ICW Tag 10+11

Der Kanal gestern war traumhaft schön! Viel Natur, die nur von der Wsserstraße kurz unterbrochen wird. Der Wald ist unheimlich dicht und grün, wir haben am Ufer Rehe und Wildschweine gesehen. Nie hätten wir hier so geballte, unberührte Natur erwartet. Anschließend sind wir den Alligator-River hoch gefahren und kamen noch in den Genuss einer Flugshow. In der Mile Hammock Bay konnten wir Hubschrauber im Tiefflug beobachten (und vor allem hören!), die Jets gestern haben jedoch lautstärketechnisch deutlich einen draufgesetzt. Wow, sind die laut, wenn sie im Tiefflug über einen wegbrettern!

Nach einer nicht so ganz ruhigen Nacht (die Ankerplatzwahl war etwas suboptimal) haben wir heute früh erst den Albemarle Sound überquert und und dann später in Elisabeth City kurzfristig entschlossen, nicht anzuhalten, sondern noch ein Stück zu Goat Island weiterzufahren. Eine gute Entscheidung, der Ankerplatz ist mal wieder richtig schön. Und diesmal auch wieder ruhig.

Vielleicht wundert sich der ein oder andere, warum wir (für unsere Verhältnisse) doch recht flott hier durchbrausen. Zum einen haben wir einen Termin (dazu später irgendwann mehr), zum anderen wollen wir einfach nur ankommen. Wir haben in einer Marina eine Reservierung und freuen uns nach bisher über 4500 sm seit Dezember ganz einfach darauf, mal wieder länger irgendwo zu bleiben.

Tag 10: 40sm, Ankerplatz Sandy Point: 35°55.888’N, 76°00.755’W
Tag 11: 36sm, Ankerplatz Goat Island: 36°20.752’N, 76°13.504’W
auf dem ICW: 392sm, Gesamtstrecke: 9690sm

ICW Tag 7+8+9

ut vorangekommen sind wir in den letzten drei Tagen. Freitag abend sind wir in Morehead angekommen,  das war eigentlich schon als Ziel von den Bahamas geplant. Da hatte nur leider das Wetter nicht mitgespielt, weshalb wir in Charleston gelandet waren. Freitag hatten wir somit auch unsere bisher letzten Inlets, also Flussmündungen, hinter uns gebracht. Ein paar Herzattacken gab es noch (besonders bei mir, Michl ist da irgendwie abgebrühter), weil doch ein paar flachere Stücke dabei waren, aber wir sind ohne Probleme durchgekommen.

Gestern und heute haben wir dann einen ganz anderen ICW erlebt. Richtig breite Flüsse, ganz schmale Kanäle (da kommt morgen einer, der besonders schön sein soll) und viel Abwechslung. Gestern hatten wir im Bear Creek einen herrlichen, ganz ruhigen Ankerplatz, an dem wir nur ein paar Vögel und springende Fische gehört haben, heute im Pungo River, kurz vor dem Kanal zum Alligator River, sieht es nicht viel anders aus.

Boote sind nicht sehr viele unterwegs, seit Morehead sind insbesondere die Freizeitboote sehr deutlich weniger geworden. Wir werden also nicht mehr so durchgeschaukelt, das ist gut so!

Tag 7: 36sm, Portside Marina Morehead: 34°43.149’N, 76°42.820’W
Tag 8: 39sm, Ankerplatz Bear Creek: 35°11.632’N, 76°36.220’W
Tag 9: 35sm, Ankerplatz Pungo River: 35°33.509’N, 76°28.044’W
auf dem ICW: 316sm, Gesamtstrecke: 9614sm

ICW Tag 5+6

Wir sind gestern bestens rausgekommen, anscheinend waren wir einfach ein wenig zu weit hinten. Der Anker hatte sich in dem Schlick auf jeden Fall gut eingegraben! Die beiden Tage sind weniger stressig verlaufen als vorgestern, wir nur jetzt ein wenig angespannter, wenn ein flacheres Stück kommt. Ging aber so weit alles gut, wir sind nicht mehr aufgesetzt. Wir haben uns zwei windige Ankerplätze rausgesucht, hier in der Mile Hammock Bay bläst es mit über 25kn. Aber der Anker hält, nachts sollte es ruhiger werden.

Die Landschaft verändert sich ein wenig, so schön, wie es noch in South Carolina war, ist es nicht mehr, dafür waren heute deutlich weniger Motorboote unterwegs. Wir sehen keine Palmen mehr zwischen den Bäumen und der Wind wird auch etwas kühler (aber wirklich nur etwas). Wrightsville Beach, unser Stopp für letzte Nacht, ist auf den ersten Blick ein richtig netter Ort, auf dem Rückweg müssen wir da nochmal länger anhalten. Das muss klasse sein, in einem Haus mit direktem Zugang zum Wasser zu wohnen. Die meisten haben einen privaten Steg, teilweise sind auch Siedlungen mit Kanälen so angelegt, dass die Häuser alle aufs Wasser gucken. Sehr nett!

Tag 5: 26sm, Ankerplatz Wrightsville Beach: 34°12.437’N, 77°47.932’W
Tag 6: 35sm, Ankerplatz Mile Hammock Bay: 34°33.157’N, 77°19.476’W
auf dem ICW: 206sm, Gesamtstrecke: 9504sm

Aufregung an Tag 4 im ICW

So viel Spannung wie gestern brauchen wir so schnell nicht mehr. Wir kamen an insgesamt drei Inlets, Einmündungen zum Atlantik, vorbei. Dort ist normalerweise mehr Strömung, da seitlich Flüsse kommen, und auch ein wenig mehr Wind. Bei zweien dieser Inlets hieß es in der Beschreibung „traditionell flach“. Wir dachten, so viel Tiefgang haben wir ja nicht, also einfach durch. Wir haben uns an die Tipps der App „Active Captain“ (für den ICW unbedingt zu empfehlen) gehalten und es sah gut aus, bis wir im Shallotte Inlet plötzlich langsamer wurden und dann ganz stehen geblieben sind. Alles Gas geben hat nicht geholfen, wir saßen fest.

Glücklicherweise waren gestern nochmal etliche Ausflugsboote unterwegs, eines hat angehalten und uns geholfen. Ein wenig Gas musste er schon geben, aber irgendwann sind wir über die Sandbank gerutscht. Kassiopeias Kielsohle dürfte nun sauber sein und wir konnten ohne Probleme weiter fahren. Puh! Die andere Mündung war zwar nochmal spannend, ging aber ohne Aufsetzer gut. Den nächsten hatten wir am Ankerplatz, da sind wir aber wieder mit Rückwärtsgas frei gekommen, raus fahren wir dann gleich bei Hochwasser. Sollte gut gehen, wenn nicht, sind hier eine Menge Angler und wir hoffen auf einen hilfreichen 😉

Tag 4: 47sm, Ankerplatz Pipeline Canal: 33°55.578’N, 78°03.530’W
auf dem ICW: 145sm, Gesamtstrecke: 9443sm

ICW Tag 3 und Myrtle Beach

Gestern sind wir ein ganzes Stück weiter gekommen und wollten uns eigentlich wieder an einen netten Ankerplatz legen – da ist uns aufgefallen, dass es an der Strecke gar keinen gibt, den wir noch bei Tageslicht erreichen könnten. Dann wurde es in Myrtle Beach eben doch eine Marina. Und weil wir da so ruhig liegen, nicht weit von einem Supermarkt mit großzügiger Obst- und Gemüseabteilung liegen, haben wir uns eine zweite Nacht gegönnt. Außerdem war für heute den ganzen Tag Regen angekündigt, da dachten wir, das ist unterwegs eh nicht so prickelnd. Nun, geregnet hat es keinen Tropfen (bisher), aber der Tag war dennoch ganz angenehm.

Gestern sind wir durch den Waccamaw River gefahren. Eine wunderschöne Landschaft, mitten durch einen Zypressen-Wald, der in teefarbenem Wasser liegt. Ein wenig wurde uns das Genießen durch viele Motorboote und Jetski vermiest, die pesen ohne Rücksicht durch die Gegend. Wir haben dennoch die Aussicht sehr genossen, Weißkopfseeadler, Pelikane, Libellen und einiges mehr gesehen. Das hat was, wenn man sich ein wenig langsamer fortbewegt 😉

Tag 3: 41sm, Marina at the Dunes, 33°45.823’N, 78°49.120’W
auf dem ICW: 98sm, Gesamtstrecke: 9402sm

ICW Tag 1+2

ICW steht für den Intracoastal Waterway, ein Wasserweg knapp hinter der Ost-Küste der USA, der von Florida bis hoch nach Boston geht. Teilweise ist er natürlich, teilweise künstlich angelegt. Es gibt etliche sogenannte Inlets, bei denen man in den Atlantik kommt oder auch aus dem Atlantik in den ICW, man kann ihn aber auch einfach durchfahren. Der Vorteil ist, dass man sehr ruhig fährt, ohne Wellen, ohne Schwell, der Nachteil ist, man motort die meiste Strecke. Da wir nun aber seit den Bahamas wegen Windmangel eh meist nicht gesegelt sind, können wir das nun zumindest ohne Geschaukel machen. Und bisher auch ohne Gewitter, Sturmböen, Blitze direkt um uns herum und ähnliches. Hoffen wir, dass es so bleibt!

Georgetown

Georgetown

Zwei Etappen haben wir geschafft seit Charleston, gestern haben wir in einem Seitenarm geankert (herrlich ruhig, wir waren ganz allein mit lautem Gezirpe), heute sind wir in Georgetown SC angekommen. Ein nettes Städtchen mit einer schönen Hafenpromenade. Unterwegs haben wir viel Natur gesehen, die wir so nicht erwartet hätten, etliche Delfine, Pelikane, Reiher, Möwen, ganz viel Grün und tolle Häuser mit eigenem Anlegesteg. Wir sind gespannt, wie es morgen weiter geht!

Bilder liefern wir wohl erst später irgendwann, die Tage sind mit fahren und abends was zu essen machen ziemlich ausgefüllt…

Tag 1: 24sm, Ankerplatz Graham Creek: 33°00.622’N, 79°35.323’W
Tag 2: 33sm, Ankerplatz Georgetown: 33°21.823’N, 79°16.949’W
auf dem ICW: 57sm, Gesamtstrecke 9361sm

Stadtbesichtigung

Gestern früh haben wir erstmal den Einkaufsservice genutzt. Die Marina (wir sind in der Charleston Harbour Marina) gehört zu einem Hotel und für alle Gäste des ganzen Komplexes werden verschiedene Shuttlefahrten angeboten (super Service!). Früh die erste geht zum Supermarkt, da wollten wir noch ein wenig was Frisches besorgen und uns sonst auch mal umsehen. Als wir dann auf Kassiopeia alles an Einkäufen verstaut hatten, ging es zur nächsten Tour – nach Charleston auf die andere Seite des Hafens.

Da wir ganz ursprünglich erst auf dem Rückweg nach Süden Charleston besuchen wollten, hatten wir uns gar nicht groß vorher informiert, was wir hier so alles ansehen können. Also sind wir einfach mal losmarschiert. Wir wurden direkt neben dem Markt abgesetzt, der alles mögliche an Kunsthandwerk, Schmuck, Spezialitäten, Weihnachtsschmuck und ähnlichem im Angebot hat. Sehr angenehm zum Bummeln, obwohl er doch auch sehr touristisch ist.

Anschließend sind wir zur Hafenfront und haben uns einfach ein wenig durch die Straßen treiben lassen. Beim ein oder anderen kleinen Geschäft haben wir mal reingesehen und ansonsten die Fassaden auf uns wirken lassen. Charleston gefällt uns richtig gut! Wir freuen uns schon aufs nächste Mal 🙂 Sehr gutes Timing hatten wir nachmittags, wir wollten eine Kleinigkeit essen und just in der Zeit, in der wir im Trocknen saßen, kam der nachmittägliche Schauer. Das Essen war lecker, das Bier war leider das mit Abstand schlechteste, seit wir unterwegs sind (wenn vorhanden, trinken wir lokales Bier – das überdenken wir gerade…).

Ansonsten ist das Wetter gemischt: warm, schwül, teilweise grau in grau, wenn die Sonne rauskommt, gibt sie alles. Was wir hier weiter nördlich, ein Stück weit schon auf den Bahamas, sehr genießen, sind die längeren Tage. In Jacaré war es um halb sechs stockfinstere Nacht, hier ist um halb neun Sonnenuntergang und dann dauert die Dämmerung noch eine ganze Weile. Sehr angenehm!

Heute haben wir dann gleich nochmal die günstigen Waschmaschinen genutzt, sind ein Stück geradelt und haben dabei einen richtig schönen Supermarkt entdeckt. Es gab überwiegend Bio-Waren und er war einfach angenehm gestaltet. Irgendwie ist es komisch, sich über einen Supermarkt zu begeistern, aber so angenehmes Einkaufen hatten wir schon sehr, sehr lange nicht mehr!

Und weil wir schon seit ein paar Tagen gar keine Bilder mehr hatten, gibt es heute gleich mehrere: noch von den Bahamas, von der Fahrt und natürlich Charleston!

Zuerst die Bahamas:

Nun unterwegs:

und jetzt noch die aktuellsten Bilder aus Charleston:

Kulturschock

Wir haben fantastisch und so tief wie schon lange nicht mehr geschlafen. Das war aber auch nötig, unterwegs haben wir beide nicht so wahnsinnig viel Schlaf abbekommen. Hier gönnen wir uns für ein paar Nächte eine Marina, das macht manches doch leichter. Somit konnten wir heute gleich drei Maschinen Wäsche waschen, haben einen Guide für den Intracoastal Waterway geliefert bekommen und sind mit den Marina-eigenen Fahrrädern zu einem Farmers Market geradelt.

Dort und auf dem Weg dorthin haben wir direkt einen Kulturschock bekommen. So viele Autos auf der Straße, so viele Restaurants, Geschäfte und sonstige Läden haben wir schon ziemlich lange nicht mehr auf einen Haufen gesehen. Und dann der Markt! Frisches Obst und Gemüse in einer Menge, Vielfalt und Qualität, wie wir sie auf den Bahamas gar nicht, in Puerto Rico nur sehr eingeschränkt und in Trinidad auch nicht so wirklich entdeckt haben. Es gab für uns inzwischen so exotische Dinge wie Pfirsiche, Blaubeeren, Radieschen, Käse (der kein Cheddar ist), Pilze und weiteres. Wir waren wohl ein wenig überfordert und haben nur ganz wenig mitgenommen.

Gewitter gibt es hier übrigens auch noch, nur nicht mehr mit so viel Wind, und es hat sich auch nach weniger Regen angefühlt. Wir wollen uns somit nicht beschweren! 😉

Bilder liefern wir nach, das Internet ist gerade nicht so der Brüller.

Fahrt nach Charleston, SC, USA

Nach den letzten Strecken, haben wir uns beide eigentlich einfach nur einen angenehmen Segeltörn ohne technische Probleme gewünscht. Nun, technische Probleme hatten wir tatsächlich nicht, ein angenehmer Segeltörn ist dennoch was anderes. Das hat schonmal damit angefangen, dass die Vorhersage den Wind für die ersten drei Tage ein wenig optimistisch angekündigt hatte, zum Segeln war es nämlich nicht wirklich genug. Also lief der Motor die meiste Zeit zumindest mit.

Dann kam die Nacht zum Sonntag. Ab abends konnten wir ein wahres Lichtspektakel in einer Gewitterwolke beobachten. Es hat über Stunden fast pausenlos geblitzt und die Wolke wurde immer größer und dunkler. Donner hatten wir keinen gehört, das Ding war also weit weg. Eigentlich war sie von der Richtung her vor uns, so dass wir gedacht haben, sie zieht von dannen, damit haben wir nichts zu tun. Da hatten wir uns getäuscht! Irgendwann kam sie nämlich dann doch näher und es war klar, da müssen wir durch. Drei Stunden hat es gedauert, und die waren nicht entspannt. Wir hatten Wind bis über 40kn, viel Regen und die Blitze gingen immer weiter. Inzwischen konnten wir auch den Donner hören – das war sehr nah! Die Blitze kamen weiter gefühlt pausenlos, so nah hatten wir sie noch nicht erlebt. Einschlag hatten wir keinen auf Kassiopeia, glücklicherweise!

Ein besonderes Erlebnis (das wir sehr gerne aus einer sicheren Position erlebt hätten), war, direkt unter einer Wolke zu sein, wo sich der Blitz innerhalb der Wolke fortsetzt, aber nicht zum Boden kommt. Äußerst beeindruckend und sicher unvergesslich, dennoch nicht schön, wenn man gerade in seinem Segelboot irgendwo auf dem Meer unter besagter Wolke sitzt.

Nach diesem Gewitter dachten wir, wir sind durch, es ging auch gerade die Sonne auf, aber ein  Squall musste dann wohl doch noch sein. Nach diesem hatten wir die sprichwörtliche Ruhe nach dem Sturm: das Meer absolut eben und leichter Wind aus einer passenden Richtung, so dass wir gut zwei Stunden herrlich und gemütlich segeln konnten. Ein Traum! Der leider dann auch wieder vorbei war, plötzlich drehte nämlich der Wind auf Nordost (das wollten wir hin) und das blieb auch so bis zu unserer Ankunft heute abend.

Um kurz nach sieben haben wir in der Marina festgemacht – wir wollten mal wieder richtig duschen – und um etwa halb zehn waren die Herren von der Immigration auch schon wieder weg und wir haben neue Stempel in den Pässen. So flott und problemlos haben wir bisher nirgends einklariert!

Jetzt wird erstmal gründlich und durchgehend geschlafen, morgen sehen wir weiter!

gefahrene Strecke: 420sm, Gesamtstrecke: 9304sm

Abfahrt

Durch den Umzug gestern sind wir auch ein Stück unserer Ausfahrt näher gekommen. Die werden wir heute nehmen, das Barbecue gestern war unser Abschied von den Bahamas (vorerst, wir wollen wieder kommen!). Wir waren nochmal direkt vom Boot aus schwimmen, das Grünzeug an Kassiopeias Bauch ist entfernt, alles ist vorbereitet – nunja, so ziemlich eben – die Vorhersage ist gut, es geht weiter. In ein paar Tagen melden wir uns wieder.

Abreise aus Marsh Harbour

Heute Mittag haben wir unseren Anker aus dem Sand von Marsh Harbour gelöst. Es war ein wenig Arbeit, durch den vielen Wind aus verschiedenen Richtungen hatte er sich sehr gut eingegraben. Was bei den Bedingungen zwischendurch ja auch gut so war! man-o-war-cayGefahren sind wir nicht weit, nur knapp 6sm bis Man-O-War-Cay. Da war für heute abend ein Barbecue angekündigt. Und wenn man zu so etwas nunmal eingeladen ist, kann man ja nicht einfach nicht erscheinen 😉 Es war ein sehr schöner, bunt gemischter Abend, an dem wir wieder mal ganz interessante Menschen kennengelernt haben. Wir werden dazu später mal so ganz genrell ausführlicher schreiben! Später gibt es auch mehr Bilder dazu, jetzt sind wir einfach zu müde.

Position: 26°36.374′ N, 77°00.935′ W, gefahrene Strecke: 6sm, Gesamtstrecke: 8884sm

überfüllt

Gestern ist uns aufgefallen, dass sich der Separ-Filter, den wir im Motorraum hängen haben, selbständig gefüllt hat. Aktuell ist er ja nicht im Spritkreislauf, also hatten wir uns schon etwas gewundert, wie das passieren konnte. Heute wollten wir noch einen Kanister nachtanken, zuvor aber mal kontrollieren, wie viel ggf. noch in den Tank passt (unsere „Tankanzeige“ ist ein Stock, den wir zur Kontrolle in den Tank stecken, daran, wie weit er feucht ist, sehen wir, wie hoch der Füllstand ist). Und damit hatten wir die Lösung für den vollen Filter: da war quasi ein Haufen auf dem Tank, der sich nach oben gedrückt hat. Irgendwie hatten wir nicht mit so viel Rücklauf gerechnet…

Also haben wir unsere Pumpe ausgepackt und 30 Liter aus dem Tank gepumpt, die Fahrt zur Tankstelle haben wir uns damit erspart. Und somit den Geldbeutel geschont (was hier eine gewisse Kunst ist…).

Samstagswetter

blitz1Letzten Samstag war das Wetter dann auch nicht wirklich viel netter. Irgendwann nachmittags hatte sich über Marsh Harbour eine graue Wolke gebildet, die da einfach nur stand. Über Stunden. Mal ein wenig dunkler, mal ein wenig heller. Auf der anderen Seite, in Richtung Atlantik, ist zwischendurch ein Gewitter vorbeigezogen, man konnte gewitterdeutlich den Regen sehen, begleitet von Blitz und Donner. Nur die graue Wolke über Marsh Harbour blieb stehen. Abends, wir waren gerade bei Robyn und Tony auf der Alleycat Too, fing es dann mit Blitz und Donner an. Viel Bewegung war immer noch nicht zu sehen, aber da wir uns nicht sicher waren, ob das Ding nicht doch näher kommt, sind wir lieber zurück zu Kassiopeia.

blitz2So sehr viel kam dann tatsächlich nicht raus, zumindest nicht über dem Ankerfeld. Über der Stadt und dahinter war ein wahres Schauspiel an Blitzen zu beobachten. Fast alle standen an Deck mit der Kamera in der Hand, um die zwischendurch bald im Sekundentakt heruntergehenden Blitze festzuhalten. Gedonnert hat es fast pausenlos, es war unmöglich, herauszuhören,  welcher Donner zu welchem Blitz gehört, somit konnten wir auch nicht abschätzen, wie weit von uns entfernt sich das alles abgespielt hat. Es hat sich ziemlich nah angefühlt…

Sonntagswetter

Sonntagswetter

Am Ende haben wir nicht viel davon abbekommen – ein wenig Regen, kurzfristig viel Wind und zum krönenden Abschluss einen Blitz, der nicht weit von uns herunter ging, gefolgt von einem wahren Donnerschlag.

Gestern hat es dann irgendwann dauerhaft aus Nordost zu wehen begonnen, somit stehen gut drei Meter Schwell direkt in den Cut, zu dem wir raus wollen. Und das wäre bei den Bedingungen eine ganz blöde Idee.

Freitagswetter

Letzten Freitag war hier in Marsh Harbour eine Veranstaltung mit Musik und lokalen Spezialitäten, aber dann hatte es ja so geschüttet, dass alle Straßen überflutet waren, wir sind einfach davon ausgegangen, dass das eh nicht stattfindet und waren Zuhause geblieben. Heute war die Veranstaltung nochmal (findet jeden Freitag im Juni statt), und eigentlich wollten wir zusammen mit ein paar anderen noch einen Versuch starten. Aber irgendwie scheint hier freitags mieses Wetter zu sein. Nachmittags hatte sich so langsam ein ziemlich großer Squall gebildet und kam näher, ein wenig Wind und Regen hatten wir also schon erwartet. Es wurde dann ein wenig mehr – zwar nicht mehr so viel Regen wie letzte Woche, dafür Wind bis über 40kn. Auch kein Vergnügen. Zumindest hatten davon dann alle genug, so dass wir abends wieder Zuhause geblieben sind.

Was wir jedoch immer wieder faszinierend finden, ist, dass ein Boot, das ja doch ein paar Tonnen wiegt, von einer kleinen Stahlkette mit einem 20kg Anker auf der Stelle gehalten werden kann. Auch wenn Wind und Wellen kräftig dran zerren. Bei keinem der Boote im Hafen gab es Probleme, glücklicherweise!

immer noch warten

Layla im SonnenuntergangKommendes Wochenende ist genau dort, wo wir hinwollen, richtig schlechtes Wetter vorhergesagt. Wind von Nordost mit 25kn und mehr. Das wollen wir nicht, also bleiben wir eben noch. Und es ist auch nicht so, dass Langeweile aufkame. Je länger man irgendwo ist, desto mehr Menschen lernt man kennen. Wir mögen das ja. Hier auf dem Ankerplatz sehen wir zwar ständig Boote rein und raus fahren, aber manche bleiben eben auch wie wir einfach hier. Und so trifft auf sich eben entweder zufällig am Dinghi-Dock oder bewusst auf irgendeinem Boot. Und z.B. der heutige Abend war richtig toll – internationale Besetzung (britisch – Leslie und Bob, südafrikanisch – Shirley und Johm, us-amerikanisch – Tracy und Richard und natürlich wir als deutsche Fraktion), ganz unterschiedliche Themen und wir haben viel gelacht.

Das ist so einfach wie schön, wenn verschiedene Nationen zusammensitzen und gemeinsam den Abend genießen!

Und dann sind wir immer wieder fasziniert, wie viele Segler wir treffen, die schon irgendwo anders gesehen haben (nun, die meisten davon in Jacaré). Gestern kam unter anderem ein Katamaran herein, heute haben Robyn und Tony bei uns angeklopft – und sie hatten sich tatsächlich an uns von Jacaré noch erinnert. Peinlicherweise haben wir ein wenig gebraucht, aber inzwischen wissen wir’s wieder.