Alk und einer IBU (Bitterkeit) von 40.

Am Schluss müssen alle Behältnisse und Werkzeuge mit einem Spezialmittel gespült werden, da sie doch ziemlich klebrig sind. Als kleines Extra haben wir uns von dem augespülten Malz 300g behalten und heute ein leckeres Brot davon gebacken! Sehr zu empfehlen!!

Natürlich war das jetzt nur für den kleinen Hausgebrauch, im Prinzip kann jeder Bier nach seinem Geschmack recht einfach selbst brauen und die großen Brauereien machen nicht vieles anderes, allerdings in ganz anderen Dimensionen.

Besuch bei Kassiopeia

herbstIrgendwie vermissen wir unsere treue Dame schon, haben auch ein wenig ein schlechtes Gewissen, dass wir sie alleine lassen. Obwohl sie ja doch ein paar andere Boote um sich hat und auch andere am Steg ein Auge auf sie haben. Nachdem wir sie noch nicht komplett winterfest gemacht haben, schaun wir auch noch regelmäßig bei ihr vorbei. So z.B. heute. Es sollte der erstmal letzte angenehm warme Tag werden, von Westen kam eine Kaltfront, die abends gründlich Wind und Kälte gebracht hat.

Zuvor konnten wir jedoch bei T-Shirt-Wetter noch ein paar Kleinigkeiten auf Kassiopeia erledigen. Der Deckel einer Backskiste im Cockpit musste erneuert werden, dazu hatte wir schon vor einer Weile das Holz in Annapolis geholt. Inzwischen hatte Michl sie in die richtige Form gebracht, die Fugen mit Sika gefüllt und alles geölt. Sieht sehr edel aus, besonders im Gegensatz zu den anderen Sitzflächen… Da müssen wir wohl nachölen!

Das fehlende Stück Fußreling haben wir auch wieder eingefügt.

Das fehlende Stück Fußreling haben wir auch wieder eingefügt.

Die Bretter für unsere Badeplattform sind auch fertig geölt, da wir aber immer noch keine pasenden Schrauben haben und auch das schwimmende Dinghi zum Befestigen brauchen, liegen sie erstmal im Salon. Im Moment geht ja auch keiner von Kassiopeia aus schwimmen. Und so ganz nebenbei haben wir noch etliches an Lebensmitteln von Bord geholt. Mehl hält sich nicht ewig und bei Flüssigkeiten in Gläsern sind wir auch eher vorsichtig, es kann ja doch frieren.

Nächste Woche fahren wir wieder, irgendetwas gibt es immer zu tun. Und wenn es nur gemütlich im Cockpit sitzen ist 🙂

Shopping Paradies mit Coupons

acht Jahre Kundenkarten gegen sechs Monate

acht Jahre Kundenkarten gegen sechs Monate

Wir wollten schon länger mal einen Artikel zum Thema Einkaufen in den USA schreiben, ein Erlebnis gestern hat den letzten Anstoss dazu gegeben. Ganz grundsätzlich müssen wir den Service hervorheben, der ist wirklich außerordentlich gut! Wenn es irgendeine Art von Rabatten gibt (und die gibt es zuhauf!), dann wird von Verkäuferseite alles getan, damit man in den Genuss derselben kommt. Und das ganze auf äußerst freundliche Art und Weise. Auch wenn es etwas länger dauert.

Ein Beispiel: als wir noch in Charleston bzw. auf dem ICW unterwegs waren, hatten wir noch keine Kundenkarten für einen der diversen Supermärkte. Manche Angebote bekommt man aber nur, wenn man besagte Kundenkarte hat. Und an den Kassen ziehen die Kassierer immer eine heraus, wenn man die Frage danach verneint. Das ganze begleitet von ein wenig nettem Smalltalk. Das ist so die Standardvariante beim Einkaufen. Man wird an der Kasse nicht gedrängt, weder von den Kunden hinter einem noch vom Kassierer, man hört immer ein freundliches Wort. Sehr angenehm.

Achtung, Spoiler ;-)

Achtung, Spoiler 😉

Gestern waren wir dann zu viert bei Macys, etwas weihnachtliches war im Angebot (wir können noch nicht verraten, was es war 😉 ). Ab drei Teilen gab es 50% Nachlass, dazu noch weitere 10-20% bei Einsatz der Kundenkarte (in unserem Fall 15%, aber die Verkäuferin hat ihre 20%-Karte eingesetzt). Und eigentlich wollte Michl noch eine neue Jeans, für die hat aber keiner der Rabatte gegolten. Also wollten wir die wieder raus nehmen, dann ist aber aufgefallen, dass Jeannettes Kundenkarte abgelaufen war. Also hat sie „mal eben“ eine neue beantragt, mit der es dann auch den Rabatt gab (diesmal direkt die 20%, auch für die Jeans). Zusätzlich gab es für Neukartenkunden einen weiteren Rabatt (nochmal 20%), auf den wir nie gekommen wären, wenn die Verkäuferin uns nicht extra drauf hingewiesen hätte. Das alles klingt kompliziert, war es auch, hat noch dazu ein Weilchen gedauert und mit dieser Verkäuferin richtig Spaß gemacht.

Es gäbe noch etliche, ähnliche Geschichten, das würde aber wohl den Rahmen sprengen. Zusammengefasst kann man sagen: Kundenkarten sind wichtig, mit Angeboten kann man richtig sparen, zwischendurch gibt es auch mal was gratis und alles zusammengerechnet kann man echte Schnäppchen machen. Das gilt sowohl für Lebensmittel (die sonst eher teuer sind) als auch für Kleidung und alles andere, was man so braucht (oder auch nicht braucht – an den Überfluss überall haben wir uns nicht wieder gewöhnt, wollen wir auch gar nicht).

Umzug und Kaufrausch

So langsam wurde es an Bord dann doch etwas kühl, besonders früh. Im Bett war es zwar sehr kuschelig, wir hatten schon seit einer Weile unsere dicke Bettdecke ausgebuddelt. Um den Job, als erster aufzustehen und Kaffee zu kochen, haben wir uns beide bei um die 8°C nicht gerissen (wir haben nur einen kleinen elektrischen Heizlüfter, den wir aber nachts nicht laufen lassen wollen). Inzwischen hat es nachts noch ein wenig abgekühlt und wir haben das Angebot angenommen, wieder in Virginia bei Freunden zu wohnen und somit in den Genuss einer Zentralheizung zu kommen. Über Weihnachten sind wir in Deutschland, bis dahin werden wir dennoch gelegentlich bei Kassiopeia vorbeischaun und noch das ein oder andere erledigen.

Und da wir inzwischen sogar schon Pläne für nächstes Jahr haben, mussten wir uns mit ein paar warmen Klamotten und guten Schuhen eindecken – wir fliegen nach Ecuador (dazu wann anders mehr 🙂 ). Also waren wir heute erst in der IKEA (Teelichter kann man immer brauchen), sind anschließend ins daneben liegende Outlet gefahren und haben Wanderschuhe und neue Fleecejacken gekauft. Unsere alten sind nach fast 15 Jahren dann doch schon ziemlich abgenutzt (sowohl die Jacken als auch die Schuhe), wenn die neuen ähnlich lang halten, waren es echte Schnäppchen. Naja, und wir haben dann eben auch das ein oder andere ungesuchte mitgenommen (z.B. drei wasserdichte Beutel für 12$, da konnten wir nicht widerstehen).

Election Day – Wahltag

"Wahlanleitung", die in Virginia an registrierte Republikaner ausgegeben wurde

„Wahlanleitung“, die in Virginia an registrierte Republikaner ausgegeben wurde

Bisher haben wir ja kein Wort zum Thema Präsidenten-Wahl verloren. Nicht, dass wir nichts davon mitbekommen hätten – das wäre unmöglich gewesen. Die Debatten haben wir teilweise gesehen und auch im Gespräch mit anderen kam es unweigerlich irgendwann auf das allgegenwärtige Thema. Wir haben uns durchaus für die Wahl interessiert, war es doch eine bedeutende. Zuerst mal für die USA (nicht Amerika, den Kontinent). Mal sehen, inwieweit das Ergebnis den Rest der Welt betrifft und beeinflusst.

Wir haben etliches über das Wahlsystem gelernt, welches nicht so ganz einfach zu durchschauen ist (hier ein ausführlicher Artikel bei wikipedia). Das erste, für uns ungewohnte, ist: jeder Bundesstaat hat seine eigenen Regeln, wie die Stimme abgegeben wird. Die einen haben eine „Pre-Election“ oder man muss sich unterschiedlich ausweisen. Bestimmte vor dem Wahltag abgegebene Stimmen werden nur ausgezählt, wenn der Wahlausgang zu knapp ist. Und überhaupt wird ja nicht direkt gewählt, sondern jeder Staat wählt Wahlmänner, die dann im Dezember die endgültige Wahl durchführen. So kann es dann passieren, dass nicht der Kandidat mit den meisten Stimmen die Wahl gewinnt (wie wohl auch in diesem Jahr. Nach Spiegel online hat Trump sogar weniger Stimmen als die beiden republikanischen Wahlverlierer der letzten beiden Präsidentschaftswahlen erhalten…).

Einhellige Meinung, zumindest derer, mit denen wir gesprochen haben, war, dass die Wähler zwischen Pest und Cholera entscheiden konnten (dem konnten wir nichts entgegen setzen). Den allerwenigsten war bewusst, dass es drei weitere Kandidaten gab. Leider wurde über die praktisch nicht berichtet und ihnen damit keine Chance gegeben.

Calvert Cliffs State Park

Das Wetter war heute so schön sonnig, dass wir uns kurzentschlossen auf den Weg zum Calvert Cliffs State Park gemacht haben. Die Klippen wurden vor etwa 10 bis 20 Millionen Jahren geformt, als das ganze heutige südliche Maryland noch von warmem, flachen Meer bedeckt war (so heißt es zumindest auf der Info-Seite des Department of Natural Resources). Heute gibt es einen Park mit ein paar ausgewiesenen und gut gepflegten Wanderwegen, auf denen man in Richtung Küste laufen kann. Die Sonne und die herrliche Färbung der Laubbäume gaben ihr Bestes, so dass wir eine wunderschöne Herbst“wanderung“ genießen konnten.

Dinghi-Ausflug

An Kassiopeia basteln wir so langsam an vor uns hin. Wir misten weiter aus, machen dabei auch mal wieder sauber (wir haben einen neuen Staubsauger, das hilft deutlich), erfreuen uns in den kühlen Stunden an unserem ebenso neuen 110V-Heizlüfter und wundern uns, wie die Zeit verfliegt. Die Badeplattform nimmt langsam Formen an. Das Gestell ist abgeschliffen, poliert und glänzt wie neu. Und nachdem wir ja schon vor einer Weile in Annapolis neues Holz gekauft hatten (White Oak wurde uns empfohlen, ist zwar auch kein Schnäppchen aber günstiger als Teak), ist dieser inzwischen passend gesägt und hat bereits die Löcher vorgebohrt. Als kleines Detail vor der Montage fehlen uns noch Schrauben in der passenden Länge (die alten waren zu lang).

Dann wollten wir das schöne Wetter genießen (knapp 20°C und Sonne Anfang November hat was!) und haben einen kleinen Ausflug mit Schorsch unternommen. Wir wollten eigentlich schon länger mal hier und im Nachbar-Creek ein Stück weiter nach hinten fahren, jetzt mit den Herbstfarben ist es aber tatsächlich besonders schön. Unser Außenborder läuft immer noch wunderbar, wir haben den Tausch in Puerto Rico noch keine Sekunde bereut, auch wenn ChuckNorris 1,5 PS weniger hat als JohnWayne! Ach ja, und Karl, unser großer Motor, läuft mit den neuen Pumpen besser als überhaupt jemals. Der Dreck, den wir anfangs im Tank hatten, hatte da wohl schon vorgearbeitet.

Halloween

Manche Ereignisse nehmen einen langen Anlauf, Halloween gehört in den USA eindeutig dazu. Schon seit Wochen häufen sich die Kürbisse, die überall zu sehen sind und in den Supermärkten gibt es mehr und mehr Kostüme, Dekoration und Süßigkeiten zu kaufen. Viele Vorgärten sind dekoriert – die einen dezent, die anderen doch deutlich mit Gruselelementen wie Grabsteinen und Guillotinen. Wir haben die letzte Zeit über immer wieder mal Dekorationen fotografiert und zeigen sie nun zur Feier des Tages.

Wir wünschen allen Kindern viel Spaß und Erfolg beim Verkleiden und Süßigkeiten sammeln 🙂

Pax River Air Expo

Für dieses Wochenende war noch einmal Sommer angekündigt, und er kam auch tatsächlich passend zur Flugshow der Naval Air Station Patuxent River, die gleich auf der anderen Seite des Patuxent Rivers liegt. Wenn man sich die Flugshow ansehen will, hat man von hier aus zwei Möglichkeiten – entweder geht man zur Air Station und sieht sich das Treiben von Land aus an, oder man fährt auf die andere Seite des Flusses, ankert und beobachtet gemütlich von der Einflugschneise aus. Und genau das zweitere haben wir gestern gemacht.

Mittags kamen Jeannette und Randy zu Besuch, wir sind zusammen rausfahren und hatten optional auch geplant, über Nacht vor Anker zu bleiben. Für die Air Show hatten wir einen hervorragenden Platz ergattert, mittendrin statt nur dabei! Es waren ganz unterschiedliche Flieger zu sehen und auch zu hören – unter anderem alte B-25 aus dem zweiten Weltkrieg, T-28 aus der Nachkriegszeit, Fallschirmspringer, Doppeldecker, ein Segelflieger oder auch eine F-22 Raptor (eine ähnliche Lautstärke wie bei der Privatshow im Alligator River). Insgesamt definitiv keine umweltfreundliche Veranstaltung, dennoch sehr beeindruckend für uns.

Nachmittags haben wir nebenbei noch gegrillt (in der Marina geht das nicht an Bord) und sind dann mit dem letzten Sonnenstrahl wieder zurück in der Marina angekommen. Wir lagen nicht so ruhig, wie wir dachten und wollten nicht riskieren, dass unsere Gäste nachts seekrank werden. Müssen wir das mit dem vor Anker übernachten eben nächstes Jahr nachholen 🙂

Niagara Fälle

Die Nacht war richtig frisch, 5°C und wir hatten irgendwie nicht genug an Decken dabei. Es ging kühl weiter – es war richtig windig und da es bewölkt war, konnte auch die Sonne nicht wirklich aufwärmen. Wir konnten gar nicht lange die Kamera in der Hand halten, bevor unsere Finger klamm wurden.

Den Dunst der Fälle konnten wir schon sehen, bevor wir da waren, das Rauschen war dann auch nicht zu überhören. Wir haben die Niagarafälle von beiden Seiten angesehen, man kann recht problemlos mal schnell über die Grenze nach Kanada. Tja, und was sollen wir sagen: wenn man zuvor schon in Iguazú war, ist es schwierig. In Iguazú überwiegt die Natur und man kommt sehr nah an die Fälle heran, die Niagarafälle werden bis ins kleinste vermarktet. Sie sind beeindruckend und es ist faszinierend, die Wassermassen zu beobachten. Wenn wir es uns raussuchen müssten, würden wir jedoch nochmal nach Südamerika zu den Fällen dort reisen. Ein Vergleich, der uns ziemlich aus der Seele spricht, ist hier zu finden (der Text ist auf englisch, eine automatisch übersetzte Version gibt es hier).

Nach einem kurzen Besuch im Duty-Free-Shop auf der kanadischen Seite haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Eigentlich wollten wir unterwegs nocheinmal übernachten und uns ein wenig in Pennsylvania umsehen, aber es war immer noch kalt und wir wollten nicht noch eine Nacht frieren. Kurz vor Mitternacht waren wir bei Kassiopeia und sind ziemlich schnell ins Bett gefallen. Prompt kam heute die Sonne raus und es ist wieder angenehm warm!

Indian Summer

Der ist natürlich Thema, wenn man im Herbst im Nordosten der USA ist. Und wir hätten uns ehrlich geärgert, wenn wir ihn verpasst hätten. Vormittag sind wir aus New York City aufgebrochen – ein riesiges Danke an Andy für deine überwältigende Gastfreundschaft der letzten Tage!

Wir sind in Richtung Catskill Mountains, da sollte der „Fall Foliage„, also der Farbwechsel der Blätter, gerade stattfinden. Und das hat er! Die Landschaft ist wunderschön, leicht hügelig und alles ist voll von Laubbäumen, die in den schönsten Farben schillern – leuchtend rot, gelb, orange und ein paar noch grün. Wir bilden uns ein, das in Deutschland noch nie so bunt gesehen zu haben, obwohl dort im Herbst ja eigentlich auch nichts anderes passiert. Allerdings sind da mehr Nadelbäume zwischen den Laubbäumen, und die werden ja nunmal nicht bunt.

Übernachtet haben wir im Auto, Walmart verscheucht einen nicht, wenn man über Nacht auf dem Parkplatz vor dem Markt steht. Und das nutzen auch andere aus. Die erste Nacht waren wir in Oneonta, heute ging es weiter nach Niagara Falls. Die Landschaft war heute nicht mehr so abwechslungsreich, zudem hat es deutlich abgekühlt und geregnet. Scheint, als ob wir unser Wetterglück bereits in Manhattan verbraucht haben.

Manhattan zum Zweiten

Gleich früh sind wir zur Brooklyn Bridge gefahren, es ist einfach ein imposantes Bauwerk und man hat einen tollen Blick auf Manhattan. Das hatten sich allerdings auch viele andere gedacht und so waren wir im internationalen Pulk unterwegs (wir hörten viel deutsch, spanisch, französisch, holländisch und auch ein wenig englisch, die asiatischen Sprachen konnten wir nicht unterscheiden). anschließend sind wir in Richtung Chinatown und haben ein paar der bunten, kleinen Läden durchstöbert. Wunderbar, die vielen Obst- und Gemüsestände (man kann in den Staaten, sogar in Manhattan, echt günstige, frische Lebensmittel finden – hätten wir nicht mehr erwartet!), Fischverkäufer und Restaurants mit Enten und gegrillten Schweinerippen im Fenster.

Von da aus sind wir relativ gemütlich weiter in Richtung Norden geschlendert. Es war ein ziemlicher Kontrast zu gestern: kleine, gemütliche Häuser, viele nette Läden, die nicht zu irgendwelchen Ketten gehören und zwischendurch viel Grün. Und natürlich immer wieder auch größere Plätze und Straßen mit vielen Menschen: die Bowery, den südlichen Teil vom Broadway, Union Square und zum Abschluss das Flatiron Building. Zwischendurch haben wir uns den ein oder anderen Espresso gegönnt (gute sind nicht so sehr leicht zu finden, aber wer suchet der findet!) oder auch ein wenig länger in verschiedenen Läden gestöbert.

Wir hatten wieder unglaubliches Glück mit dem Wetter – Sonne den ganzen Tag, vielleicht sogar etwas wärmer als gestern. Besser hätten wir es uns nicht wirklich wünschen können! Mal sehen, wie es morgen wird, da geht es raus ins Grüne in Richtung Nordwesten und wir freuen uns sehr darauf. Manhattan hat uns gut gefallen, aber es reicht jetzt auch. Irgendwie sind wir keine so riesigen Städte und Menschenmassen mehr gewohnt.

Heute gibt es alle Bilder von Manhattan, zuerst die von gestern

und hier die von heute

New York, New York

Wir wollten ja noch einmal zurückkommen, jetzt hat es geklappt. Gestern sind wir mit Klara gen Norden gestartet, haben in Annapolis beim Holzhändler noch einen Zwischenstopp eingelegt um unsere bestellten Sachen abzuholen und sind weiter nach New York gedüst. Beeindruckenderweise hatten wir auf der ganzen Strecke keinen Stau, selbst in New York City nicht! Heute stand dann Manhattan auf dem Plan. Das Wetter war fantastisch, etwa 26°C und strahlender Sonnenschein, für Mitte Oktober nicht schlecht!

Wir sind viel gelaufen, waren an der Grand Central Station (wo wir einen extrem leckeren Espresso getrunken haben), Fifth Avenue, in der Public Library (schön, dass sie nach dem Film The Day after Tomorrow noch so gut erhalten ist ;-)), beim Times Square und zum Abschluss des Tages noch beim World Trade Center. Vor etwa 17 Jahren waren wir schon einmal in New York, da waren wir noch auf den alten Türmen oben drauf.

Bilder gibt es heute noch keine, das haben wir einfach nicht mehr geschafft. Morgen geht es nochmal nach Manhattan, gibt ja genug zu sehen!

Chili und Bilderabend

Die letzten zwei Wochen, besonders intensiv davon die letzten Tage, haben wir viel Zeit damit verbracht, unsere bisherigen Bilder auszusortieren. Gestern abend haben wir hier in der Marina Bilder unserer bisherigen Reise gezeigt. inzwischen hatten etliche nachgefragt, wo wir denn bisher so waren und waren interessiert, also haben wir die über 19.000 Fotos auf etwa 400 reduziert. Das ist zwar immer noch eine ganze Menge, aber irgendwie konnten wir uns nicht entscheiden, welche wir an dieser Stelle nicht zeigen wollten…

Etwa 15 Interessierte aus der Marina waren da, die Captain’s Lounge war gut gefüllt (in dem Zusammenhang ein großes Danke an die Mitarbeiter in der Marina, die uns komplikationsfrei Equipment und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben!). Und es hat allen gefallen! Noch dazu wissen wir jetzt, welche Bilder doch rauskönnen, bzw. womit wir wieder nachfüllen können. Vielleicht gibt es ja mal wieder eine Gelegenheit zum Zeigen!

Der gestrige Nachmittag war ausgefüllt mit einem Chili-Cook-Off, ebenfalls hier in der Marina. Von den Chilis bei Annmarie-Garden waren wir ja nicht so restlos begeistert, also haben wir selbstverständlich auch ein Chili in den Wettbewerb eingebracht. Und, nunja, was sollen wir sagen, die Geschmäcker sind eben einfach verschieden. Zumindest wurden wir nicht letzter und wir haben heute auch noch was zu essen 😉 Neben Chili und verschiedenen Kleinigkeiten gab es auch frische Austern, die waren bis Freitag noch im Patuxent River gleich im die Ecke. Michl hat sich nochmal an welche rangetraut: einmal als Shot mit Vodka, Chilisoße und Old Bay Spice und eine direkt aus der Schale geschlürft. Und mit der Zeit  kann man sich durchaus an den Geschmack gewöhnen, meint er. Als Belohnung, weil wir beide die Dinger schon roh geschlürft haben, gab es eine Schale als Christbaumanhänger 🙂